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Supermarkt-Umräum-Service

Karsten hat mir vor einiger Zeit folgende Mail geschickt:
Vor ein paar Wochen wurde hier in einem Supermarkt (ein REWE) recht ordentlich umgeräumt (die Regale blieben stehen, aber komplette Warengruppen haben einen neuen Platz). Eigentlich nur lästig, weil man erstmal nichts mehr wieder findet. Allerdings lief das während der Öffnungszeiten ab und so konnte ich sehen, dass das von Leuten ausgeführt wurde, die laut ihren Sweatshirts zu einem Supermarkt-Umräum-Service gehörten.

Darüber grübele ich jetzt schon einige Zeit. Sind Dir solche Firmen bekannt? Gibt es so viel Bedarf für das Umräumen von Supermärkten, dass es da eine spezialisierte Firma gibt? Sollten für ein paar Hände zum Umräumen nicht normalerweise kreativer Umgang mit der Personalplanung und im Notfall ein paar Leute von einer Zeitarbeitsfirma reichen? Oder bieten solche Firmen noch mehr an? Vielleicht eine Analyse, ob und was man wohin räumen sollte, damit die Kinder an der Kasse häufiger nach Süßigkeiten quengeln. Aber das wäre ja auch wieder etwas, was ich eigentlich von einem Marktverantwortlichen selbst erwarten würde, schließlich ist die Einrichtung und optimierte Platznutzung ja auch immer wieder mal ein Thema im Blog.
Ich habe selber noch nie mit solchen Fremdfirmen gearbeitet und kann auch nicht viel über die Politik aus den Kreisen der großen Konzerne sagen, aber dass Ware durch Fremdfirmen verräumt wird, ist nicht weiter ungewöhnlich.
Inwiefern es sich dabei nun um spezialisierte Unternehmen handelt (Wonach "Supermarkt-Umräum-Service" eindeutig klingt), kann ich nicht sagen. Ich weiß, dass es hier in Bremen eine Zeitarbeitsfirma gibt, die Ware verräumen als speziellen Teilbereich anbietet. Sicherlich könn(t)en diese Mitarbeiter auch einen kompletten Laden umsortieren, wenn konkrete Anweisungen vorliegen, was wo zu stehen hat.
Eine derart spezialisierte Firma könnte auch in der Lage sein, Platzierungen zu optimieren. Aber normalerweise machen das die CM-Abteilungen der Handelsketten selber.

Wie schon gesagt, kommen für mich keine Zeitarbeitskräfte in Frage. Aber dennoch kann ich verstehen, dass sie eingesetzt werden: Man kann die Personaldichte spontan dem Bedarf anpassen und da der Job auch noch relativ anspruchslos ist, braucht man niemanden großartig anzulernen.

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Kommentare

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ReCon am :

Es gibt solche Firmen aber auch als Tochterfirmen einer bestimmten Handelskette, d.h. sie sind nur scheinbar eine unabhängige Firma, in Wirklichkeit arbeiten sie nur für einen Auftraggeber.

M am :

Bei uns ("Brutto") war es so, dass wir das nach Plan selber gemacht haben, wenn auch unter Aufsicht von "Konzernetwashöheren"...
Wir sind aber auch ne kleine Filliale..

Maus am :

In meiner alten Arbeit war es so das während eines Abteilungsumbaus oft Leute von anderen Filialen zugeordnet wurden. Aber es herrschte auch immer totaler Personalmangel in der eigenen Filiale.

Christoph am :

Während meiner Studienzeit habe ich mal für ein solches Spezialunternehmen gearbeitet. Die ersten Wochen haben wir in einer bestimmten Baumarktkette immer den Bereich mit den Giftstoffen umgebaut. Insgesamt waren das mehr als zehn Einsätze. Nach einem halben Jahr waren dann Shell-Tankstellen dran, da waren es über zwanzig. Dort wurden die gesamten Shops umgebaut, die Tanksäulen haben wir nicht angefasst ;-).

In beiden Fällen lief der normale Betrieb weiter, aber durch die Routine und den nahezu gleichen Aufbau waren wir ab dem dritten Durchlauf immer in der Hälfte der ersten Versuch fertig. Insofern hat sich das für den Auftraggeber sicherlich gelohnt, aber für Björn macht das wohl eher weniger Sinn.

Gruß
Christoph

Supermarkshopper am :

Bei unserem Rewe (um die Ecke) und weiteren Rewe Märkten in der Umgebung (bei meiner Arbeitsstelle) räumt auch immer eine externe Firma die Regale ein oder um (blaue T-Shirts mit Firmenname den ich mir nie merke). Das ist immer eine Truppe von 5 bis 10 Mann/Frau die dann recht fix und routiniert die Regale bestücken. Hier in der Gegend sogar immer die gleiche Crew so das ich diese Leute vom sehen her kenne.

Die Rewe eigenen Angestellten sehe ich nur täglich angelieferte Frischware einsortieren. Ansonsten mind. zwei mal in der Woche diese Firma und andere Fremdarbeiter wie Funny Frisch, Tchibo etc. die ihren Kram sowieso selber verwalten.

Turtle am :

Jep, bei unserem Rewe ist das auch so. Ware einraeumen am Abend, aufraeumen in den Regalen und teilweise die Reinigung wird durch eine Fremdfirma erledigt. Morgens raeumen die Mitarbeiter aber die Frischware selbst ein.

Mavez am :

- Personal beliebig ersetzbar
- Wenn einer ausfällt kommt ein anderer aus der Firma
- Arbeiten an 6 Tagen die Woche
- Natürlich billiger, es muss kein Urlaub, Krankheit etc gezahlt werden.
- schneller und flexibler als Festes Personal, siehe Punkt 1
- Verräumt werden idr. nur die großen Hauptlieferungen.

Naja sowas scheint immer mehr in Mode zu kommen, die Kassiererinnen beim R**l ,- tragen neuerdings kaum übersehbare schilder "Fremdfirma".

DJ Teac am :

Wenn es wirklich nur darum geht für 2 Tage ein paar Hände mehr zu haben ist Zeitarbeit die ideale Lösung.
Eigentlich ja auch der Sinn den Zeitarbeitsfirmen haben sollten.

Aber leider werden immer mehr Reguläre Arbeitskräfte durch Leiharbeiter ersetzt :-(

MiniMoppel am :

Hier bei uns haben sie gerade einen "extra" in einen "Rewe" umgabaut. Dafür haben sie grob drei Monate (!) gebraucht. Der Laden war in dieser Zeit komplett geschlossen.
Vor einigen Jahren haben sie hier einen "OBI" komplett abgerissen, einen "LIDL" aufgebaut und neu eingerichtet. Das ganze hat gerade mal sechs Wochen gedauert.
Wie kann man auf drei Monate Umsatz verzichten?

asynchron am :

Rewe ist eben "Premium", da kann man sich das leisten.

Was die Fremdfirma beim Um-/Einräumen angeht, das scheint Rewe flächendeckend oder zumindest in größerem Maßstab so zu handhaben. Die blauen Shirts sind mir jedenfalls auch geläufig.

Wie Dj Teac @ 6.1 schon richtig anmerkte, spart jeder so fremdgefüllte Supermarkt entsprechend logischerweise das jeweilige Personal ein, das er nicht selbst aufbringen muss - und die Fremdbefüller haben nach allem was man aus Stellenanzeigen oder Erfahrungsberichten so erfährt, mehr als bescheidene Stundenlöhne und Arbeitsbedingungen.

Rewe reiht sich damit auch nur in die Reihe der zu boykottierenden Ketten ein (neben diversen Discounter unterschiedlicher Segmente) ...

Christian Do am :

Ich kann mir gut vorstellen, dass die Vorgehensweise von REWE heutzutage der Standard ist. Fremdfirmen, die auf das Umräumen von Produkten spezialisiert sind, können diese Arbeit natürlich besser und schneller erledigen. Wenn man zudem auch noch alle restlichen Mitarbeiter im Einsatz halten kann, wird der Warenfluss somit ja auch nicht gestoppt!

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