Blogleser Matthias ist über eine Dienstahlssicherung gestolpert. Dazu schreibt er in seinem Blog:
So macht Einkaufen irgendwie keinen Spass.. Ich will was in der Hand halten und nicht nur Pappkarten kaufen (oder eine in Papier gewickelte Plastikflasche anstatt von gutem Düsseldorfer Killepitsch), dann kann ich ja gleich online shoppen gehen.
Hat mich auf jeden Fall überrascht, man kann Diebstahlschutz auch zu weit treiben. Oder ist sowas wirklich den Aufwand und die Verwirrung beim Kunden wert, weil sowas Kiloweise geklaut wird?
Der alltägliche Kampf zwischen Einzelhändler und Ladendieben. Die einen rüsten immer mehr auf und die anderen werden immer dreister. Da entwickeln sich natürlich mitunter die merkwürdigsten Methoden, sein Eigentum vor unberechtigtem Zugriff zu schützen.
Das System mit den Kärtchen, die man in einem Automaten gegen Ware tauschen kann, kenne ich schon etwas länger. Leider sind die Geräte relativ groß, denn sonst hätte ich längst einen hier stehen. Aber bei den beengten Verhältnissen hier, habe ich keine Möglichkeit, so einen Automaten mit ausreichender Sortimentsgröße hier hinzustellen.
Zu den Flaschen kann ich nur sagen, dass ich es selber schon in einigen Läden erlebt habe, dass leere (Original-)Flaschen in den Regalen standen, die dann an der Kasse gegen volle getauscht wurden.
Ein älterer Kunde suchte Schlagsahne. Da er frische Sahne suchte, die gekühlt werden muss, suchte er in der Tiefkühltruhe. Irgendwann sprach er ganz verzweifelt eine Kollegin an, die ihn dann zum richtigen Kühlregal führte.
Tiefgefrorene Schlagsahne. Lässt sich zwar nur mühsam schaumig rühren, macht aber ein lustiges Geräusch im Mixer.
Jetzt sehe ich gerade, dass jemand relativ kurzfristig Plakate für seine Autritte in der Schwankhalle an meine Tür geklebt hat. Toll... Er war Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Samstag in der letzten Woche da. Dabei wäre ich gerne sogar selber hingegangen.
Bei der Entfernung von auf dem Gehweg vor der Ladentür festgetretenen Popcorn-Massen schont man die Nerven, indem man das Popcorn einfach liegen und den Feierabend gemütlich angehen lässt.
Schwermütiger Blick auf die letzten beiden grün-weiß gestreiften Leporello-Lieferscheine unserer SPAR-Großhandlung. Nun sind sie auf dem Weg zum Steuerberater und werden die nächsten Jahre in irgendeinem dicken Aktenordner vergilben.
Ab jetzt gibt es als Lieferscheine nur noch zusammengeheftete Ausdrucke aus einem Laserdrucker.
Kleine E-Mail an einen kleinen Lieferanten von mir:
Auf der aktuellen Rechnung ist der Artikel xyz zwar aufgeführt, aber nicht berechnet worden.
Sollte der Preis nicht gepflegt sein und die Rechnung bei allen Ihren Kunden so aussehen, könnte das auf Dauer vermutlich nicht so optimal für Sie sein.
Wollte es nur mal anmerken. Und bin auch nicht böse, wenn ich den Artikel dafür auf der nächsten Rechnung finde.
Eh, komm doch raus, dann geh'n wir um die Ecke. Dann mach'sch dich fertisch, du Hur'nsohn.
Warum soll ich rauskommen? Sollen die Feiglinge doch hier drin bleiben und zu ihrem Diebstahl von der vergangenen Nacht stehen. Aber agressiv werden und lautstark beleidigen, das können sie.
Die Pizza ist ganz essbar – aber warum zum Geier druckt der Hersteller nur diese drei Pepperonischoten auf den Karton? So freut man sich als Kunde endlich mal auf eine scharf gewürzte Pizza und hat dann doch wieder nur das übliche Fertigfutter-Einerlei.
Anruf einer Firma, die mir einen freigewordenen Plakatplatz an exponierter Lage anbieten möchte. Ich halte ein Werbeplakat für meinen Laden durchaus für sinnvoll – aber nicht auf der anderen Seite der Innenstadt.
Heute Morgen stehe ich vor dem Regal mit den Dosen und denke so über meine Situation nach.
Ich biete einen 24 Stunden-Service, bediene Alt und Jung, lagere die verschiedensten Dosen, packe Kisten, lagere kaltes Fleisch und schlage mich mit mehr oder weniger zufriedener Kundschaft herum. Die Discounter machen mir mit Billigangeboten das Leben schwer, die Kunden haben alles schon mal woanders billiger gesehen und egal wieviel Auswahl man hat, ausgerechnet das was DIESER Kunde sucht, das hat man nicht. Damit alles schön frisch bleibt, habe ich eine teure Kühlanlage und dennoch fängt manchmal was an zu faulen.
Um das alles zu verarbeiten, blogge ich ein bißchen drüber.
Ich habe in der vergangenen Woche sehr viel nachgedacht und dabei sehr viele Überlegungen rund um meine berufliche Zukunft gemacht. Dabei ist herausgekommen, dass dieser Laden hier unter dem Zeichen der Tanne bestehen bleiben wird.
Diese Entscheidung ist nicht einfach gewesen. Es ist nicht so, als wenn man am Buffet steht und sich zwischen Roastbeef oder Lachs entscheiden muss, sondern deutlich komplexer und nachhaltiger. Die näheren Hintergründe kann ich an dieser Stelle leider nicht angeben, aber seit ich diese Entscheidung für mich getroffen habe, geht es mir nach meinem Urlaub gleich doppelt so gut.
Sollten hier zufällig selbständige SPAR-Einzelhändler (oder einer ihrer Mitarbeiter, die mich an ihren Chef vermitteln könnten) aus Österreich mitlesen: Ich würde mich freuen, wenn sich der eine oder andere bei mir melden würde.
Ich habe ein paar Fragen, die ich nicht jemandem an den Kopf werfen möchte, der mich nun ganz und gar nicht kennt.
"Aufforderung zur termingebundenen Abgabe der Steuererklärungen" ist die Betreffzeile eines Schreibens, das mir heute von der zuständigen Steuerverwaltung zugestellt wurde.
Ich wollte erst in Panik verfallen, aber dann sah ich, dass als Termin der 30. September 2009 angegeben ist.