Veganer Bacon
Seit einer Weile haben wir "veganen Bacon" im Sortiment. Dünne Streifen aus Gluten, die sich wie Speck braten lassen (sollen). Inzwischen haben wir das Produkt mal selber getestet. Das Ergebnis erinnerte mich eher an Finncrisp-Knäckebrot als an etwas, das ich mir freiwillig noch einmal zum Rührei auf den Teller lege.
Oft belächelt wird, warum vegane/vegetarische Produkte immer Fleisch nachahmen müssen. Nun, damit lassen sich Fleischesser eher mal dazu bewegen, die Alternativen zu kaufen. Bratwurst, Cordon Bleu oder auch Gyros lässt sich eben auf bekannte Art und Weise anrichten. Da hat man mal die Alternative auf dem Teller, ohne sich ansonsten groß umstellen zu müssen. Finde ich absolut verständlich und akzeptabel.
Aber ob man nun aber wirklich alles in vegetarisch nachbauen muss..? Ausgerechnet Frühstücksspeck ist ja nun Fleisch des Fleisches wegen.
Oft belächelt wird, warum vegane/vegetarische Produkte immer Fleisch nachahmen müssen. Nun, damit lassen sich Fleischesser eher mal dazu bewegen, die Alternativen zu kaufen. Bratwurst, Cordon Bleu oder auch Gyros lässt sich eben auf bekannte Art und Weise anrichten. Da hat man mal die Alternative auf dem Teller, ohne sich ansonsten groß umstellen zu müssen. Finde ich absolut verständlich und akzeptabel.
Aber ob man nun aber wirklich alles in vegetarisch nachbauen muss..? Ausgerechnet Frühstücksspeck ist ja nun Fleisch des Fleisches wegen.
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Kommentare
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Bernd am :
Moritz am :
ShadowAngel am :
Die Frage muss natürlich gestellt werden: Wenn dieses Klientel kein Fleisch essen will, weil "buhu, die armen Tiere" (während sie allerlei andere Produkte benutzen, für welche Tierprodukte auch benutzt werden, das geht über das meist von Veganern limitierte Konzept von Essen und Kleidung hinaus, alles andere ist zu unbequem, und auf ihr Smartphone, trotz der Tatsache das zur Produktion tierischer Knochenleim benutzt wird, will auch der größte "Tierfreund" nicht verzichten), dann muss man sich fragen, warum ihre "Alternativnahrung" genauso heißt, wie die echten Produkte und damit diese Leute doch immer und ständig an die "armen Tiere" erinnern müsste.
Das kann niemand rational erklären. Aber "In Form gepresster, gefärbter Tofu mit Öl und Geschmacksverstärker" würde sich wohl nicht verkaufen, im Vergleich zu "Veganer Speck".
Und das auf dem Bild sieht nicht einmal ansatzweise wie Speck aus.
Felix am :
An dem Tag hatte ich mir aber was anderes mitgenommen zum Testen.
Ich finde es super, dass es immer mehr fleischfreie Alternativen zu kaufen gibt und hab auch keine Probleme damit, dass man versucht Fleischprodukte zu imitieren. Es gibt ja viele Leute, die das gerne essen, es aber aus Klima-/Tierwohlgründen nicht möchten. Deshalb kann ich auch die immer währende Kritik an der Imitation nicht nachvollziehen.
Den Punkt damit Fleischesser abzuholen, hatte ich bisher gar nicht so recht auf dem Schirm. Danke für den Erkenntnisgewinn.
Rafael am :
Tatsächlich kenne ich selbst so einige und habe selbst meinen Fleischkonsum in den letzten Jahren um ca. 95% reduziert. Jedoch nicht, weil ich Fleisch nicht mögen würde, im Gegenteil, sondern u.a. aus Gründen des Tierleids.
Und wenn es da für die verschiedenen Bereiche des Lebens wo Fleisch auf den Teller kommt, dann auch Alternativen gibt, dann sind wir wieder beim Eingangsargument: Die Leute dort abholen, wo sie geschmacklich stehen UND ihnen bei der entsprechenden Mahlzeit nichts "wegnehmen", sondern eine Alternative geben.
Allerdings ist das Spektrum der Fleisch-, Käse-, Milch-, ...-Ersatzprodukte recht groß und leider auch so einiges dabei, was wirklich eher zum Abgewöhnen ist.
Eine ganz andere Baustelle ist dabei noch, dass viel der Diskussion leider viel zu extrem geführt wird - und dabei finde ich beide Seiten albern. Sowohl die Leute, die Ersatzprodukte jedenfalls als "Unsinn" abtun und auf der anderen Seite die Vegetarier/Veganer, die einfach nur radikalen Verzicht fordern. Die Wahrheit dürfte, wie so oft, in der Mitte liegen...
dodo am :
Theo am :
Da habe ich als Flexitarier eher Lust auf vegane Dinge, die wie Fleisch aussehen, als auf weiße in Form gepresste Glutenklötze. Auch Veganer haben Ansprüche. Dass die Qualität hier nicht stimmt, ist ein anderes Thema.
Georg am :
Thomas am :
John Doeer am :
Mein "Lieblings-Optik-Supergau" ist übrigens immer noch das vegetarische halbe Hähnchen, dass hier im Blog auch schon mal thematisiert wurde : https://www.shopblogger.de/blog/archives/5893-Vegetarische-Haehnchenhaelfte.html
Supporthotline am :
"Allerdings ist das Spektrum der Fleisch-, Käse-, Milch-, ...-Ersatzprodukte recht groß und leider auch so einiges dabei, was wirklich eher zum Abgewöhnen ist."
Man muss aber ehrlich sein und realisieren, dass es auch Fleischprodukte gibt, die absolut zum Abgewöhnen sind. Formfleisch, Separatorenfleisch, Nuggets, Gammelfleisch, etc. Der "Normalo" wird vor Gehirn und den meisten Innereien, etc. auch eher Abstand halten. Ich kenne keinen, der gerne Hirn, Magen und Hühnerfüsse isst. Diejenigen, die gerne Nieren und Herz essen, kann ich an einem Finger abzählen und die sind aus der Nachkriegszeit und haben aus einer Not eine Tugend gemacht.
Persönlich mag ich Bacon oder Leber mit Zwiebeln _geschmacklich_ wirklich gerne, aber nur, wenn ich es schaffe, mein Hirn beim Essen komplett auszuschalten. Das mag meinem Namensfake wohl regelmässig gelingen, aber bei mir setzt früher oder später ein nicht kontrollierbarer Würgereflex ein.
Ich bin dazu übergegangen, Produkte auf Erbsenprotein- oder Sojabasis zu kaufen, wenn es kein gutes Rindfleisch zum günstigen Preis gibt. (Über einen gerechten Preis für ein Huhn müssen wir gar nicht erst anfangen.) Heutzutage schmeckt vieles davon erstaunlich gut, macht nachhaltig satt, ist gesund und es gibt Sojaanbau, der der Natur nicht schadet. (An die Reflexbeisser gerichtet.)
Falls ihr auch schlechte Futterverwerter seid, also viel essen könnt, ohne zuzunehmen und euch leicht fröstelt, wenn ihr nichts gegessen habt, aber viel Wärme produziert, wenn ihr Fleisch esst, ist das eine gute Alternative.
Jede Woche Grass Fed Beef zu importieren, kann und will ich mir nicht leisten.
Und gutes Huhn gibt es nur noch, wenn Bekannte von ihren Bekannten vom Bauernhof einen Freundschaftspreis bekommen haben.
Ich finde es gut, dass wir eine Auswahl haben.
John Doe (ein anderer) am :
llamaz am :
Bei dem Speck seh ich aber noch deutlich Luft nach oben.
Wuffduff am :
Warum ausgerechnet der Frühstücksspeck? Das gilt für mich auch für anderes Fleisch - entweder esse ich Fleisch oder ich verzichte darauf, aber ich werde meinen Körper bestimt nicht mit Pseudo-Fleisch verarschen.