Gestern Abend habe ich noch eine Bestellung für drei kleine Regale abgeschickt. Dort hinein kommen unter anderem zukünftig die Walkers-Chips, die damit endlich wieder aus den damals recht eilig improvisierten Stapelboxen herauskommen werden.
Damit wird das Walker's-Sortiment zwar notwendigerweise etwas kleiner, aber einerseits behalten wir die wichtigsten Artikel (Immerhin noch rund 20 Sorten) und andererseits stehen diese Chips dann auch zugunsten der Übersichtlichkeit deutlich näher bei den anderen Knabberartikeln.
Ab jetzt wird es wieder kontinuierlich immer besser!
Da hat sich der erste "Kunde" des Tages direkt nach dem Besuch am Leergutautomaten erstmal eine Dose Bier in die Umhängetasche gestopft und versucht, diese unbezahlt aus dem Laden zu bekommen. Dumm nur, wenn einem die eigene auffällige Erscheinung einen dicken Strich durch die Rechnung macht.
Hab den Typen ausnahmsweise einfach nur so rausgeworfen. Mir mangelte es um kurz nach sechs Uhr am frühen Morgen an Nerven für das volle Programm.
Nun wurde mir der Termin bestätigt, der neue Leergutautomat wird hier schon in der übernächsten Woche installiert!
Der genaue Ablauf wird so aussehen:
· Montag wird die alte Anlage komplett demontiert und abgefahren, anschließend reinigen wir die Fläche intensiv.
· Dienstag kommen die Trockenbauer und sorgen dafür, dass die Wand eine an den neuen Rücknahmeautomaten angepasste Öffnung bekommt.
· Mittwoch und Donnerstag sind für den Aufbau und die Einrichtung des neuen Automaten vorgesehen, so dass er tatsächlich spätestens ab Freitag Morgen hier im Einsatz ist.
Eine Frau stand vor dem Eierregal und hielt eine Packung mit zehn Bio-Eiern in der linken Hand. In der anderen Hand hielt sie ihr Handy, auf dem sie mit der Taschenrechner-Funktion den Preis für ein einzelnes Ei ausrechnete. Grübelnd stand sie dort und murmelte vor sich hin: "Das sind dann ja Zweiunddreißig Komma Neun Cent pro Ei."
Da kommt man morgens nichts Böses ahnend in seinen Laden und dann schlägt einem ein aufdringlicher Brand-, nein, eher eigentlich ein süßlicher Ruß-Geruch entgegen. Panik!
Muss man ja auch erst mal drauf kommen, dass die neue Palette Grillkohle diesen immensen Duft verströmt.
Ein älterer Mann wollte "Gelin" von Dr.Oetker kaufen. In der Hand hielt er einen kleinen vergilbten Schnipsel aus einer Zeitschrift, auf dem das Produkt vorgestellt wurde. Auf der Abbildung war eine kleine Getränkekartonverpackung zu erkennen, der Preis wurde mit "etwa 1,70DM" angegeben.
Es handelte sich bei dem Produkt wohl um eine Art dickflüssiges Konzentrat aus Pektin, der Artikel müsste schätzungsweise spätestens Mitte bis Ende der Neunziger vom Markt verschwunden sein.
Nachdem ich ihm versichert hatte, dass ich den Artikel überhaupt nicht kennen würde und ihn auch in den über zwei Jahrzehnten im Lebensmittelhandel noch nie in der Hand gehalten oder überhaupt gesehen habe, schlug er frohen Mutes vor, nochmal woanders zu gucken und dann erst ggf. auf die ihm von mir angebotenen Alternativen zurückzugreifen.
Ein junger Erwachsener, nach eigener Aussage ein Stammkunde von uns, hat sich im Laden recht umständlich eine Getränkedose in den Rucksack gesteckt, während er diesen sogar noch auf dem Rücken trug. Sollte wohl der Sofortrabatt für die bezahlten zwei Flaschen Bier werden.
"Das ist ein Missverständnis, das war nur ein Versehen. Ich lege ja auch immer mal die Bierflaschen da rein, um sie besser zur Kasse tragen zu können", redete er sich heraus.
Eine Firma bietet mir eine Möglichkeit an, mit der ich im Laufe der nächsten 18 Jahre rund 8000€ bei den Zahlungen für meine private Rentenversicherung garantiert einsparen können soll.
Diese Einsparung bekomme ich aber nur, wenn ich vorher eine Art Mitgliedschaft bei denen abschließe, die mich 50€ im Monat kostet. Rechnen dürft ihr selber.
Seinen leeren Rucksack zeigte der Typ an der Kasse brav vor. "Ich habe nichts" gefunden, kommentierte er das leere Behältnis und wollte gerade gehen. Viel weiter kam er allerdings nicht, da ich mich ihm in den Weg stellte und den Ladendieb ins Lager komplimentierte.
Im Rucksack hatte er tatsächlich keine Ware von uns. Aber trotzdem wollte er mit immerhin 22 Tafeln Schokolade flüchten. (Frage mich ja, ob es Absicht oder ein dummer Zufall war, dass er die teuren laktosefreien Varianten eingepackt hatte.) Wo er die überall untergebracht hat, wenn nicht im Rucksack? Nun: Jackentaschen, Innentaschen, Hosentaschen, Hosenbund, Socken (!) und sogar im Innenfutter der Jacke…
Gestern Abend habe ich übrigens noch die zugesagten Informationen bekommen. Das gesamte System lässt sich wohl am besten mit einer mitgelieferten Grafik beschreiben, aus der folgende Informationen hervorgehen:
Kunde kauft beim Händler ein, bezahlt dort zunächst 100%.
Der Händler gewährt einen offenbar frei wählbaren Rabatt.
Von diesem Rabatt bekommt der Kunde 50% als Cashback.
Die andere Hälfte wird aufgeteilt: 40% bekommt Firma Flex und die verbliebenen 60% werden nach einem nicht näher erläuterten Schlüssel wieder an die Händler ausgeschüttet.
Wie soll man da jetzt als Händler langfristig profitieren, außer man heißt FlexCom und hat seine 20% sicher?
Und was habe ich davon außer dem direkt durch den Rabatt/Cashback verringerten Gewinn? "Kundenbindung" ist übrigens nicht das ultimative Argument, mit dem man Firmeninhaber zu jedem Quark überreden kann – auch wenn es immer wieder versucht wird.
Ich bedankte mich noch freundlich für die Mühe, lehnte aber dennoch jede weitere Zusammenarbeit ab.
Eine Vertreterin der Firma FlexCom war eben hier und wollte mir ihr Kundenbindungsprogramm "FlexCard" vorstellen.
Kann mir einer erklären, wie das funktionieren soll? Aus der Website werde ich zumindest nicht nennenswert schlauer. Für den Kunden scheint der einzig nennenswerte Vorteil zu sein, dass man günstiger telefonieren kann. Im Zeitalter von Flatrates für ein paar Euro Fünfzig ist das nicht wirklich der Bringer. Im Web findet man ja ein paar Dinge über FlexCom. Von "menschenverachtendes MLM / Schneeballsystem" bis zu Lobhudeleien in den höchsten Tönen. Ich bin auf jeden Fall skeptisch und werde mich ganz sicher nicht auf irgendwelchen Schmarrn einlassen, aber solange mich das alles nichts kostet, kann ich mir es ja mal anhören.
Sie will mir ausführliche Unterlagen per E-Mail schicken und vielleicht weiß ich dann ja mehr. Bis jetzt habe ich so viel verstanden:
Die Kunden bekommen beim Händler (also bei mir) Rabatt. (Aber woher kommt das Geld dafür, bzw. welche Gegenleistung erwartet mich als Ausgleich? Eine Antwort darauf werde iich hoffentlich in den Infos finden.)
Ich soll als Händler angeblich auch davon profitieren, wenn Kunden woanders Umsatz generieren. Meine Frage, wo dann die anderen Händler ihr Geld herbekommen, wurde mit "von Ihnen" beantwortet. Nur Geld hin und her zu schieben scheint aber eher witzlos als nützlich zu sein. Darauf hat mir die nette Dame auch nicht antworten können und auf die versprochenen Infomaterialien verwiesen. Ich bin gespannt und werde natürlich hier detailliert berichten!
"Ihr bekommt einen neuen Leergutautomten?" – als Frage oder auch freudigen Ausruf in dieser oder ähnlicher Form in letzter Zeit hier im Markt häufiger zu hören.
"Ihr bekommt einen..." klingt so lapidar, als würde ihn irgendjemand hier netterweise für uns hinstellen. Dass sich für den Anschaffungspreis des Gerätes andere ein neues Auto kaufen, wird dabei leicht übersehen.