Mit Leib und Seele als Nikolaus dabei war dieses Jahr mein Mitarbeiter Bernd. Viel gab es diesmal – wie immer eigentlich – nicht dazu zu sagen, allerdings war sein Einstand die reinste Feuerprobe. So einen Andrang an geschminkten Kindern hatten wir hier selten. Die standen hier mitunter regelrecht Schlange.
Es ist übrigens nicht dieser Bart zum Einsatz gekommen. Wir hatten damals tatsächlich einen neuen besorgt und den auch verwendet. Das Geschenk von Thomas wird natürlich sicher aufbewahrt. Wer weiß, wann wir mal wieder einen neuen Bart benötigen.
Ja, guten Tag. Hier ist Frau Meiermüllerschulz und ich woll ...
Es folgte ein längeres, knackendes Geräusch.
Entschuldigung, mein Telefon spinnt irgendwie. Hier ist Frau Meiermüllerschulz und ich wollte bei Ihnen gerne etwas bestellen. Kann ich Ihnen da eine... Hallo? Sind sie noch da?
Während ich noch Luft zum antworten holte:
Da isser weg. [KLICK!]
Sie rief dann aber gleich nochmal an und entschuldigte dafür, dass ihr vermaledeites Telefon mich aus der Leitung geworfen hat. Ich konnte sie beruhigen und erklärte ihr, dass sie lediglich etwas zu vorschnell aufgelegt hatte. Naja, und das mit der Bestellung hat dann zum Glück auch problemlos geklappt.
Zu diesem Gerichtstermin hat eine Kollegin auch eine Vorladung als Zeugin bekommen. Immerhin stand sie unmittelbar hinter mir, als mir der Junk mit seiner Schere am Hals herumfummelte.
Da unsere beiden Termine nur zehn Minuten auseinander liegen, werden wir wohl zusammen hinfahren. Ich denke, diese Verhandlung dürfte interessanter werden, als die vergangenen...
Würde zwar auch als "exotisches Leergut" durchgehen, aber diesmal hat das Bild einer leeren Flasche einen anderen Grund. Ein Kunde hat sie mir gerade in die Hand gedrückt und wollte wissen, ob ich "Kinnie" irgendwie bekommen und dann evtl. in mein Sortiment aufnehmen kann.
Tatsächlich hat monatelang kein Kunde eine der Schmelzsicherungen kaufen wollen, die ich Ende März dieses Jahres extra besorgt hatte.
Ich hatte die Dinger damals (glaube ich) aus der METRO mitgebracht und mir keine weiteren Gedanken über den Preis gemacht. Bei Conrad bekommt man baugleiche (Diazed) Sicherungen derzeit für 50 Cent pro Stück (2,49/5er-Pack). Ich weiß nicht mehr, wieviel ich damals für die Dinger bezahlt habe, jedenfalls habe ich hier genau 2 Euro pro Stück auf der Packung im Lager stehen. Der Preis war zwar etwas aufgerundet, um auf einen glatten Betrag zu kommen, aber ich habe ihn nicht vervierfacht. Da ich noch nie in meinem Leben mit Schmelzsicherungen zu tun hatte oder überhaupt welche kaufen musste, konnte ich den Preis nicht beurteilen und haben ihn für okay gehalten. Sollte ja auch letztendlich nur eine Option "für den Fall der Fälle" sein und sich nicht mit den Preisen der Mitbewerber messen müssen.
Nun hat mich doch tatsächlich ein Kunde gefragt, ob wir Sicherungen hätten. "Ja!", antwortete ich freudestrahlend. Endlich mal Gelegenheit, sich als Retter in der Not zu zeigen.
Und was war? "Zwei Euro? Seid ihr wahnsinng? Sind die aus purem Gold, oder was? Nee, dann hole ich mir die lieber morgen woanders. Einen Abend werde ich mit einem dunklen Wohnzimmer gerade noch durchhalten können.", lachte er mich regelrecht aus.
Hinter meinem Rücken öffnete sich die angelehnte Bürotür. Eine halbseidene Gestalt im Teeny-Alter stand davor und fragte nach dem Chef. Ich gab mich zu erkennen und fragte, was ich für ihn tun könne. "Kommen Sie mal eben mit.", war zwar nicht die Antwort, die ich mir erhofft hatte. Ich hasse Überraschungen, aber ich ging trotzdem hinter ihm her.
An der Lagertür stand mit einem halben Dutzend gleichgesinnten eine noch unseriöser wirkende Gestalt, die ein paar Jahr älter wirkte als der Junge, der mich angesprochen hatte. Ob ich einen 1-Euro-Job für ihn hätte, wollte er wissen.
Ich drück's mal so aus: Ich hätte ihn nichtmal umsonst bei mir arbeiten lassen. Dafür guckte ich der Gang auf ihrem Weg nach draußen auf dem Monitor der Überwachungskameras zu.
Der Leergutautomat verweigerte die Annahme einer PET-Flasche, da das Pfandlogo beschädigt war. Ich kam zufällig vorbei und habe dem Kunden natürlich sofort geholfen. In erster Linie damit, dass ich ihm die Flasche abgenommen und an der alten Leergutkasse manuell einen Bon erstellt habe.
"Ach, so viel Aufwand für so eine olle Plastikflasche.", sagter der Kunde. Und ergänzte: "Wieviel Pfand hat so eine Flasche denn? Doch nicht mehr als fünf Cent, oder?"
Ich sagte ihm die Wahrheit. 25 Cent sind zwar auch noch kein Vermögen, aber sein Gesicht sprach Bände...
Da es den Knorr Linsentopf heute immer noch gibt, war ich neugierig, wie sich der Preis in den letzten neun Jahren verändert hat. Das Preisschild von Kaiser's zeigt "1,99DM" an – bei mir kostet die Suppe 1,09€. Die Preissteigerung hat sich also zumindest bei dem Artikel in den letzten Jahren in sehr engen Grenzen gehalten. (Oder bei unserem Vorgänger war 1,99DM ein Wucherpreis für die Suppe. Keine Ahnung, wieviel die Damals ursprünglich gekostet hat. )
Der Inhalt der Instant-Suppe hat mich nicht weiter interessiert. Aber ich kam einfach nicht herum, das Schalenmenü zu öffnen.
Da die einzelnen Kammern noch deutlich versiegelt und die Packung von außen nicht verschmutzt war, ging ich davon aus, dass mich defnitiv nichts richtig Ekeliges erwarten wird. Der Inhalt konnte eigentlich nicht ernsthaft verdorben sein. Ich zog vorsichtig die Ecke der Folie hoch.
Ich gebe zu: Gegessen hätte ich es nicht mehr. Wenngleich der Geruch durchaus okay war. Das Fleisch in der Sauce sah völlig normal aus und roch nach Brantensauce. Der Rotkohl roch angenehm nach Rotkohl, aber die dunkelbraune Farbe hätte mich definitiv davon abgehalten, auch nur einen einzigen Bissen davon zu nehmen. Die Nudeln rochen nicht besonders und sahen auch nicht besonders aus. Schon gar nicht appetitlich, da sie zu einem glibberigen Klumpen zusammengepresst waren.
Von beiden Seiten zugängliche Regale, sogenannte Gondeln, haben meistens den gleichen Aufbau. Zentrales Element sind die Säulen mit den Füßen. Die Säulen werden von oben bis unten mit dünnen Rückwandelementen beplankt, vor denen dann die Regalböden hängen. Zwischen den Rückwänden bilden sich Hohlräume, die normalerweise oben mit Deckeln abgedichtet werden, damit kein Staub, aber vor allem keine Ware dazwischenfallen kann. Fällt etwas dazwischen und verkeilt sich zwischen den Rückwänden, hat man oft kaum noch eine Chance dort heranzukommen – es sei denn, man baut das Regal auseinander.
Als wir Anfang 2000 hier den Laden umgebaut haben, sind uns aus vielen Regalgondeln, die wir hier komplett zerlegt haben, etliche alte bis sehr alte Dinge entgegengefallen. Der Rekordhalter war eine Dose Faxe-Bier mit dem Haltbarkeitsdatum 1986. Einige der alten "KAISER'S"-Regale haben wir aber nur umgestellt und gesäubert, ohne sie zu zerlegen. Damals hatte niemand daran gedacht, aber einige Relikte aus "Kaisers Zeiten" dürften nach wie vor hier zwischen meinen Regalelementen schlummern.
Tzja – und wie es nun der Zufall wollte, haben sich jetzt diese beiden Teile losgerüttelt und lagen unter dem Körperpflege-Regal: Eine alte Packung eines sogenannten "3-Kammer-Menüs" und eine Tüte Knorr Linsentopf. Beide mit MHD 2000, bzw. 2001.
Gut, dass wir die Gefunden haben und nicht irgendein Kunde zu Hause die große Überraschung erlebt hat.
In den letzten Wochen und Monaten wurde ich immer wieder darauf hingewiesen, dass es endlich "yes" wiedergeben würde. Laut Wikipedia sollen es nur zwei kurze Zeiträume gewesen sein: "Im Oktober 2007 und 2008 war das Yes-Torty für eine geplant kurze Zeit noch einmal auf dem Markt." Bei uns waren die Sorten nicht gelistet, bzw. eine Listung ist an mir gänzlich vorbeigegangen.
Vor ein paar Tagen hatte ich Gelegenheit, das neue "yes" zu probieren. Tzja, was soll ich sagen. Die Vorfreude war größer als die eigentliche Freude über das Produkt. Entweder hat die Qualität in der Neuauflage erheblich nachgelassen, oder ich hatte die "Tortys" anders in Erinnerung. Meine aktuelle Meinung ist jedenfalls, dass man auf "yes" problemlos im Sortiment verzichten kann und das aktuelle Eigenmarken-Minikuchen mindestens genauso gut schmecken.
Das Newcastle ist hier in der Sammlung gleich in zweifacher Hinsicht eine Besonderheit: Zum einen endlich mal wieder nach langer Zeit eine Flasche von der Insel und zum anderen ist es eine durchsichtige Flasche, wie man sie hierzulande eigentlich nur für Frauenbiere "Gold-Biere" oder Biermixgetränke kennt.
Warum geben die Leute nicht mal volle Flaschen ab?
Mal etwas Abwechslung in den Titeln der Blogeinträge...
Als ich vorhin im Regal mit Haushaltsfolien etwas gesucht habe, ist mir hinter einem Karton mit Backpapier eine blau schimmernde Schachtel aufgefallen, die dort irgendwie nicht hinzugehören schien.
Eine Packung mit Teebeuteln war es. Aufgerissen wurde sie und einige der Teebeutel fehlten. Den Rest hat der Dieb in das Regal mit den Haushaltsfolien geworfen.
Ein paar Teebeutel!!! Meine Fresse... Ich will ja nicht zum Ladendiebstahl im großen Stil aufrufen, aber wie armselig ist das denn?