Diese leere Packung Cocktailtomaten habe ich eben in der Gemüseabteilung gefunden. Wieder einer der Momente, in denen man zu spekulieren anfängt... Geklaut? Aufgefuttert? Leer geliefert? Naja, letzteres ist auszuschließen, da wir solche Artikel einzeln platzieren...
Während ich dabei war, das Leergut einer Kundin wegzusortieren, stelle sich eine andere Kundin an die Lagertür. Diese sah mich nicht sofort, da ich um die Ecke stand - allerdings konnte ich den kurzen Dialog zwischen den beiden verstehen:
Kundin 2, sieht die wartende Kundin 1: Haben Sie schon geklingelt?
Kundin 1: Ich glaube, da ist schon jemand.
Nun frage ich mich: War "ich glaube" nur eine dahergesagte Floskel oder hatte sie wirklich nicht mitbekommen, dass ich sie gegrüßt und ihr die paar Flaschen aus der Hand genommen hatte?!?
Die Kundin war spürbar unerfreut darüber, dass sie auf ihre bis 9 Uhr bestellten 70 Brötchen warten musste. Dabei waren sie sogar extra schon bei der Bestellung bezahlt worden, damit jemand die Semmeln einfach zwischendurch hier rausholen kann, ohne sie erst einpacken oder gar darauf warten zu müssen, dass sie fertig gebacken werden.
Nun - der Mann dieser Kundin war am Donnerstag Nachmittag hier und hat für "morgen" die Brötchen bestellt. Zur Abholung zwischen 7 und 9 Uhr.
Zum Glück hatte die Frau Verständnis dafür, dass wir die Brötchen gestern Nachmittag noch verkauft und nicht für sie bis heute Morgen aufbewahrt haben.
Heute Mittag hat eine Kundin eine Mineralwasserflasche reklamiert. Als sie zu Hause den Verschluss aufschrauben wollte, drehte sie gleich den gesamten oberen Teil des Flaschenhalses mit ab.
Die Kundin bekam eine neue Flasche von mir und die Reste fotografierte ich, um später daraus einen Blogeintrag schreiben zu können:
Noch während das Bild auf meiner Speicherkarte in meiner Kamera schlummerte, entdeckte ich beim Getränke packen, dass von einer Bierflasche ein Stück vom Hals mitsamt Kronkorken abgebrochen war.
Wenn das nicht am Wetter lag, war's ein ziemlicher Zufall...
Ein Mann in einem Rollstuhl kam eben im Laden direkt auf mich zu. Nachdem er mir innerhalb einer Minuten seine Lebensgeschichte erzählte, breitete er vor mir einen Stapel Postkarten aller Art aus. Geburtstagskarten, lustige Karten, allgemeine Glückwünsche etc. Mit dem Kauf seiner Arbeiten würde ich ihn unterstützen, "denn schließlich bräuchte jeder eine Beschäftigung".
Ich brauche aber gar keine Postkarten...
Es geht auch gar nicht um die Postkarten, sondern um die Unterstützung meiner Arbeit.
Ich möchte auch kein Geld spenden.
Eine Spende will ich nicht. Es geht nur darum, die Arbeit an den Karten zu unterstützen und zum Beispiel den Kauf von neuem Material zu ermöglichen...
Okay, ich drück's mal so aus: Ich bin nicht gewillt, ihnen überhaupt Geld zu geben. Egal aus welchem Grund oder wofür.
Daraufhin wurde der Typ ziemlich unfreundlich. Nicht ein enttäuschtes "Das ist sehr schade..." sondern ein aufgebracht pampiges "Sie wollen mir also nicht helfen!?!" war seine Antwort. Er wurde richtig unfreundlich und ich bin mir sogar ganz sicher, dass das nur eine Masche von ihm war, um die letzten Kaufunwilligen herumzubekommen.
Ich frage mich, welchen Job wohl der Herr hatte, der ihn vor dem Laden wieder in Empfang genommen hat und mit dem Rollstuhlfahrer weitergezogen ist...
Von Dr.Oetker gibt es unter dem Namen "Süßer Moment" drei neue Milchshake-Sorten: Erdbeere, Banane und Vanille.
So lauteten wohl ein paar der Anweisungen an den Designer der Verpackungen:
"Stecke eine Erdbeere auf den Rand vom Glas."
"Stecke ein Stück Banane auf den Rand vom Glas."
"Keine Ahnung, denk' dir was aus..."
Wieso ein Gebäckstück? Soll das Vanillegebäck sein? Dann hätte er ja besser einen Vanille-Kipferl nehmen können. Warum nicht eine Vanilleschote? Ist doch woanders auch abgebildet, auch wenn die schwarzen Gebilde nicht so sehr dekorativ sind. Wie kommt jemand auf die Idee mit dem Gebäckröllchen?!?
Ich bin gerade dabei, eine komplette Palette Beck's Bier in mein 2 Grad kaltes Kühlhaus zu stapeln.
Die Kunden, denen ich davon berichtet habe, waren bislang begeistert und ich denke, dass heute, aber spätestens morgen Abend das kalte Bier reißenden Absatz finden dürfte.
Das Plakatdesign steht nicht zur Diskussion. Es kam dabei nicht auf Schönheit sondern lediglich die Aussage an.
Ich freute mich darüber, endlich nach langer Zeit mal wieder im Leergut eines Kunden eine Flasche aus Übersee gefunden zu haben. "Hawk", eine Mineralwassermarke, die offenbar von Indianern aus Kanada vertrieben wird. Cool. Wie ursprünglich.
Dachte ich zuerst. Tatsächlich ist mir die Marke (Mo)hawk schon früher begegnet: Die auf der Flasche angegebene Website (www.mohawkgre.net) verweist hier in Deutschland nämlich ausschließlich auf die angebotenen Zigaretten.
Der Grund, warum ich heute hier durchgehalten habe: Ich war am Freitag um 2 Uhr mit einem Mitarbeiter eines Stadtmagazins für den Raum Bremen verabredet. Er wollte eine Nachtreportage aus meinem Laden produzieren.
Freitag um 2 Uhr - nach meiner Auffassung und Zeitrechnung war das vor einer halben Stunde.
Umgangssprachlich könnte (wenngleich der Kalender schon Samstag zeigt) auch Freitagabend gemeint gewesen sein. Und, ehrlich gesagt, inzwischen fürchte ich, dass ich mit der Vermutung Recht habe.
Ich habe jedenfalls jetzt keine Lust mehr, zu warten und werde nach Hause gehen. Morgen muss ich wieder fit sein.
Vor wenigen Minuten bin ich mit Andreas auf der Leiter herumgeklettert und habe die Öffnungszeiten, die (zu) deutlich sichtbar im SPAR-Leuchtbalken stehen mit einem dicken Kreuz als ungültig markiert.
Das ist zwar erstmal nur ein Provisorium, sollte aber funktionieren.
Faszinierend aber, wie laut das Quietschen eines Klebebandabrollers mitten in der Nacht sein kann.
Eben hat mich der zweite Kunde an diesem Abend gefragt, ob wir auch rund um die Uhr Leergut annehmen würden. Auf meine Bestätigung hatten beide Kunden erfreut, aber auch verwundert reagiert.
Ich verstehe nicht, was daran so aussergewöhnlich sein soll. Wenn wir rund um die Uhr verkaufen können, sollten die Kunden meiner Meinung nach auch ihr Leergut loswerden dürfen. Das ist ja so, als wenn die Feuerwehr nachts nur ausrücken würde, um fröhliche Lagerfeuerlieder zu singen.
Kunde Nummer zwei klärte mich übrigens noch auf: Die Tankstellen hier in der Gegend scheinen nachts tatsächlich kein Leergut anzunehmen.