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Ganz cool mit Zigarette hinter dem Ohr

· Alles fällt nochmal auf einen zurück.
· Halt's Maul!
· Man sieht sich immer noch einmal im Leben.
· Fresse, Mann!
Diese und weitere ähnliche Sprüche und Beleidungen waren dann der "Dank" eines fünfzehnjährigen Ladendiebes. Vermutlich dafür, dass ich nicht gleich die Polizei, sondern lediglich seine Eltern herbestellt habe.

Aber Hauptsache, man riecht nach Gras wie ein ganzer Coffee Shop und hat ganz cool 'ne Kippe hinter dem Ohr stecken.

(Wie war das wohl mit dem "zurückfallen" gemeint? Immerhin war er es ja, der sich danebenbenommen hat...)

Blech

Einem Metallbauunternehmen hier in der Nähe habe ich eben den Auftrag erteilt, das Blech für meine Kühlhaustür zu schneiden, bzw. zu kanten.

So soll es mal aussehen und nun hoffe ich, dass wir uns nicht allzu sehr vermessen haben. Naja, ist Blech – das ist flexibel. Wenngleich 3mm dicker Stahl schon mühsam zu bearbeiten ist. :-)


Das "Red Bull" trinkende Pärchen

Ein junger Mann und seine etwa gleichaltrige weibliche Begleitung standen in der Getränkeabteilung und tranken beide jeweils eine große Dose "Red Bull" aus. "Tranken" trifft es nicht ganz, "soffen" beschreibt den Vorgang deutlich passender. Hektisch kippten sie sich die Energydrinks in den Hals und stellten die leeren Dosen schließlich einfach hinter andere Flaschen. Ich hatte beim Betrachten der Szene aber schon fest damit gerechnet, dass sie die Getränke nicht bezahlen werden und beobachtete die beiden weiter.

Mit den paar Teilen, die sie in den Händen hielten, stellten sie sich schließlich an der Kasse an. Als sie dran waren, zog mein inzwischen eingeweihter Mitarbeiter nicht nur deren eigentlichen Einkauf ab, sondern tippte einfach den Gesamtpreis der ausgetrunkenen Dosen mit ein.

Da sie wirklich nur ein paar Kleinigkeiten hatten und die beiden Dosen etwa den gleichen Preis hatten, verdoppelte sich der zu zahlende Betrag etwa. Das war natürlich der Moment, in dem ich mit wildestem Protest gerechnet hatte – aber nichts passierte. "Für das Red Bull" versuchte mein Mitarbeiter, sie auf den zu zahlenden Betrag hinzuweisen.

Aber nichts passierte. Wortlos kramte sie das Geld aus der Tasche und bezahlte. Am Ausgang sprach ich die beiden zusätzlich noch einmal an und erklärte, dass so ein Verhalten hier tendenziell eher nicht gerne gesehen wird und dass sie beim nächsten Mal mit einer Anzeige zu rechnen hätten.

Naja, den Satz hätte ich mir auch sparen können. Die beiden sprachen nämlich kein Wort Deutsch und das war dann wohl auch der Grund, warum sie auch schon bei meinem Mitarbeiter an der Kasse keine Mine verzogen haben...

Herumzicken für... Gar nichts!

Wir sind hier offizielle Verteilerstelle für "gelbe Säcke". Gegen Vorlage der Gutscheine geben wir die Rollen sowohl an der Lagertür als auch an der Kasse aus. Letzteres wird normalerweise von Kunden genutzt, die sowieso einkaufen. Manche stellen sich auch einfach an die Schlage an der Kasse an, wenn sie nur gelbe Säcke haben wollen.

Genau so eine Kundin stand an dritter Position in der Warteschlange. Vor ihr stand eine Frau mittleren Alters und an erster Stelle stapelte gerade ein älterer Mann seine Artikel auf das Förderband.

"Dürfte ich wohl eben schnell vor?", erkundigte sich die Frau, die nur Wertstoffsäcke haben wollte, bei der Kundin vor ihr. "Ich brauche nur zwei Rollen gelbe Säcke."

"Nein, warum sollte ich Sie vorlassen? Ich musste auch warten!", folgte die eher unfreundliche Reaktion der Angesprochenen.

Inzwischen waren die Artikel des älteren Kunden gescannt und er begann, umständlich und langsam sein Kleingeld aus dem Portemonnaie zu suchen.

Meine Kassiererin wartete.
Die Kundin, die keinen vorlässt, wartete.
Die Kundin, die nur gelbe Säcke haben wollte, wartete.
Der alte Mann suchte das passende Kleingeld.

Schließlich fasste sich meine Mitarbeiterin ein Herz und hielt der letzten Kundin in der kurzen Reihe zwei der begehrten Rollen entgegen. Die Rollen und Coupons tauschten die Besitzer und schon war die Warteschlange wieder etwas kürzer. Die verbliebene und immer noch auf den Mann vor ihr wartende Kundin setzte gerade an, um sich offenbar noch weiter aufzuregen, sah aber wohl im letzten Moment noch ein, dass das spätestens jetzt nicht nur unnötig sondern auch gänzlich unangebracht gewesen wäre.

Keine Ahnung...

gerade gestern habe ich übrigens gesehen das ein thermometer deines kühlregals mit lebensmitteln die bei max +7 grad zu lagern sind +9,5 grad angezeigt hat, wenn ich jetzt daran denke das dsa thermometer schon 100 jahre alt ist (so sieht es zumindest aus) dann waren es vielleicht sogar 11,5 grad, keine ahnung....
Seit ich dieses Blog führe, habe ich gelernt, diesen Drang, mich für alles und jenes rechtfertigen zu müssen, sehr zu unterdrücken. In diesem Fall juckte es einfach mal wieder in den Fingern.

Entscheidend ist die sogenannte Kerntemperatur der Ware. Die relevanten Thermometer sind bei mir die Temperaturlogger (und nicht die eingebauten mechanischen Thermometer) und die sind gerade mal rund 1,5 Jahre alt.
Dass die Thermometer mal über 7 Grad anzeigen, kann nicht nur vorkommen, sondern ist vollkommen normal. Bis zu mehrmals täglich schalten die Kühlgeräte in den Abtaumodus, der den Verdampfer von anhaftendem Eis befreit. Dazu wird kurzzeitig die ganze Einheit mit Heizstäben aufgewärmt, was natürlich auch auf den Thermometern zu sehen ist – wenn man zufällig gerade im richtigen (oder falschen, je nach Betrachtungsweise) Moment hinsieht. Der Ware schadet das nicht, denn sonst würden derartige Kühlmöbel wohl kaum in fast jedem Lebensmittelgeschäft zu finden sein.

Aber lecker!

Eine Kundin sprach eine Kollegin an: "Die Fischfrikadellen hier, ist das die Billigmarke von SPAR?" Ihr Tonfall wirkte dabei unglaublich abfällig, als hielte sie nicht eine Packung mit Lebensmitteln sondern widerliches Gewürm in den Händen.

"Ja, genau, das sind die. Das ist unsere Eigenmarke."

"Super! Die will ich haben. Sind total lecker."

Ah, ja. :-)

SPAR-Markt auf Stort / Norwegen

Blogleser Ingo hat mir zwei Fotos eines SPAR-Marktes aus Norwegen zukommen lassen. Dazu schrieb er:
Hallo Björn,

ich war vor ein paar Wochen bei Dir im Laden und wir haben ein paar Worte gewechselt. Ich war auf der Durchreise nach Norwegen und das war für mich die Gelegenheit, mal in deinen sagenumwobenen Sparmarkt in der Gastfeldstrasse reinzuschauen. Ich war richtig aufgeregt, als ich den Laden betrat :-)

In Norwegen habe ich natürlich auch einen obligatorischen Sparmarkt entdeckt. Er ist auf der Insel Stord, leider war der Laden aber schon zu...






Vielen Dank für die Bilder. Und aus meinem Laden gab's auch ein Foto. Hier war ich gerade dabei, den Leegutautomaten zu warten und ein Verschleißteil auszutauschen. :-)


Meckern und schweigen

Zwei Heranwachsende öffneten vor meinen Augen, nur getrennt durch die Videoanlage, eine Packung Saft, schnupperten daran, stellten die geöffnete Packung einfach wieder ins Regal und gingen weiter.

Meinen Missmut über so ein Verhalten brachte ich direkt zum Ausdruck. Ich versuchte dabei sogar, freundlich zu bleiben: "Ihr könntet wenigstens so viel Anstand besitzen, den Saft, den ihr aufgemacht habt, auch zu bezahlen."

"Wollten wir ja auch." erwiderten sie grinsend. Glaubte ich aber nicht. Eine unbeteiligte Kundin offenbar aber schon, denn die sprach vorwurfsvoll eine meiner Mitarbeiterinnen an: "Was für ein Ton!"

Die Reaktion meiner Kollegin war gut: "Würden Sie gerne geöffnete Packungen kaufen, in die Fremde schon ihre Nasen gehalten haben?"

Es folgte – wen wundert's – keine Antwort.

Ein türisches Problem 2/2

Noch eine Tür, die von der Lebensmittelüberwachung angekreidet worden ist. Ich gebe zu, der Eingang zu diesem Kühlraum sieht nicht mehr ganz neu aus, denn die Zarge hat sich im Laufe der Jahre durch die ständigen Kontakte mit Rollbehältern an einer Stelle regelrecht aufgelöst.
Den gelagerten verpackten Lebensmitteln dürfte das relativ egal sein, aber der Kontrolleurin war's das nicht – im Gegensatz zu ihren fünf Vorgängern.



Ich wollte mir den Einbau einer neuen Tür damit schönreden, dass das Scharnier sowieso mal irgendwann einen "abbekommen" hat und seit dem etwas schwergängig ist. Was zur Folge hatte, dass das Metall immer weiter abgeschabt wurde. Nutzen wir die Anordnung der Prüferin, einfach eine komplett neue Tür einzubauen.

Einfach? Ja. Aber auch einfach teuer. Rund 2500 Euro soll der Spaß kosten und das ist mir die Tür nicht wert. Zumal es nur um ein optisches Problem in einem Nebenraum geht...



Ich werde mir jetzt ein schönes Blech aus rostfreiem Stahl kanten lassen und schließlich auf der rechten Seite der Zarge, da wo die beschädigte Stelle ist, befestigen. Geht auch, hält und sieht besser aus als der jetzige Zustand. Also...

König(s) Pilsener

Mir ist gerade aufgefallen, dass viele (oder sogar die meisten?) Kunden das Bier "König Pilsener" immer als "Königs Pilsener" bezeichnen.

Geht das irgendwie leichter über die Lippen? Umgangssprache?
Keine Idee...

Ein türisches Problem 1/2

Diese Tür zu einem Nebenraum hat im Laufe der Jahre etwas gelitten. Nun hat die Kontrolleurin der Lebensmittelüberwachung das Ding moniert: Aufgrund der eingedrückten Stelle könne man die Tür nicht richtig reinigen. Das ist zwar sachlich absolut richtig, aber im Grunde hier im Laden vollkommen belanglos.
Das wollte ich mit ihr aber nicht ausdiskutieren und so habe ich mir nun noch ein paar von den Alublechen mit dem Riffelmuster besorgt und werde diese in den nächsten Tagen auch an die Tür pappen. Dann schlägt da niemand mehr ein Loch rein.

Und dann streichen wir demnächst auch noch die Wand am linken Bildrand, dann sieht das wieder wie neu aus. :-)


Exotisches Leergut (121)

Eigentlich eher "Vollgut": Diese Flasche "Brunnenbier" hat mir ein Blogleser vor Weihnachten bei seinem Besuch hier im Laden geschenkt. Vielen Dank nochmal dafür, ich werde das Bierchen in den nächsten Tagen mal probieren. :-)


Vegan-Klau geht weiter

Unser vegetarisches / veganes Sortiment bedient eine relativ kleine Zielgruppe. Diese, so schätze ich, besteht aus einem großen Teil aus Kunden, die ich der "alternativen Szene" zuordnen würde. Der Rest sind Leute, die sich einfach nur vegetarisch ernähren wollen.

Die Probleme, die ich mit diesem Sortiment habe, schilderte ich bereits. Diebstahl ohne Ende, Tendenz derzeit steigend. Und dabei sind die Artikel bei mir teilweise schon deutlich günstiger als im durchschnittlichen Bioladen. Mit dem Hinweis auf "ein großes Sortiment an vegetarischen und veganen Produkten" werbe ich seit Jahren.

Momentan macht es einfach keinen Spaß mehr und ich überlege ernsthaft, die Abteilung ganz zu schließen. Aber dann täten mir die ehrlichen Kunden Leid, die teilweise (nur) deswegen extra aus einem anderen Stadtteil zu mir kommen und dann ihren restlichen Einkauf gleich mit erledigen. Dass hin und wieder mal ein Teil geklaut wird, ist normal. Momentan verschwinden die Produkte täglich und mitunter sogar in größeren Mengen.

Ob ein Schild helfen kann? "Aufgrund der vielen Diebstähle werden wir diese Produkte aus dem Sortiment nehmen." – aber die Täter werden darüber vermutlich nur lachen und die guten Kunden enttäuscht sein. Aber so hätte man die Problematik wenigstens einmal kommuniziert.

Alternative Szene. Alternativ. Pah! Lieber alt und naiv. :-(