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Kwik-E-Mart I

Blogleser Christopher schrieb mir vor ein paar Tagen, kurz nachdem ich den Link zu einer Fotostrecke über einen real existierenden "Kwik-E-Mart" veröffentlichte, folgendes:
Hi Björn,

hier sind ein paar Bilder vom Kwik-E-Mart in Mountain View, CA, die Du gern für Deinen Blog frei verwenden kannst, falls gewünscht. Ich verbringe den Sommer grad in Kalifornien, sonst hätte ich mir das auch nicht ansehen können (extra für einen Kwik-E-Mart von Houston nach Dallas zu fahren wäre wohl auch ein wenig übertrieben gewesen). Der Herr in Bild 4426 (5. Bild v.u., B.H.) verabschiedete die Kunden übrigens mit einem "Please come again" nach Apu-Art ;-) ...





"Kwik-E-Mart I" vollständig lesen

Kein gesparter Arbeitsplatz

Ich habe gerade einem Kunden beiläufig mitgeteilt, dass ich hier demnächst einen Leergutautomaten installieren werde. Seine erste Reaktion: "Da sparst du wieder einen Mitarbeiter."

Wenn's mal so wäre...

Ich nehme hier am meisten Leergut an. Oft unterbreche ich dadurch Büroarbeiten, die mehr oder weniger viel Konzentration erfordern. Personalgeschichten, Rechnungen kontrollieren, Artikelpflege etc. Die Konsequenz ist, dass sich solche Tätigkeiten teilweise auf ein Vielfaches der eigentlich benötigten Zeit ausdehnen, da man, abgesehen von der Zeit in der Leergutannahme, auch immer wieder einen gewissen Zeitraum benötigt, bis die Konzentration wieder voll da ist. Solche Arbeiten werden dann von mir notgedrungen zu später Stunde oder am Sonntag in aller Ruhe erledigt.

Die Investition in einen Automaten hat ausschließlich einen einzigen Grund: Meine Freizeit. Verdient, finde ich.

Abschaffen

Eine Kundin grinste mich gerade an der Ben&Jerry's-Truhe an: "Das solltet ihr wieder abschaffen. Viel zu gefährlich!"

Ich dachte zuerst, sie wollte auf moralischer Ebene irgendwie gegen ein Produkt des Unilever-Konzerns angehen. Allerdings bezog sich ihre Aussage nur scherzhaft auf den Suchtfaktor einiger B&J-Sorten und die darin enthaltenen vielen, bösen Kalorien. :-)

Billiger

Eine Kundin stand bei mir an der Kasse und stapelte einige Waren auf das Förderband. Ganz unten in ihrem mitgebrachten Einkaufskorb lag noch eine Packung Staubsaugerbeutel der gleichen Marke, wie ich sie hier auch im Sortiment habe. Da das Regal mit den Staubsaugerbeuteln hier aber in unmittelbarer Nähe der Kasse steht und gut einsehbar ist, wusste ich, dass sie die Wahrheit sagte, als sie erklärte, dass sie Packung mitgerbracht hätte.

Ich wies sie dennoch freundlich darauf hin, zukünftig in solchen Fällen vorsichtshalber beim Betreten des Marktes kurz an der Kasse Bescheid zu sagen und auf die mitgebrachte Ware hinzuweisen. Nur, um Missverständnissen vorzubeugen.
Die Kundin erklärte, dass sie die Beutel bei einem Fachgeschäft hier in der Nachbarschaft gekauft hätte. Nachdem sie wusste, dass ich ebenfalls Staubbeutel im Sortiment habe, erkundigte sie sich nach dem Preis. Ich sah nach und nannte ihr den genauen Betrag (8,99€).

Die Kundin guckte etwas verärgert: "Da vorne habe ich eben zehn Euro bezahlt."

Stift

Auffällig häufig stehen vor der Altenwohnanlage auf der anderen Straßenseite Krankenwagen.

Nachvollziehbar und irgendwie deprimierend zugleich.

Die Bestie!

Ein Aufschrei meiner beim Gemüse packen helfenden Kollegin. "Aaah!!! Da sitzt eine Bestie drauf. Ich dachte erst, das wäre ein Stück Holz und dann habe ich das angefasst und es hat sich bewegt. Die ist fast so groß wie Batman."

Ich sprang von der Kasse auf, um mir die Situation anzusehen. Meine Mitarbeiterin beobachtete aus einiger Distanz, wie ich den niedlichen und etwas unterkühlten Nachtfalter ins Sonnenlicht setzte. :-)

Auuuuh!!!

Ein Kollege kam eben ins Büro und sprach scherzeshalber im Jugendjargon: "Hast du mal voll die krasse Telefonkarte, Alta?"

Während ich mit ihm mitging, konterte ich etwa gleichwertig: "Eh, klar gebisch disch die Karte. Mussisch Kunde voll krass Händi aufladen."

Wir amüsierten uns, traten in den Vorraum zu meinem Büro und dort stand allerdings schon unerwarteterweise der Kunde. Ausgerechnet ein ca. 20jähriger Türke. Gesagt hat er ja nichts, auch nicht unfreundlich reagiert. Ich hoffe nur, er hat es nicht gehört oder auf sich bezogen.

Oh, wie peinlich. :-)

Noch mehr Öffnungszeitentexte

Quasi in einem Arbeitsgang sind dann vorhin auch noch die alten Öffnungszeiten an der Eingangstür verschwunden. Momentan ist dort nur eine freie Stelle in der Scheibe, aber den neuen Aufkleber werde ich in den nächsten Tagen bekommen.

Ob dann immer noch Leute fragen, wie lange wir geöffnet haben?
Wetten werden noch angenommen. :-)


X weg

Gerade eben war SPAR-Mitarbeiter Nicky hier und hat mir die Beschriftung meines Leuchtbalkens ausgetauscht. Das provisorische Kreuz aus Pappstreifen hat damit ausgedient. Es war eine ziemliche Fummelarbeit, die mit den Jahren hart und spröde gewordene Folie von der Blende zu entfernen.

Und es folgte sogar tatsächlich die beinahe schon obligatorische Frage einer vorbeilaufenden Kundin: "Machen Sie jetzt nicht mehr bis 24 Uhr auf?" :-)


Tageseinnahme gestohlen

Langsam komme ich wieder zur Ruhe und werde den gestrigen Tag einmal Revue passieren lassen.

Dass Mitarbeiter immer mal wieder im kleinen oder auch größeren Stil klauen, habe ich immer wieder erlebt. Der gestrige Tag hat aber allem die Krone aufgesetzt:

Ich hatte im Laufe des Tages einen Teil der Einnahmen von Freitag und Samstag sortiert, gezählt und gebündelt. Dazu standen sie nicht im Tresor, sondern auf dem Schreibtisch. Die Bürotür ist natürlich immer abgeschlossen, aber manchmal, z.B. zum Leergut annehmen, steht sie kurze Zeit offen. Diese Zeit hat eine Kollegin genutzt, sich das Geld zu greifen - immerhin knapp zehntausend Euro.

Da gestern sehr viel zu tun war, liess ich das gebündelte Geld auf dem Schreibtisch liegen und vergaß es dort. Erst später, als ich hier die Unterlagen wegräumte, um den Markt an meine Nachtablösung zu übergeben, fiel mir auf, dass das gesamte Geld fehlte. Handy, Kleingeld, Autoschlüssel - alles noch da. Aber die drei mit selbstgemachten Banderolen versehenen Bündel fehlten spurlos.

Warum ich nun nicht in Panik verfalle, ist ganz einfach zu erklären: Der "Rauchmelder" hier im Kassenbüro ist in Wirklichkeit eine getarnte Kamera mit digitaler 24-Stunden-Aufzeichung. Der Hintergrund ist ganz einfach: Hier steht der Tresor und falls sich irgendjemand daran zu schaffen macht, möchte man ja wenigstens Beweismaterial haben. Gestern Abend hat sich diese Investition amortisiert.

Mir blieb die Hoffnung auf die Videoaufzeichung und Bingo: Der HD-Recorder leistet hervorragende Dienste, die kleine Kamera lieferte absolut ausreichend deutliche Bilder. Ich denke jetzt gerade noch darüber nach, wie sehr man sich in manchen Menschen täuschen kann. Das war eine böse Überraschung, vor allem, weil ich es manchen Menschen nicht zugetraut hätte. Ich hatte diese Kollegin bislang für absolut loyal gehalten, aber Gelegenheit scheint nicht nur sprichwörtlich Diebe zu machen.

Natürlich könnte ich sie jetzt direkt anzeigen. Aber irgendwie denke ich, dass ich die Frau inzwischen ziemlich lange kenne und man (wennn auch nur beruflich) viel Zeit miteinander verbracht hat und derartiges sicherlich auch in einem Gespräch lösen kann. (Leider erst) nächste Woche Montag werden wir sie deshalb mit den Tatsachen konfrontieren. Das ist der einzige Termin, den mein Anwalt, der bei dem Gespräch als Zeuge dabei sein wird, noch frei hatte und dann hoffe ich, dass sie das Geld noch nicht durchgebracht hat. Sonst wird die Wiederbeschaffung nämlich schwer.

Die Haake-Beck-Kiste

Heute Nacht habe ich das Lager mal tiefgründig aufgeräumt und massenhaft leere Getränkekisten sortiert. Na, ihr wisst schon, die Kistenberge...

Diese Kiste hatte ich dabei mehrmals in der Hand und habe sie dreimal von A nach B, von B nach C und wieder zurück gestellt. Ohne im ersten Moment weiter darüber nachzudenken hatte ich mich zeitweise gewundert, wie denn die falsche Kiste zwischen die anderen geraten sein könnte. Ich wollte erst Bierflaschen mit einem halben Liter Inhalt und später die kleinen Drittelliterflaschen wegsortieren und irgendwie war diese Kiste immer wieder dazwischen und auch immer wieder falsch.

Wer findet den Fehler? :-)


Profipacker am Werk

Nein, liebe Kollegen, man schlitzt Tabakpakete aus Papier (nennt man die eigentlich auch "Stangen"?) vorzugsweise nicht mit einem Messer auf.
Die einzelnen Päckchen bieten nämlich kaum Widerstand, so dass man nicht merkt, wenn man gerade Sachschaden verursacht.


Erwischt

Die beiden Heranwachsenden, die hier anscheinend ständig Ferrero-Maxi-King im Laden gefressen haben, wurden eben von mir auf frischer Tat erwischt.

Nachdem ich ihnen klar machte, dass sie sich freuen können, dass ich sie nicht anzeige und dass sie nun hier "nur" Hausverbot haben, folgten die beinahe schon obligatorischen Beleidungen: "Eh, weischt du wer isch bin, du Hurensohn?"

Nein, interessiert mich auch nicht.

Pissköppe. :-(

"Nicht gelistet"

Ein Kunde hat mich gerade nach Afri-Cola gefragt, die ich gestern dummerweise nicht geliefert bekommen habe. Interessant ist der Grund dafür, der mir vom Getränkelieferanten genannt wurde: Der Artikel sei bei mir "nicht gelistet". Sprich: Er kann angeblich nicht abgerechnet werden.

Die Tücken der Bürokratie. Das Argument mit der "Listung" ist nämlich vollkommener Unsinn. Ich kann jeden Artikel bekommen, den ich haben will. Es gibt für mich keine Listungen in dem Sinne, wie man sie aus den Filialunternehmen kennt. Bei denen macht diese Vorgehensweise schon Sinn, aber bei den selbständigen Händlern doch nicht...

Aber das werde ich am Montag klären.