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Veganer Bacon

Seit einer Weile haben wir "veganen Bacon" im Sortiment. Dünne Streifen aus Gluten, die sich wie Speck braten lassen (sollen). Inzwischen haben wir das Produkt mal selber getestet. Das Ergebnis erinnerte mich eher an Finncrisp-Knäckebrot als an etwas, das ich mir freiwillig noch einmal zum Rührei auf den Teller lege.

Oft belächelt wird, warum vegane/vegetarische Produkte immer Fleisch nachahmen müssen. Nun, damit lassen sich Fleischesser eher mal dazu bewegen, die Alternativen zu kaufen. Bratwurst, Cordon Bleu oder auch Gyros lässt sich eben auf bekannte Art und Weise anrichten. Da hat man mal die Alternative auf dem Teller, ohne sich ansonsten groß umstellen zu müssen. Finde ich absolut verständlich und akzeptabel.

Aber ob man nun aber wirklich alles in vegetarisch nachbauen muss..? Ausgerechnet Frühstücksspeck ist ja nun Fleisch des Fleisches wegen.


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Kommentare

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Bernd am :

https://www.youtube.com/watch?v=NV8BlBKupHM

Moritz am :

Verstehe nicht warum das ihr ein Widerspruch sein soll. Du lieferst das Argument doch schon selber. Leute die den Fleisch Geschmack immer gemocht haben aber aus zb ethischen, moralischen oder einfach sonstigen Gründen es nicht mehr essen wollen oder wenigstens den Konsum reduzieren wollen, kriegen so eine Alternative geboten.

ShadowAngel am :

Geht wohl eher darum, das diese "Alternativen" meistens nach allem möglichen schmecken (Ich erinnere mich an "veganen Speck" vor ein paar Jahrem, bei dem alle gesagt haben "schmeckt eher wie Lebkuchen"), höllisch ungesund sind (exorbitante Mengen Öl, Salz, alle möglichen fragwürdigen Geschmacksverstärker und eben Tofu) und, weil man das Klientel eben abzockt, auch noch lächerlich überteuert sind.

Die Frage muss natürlich gestellt werden: Wenn dieses Klientel kein Fleisch essen will, weil "buhu, die armen Tiere" (während sie allerlei andere Produkte benutzen, für welche Tierprodukte auch benutzt werden, das geht über das meist von Veganern limitierte Konzept von Essen und Kleidung hinaus, alles andere ist zu unbequem, und auf ihr Smartphone, trotz der Tatsache das zur Produktion tierischer Knochenleim benutzt wird, will auch der größte "Tierfreund" nicht verzichten), dann muss man sich fragen, warum ihre "Alternativnahrung" genauso heißt, wie die echten Produkte und damit diese Leute doch immer und ständig an die "armen Tiere" erinnern müsste.
Das kann niemand rational erklären. Aber "In Form gepresster, gefärbter Tofu mit Öl und Geschmacksverstärker" würde sich wohl nicht verkaufen, im Vergleich zu "Veganer Speck".

Und das auf dem Bild sieht nicht einmal ansatzweise wie Speck aus.

Felix am :

Den hab ich letztes im Supermarkt hier um die Ecke gesehen (der hat renoviert und im Zuge dessen auch eine wahnsinnig große Abteilung für vegan/vegetarisch). Da war ich insgesamt skeptisch, würde es aber trotzdem demnächst mal probieren.

An dem Tag hatte ich mir aber was anderes mitgenommen zum Testen.

Ich finde es super, dass es immer mehr fleischfreie Alternativen zu kaufen gibt und hab auch keine Probleme damit, dass man versucht Fleischprodukte zu imitieren. Es gibt ja viele Leute, die das gerne essen, es aber aus Klima-/Tierwohlgründen nicht möchten. Deshalb kann ich auch die immer währende Kritik an der Imitation nicht nachvollziehen.
Den Punkt damit Fleischesser abzuholen, hatte ich bisher gar nicht so recht auf dem Schirm. Danke für den Erkenntnisgewinn.

Rafael am :

Nicht nur, um Fleischesser dort abzuholen, wo sie geschmacklich stehen: Irgendwie schwingt mir zu häufig bei der Diskussion um solche Produkte mit, dass Vegetarier/Veganer kein Fleisch mögen.
Tatsächlich kenne ich selbst so einige und habe selbst meinen Fleischkonsum in den letzten Jahren um ca. 95% reduziert. Jedoch nicht, weil ich Fleisch nicht mögen würde, im Gegenteil, sondern u.a. aus Gründen des Tierleids.
Und wenn es da für die verschiedenen Bereiche des Lebens wo Fleisch auf den Teller kommt, dann auch Alternativen gibt, dann sind wir wieder beim Eingangsargument: Die Leute dort abholen, wo sie geschmacklich stehen UND ihnen bei der entsprechenden Mahlzeit nichts "wegnehmen", sondern eine Alternative geben.
Allerdings ist das Spektrum der Fleisch-, Käse-, Milch-, ...-Ersatzprodukte recht groß und leider auch so einiges dabei, was wirklich eher zum Abgewöhnen ist.

Eine ganz andere Baustelle ist dabei noch, dass viel der Diskussion leider viel zu extrem geführt wird - und dabei finde ich beide Seiten albern. Sowohl die Leute, die Ersatzprodukte jedenfalls als "Unsinn" abtun und auf der anderen Seite die Vegetarier/Veganer, die einfach nur radikalen Verzicht fordern. Die Wahrheit dürfte, wie so oft, in der Mitte liegen...

dodo am :

Für mich am plausibelsten warum vegane Produkte ähnlich benannten werden wie die Produkte die sie imitieren: Der Kunde soll am Namen schon erkennen können für was das Produkt gedacht/gewürzt ist. Wie sollte man den veganes Hack, Mortadella oder Saure Sahne denn sonst nennen? Weiß doch keiner für was man diese Produkte verwendet wenn sie irgendwelche Phantasienamen haben.

Theo am :

Das Thema ist, dass die Lust auf Fleisch in den Menschen verankert ist. Eigentlich nicht falsch, aber da die meisten Menschen ihr Fleisch nicht mehr jagen, sondern im Supermarkt für 6,66 Euro das Kilo aus dem erstbesten Mastbetrieb kaufen, ist das eher ein ethisches Problem.
Da habe ich als Flexitarier eher Lust auf vegane Dinge, die wie Fleisch aussehen, als auf weiße in Form gepresste Glutenklötze. Auch Veganer haben Ansprüche. Dass die Qualität hier nicht stimmt, ist ein anderes Thema.

Georg am :

Das Zeugs sieht ja noch nicht einmal wie Speck aus :-O

Thomas am :

Sieht eher aus wie Marzipan. In der (Vor-)Weihnachtszeit durchaus nicht unüblich in dieser oder ähnlicher Form ;-)

John Doeer am :

Ich probiere mich auch regelmäßig durch diese "Alternativprodukte" und mittlerweile ist auch eine ganze Reihe davon recht gut genießbar bis lecker und daher auch eine brauchbare Alternative zu Fleisch. Allerdings tue ich mich auch damit etwas schwer, wenn auf Krampf versucht wird, die Fleischoptik nachzustellen. Bei Würstchen, Schnitzel etc. ist das klar. Warum sollte man da eine neue Form erfinden. Aber warum dieses nacheifern wie bei diesem Bacon. Ich denke nicht, dass jemand nur durch diese (nicht mal gut gelungene) Imitation davon überzeugt wird, dass zu kaufen. Und Leute die es eh kaufen wollen, brauchen auch kein lustiges Farbenspiel, dass beim Braten eh verloren geht. Also meinetwegen könnte das ein beliebig gefärbter Lappen sein, der halt "Bacon-Geschmack" heißt.
Mein "Lieblings-Optik-Supergau" ist übrigens immer noch das vegetarische halbe Hähnchen, dass hier im Blog auch schon mal thematisiert wurde :-) : https://www.shopblogger.de/blog/archives/5893-Vegetarische-Haehnchenhaelfte.html

Supporthotline am :

Diejenigen, die sich über so was aufregen, finden es lustigerweise völlig normal "Sägespäne" mit "Bacon"-Aroma auf Basis von Hefeextrakt zu mampfen. Das einzig tierische an den Teilen ist, wenn überhaupt, die "Bacon"-Farbe auf Basis von Läusen. (Lege hat da eine Folge drüber gedreht.)

"Allerdings ist das Spektrum der Fleisch-, Käse-, Milch-, ...-Ersatzprodukte recht groß und leider auch so einiges dabei, was wirklich eher zum Abgewöhnen ist."

Man muss aber ehrlich sein und realisieren, dass es auch Fleischprodukte gibt, die absolut zum Abgewöhnen sind. Formfleisch, Separatorenfleisch, Nuggets, Gammelfleisch, etc. Der "Normalo" wird vor Gehirn und den meisten Innereien, etc. auch eher Abstand halten. Ich kenne keinen, der gerne Hirn, Magen und Hühnerfüsse isst. Diejenigen, die gerne Nieren und Herz essen, kann ich an einem Finger abzählen und die sind aus der Nachkriegszeit und haben aus einer Not eine Tugend gemacht.

Persönlich mag ich Bacon oder Leber mit Zwiebeln _geschmacklich_ wirklich gerne, aber nur, wenn ich es schaffe, mein Hirn beim Essen komplett auszuschalten. Das mag meinem Namensfake wohl regelmässig gelingen, aber bei mir setzt früher oder später ein nicht kontrollierbarer Würgereflex ein.

Ich bin dazu übergegangen, Produkte auf Erbsenprotein- oder Sojabasis zu kaufen, wenn es kein gutes Rindfleisch zum günstigen Preis gibt. (Über einen gerechten Preis für ein Huhn müssen wir gar nicht erst anfangen.) Heutzutage schmeckt vieles davon erstaunlich gut, macht nachhaltig satt, ist gesund und es gibt Sojaanbau, der der Natur nicht schadet. (An die Reflexbeisser gerichtet.)

Falls ihr auch schlechte Futterverwerter seid, also viel essen könnt, ohne zuzunehmen und euch leicht fröstelt, wenn ihr nichts gegessen habt, aber viel Wärme produziert, wenn ihr Fleisch esst, ist das eine gute Alternative.

Jede Woche Grass Fed Beef zu importieren, kann und will ich mir nicht leisten.

Und gutes Huhn gibt es nur noch, wenn Bekannte von ihren Bekannten vom Bauernhof einen Freundschaftspreis bekommen haben.

Ich finde es gut, dass wir eine Auswahl haben.

John Doe (ein anderer) am :

Die mindere Qualität ist für die Zielgruppe kein Problem. Vegane Ernährung hat ja auch etwas mit Selbstkasteiung zu tun. Zu gut darf es gar nicht sein, denn man nicht ein wenig leidet, fühlt es sich nicht richtig an.

llamaz am :

Vegane Lyoner ist in Geschmack und Konsistenz inzwischen gar nicht mehr vom Original zu unterscheiden. Hab vor Kurzem vegane Butter probiert, war im Prinzip genauso gut wie normale Butter.

Bei dem Speck seh ich aber noch deutlich Luft nach oben.

Wuffduff am :

"Ausgerechnet Frühstücksspeck ist ja nun Fleisch des Fleisches wegen."

Warum ausgerechnet der Frühstücksspeck? Das gilt für mich auch für anderes Fleisch - entweder esse ich Fleisch oder ich verzichte darauf, aber ich werde meinen Körper bestimt nicht mit Pseudo-Fleisch verarschen.

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