Der Leergutautomat ist derzeit defekt. Zumindest teilweise, die Mehrweg-Annahme ist ausgefallen und eingeworfene Flaschen würden die ganze Mechanik blockieren. Einwegflaschen nimmt und cruncht die Maschine problemlos.
Aber den Unterschied kann man leider nur den wenigsten Kunden klarmachen. Bevor ich ein Schild mit langem Text aufhänge, auf dem beschrieben wird, woran man eine Einwegflasche erkennt ("Ich habe keine Einwegflaschen! Die sind alle mit Pfand!"), mache ich es lieber so wie jetzt:
Ein Auslieferungsfahrer fluchte mitten im Laden laustark vor sich hin. Nicht ein einmaliger Kraftausdruck, sondern die ganze Zeit schimpfte er. Über seine Urlaubsvertretung, wie er auch Nachfragen erklärte.
Der Vertreter Die Vertretung hat das Regal wohl nicht so hinterlassen, wie es sein sollte. Lücken und Chaos beherrschten das Bild. Gut, den Frust kann ich verstehen.
Unerwünschtes Wasser tropft nicht nur hier in der Gastfeldstraße mit aller Regelmäßigkeit von der Decke. Jetzt hat es auch meinen kleineren Markt erwischt: Ein Wasserhahn war undicht und so lief am Wochenende langsam ein Rinnsal die Treppe herunter in den Keller, der sich langsam füllte. Zum Glück nicht bis oben hin und auch ohne weiteren Sachschaden zu hinterlassen.
Einzig die Arbeit, alles aufwischen zu müssen, war lästig.
Immo ist übrigens am Wochende eingefallen, welche Pflanzen wohl am besten in
Rindermulch wachsen. Ich hätte ja auf
Löwenzahn getippt, aber die Horstensien von real,- sind auch nicht schlecht.
Bevor jemand bei dem Titel an "Cat Content" denkt und nicht weiterliest: In diesem Beitrag geht es nicht um Haushaltsgegenstände und auch nicht um hungrige Miezekatzen.
Ein Mann mittleren Alters wollte von mir Champagner haben. Die Sorte war egal, am liebsten den günstigsten. Wichtig war nur, dass es eben echter Champagner war, damit "Champagner" auf der Flasche draufsteht.
Der Grund dafür nannte er mir sehr ehrlich und ich könnte mir vorstellen, dass er sich den Spruch verkniffen hätte, wenn ihn eine meiner Mitarbeiterinnen beraten hätten: "Das ist ein 1A-Dosenöffner. Die Weiber brauchen ja nur eine Flasche Schampus zu sehen und schon kannste mit denen alles machen."
Ich kann mich gerade nicht entscheiden, was ich schlimmer finden soll. Solche Kerle oder solche Weiber.
Die armen Kühe.
(Dank an Tim, der in einem E-Center bei sich im Ort in Ostfriesland dieses Schild entdeckt hat. )
An meine neuen Öffnungszeiten haben sich viele inzwischen gewöhnt. Einige Kunden haben sich natürlich darüber beschwert, den meisten ist es ganz offensichtlich (und wie eigentlich zu erwarten war) egal. Vor allem kratzt es immer noch etwas an meinem Ego, nicht mehr "
der" 24-Stunden-Supermarkt zu sein. Egal, daran werde ich mich schon noch gewöhnen (müssen)...
In anderen Gegenden nimmt man das mit den Öffnungszeiten nicht annähernd so genau. Dank an Kollegen Gregor, der mir dieses Fundstück von einer der Nordseeinseln hat zukommen lassen.
Hallo Björn,
hier auch ein Beitrag zum Thema Spar-Läden in anderen Ländern.
Dieser Laden gehört zu einer Tankstelle am Steve-Irwin-Way bei Beerwah in Queensland, Australien. Da musste ich doch gleich an den Shopblogger denken.
Viele Grüße
Uschi
Vielen Dank für das Foto.
Man könnte den Eindruck bekommen, dass die Betreiber Angst hatten, dass man das SPAR-Logo übersehen könnte.
Melanie hat mir folgende E-Mail geschickt:
Hallo Björn,
ich hoffe, die Frage, die ich dir stelle, wurde dir noch nicht allzu häufig gestellt. Ich würde mich sehr über einen Rat freuen.
Bei uns gibt es einen kleinen (eher winzigen) Laden im Bahnhof. Dort werden Zeitschriften, belegte Brötchen und Getränke verkauft. Vor drei Tagen habe ich mir einen Fruchtsaft gekauft und diesen auf meinem Weg zur Arbeit getrunken. Danach stellte ich fest, dass das Getränk ein Mindesthaltbarkeitsdatum hatte, das bereits volle zwei Monate in der Vergangenheit lag. Ich hatte Glück -bis auf leichte Magen-DArm Beschwerden hatte ich nichts. Nachmittags habe ich die Verkäuferin darauf aufmerksam gemacht, dass alle Getränke dieser Sorte abgelaufen seien. Sie entschuldigte sich und gab mir ein anderes Getränk gratis. Am nächsten Tag stellte ich fest, dass die gleichen bereits abgelaufenen Getränke immernoch im Kühlregal standen. Gäbe es rechtlich irgendeine Möglichkeit die Frau dazu zu bewegen, dass sie keine abgelaufenen Lebensmittel mehr verkauft? Kann ich mich irgendwo beschweren außer bei der Verkäuferin selbst? Ich habe mich sehr darüber geärgert, dass sie trotz meines Hinweises dieses Produkt weiter verkauft. Bleibt mir keine andere Wahl außer diesen Laden einfach nicht mehr zu betreten? Für eine Antwort wäre ich wirklich dankbar.
Du könntest dich natürlich, sofern die "Verkäuferin" nicht sowieso die Chefin des winzigen Ladens war, bei ihren Vorgesetzen beschwerden.
Rein rechtlich spricht nichts gegen den Verkauf der abgelaufenen Ware. Der Laden bewegt sich etwas auf's Glatteis, da er ab dem Zeitpunkt für die einwandfreie Qualität der Ware verantwortlich ist. Da hilft dann letztendlich wirklich nur, den Laden zu meiden.
Handelte es sich bei dem Saft um einen frischen Fruchtsaft oder um einen sterilisierten, der sowieso monate- bis jahrelang hält? Bei letzten würde es mich sehr wundern, wenn die Bauchschmerzen vom Konsum des Getränks entstanden sind. Da war dann vermutlich ein anderer Faktor beteiligt.
Wieder einer der Fälle, die aus der Ferne kaum zu beurteilen sind.
Charlie möchte wissen:
Moin Björn,
ich habe einen SPAR Gutschein in einer Zeitschrift aus Österreich entdeckt und wollte fragen, ob man ihn auch bei Dir einlösen kann!?!
Nein, leider nicht. Mit der SPAR in Österreich habe ich nichts zu tun und wenn ich mich an die dortige Zentrale für das Clearing eines Cola-Gutscheines wenden würde, bekäme ich wahrscheinlich den Spott der gesamten Zentrale zu spüren.
Sebastian ist folgendes passiert:
Hallo Björn,
dank der verschärften Gesetze werde ich mit meinen 29 Jahren nun doch immer häufiger mal nach meinem Ausweis gefragt, wenn Zigaretten mit auf dem Band liegen.
Ich habe mir angewöhnt das als nettes Kompliment zu sehen und mir einen Spaß daraus zu machen. Die tun ja auch nur Ihren Job und das was Cheffe sagt.
Die sehr junge nette Dame hier im Markt fragte gestern wieder: "Darf ich DEINEN Ausweis bitte ein mal sehen?" – "Oh, sehr gerne. Aber ich stehe nicht im Telefonbuch." Mit der Antwort, "Ich habe gleich Feierabend und mag Kaffee", habe ich natürlich nicht gerechnet.
Meine Frage an Dich ist: Gibt es bei Dir im Laden auch ähnlich nette Episoden abseits der üblichen Empörung? Wie reagieren Deine Kunden?
Tatsächlich ein netter Flirt.
Lustige Anekdoten fallen mir dazu konkret nicht ein. Aber eine mit aller Regelmäßigkeit immer wiederkehrende Kuriosität kann ich nennen:
Selbstbewusst stellen 13-15jährige Mädchen harten Alkohol und Zigaretten auf das Förderband. Mit entsprechendem Outfit und passend geschminkt würden sie oftmals problemlos für zehn Jahre älter gehalten werden. Man neigt auch als erfahrene Kassenkraft leicht dazu, reinzufallen und auf die Ausweiskontrolle zu verzichten.
Ich gebe übrigens zu: Bei jungen Müttern, auch wenn ich sie für definitiv unter 18 Jahren halten würde, kontrolliere ich übrigens nie den Ausweis. Auch wenn sie per Gesetz keinen Alkohol kaufen dürfen – wer die Verantwortung für einen jungen Menschen haben darf, sollte auch die Entscheidungen bzgl. Alkohol- und Tabakkonsum selber treffen können.
Marcel hat ein paar Fragen zur Selbstständigkeit:
Hallo Björn.
Ich bin Einzelhändler mit Leib und Seele und lese täglich mehrmals deinen Blog. Du bist für mich irgendwie wie ein "guter Bekannter" und ich erzähle sehr oft bei Freunden: "Bei Björn war wieder dies oder das."
Ähnlich wie du habe ich meine Ausbildung zum Kaufmann gemacht, bin dann zu Lidl gewechselt und bin dort stellvertr. Marktleiter.
Ich und ein sehr guter Freund von mir, ebenfalls EHK, spielen mit dem Gedanken der Selbstständigkeit. Ich weiß, deine Zeit ist knapp, aber wäre es möglich mir ein paar Fragen / Tipps zu geben wie ich den Sprung wagen kann?
Ein genaues Konzept muss her und auch eine Bank die da dann mitspielt. Wie lief es bei dir? Kam ein konzept von Spar oder alles von dir? Bist du zur Bank und hast gesagt das in der Gastfeldstraße ein Laden leersteht und du einen eröffnen willst? Kann ich mir so nicht vorstellen. Auch wenn ich auf die Antwort deiner Mail vielleicht länger warten muss hoffe ich das du mir ein paar Tipps/Stationen nennen kannst die ich beachten sollte/muss.
Ein schöner wie mutiger Schritt, den du/ihr da plan(s)t.
Vor allem: Es reicht nicht, von 8-20 Uhr einen Laden zu öffnen. Eure effektiven Arbeitszeiten werden (gerade in den ersten Jahren) deutlich ausgedehnter sein. Freizeit? Urlaub? Gestrichen. Mit etwas Glück wird der Laden schnell ein Selbstläufer, mit Pech werdet ihr mehrere hunderttausend Euro Schulden haben und euch Tag für Tag neu überlegen müssen, wie ihr Kosten zu Gewinn anpassen könnt.
Wendet euch z.B. an die REWE. Dort werdet ihr erfahren, wie es weitergehen kann und dort gibt es Fachleute für alle Bereiche: Standortsuche, betriebswirtschaftliche Beratung, Bau und Einrichtung, Sortiment etc.
Konkretere Tipps kann ich an dieser Stelle nicht geben. Dazu spielen zu viele Faktoren bei einem solchen Projekt eine Rolle.
Ich saß eben selber an der Kasse, als eine Kundin eine bestimmte Zigarettenmarke suchte:
Habt ihr gar keine West Lights?"
Doch, klar – und zeigt ihr auf dem Bedienfeld des Automaten die Tasten mit den Abbildungen der silbergrauen West-Packungen. Dazu erklärte ich:
"Da steht nur nicht mehr light drauf. Die EU hat's verboten, da Kunden ja annehmen könnten, dass diese Zigaretten deswegen gesünder als die anderen sind."
Das verständnislose Kopfschütteln über solchen Unsinn konnte ich nur bestätigen.
Erinnert mich gerade an den Eintrag in Uli Steins
Notizbuch vom 6. Mai 2010. Das Lachen bleibt einem im Hals stecken.
Was lange währt...
Wenn ich daran denke, dass es Leute gab, die gesagt haben, dass ich dagegen vorgesehen soll, dass hier Bäume gepflanzt werden. Das Laub würde Dreck machen und der Baum würde irgendwann die Leuchtwerbung verdecken und so weiter. Kopfschüttelnd...
Post vom Entsorgungsunternehmen, das hier regelmäßig mein Altpapier abholt. Bislang war der Deal, dass mich die Abholung nichts kostet, aber ich auch nichts für das Material bekomme. In dem Schreiben heißt es:
"...der Aufwärtstrend auf dem Altpapiermarkt hat sich weiter fortgesetzt. Dementsprechend können wir Ihnen die erfreuliche Mitteilung machen, dass wir Ihr Altpapier mit netto 25 Euro pro Tonne vergüten werden..."
Keinen Einwand.