Eine Frau stand mit ihrem Kleinkind vor dem Leergutautomaten und hatte eine recht große Menge Leergut dabei. Das kleine Mädchen wollte un-be-dingt die Flaschen in den Automaten stopfen und seine Mutter ließ es gewähren.
Nicht nur ein paar Flaschen übernahm der Nachwuchs. Nein, den ganzen Sack sollte oder wollte und durfte die Kleine in den Automaten stecken. Das wäre auch alles nicht weiter problematisch gewesen, wenn das Mädchen etwas größer gewesen wäre, sagen wir mal mindestens 30cm, und auch schon über eine etwas ausgeprägtere Motorik verfügt hätte.
So verkam die Aktion zu einer Groteske. Zunächst amüsierten sich die dahinter stehenden Kunden noch über die unbeholfenen Versuche des Mädchens, die Flaschen von unten irgendwie in die Öffnung vom Leergutautomaten zu bugsieren. Als die Schlange länger und vor allem unruhiger wurde, nahmen wir den Wartenden das Leergut manuell ab.
Ein Onlineshopkunde wohnt in einer Straße, die den gleichen Namen wie er trägt. Und nein, der Mann heißt nicht "Hamburger Allee". Aber wenn man als Herr Meiermüllerschulz in der Meiermüllerschulzstraße wohnt, ist das auch schon ein witziger Zufall.
Zufall? Glaube ich nicht. Mal davon ausgehend, dass die Straße nicht nach ihm benannt worden ist (was natürlich nicht völlig undenkbar ist), wird er wohl ganz bewusst dort hingezogen sein.
Zugegeben, in (fast?) allen Weizenbieren ist auch Gerste enthalten. Trotzdem wirkt irgendwie der Ausdruck "Gerstensaft" in einem Artikel über Weizenbiere merkwürdig. Geht aber vielleicht auch nur mir so.
Hier der Blick über die große Tiefkühltruhe zu den langen Regalreihen, über die ich vorgestern berichtete. Man merkt auf diesem Bild besonders deutlich, wie unglaublich undurchsichtig der Laden durch diese Anordnung der Reihen wurde:
Der ehemalige Vorbereitungsraum für Frischfleisch und Aufschnitt. Die Kühlhaustür rechts führt heute in mein Büro.
Die riesige Waage an der Wand behielt ich anfangs, allerdings benutzten wir sie nie. Vor gut zwei Jahren habe ich mehrmals erfolglos versucht, sie über Ebay loszuwerden. Das Interesse an einer uralten, nicht geeichten (aber funktionierenden und eichbaren) mechanischen Waage hielt sich offenbar in Grenzen. So stellte ich sie zuerst zu meinem Schrotthaufen auf dem Hof und fand später in einem meiner Lieferanten einen dankbaren Abnehmer.
Dies war der Aufenthaltsraum in der ursprünglichen Form. Die Tische und Stühle haben wir hier immer noch im Einsatz, ansonsten ist die gesamte Küchen-Ausstattung (Waschbecken, Boiler, Schränke etc.) sind vor ein paar Jahren einer vernünftigen Einbauküche zum Opfer gefallen.
Die Spinte rechts im Bild sind hier immer noch im Einsatz.
So sah die Bedienungstheke zum Zeitpunkt der Übergabe aus. An der Stelle stehen heute Tiefkühltruhen, an der langen Wand die Tiefkühlschränke und rechts an der Wand das Bio-Kühlregal.
Von Anfang an war klar, dass ich hier den Tresen benutzen und Wurst, Käse und Feinkostsalate in Bedienung anbieten werde. Die Kühltheke war immerhin 6,5 Meter lang und bestand aus zwei räumlich getrennten Bereichen.
Der rechte, längere Teil war für Wurst und Salate gedacht. Das Tengelmann-Erbe: Zwei Schneidemaschinen und viele Kleinteile wie z.B. Bretter
Der kürzere Bereich war für Käse gedacht. Hier fehlte noch etliches an Ausstattung – und das fing damit an, dass wir nichtmal Schränke und eine Arbeitsplatte zur Verfügung hatten. Aber das waren alles Dinge, über die ich zumindest am ersten Abend noch nicht weiter nachgedacht habe. Interessanter war für mich vielmehr die Frage, wie es sein würde, eine eigene Bedienungsabteilung zu haben und zu verwalten.
Ich weiß gar nicht, wo ich diese gerenderte SPAR-Tanne herbekommen habe. Selber gemacht habe ich das Bild nicht, so viel weiß ich noch.
Mal gucken, vielleicht findet das Bild ja noch eine Zukunft auf der neuen Firmenwebsite. Die ist mittlerweile so antik, dass sich nichtmal der Link dorthin lohnt.
Ein Mann kam in den Laden und ging direkt zur Kasse. Dort hielt er meinem Mitarbeiter eine aufgerubbelte E-Plus-Guthabenkarte vor die Nase und erklärte, dass ihm diese Karte eine knappe Stunde zuvor falsch verkauft worden sei. Er hätte nämlich eine T-Mobile-Karte haben wollen, könne folglich mit dieser nichts anfangen und möchte sie deswegen umtauschen.
Abgesehen davon, dass wir grundsätzlich ein Problem damit haben, bereits aufgerubbelte Karten zurückzunehmen: Mein Mitarbeiter war sich beinahe hundertprozentig sicher, dass er die richtige Karte herausgegeben hatte. Zudem hatte er nur einen abgezählten Bestand an Karten in seiner Kasse. Eine E-Plus-Karte hatte er an eine andere Kundin verkauft und der Restbestand stimmte. Die Karte, die der Kunde dabei hatte, war definitiv nicht von uns.
Es half auch lautes Diskutieren nicht mehr, die aufgerubbelte Guthabenkarte konnten wir nicht zurücknehmen. Der Kunde versuchte noch, seinen Missmut allen anderen Kunden mitzuteilen, dampfte dann aber schließlich wieder ab.
Ein Anblick, der mir ausschließlich am ersten Tag gegönnt war: Zwei lange Gondeln, die von der Kassenzone bis fast an die Rückwand des Marktes reichten. Dies ist die linke Seite des Ladens und wird heute durch sechs kurze, quer stehende Regale gefüllt, die jeweils einen eigenen Sortimentsbereich beinhalten.
Hier der Blick im Außengang nach hinten. Achtet mal auf die Spiegelkugel...
...die auch hier wieder zu erkennen ist. Daran sieht man erst die Entfernungen und die Länge dieser Regalmonstren.
Zwischen den beiden Gondeln bildete sich eine endlos wirkende Schlucht.
Dieser Gang existiert in der Form immer noch. Man kann von der Lagertür bis zur Kasse blicken und das war wohl auch schon den Tengelmann-Ladenbauern wichtig.
Ansonsten frage ich mich bis heute, wieso die damals diese für diesen Laden relativ langen Regalreihen hier eingebaut haben. Abgesehen davon, dass man sich als Kunde in diesen Schluchten ziemlich verloren fühlt, ist für mich natürlich auch wieder der Aspekt Ladendiebstahl interessant. Viel undurchsichtiger hätte man den Laden eigentlich nicht gestalten können...
Ich berichtete ja vor einiger Zeit schonmal, dass wir neuerdings ständig Preise senken – auch, wenn das bislang vermutlich noch kein Kunde wahrgenommen hat.
Deshalb habe ich vor ein paar Tagen einfach mal kleine "PREIS gesenkt!"-Schilder gebastelt, die wir jetzt grundsätzlich neben das Regaletikett hängen, wenn sich ein Preis nach unten verändert.
Der sechste Teil der Fotostrecke, die am Abend nach der Schlüsselüberagabe entstanden ist. An dieser Stelle mal ein Blick in die drei Kühlräume.
Dies ist das "MoPro-Kühlhaus". Milch, Joghurt, Wurst – all diese Dinge langern hier. Naja, und seit einem guten dreiviertel Jahr nun auch ein großzügiger Bier-Vorrat.
Der Tiefkühlraum. Das Holzregal existiert seit knapp acht Jahren nicht mehr, denn es war komplett windschief. Bei Kaiser's hatte man irgendwie eine Vorliebe für selbstgezimmerte Holzregale.
Wer genau hinsieht, kann unten links in der Ecke eine dunkelgrüne Verpackung erahnen. Was das ist, war mir am ersten Abend noch nicht bewusst und auch ihr werdet es erst später erfahren...
Hier der berühmteste aller Kühlräume: Hier wurde einst Fleisch und Aufschnitt bei 1-2 Grad gelagert. Während ich diese Zeilen hier schreibe, sitze ich etwa an der Stelle, an der sich die beiden linken Chep-Paletten befinden. Wer dieses Blog schon länger verfolgt weiß, dass ich vor gut zwei Jahren das Kühlhaus zum Büro umgebaut habe...
Das silberne Metallteil im Vordergrund war ein großer Fleischwolf, den ich ebenfalls mit der Ladeneinrichtung gekauft habe. Da ich ihn aber nicht gebrauchen konnte, habe ich ihn gleich zu beginn schon weiterverkauft.
Die Tür zu unserer "Brötchenküche" ist fertig. Sieht als ganzes nicht wirklich schön aus. Aber doch besser als die olle Tür mit den Löchern.
Wenn man Kosten und Aufwand bedenkt, hätte ich eigentlich auch gleich eine neue Tür kaufen können. Diese einfach Dinger kosten ja fast gar nichts. Aber ich habe das mit den Riffelblechen Aluminiumplatten mit diesem komischen Muster auf der Oberseite ja auch nur fortgesetzt, weil ich damals schon so angefangen hatte.
Naja, nun ist die Oberfläche jedenfalls vollständig abwaschbar und darauf kam es bei der ganzen Aktion letztendlich an.
Eine Kundin stand an der Fleischtruhe und hielt ihren Einkaufswagen schräg neben sich. In dem Moment, als ich gerade an ihr vorbeiging, gab sie dem Wagen einen Ruck, so dass er beinahe mein Bein traf. Das war wohl keine Absicht von ihr.
Ich stoppten den Einkaufswagen und schon ihn wieder ein paar Zentimeter zurück. Erschrocken sah mich die Kundin an: "Oh, das macht nichts. Kein Problem."
Mal eben die raponierte Tür mit den geschnittenen Alublechen bekleben. Ich liebe den Pattex Montagekleber, das Zeugs ist einfach nur genial. Aber was nützen die geradlinig und sauber geschnittenen Bleche, wenn die Tür, vor allem der Rahmen um das kleine Fenster krumm und schief ist?
Mitten in der Nacht klingelte mein Handy. Es riss mich nicht aus dem Schlaf, denn aus irgendeinem Grund wälzte ich mich nur hin und her und ich erfuhr, dass es einem meiner Mitarbeiter aus der Nachtschicht gar nicht gut ginge.
Mist, was tun? Man kann ja um halb zwei nicht alle mölichen Kollegen anrufen und fragen, ob sie spontan zu Arbeit kommen können. Der kränkelnde Mitarbeiter wollte erstmal versuchen etwas kürzer zu treten und die nächsten Stunden zu überstehen.
Etwa eine Stunde später, ich war inzwischen doch tatsächlich mehr schlafend als wach, klingelte wieder mein Telefon. Der Kollege kann nicht mehr und irgendeine Entscheidung müsste getroffen werden.
Während ich noch irgendwie versuchte, meine Gedanken zu sammeln, klopfte es in der Firmenleitung an. Einer unserer Mitarbeiter war tatsächlich wach und hat die ihm zwischenzeitlich zugesandte SMS gelesen. Die Nacht in der Firma war gerettet, meine eigene dafür komplett versaut. Aber irgendwie mache ich das alles ja doch freiwillig...