Der Vorteil moderner Geräte besteht darin, dass sie meistens über ein großzügig dimensioniertes Display verfügen, auf dem u.a. Fehlermeldungen ausführlich und im Klartext angezeigt werden. So z.B. bei meinem Lexmark C544, der mir hier mitteilen wollte, dass, ähm, also…
Ein langjähriger Stammkunde, dem Alkohol nicht abgeneigt, hat vor einer Weile die Grenze abwärts überschritten und sich Waren eingesteckt, die er ohne Bezahlung mitnehmen wollte. Anzeige, Hausverbot.
Das Hausverbot ignorierte er gestern und versuchte erneut, kostenlos seinen Alkoholpegel aufzustocken. Wieder gab es eine Anzeige, diesmal wohnte der Mann dem Ausfüllen des Diebstahlsprotokolles bei. Mein Mitarbeiter füllte Feld für Feld aus, Name, Adresse, etc. Beim Feld "Beruf" bestand der Mann darauf, dass dort "Alkoholiker" eingetragen wird.
Ja, hier ist alles in Ordnung. Die Installation der neuen Kassen hat problemlos geklappt, aber dennoch ist hier alles momentan sehr aufreibend: Selbst erfahrene Kassierer/innen fühlen sich in den ersten Stunden wie komplette Neulinge und (wie erwartet) tauchen an der Kasse in einer Tour nicht scanbare Artikel und natürlich auch Preisdifferenzen auf. Das war zu erwarten, denn zwei Kassensysteme mit mehr als 10000 Artikeln im laufenden Betrieb komplett abzugleichen, ist schon eine Herausforderung und war im Grunde nicht zu 100% zu schaffen. Es besteht vielleicht bei 5% aller Artikel Korrekturbedarf, aber sowas parallel zum normalen Geschäftsbetrieb zu machen, fordert natürlich etwas Zeit.
Udos Meinung zu dem Thema geht mit meiner konform, wenngleich ich als Supermarktbetreiber die Containerei auch durchaus skeptisch betrachte: Nicht nur Gutes landet im Restmüll, sondern auch Artikel bei denen eine ernsthafte Gesundheitsgefahr bestehen kann!
Wenn nichts dazwischengekommen ist (oder die neuen Kassen möglicherweise noch im alten Jahr installiert wurden), sind hier gerade die Techniker im Haus und tauschen unsere alten Siemens-Nixdorf "Beetle 50"-Kassen gegen ein modernes Kassensystem von NCR aus, das dann auch nach der Umflaggung auf Edeka hier bestehen bleibt.
Um eine neue Kasse aufbauen zu können, muss man natürlich erstmal die alte Hardware entfernen. So leer hat man den Platz hier an der Kasse seit zwölf Jahren nicht mehr gesehen. Kasse weg, Tastatur weg, Kundenanzeigen weg, Waage weg, Scanner weg, Geldeinsatz weg.
Momentan ist noch niemand von den Leuten in Sicht, die hier heute die Kassen installieren sollen.
Diese Verzögerung könnte natürlich auch mit diesem Weißen Zeugs zu tun haben, das hier seit gestern Abend vom Himmel rieselt. Abwarten. Irgendwie fühle ich mich gerade wie ein Kind am Tag vor Weihnachten.
Schönen Gruß vom 19. Dezember 2012. Im Idealfall sitze ich gerade im Büro und atme etwas durch, denn erfahrungsgemäß ist die Inventur um diese Zeit erledigt.
Überlege, ob ich für Montag ein Schild erstelle. Sinngemäß:
"Wir bekommen heute neue Kassen. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass es zu Verzögerungen oder anderen Unannehmlichkeiten kommen kann. Neben der ausführlichen Einweisung arbeiten wir heute auch nach den Methoden "trial & error" und "learning by doing".