Bereust du lieber was du getan hast oder was du nicht getan hast?
Ist eigentlich eine interessante Frage. Spontan würde ich, in meine Vergangenheit blickend, sagen, dass ich eher die Dinge bereue, die ich nicht getan habe, als sich die Chance dazu ergeben hat.
Ein Kunde hat mich gefragt, ob ich für knapp zwei Wochen ein Paket mit gut 12kg Trockeneis bei mir im Tiefkühlraum verwahren könnte. Klar kann ich, ich habe ihm aber gleich gesagt, dass sich trotz der Temperatur ein Teil des gefrorenen Gases verflüchtigen wird. Er war damit natürlich einverstanden, denn eine andere Lagermöglichkeit gab es gar nicht und -18 Grad sind immer noch besser als im normalen Kühlschrank.
Und sollte er vergessen, dass das Zeugs hier steht, weiß ich schon, was ich damit an einem Sonntag hier im Laden machen werde.
Mit einem Kollegen über den alten PC im Kassenbüro geredet, auf dem seit etlichen Jahren unser Warenwirtschaftssystem läuft. Es ging vor allem um die antike Hardware.
Naja, das Ding hat ja nun auch schon die eine oder andere Krankheit.
Ich glaube, das einzige, woran der Rechner leiden könnte, ist eine extreme Stauballergie.
Okay, darüber kann man jetzt nur lachen, wenn man die Kiste schon einmal von innen gesehen hat. Aber vielleicht beflügelt der letzte Satz ja auch ein wenig eure Fantasie.
Hier eine kleine Geschichte aus den Anfängen dieses Ladens. Wir waren noch dabei, unser Sortiment aufzubauen und da "Bünting-Tee" bei uns nur über das Streckengeschäft und nicht über das Großlager zu beziehen war, rief ich also bei Bünting an.
Eine Frau meldete sich am Telefon und ich erklärte ausführlich, dass ich selbstständig einen SPAR-Markt betreibe und gerne Ware von Bünting beziehen würde.
Statt eines "Gerne beliefern wir Sie, soll ich Ihnen einen Außendienstmitarbeiter vorbeischicken, der Ihnen das Sortiment vorstellt?" hörte ich nur ein Lachen.
Ich war irritiert. War das jetzt so witzig?
Sie fragte noch einmal nach, ob ich wirklich Ware von Bünting beziehen wollen würde und nachdem ich bejahte, stellte sie noch einmal diese Frage: Und Sie betreiben einen SPAR-Markt?
Wieder bejahte ich.
Die Frau lachte die ganze Zeit und erkundigte sich schließlich, ob sie jetzt bei irgendeinem Telefonstreich im Radio wäre.
Da reichte es mir, denn langsam fühlte ich mich regelrecht verarscht: "Was ist daran so witzig, dass ich von Ihnen beliefert werden möchte? Oder gibt es irgendein Problem damit, mir hier regelmäßig Tee ins Haus zu schicken?!?"
Die Frau: "Ach, Tee wollen Sie haben?"
Ja, natürlich.
Damit klärte sich das Missverständnis aber auch sofort auf. Ich hatte zwar bei Bünting angerufen, war aber nicht im Teehandelshaus gelandet, sondern in der Vertriebsgesellschaft, die die Supermärkte (Combi, Markant etc.) betreibt. Und diese Märkte stehen natürlich in knallharter Konkurrenz zu SPAR. Kein Wunder, dass die Frau sich veräppelt gefühlt hatte...
Ein paar etwa 12jährige Jungs standen an der Tiefkühltruhe und überlegten, welche Pizza sie kaufen. Zwischen zwei von ihnen entwickelte sich etwa der folgende Dialog:
Was will deine Olle denn für eine essen?
Is' mir doch egal. Die hat das zu essen, was ich esse!
Die Neustadt wird in den kommenden Monaten von weiteren Baustellen geplagt werden. [...]
Wichtigstes Projekt sei die Umgestaltung der Gastfeldstraße, bei der jetzt die heiße Phase beginne.
Heiße Phase... Momentan sieht die Straße völlig normal aus. Im Januar wurden nur einige Vorarbeiten geleistet, die aber noch nichts mit Umbau und Neugestaltung der Straße zu tun hatten.
Nächste Woche geht's hier endgültig los. Da die Straße dafür nicht nur einseitig, sondern komplett gesperrt und aufgerissen wird, sehe ich für unsere Situation hier ziemlich schwarz.
Die meisten Kunden kommen sowieso zu Fuß, das ich nicht so problematisch. Aber die Anlieferung macht mir sorgen. Rollcontainer und Paletten 50-100m über einen Trampelpfand Trampelpfad ziehen zu müssen, stelle ich mir nicht sonderlich prickelnd vor. Aber vielleicht wird's auch gar nicht so schlimm. Hoffen wir's.
Es bring jedenfalls nichts, jetzt schon in Panik zu verfallen. Ich werde einfach abwarten, was passiert. Eine Lösung wird sich schon finden lassen.
Eine Kundin schob ihren etwa dreijährigen Nachwuchs in einem Buggy-Kinderwagen durch den Laden. Wie man es beim Einkaufen eben macht, wandte sie sich immer wieder von ihrem Kind ab und begutachtete die Ware in den Regalen.
Ausgerechnet in dem Moment, als ich gerade an dem Wagen vorbeiging, lehnte der kleine Junge gerade so weit es ging über dem Rand des Buggys und ließ sich irgendwelchen Sabber aus dem Mund laufen.
Bloß schnell weg. Aufwischen muss ich das nicht. Das "zertritt" sich schon. Aber ekelig ist's trotzdem.
Da habe ich mich gerade noch mit einem anderen Blogger über Werbung im Blog unterhalten. Er finanziert damit nicht nur die Kosten für die Site, sondern hat auch noch genug Überschuss für ein kleines Zubrot. Ob ich das nicht auch endlich mal machen wollen würde.
Nein, möchte ich wirklich nicht.
Zufälligerweise kam quasi parallel zu dem Gespräch eine E-Mail herein, in der mich jemand um die Schaltung einer Anzeige in Form eines Text-Links im Blog bittet. Über Geld wurde noch nicht gesprochen, ich soll doch bitte ein Angebot machen.
Werde ich nicht. Aber die Site, um die es geht, ist eine Produktsuche mit Preisvergleich. Wenn ich sie mal erfolgreich nutzen sollte, werde ich evtl. darüber berichten. Ohne Gegenleistung, aber aus Überzeugung.
Anruf eines regionalen Fernsehsenders: Man arbeite an einer Reportage über das sogenannte Containern und suche jetzt Supermärkte, die etwas dazu sagen könnten.
Viel konnte ich ihr nicht erzählen. Nur, dass ich hier in den vergangenen Jahren nur ein einziges Mal erlebt habe, dass jemand in unserem Müllcontainer gewühlt hat.
Ich habe der Anruferin allerdings den Tipp mit auf den Weg gegeben, es eher bei Filialbetrieben zu versuchen und nicht ausgerechnet bei selbständigen Einzelhändlern. Bei uns ("uns" = Selbständige) fliegt zwar auch mal was in den Müll, aber in der Regel ist man ja darauf aus, Verluste zu minimieren und noch verzehrfähige Ware nicht unbedingt wegzuwerfen.
In den Filialbetrieben ist es nunmal so, dass (meistens) von einer zentralen Stelle gesteuert wird und da gibt es klare Arbeitsanweisungen an die Mitabeiter, die strikt befolgt werden müssen – darunter fällt oft, dass Ware rund um ein bestimmtes Haltbarkeitsdatum weggeworfen werden muss und nicht günstiger verkauft werden darf.
Wow: Die ersten 50 Euro sind hier bereits eingetrudelt. So hatte die Aktion mit den Rechnungen an die Ladendiebe bislang zumindest einen Erfolg: Ich habe die Portokosten wieder raus.
Mal gucken, ob's in den nächsten Tagen noch mehr wird...
Ein Kunde suchte Kontaklinsen. Also nicht die Reinigungs- oder Aufbewahrungslösung, sondern eben die Linsen selber.
In einem Supermarkt?!?
Gibt es von Kontaklinsen auch einfache Linsen in "Standardgrößen" wie bei den einfachen Lesebrillen, die man ja auch in jedem zweiten Warenhaus oder Supermarkt oder manchmal auch beim Discounter im Angebot bekommt. Das wäre die einzige logische Erklärung für mich...
Vor ziemlich genau drei Jahren habe ich mal alle Ladendiebe mit einer schriftlichen Rechnung beglückt, in der ich zur Zahlung der Schadensersatz-Summe in Höhe von 50€ aufforderte. Damals hatte tatsächlich eine Ladendiebin den offenen Posten beglichen. So hatte ich zumindest die Portokosten wieder raus.
Nach der Sache am Samstag kam mir der Gedanke, die Aktion mit den Rechnungen einfach mal zu wiederholen. Zufälligerweise exakt am selben Datum (21. März).
Diesmal habe ich sämtliche Ladendiebe der vergangenen drei Jahre angeschrieben. Ausgenommen diejenigen, von denen ich mir hundertprozentig sicher bin, dass sie nichts bezahlen werden. Und auch in irgendwelchen Wohnheimen und Auffangstationen gemeldetete Personen habe ich gar nicht erst angeschrieben. Die Chance, dass die Briefe überhaupt noch den Empfänger erreichen, sind dort ziemlich gering. Außerdem wären alleine an eine Adresse hier in der Nähe gleich fünf Briefe an fünf verschiedene Personen gegangen. Die Mühe und Portokosten habe ich mir einfach mal gespart.
Jetzt heißt es abwarten. Vielleicht trudelt hier ja wenigstens wieder eine Zahlung ein. Dann könnte ich mir immerhin neue Briefmarken kaufen.