Die Antwort ist einfach: Nein.
In der Wikipedia ist dies genau erklärt:
Im Rahmen der Strafrechtsreform wurde der Mundraub zum 1. Juli 1975 als eigenständiges Delikt abgeschafft. Nach heute geltendem Recht werden Diebstahl und Unterschlagung geringwertiger Sachen gemäß § 248a StGB grundsätzlich nur noch auf Strafantrag verfolgt.
Es versuchen zwar immer wieder Ladendiebe, die hier im Laden Sachen auf- oder angegessen haben, unbescholten davonzukommen, indem sie sich auf "Mundraub" beziehen – aber es endet jedes Mal in einer ganz ordinären Anzeige wegen Ladendiebstahls.
Karsten hat mir vor einiger Zeit folgende Mail geschickt:
Vor ein paar Wochen wurde hier in einem Supermarkt (ein REWE) recht ordentlich umgeräumt (die Regale blieben stehen, aber komplette Warengruppen haben einen neuen Platz). Eigentlich nur lästig, weil man erstmal nichts mehr wieder findet. Allerdings lief das während der Öffnungszeiten ab und so konnte ich sehen, dass das von Leuten ausgeführt wurde, die laut ihren Sweatshirts zu einem Supermarkt-Umräum-Service gehörten.
Darüber grübele ich jetzt schon einige Zeit. Sind Dir solche Firmen bekannt? Gibt es so viel Bedarf für das Umräumen von Supermärkten, dass es da eine spezialisierte Firma gibt? Sollten für ein paar Hände zum Umräumen nicht normalerweise kreativer Umgang mit der Personalplanung und im Notfall ein paar Leute von einer Zeitarbeitsfirma reichen? Oder bieten solche Firmen noch mehr an? Vielleicht eine Analyse, ob und was man wohin räumen sollte, damit die Kinder an der Kasse häufiger nach Süßigkeiten quengeln. Aber das wäre ja auch wieder etwas, was ich eigentlich von einem Marktverantwortlichen selbst erwarten würde, schließlich ist die Einrichtung und optimierte Platznutzung ja auch immer wieder mal ein Thema im Blog.
Ich habe selber noch nie mit solchen Fremdfirmen gearbeitet und kann auch nicht viel über die Politik aus den Kreisen der großen Konzerne sagen, aber dass Ware durch Fremdfirmen verräumt wird, ist nicht weiter ungewöhnlich.
Inwiefern es sich dabei nun um spezialisierte Unternehmen handelt (Wonach "Supermarkt-Umräum-Service" eindeutig klingt), kann ich nicht sagen. Ich weiß, dass es hier in Bremen eine Zeitarbeitsfirma gibt, die Ware verräumen als speziellen Teilbereich anbietet. Sicherlich könn(t)en diese Mitarbeiter auch einen kompletten Laden umsortieren, wenn konkrete Anweisungen vorliegen, was wo zu stehen hat.
Eine derart spezialisierte Firma könnte auch in der Lage sein, Platzierungen zu optimieren. Aber normalerweise machen das die CM-Abteilungen der Handelsketten selber.
Wie schon gesagt, kommen für mich keine Zeitarbeitskräfte in Frage. Aber dennoch kann ich verstehen, dass sie eingesetzt werden: Man kann die Personaldichte spontan dem Bedarf anpassen und da der Job auch noch relativ anspruchslos ist, braucht man niemanden großartig anzulernen.
Arno hat mich vor einiger Zeit angemailt, nachdem er hier über den Link zum Projekt "Notinsel" gestolpert war:
Hallo, Björn.
Eben bin ich im Beitrag "Links LI" über den Link zu www.notinsel.de gestolpert. Ein Projekt, das in Karlsruhe wohl sehr erfolgreich ist. Überall sieht man an Geschäften die Aufkleber mit dem Logo. Kein Wunder bei knapp 630 Notinseln (doppelt so viel wie in Berlin o_O ).
Erstaunt war ich, dass in Bremen keine einzige Notinsel existiert. Wieso ist das so? Ich vermute mal, dass es bei Euch noch keinen "Projektpartner" gibt.
Wäre es nicht eine gute Idee da evt. mal nachzufragen und etwas anzustoßen? Gerade Dein Spar-Markt würde sich doch ideal anbieten: 24 Stunden geöffnet - immer jemand da - Gegend mit relativ hohem Konfliktpotential - freundliche Mitarbeiter
In der Tat gibt es in Bremen keinen Projektpartner.
Mal ganz ehrlich? Die "Notinsel" wurde doch von Leuten ins Leben gerufen, die sich irgendwie profilieren müssen, oder?
Wenn hier ein Kind reinkäme und um Hilfe bitten würde, weil eine Horde aus der Klasse über ihm hinter ihm her ist, würde ich doch auch helfen. Und sicherlich auch jeder andere Ladenbesitzer. Und wenn es schon keine aktive "Hilfe" gäbe, dann würde doch vermutlich der Laden als solcher und die reine Anwesenheit von Personal und anderen Kunden schon genügend Schutz vor irgendwelchen Übergriffen bieten.
Ich habe heute an der Kasse in einem Markt in Wuppertal-Elberfeld ein Schild entdeckt: "Taschen sind bitte unaufgefordert vorzuzeigen".
Ich habe das verweigert mit dem Hinweis, dass nach meinem Wissen ich das nur bei einem konkreten Verdacht und dann auch nur gegenüber der Polizei tun müsse. Die fast schon verzweifelte Kassiererin betonte, wie unangenehm ihr das sei und das sie eine entsprechende Anweisung hätte. Der Geschäftsführer war nicht im Haus und ihr Vorgesetzter hatte keine Lust mir das zu erläutern, da schon weitere Kunden vor mir das auch verweigert hatten. Auch mein freundliche Frage wo das enden solle und ob man gedenke eventuell künftig auch Hand- und Jackentaschen zu filzen, konnte die Situation nicht merklich entspannen.
Ergebnis: Es hat niemand in die Tasche geschaut, aber ich überlege trotzdem gerade, ob es zur Konkurrenz so viel weiter zu laufen ist.
Was meinst du dazu?
Ich gebe zu: Als Einzelhändler möchte man natürlich am liebsten einen Blick in jede Tasche geworfen haben. Aaaaaaber...
Zu dem Aber gibt und gab es schon unzählige Diskussionen. Vielleicht hofft besagter Einzelhändler auch nur auf die Gutmütigkeit der Leute und erspart sich die Diskussion mit Kunden wie dir. Aber wer klaut, würde die Tasche auch nicht freiwillig vorzeigen. Sind also alle, die sich nicht in die Tasche gucken lassen wollen, pauschal verdächtig?
Bei mir hängt kein Schild mit dem Hinweis auf Taschenkontrollen und wir machen auch keine Kontrollen an der Kasse. Meine Mitarbeiter haben die Anweisung, sich davon zu überzeugen, dass im Einkaufswagen keine Ware verbleibt, sollen also UNTER die Taschen gucken. Aber eben nicht IN die Taschen.
Wenn dann was verschwindet, ist es eben das Schicksal des Betreibers eines Selbstbedienungsmarktes.
Kurze Frage - wie stehst bei dir mit Weihnachten, Ware schon da - Planungen abgeschlossen usw? Grund ist warum ich das wissen möchte ist, das eine Kundin bei mir im Markt mich gestern gefragt hatte, wann es denn endlich ("endlich" bitte betonen!) Spekulatius gibt. Da kam mir hinterher der Gedanke, wie es denn beim Björn aussieht...
Nun: Seit vorgestern haben wir auch wieder "Herbstgebäck" im Angebot und wie ich bereits gestern schrieb, haben sich einige Kunden sogar sehr erfreut darauf gestürzt.
Da das Thema mal wieder hochkommt und jedes Jahr kontrovers diskutiert wird, würde ich gerne von dir wissen, wie viel von dem ganzen Spekulatius, Dominosteinen etc ihr eigentlich im September und Oktober verkauft. Wird das viel gekauft sobald es da ist oder liegt es bis Dezember eher wie Blei in den Regalen? Ich selber mag die Sachen gern, würde wohl auch im Sommer Lebkuchen kaufen, bin ich da ne Minderheit?
Die Ware wird erstaunlich gut verkauft. Gerade natürlich bei solchen Wetter, wie wir es momentan haben: Kühl, dunkel, regnerisch. Vorhin erst habe ich gestaunt, wieviele Packungen in den letzten 1,5 Tagen hier schon von unserem Aufbau verschwunden sind.
Der große Ansturm auf diese Artikel wird natürlich erst ab der Adventszeit kommen. Aber, wie gesagt, es ist nicht so, dass die Lebkuchen und Spekulatius und Dominosteine und was wir sonst noch schon hier im Laden stehen haben, wie das sprichwörtliche Blei herumstehen.
Was mich persönlich betrifft, dürfte es diese ganzen Produkte aber auch gerne erst deutlich später geben. Aber ich bin wohl nicht der richtige Maßstab für die Süßwarenindustrie.
Gestern wollte Thorsten wissen, ob wir denn schon die Lebkuchen und anderen Herbst-/Weihnachtsartikel bekommen haben.
Leider hatte ich es gestern nicht mehr geschafft, darauf zu reagieren. Die Antwort wäre "Nein!" gewesen. Wir sind bekanntermaßen immer später dran als die Discounter, aber immerhin habe ich auch schon seit mindestens letzter Woche mit der Lieferung gerechnet.
lange lese ich nun in deinem blog, aber aus aktuellem anlaß habe ich nun mal eine frage:
wann dürfen, bzw. wann liefern deine lieferanten an? ab welcher uhrzeit ist das denn okay?
Nun, die Nachtruhe endet um 6 Uhr. Da wir hier auch erst gegen 6 Uhr anfangen, ergibt sich so eigentlich immer, dass die Lieferanten auch erst ab 6 Uhr tätig werden.
Nach 22 Uhr bekommen wir auch keine Ware mehr. Die letzten Lieferanten sind, wenn es sich wirklich mal verzögert, am späten Nachmittag oder frühen Abend dran.
Wenn mal irgendwelche außergeöhnlichen Zeiten sein müssen (oder auch während der Nachtschicht waren), achten wir zumindest darauf, dass alles möglich leise vonstatten geht, denn zu nachtschlafender Zeit wirken selbst relativ leise Geräusche schon laut. Aber das ist ja zum Glück vorbei.
ich wohne hier in der Nähe eines NP Supermarktes. Bei der Renovierung vor ein oder zwei Jahren bekam der Laden auch eine neue Kühltheke, die seitdem immer mal wieder ausfällt. Hier in Osnabrück hatten wir am Wochenende Temperaturen um die 36-37 Grad [Die Mail ist schon ein paar Wochen alt. B.H.] und das Ding hat wieder mal seinen Geist aufgegeben. Laut der Mitarbeiterin gerade hatte die Theke heute in der Früh noch 25 Grad und die Lebensmittel darin sind komplett in die Tonne gewandert.
Meine Frage: Hast Du eine Ahnung, ob und wie man sich als Ladeninhaber gegen den immensen Schaden versichern kann, der bei sowas entsteht?
Und welche gesetzlichen Schranken gibt es eigentlich, um den verkauf von kurzzeitig gekühlter Ware (abseits von dem extremfall hier) zu
unterbinden. Laut der verkäuferin dürfen die nichts mehr verkaufen, was im Sommer auch nur stundenweise ungekühlt gelagert wurde - auch nicht z.B. zum halben Preis.
Sowas ist ärgerlich, aber kann leider immer mal passieren und ist hier selber schon hin und wieder vorgekommen. Meine Tiefkühlware liegt hier zum Glück in insgesamt elf voneinander unabhängigen Kühlgeräten, so dass ein Ausfall immer nur maximal einen verhältnismäßig kleinen Teil der Ware vernichtet.
Es gibt Kühlgut-Versicherungen, aber die sind relativ teuer und meiner Meinung nach deshalb nicht sonderlich sinnvoll. Zumindest nicht für den durchschnittlichen Supermarkt.
Verkauft werden darf die Ware übrigens tatsächlich nicht mehr. Ob reduziert oder nicht spielt dabei keine Rolle. Das aufgedruckte MHD ist unverändert, aber die Ware wird mit großer Wahrscheinlichkeit vorher verderben oder mit (deutlich) mehr Keimen versetzt sein.
Sicherlich würde beim unmittelbaren Verzehr nichts passieren – aber das kann man nicht jedem Kunden so vermitteln. Die meisten würden die Sachen mit nach Hause nehmen (noch eine Unterbrechung der Kühlkette) und ggf. bis zum Erreichen des MHD im Kühlschrank (der aus Energiespargründen nicht 7 sondern 12 Grad hat) lagern und sich dann irgendwann wundern, wenn sie Magenschmerzen bekommen...
Ich hasse es, Lebensmittel wegwerfen zu müssen – aber in diesem Fall wäre es einfach angebracht!