Just-in-time
Eben haben wir Bier hier quasi just-in-time verkauft: Ein Kunde blickte enttäuscht durch die leere Getränkeabteilung und entschloss sich schließlich dazu, eine aus den Resten, ergänzt durch ein paar Dosen, zusammengewürfelte Kiste Bier in seinen Wagen zu stellen.
Während dieser Kunde wartend an der Kasse stand, fuhr der LKW unseres Lieferanten vor. Ich sprach den Kunden natürlich darauf an und berichtete ihm, dass er eine komplette Bierkiste bekommen könnte, wenn er denn nur ein paar Minuten warten würde.
Er bezahlte dann an der Kasse die Kiste und bekam sie draußen direkt vom LKW heruntergereicht.
Während dieser Kunde wartend an der Kasse stand, fuhr der LKW unseres Lieferanten vor. Ich sprach den Kunden natürlich darauf an und berichtete ihm, dass er eine komplette Bierkiste bekommen könnte, wenn er denn nur ein paar Minuten warten würde.
Er bezahlte dann an der Kasse die Kiste und bekam sie draußen direkt vom LKW heruntergereicht.
Trocken
Wir warten immer noch auf unseren Getränkelieferanten.
So langsam glauben einem die Kunden aber dummerweise schon nicht mehr, dass der "heute noch" kommt.
Ich bleibe optmistisch. Wenn auch schlecht gelaunt.
So langsam glauben einem die Kunden aber dummerweise schon nicht mehr, dass der "heute noch" kommt.
Ich bleibe optmistisch. Wenn auch schlecht gelaunt.
8. Mai
Scherzhaft sprach mich vorhin ein Kollege an, ob sie denn alle am kommenden Dienstag nicht zu arbeiten bräuchten. Ich war etwas irritiert, aber ein Blick auf den von mir kurz zuvor aufgehängten Personaleinsatzplan für die nächste Woche sorgte für Aufklärung:
Ich hatte einfach den Plan aus der Vorwoche benutzt und die Daten angepasst. Dass darin der Dienstag (1. Mai) fehlte war mir gar nicht weiter aufgefallen. Das wäre aber ein Hallo gewesen, wenn ich hier am Morgen ganz alleine gestanden hätte.
Ich hatte einfach den Plan aus der Vorwoche benutzt und die Daten angepasst. Dass darin der Dienstag (1. Mai) fehlte war mir gar nicht weiter aufgefallen. Das wäre aber ein Hallo gewesen, wenn ich hier am Morgen ganz alleine gestanden hätte.
89er Holsten
Noch so eine alte Bierflasche. Ist denn denn gerade Zeit, in der alle ihre Keller aufräumen? Bei dieser Flasche ist das Haltbarkeitsdatum aber wenigstens eindeutig zu erkennen: Februar 1989.
Das Bizerba "OnVu"-Etikett
Das Bizerba TTI-Systemetikett funktioniert auf Basis einer von Ciba entwickelten Druckfarbe, die mit Licht aktiviert ihre Farbe ändert - von farblos bis zu Blau. Im weiteren Zeitverlauf wird dieser Prozess wieder rückgängig gemacht. Das Rückverfärben von Blau zu farblos geht umso schneller, je höher die Umgebungstemperatur ist. In der Praxis bedeutet dies: Wird die ideale Temperatur oder die Anzahl der vordefinierten Haltbarkeitstage überschritten, verändert das TTI-Systemetikett die Farbe von "frisch" über "noch zum Verzehr geeignet" bis "nicht mehr verzehrbar". Somit bietet es auf einen Blick eine verlässliche Kontrolle der Kühlkette des Produktes.
So steht es in der Presseinfo des Herstellers Bizerba.
Die Idee ist wirklich gut. Allerdings glaube ich nicht daran, dass dieses Etikett eine große Zukunft haben wird. Vor allem deshalb, weil durch den aktivierten und aufgeklebten Zeit-Temperatur-Indikator ("TTI = Time Temperature Indicator") die einzelnen Produkte sicherlich nicht günstiger werden würden.
Letztendlich: Gegen Gammelfleisch, Vogelgrippe und umverpackte Produkte wird es auch nicht helfen können...
So steht es in der Presseinfo des Herstellers Bizerba.
Die Idee ist wirklich gut. Allerdings glaube ich nicht daran, dass dieses Etikett eine große Zukunft haben wird. Vor allem deshalb, weil durch den aktivierten und aufgeklebten Zeit-Temperatur-Indikator ("TTI = Time Temperature Indicator") die einzelnen Produkte sicherlich nicht günstiger werden würden.
Letztendlich: Gegen Gammelfleisch, Vogelgrippe und umverpackte Produkte wird es auch nicht helfen können...
Mauereckenverzögerung
Nachdem ich die Hoffnung hatte, dass meine raponierte Mauerecke wieder aufgebaut wird, sich daraufhin ein Maurer meldete, dieser sich dann aber wochenlang nicht mehr blicken ließ, ist er mir nun endlich wieder über den Weg gelaufen:
Er ist seit einigen Wochen schon krankgeschrieben und kann gar nicht arbeiten, da seine komplette Hand nach einer OP immer noch verbunden ist und er davon wohl auch noch einige Zeit etwas haben wird.
Mist. Aber vielleicht werde ich mir jetzt auch einfach selber helfen. Ist meistens sowieso die kostengünstigste Variante. Aber die Zeit, die Zeit...
Er ist seit einigen Wochen schon krankgeschrieben und kann gar nicht arbeiten, da seine komplette Hand nach einer OP immer noch verbunden ist und er davon wohl auch noch einige Zeit etwas haben wird.
Mist. Aber vielleicht werde ich mir jetzt auch einfach selber helfen. Ist meistens sowieso die kostengünstigste Variante. Aber die Zeit, die Zeit...
Eine echte Alternative
Ich: Wenn ich denjenigen erwische, der mir meine beiden Gläser Schokoaufstrich aus dem Aufenhaltsraum geklaut hat, dem werde ich eine 1,5-Liter-Flasche Cola rektal einführen.
Kollegin: Quatsch! Wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich sie demjenigen in den Arsch stecken!
Kollegin: Quatsch! Wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich sie demjenigen in den Arsch stecken!
Schalotten
Eine ältere Stammkundin reklamierte Schalotten. Zwei Zwiebeln wäre völlig vertrocknet gewesen, der Rest des geflochtenen Zopfes allerdings brauchbar.
Zopf? Geflochen? Das kann nicht sein, denn wir verkaufen unsere Schalotten als lose Ware in Beutel abgepackt. Das war schon immer so. In Zöpfen hatte ich eine Zeitlang Knoblauch, aber auch den biete ich seit Monaten schon als einzelne Knollen an.
"Doch, in ein Netz waren die Schalotten schon eingepackt. Aber trotzdem zu einem Zopf gebunden."
Ich wurde immer irritierter und vergewisserte mich nochmals ausdrücklich bei der Kundin. Sie bestätigte mir erneut, dass die Zwiebeln zu einem Zopf zusammengebunden waren, der in einem Netz lag.
Bevor ich wegen 89 Cent mit einer Kundin diskutiere, verzichte ich lieber auf das Geld. Auch, wenn diese Kundin scheinbar Unrecht hatte. "Der Beutel, den ich gekauft hatte, war aber auch viel größer."
Mag sein, dass mir entgangen ist, dass beim Zwiebelbauern die Schalotten, bevor sie in Netze abgefüllt wurden, noch zu Zöpfen zusammengetüdelt wurden - aber größere Beutel hatte ich definitiv hier in den letzten Wochen nicht da.
Sie hat das von mir angebotene Netz mitgenommen, versprach aber, zu Hause nach dem Kassenbon zu suchen. Ich würde jede Wette eingehen, dass diese Zwiebeln nicht bei mir gekauft wurden...
Zopf? Geflochen? Das kann nicht sein, denn wir verkaufen unsere Schalotten als lose Ware in Beutel abgepackt. Das war schon immer so. In Zöpfen hatte ich eine Zeitlang Knoblauch, aber auch den biete ich seit Monaten schon als einzelne Knollen an.
"Doch, in ein Netz waren die Schalotten schon eingepackt. Aber trotzdem zu einem Zopf gebunden."
Ich wurde immer irritierter und vergewisserte mich nochmals ausdrücklich bei der Kundin. Sie bestätigte mir erneut, dass die Zwiebeln zu einem Zopf zusammengebunden waren, der in einem Netz lag.
Bevor ich wegen 89 Cent mit einer Kundin diskutiere, verzichte ich lieber auf das Geld. Auch, wenn diese Kundin scheinbar Unrecht hatte. "Der Beutel, den ich gekauft hatte, war aber auch viel größer."
Mag sein, dass mir entgangen ist, dass beim Zwiebelbauern die Schalotten, bevor sie in Netze abgefüllt wurden, noch zu Zöpfen zusammengetüdelt wurden - aber größere Beutel hatte ich definitiv hier in den letzten Wochen nicht da.
Sie hat das von mir angebotene Netz mitgenommen, versprach aber, zu Hause nach dem Kassenbon zu suchen. Ich würde jede Wette eingehen, dass diese Zwiebeln nicht bei mir gekauft wurden...
5,00 DM
In einem sehr ländlichen Stadtteil Bremens steht seit etlichen Jahren schon ein zum "Kartoffelautomaten" umgebauter Überseecontainer.
Vor ein paar Tagen bin ich zufällig mal wieder an der Kiste vorbeigefahren. Keine Ahnung, ob der Automat auf Euro umgerüstet wurde - aber auf jeden Fall ist die Beschriftung des Containers noch total Retro.
Vor ein paar Tagen bin ich zufällig mal wieder an der Kiste vorbeigefahren. Keine Ahnung, ob der Automat auf Euro umgerüstet wurde - aber auf jeden Fall ist die Beschriftung des Containers noch total Retro.
EW-Glas
Lidl verkauft Einweg-Glasflaschen. Andere Discounter und Lebensmittelmärkte verkaufen ebenfalls Einweg-Glasflaschen - und ich frage mich: Warum?
Einwegflaschen aus Glas sind in der heutigen Zeit, in der auch Kunststofflaschen und Dosen bepfandet sind, in etwa so sinnvoll wie Fußpilz. Man kann sie nicht richt wiederverschließen (Kronkorken) und den Unzerbrechlichkeitsvorteil der leichten PET-Flasche hat sie auch nicht.
Da allerdings kaum eine Handelskette Einwegglasflaschen verkauft (ich z.B. auch nicht) und sie dementsprechend auch in der Regel nicht zurücknehmen wird, schürt dies wieder unnötige Diskussionen mit und Ärger für den Kunden.
Wir sammeln hier Metall- und Kunststoffgebinde in großen Säcken. Was passiert, bzw. passieren könnte, wenn ich in diese Säcke Glasflaschen werfe, brauche ich wohl nicht weiter auszuführen...
Einwegflaschen aus Glas sind in der heutigen Zeit, in der auch Kunststofflaschen und Dosen bepfandet sind, in etwa so sinnvoll wie Fußpilz. Man kann sie nicht richt wiederverschließen (Kronkorken) und den Unzerbrechlichkeitsvorteil der leichten PET-Flasche hat sie auch nicht.
Da allerdings kaum eine Handelskette Einwegglasflaschen verkauft (ich z.B. auch nicht) und sie dementsprechend auch in der Regel nicht zurücknehmen wird, schürt dies wieder unnötige Diskussionen mit und Ärger für den Kunden.
Wir sammeln hier Metall- und Kunststoffgebinde in großen Säcken. Was passiert, bzw. passieren könnte, wenn ich in diese Säcke Glasflaschen werfe, brauche ich wohl nicht weiter auszuführen...
Google-Earth-Eintrag
Vor ein paar Tagen sprach mich ein Stammkunde auf das Blog an. Über Google Earth hätte er mich gefunden.
Ich war irritiert. Den Laden kann man in Google Earth sogar definitiv ausmachen - aber das Blog?
Testweise aktivierte ich bei mir sämtliche Ebenen, unter anderem die "Google Earth Community Forum"-Ebene. Plötzlich wurde folgendes sichtbar.
Ich find's cool.
(Dank auch an Zarquod und einen weiteren Autoren für noch zwei weitere Einträge in den Karten!)
(Bild: Google Earth)
Ich war irritiert. Den Laden kann man in Google Earth sogar definitiv ausmachen - aber das Blog?
Testweise aktivierte ich bei mir sämtliche Ebenen, unter anderem die "Google Earth Community Forum"-Ebene. Plötzlich wurde folgendes sichtbar.
Ich find's cool.
(Dank auch an Zarquod und einen weiteren Autoren für noch zwei weitere Einträge in den Karten!)
(Bild: Google Earth)
"Illu der Frau"
Schon wieder ein neues Magazin aus der Rubrik "Yellow Press": "Illu der Frau - darauf hat die Welt gewartet! da lacht das Leben!"
Achso: Der Bericht "Vorsicht Einkaufsfallen: Frech, wie Supermärkte uns austricksen" lohnt nicht. Die Erkenntnisse, dass z.B. Alkohol und Knabbberartikel meistens in unmittelbarer Nähe stehen, ist ebenso wenig neu wie die Tatsache, dass teure Artikel in Augenhöhe stehen, während die günstigen und meist in großen Mengen angebotenen Produkte vor allem auch aus praktischen Gründen weiter unten im Regal zu finden sind.
Achso: Der Bericht "Vorsicht Einkaufsfallen: Frech, wie Supermärkte uns austricksen" lohnt nicht. Die Erkenntnisse, dass z.B. Alkohol und Knabbberartikel meistens in unmittelbarer Nähe stehen, ist ebenso wenig neu wie die Tatsache, dass teure Artikel in Augenhöhe stehen, während die günstigen und meist in großen Mengen angebotenen Produkte vor allem auch aus praktischen Gründen weiter unten im Regal zu finden sind.
"Schieflage bei SPAR"
Beim Aufräumen und Platz schaffen habe ich unter anderem einen sehr dicken Stapel alter Fachzeitschriften entsorgt. Darunter dutzende Ausgaben der Lebensmittel Praxis aus den Jahren 2000 bis 2005. Dabei ist mir auch das Titelbild der Ausgabe vom 20. Oktober 2000 wieder in die Hände gefallen: Eine SPAR-Tanne, die einen Abwärtstrend andeutet. Das Bild tat mir damals schon weh, denn die SPAR hat mir überhaupt erst meine Existenz hier ermöglicht. Ein Grund, warum mir persönlich die Tanne sehr viel bedeutet.
Der Kurs war trotz mehrer Rettungsversuche leider nicht abzuwenden und mittlerweile hat die "E" alle Anteile der SPAR Handels-AG aufgekauft. Dabei sind zwar viele alte Strukturen vernichtet worden, aber wahrscheinlich war dies letztendlich die beste Lösung...
Diese Titelseite bewahre ich an dieser Stelle als Andenken an diese schwere Zeit auf und freue mich, dass ich über meinen Läden noch das SPAR-Logo führen kann.
Der Kurs war trotz mehrer Rettungsversuche leider nicht abzuwenden und mittlerweile hat die "E" alle Anteile der SPAR Handels-AG aufgekauft. Dabei sind zwar viele alte Strukturen vernichtet worden, aber wahrscheinlich war dies letztendlich die beste Lösung...
Diese Titelseite bewahre ich an dieser Stelle als Andenken an diese schwere Zeit auf und freue mich, dass ich über meinen Läden noch das SPAR-Logo führen kann.
Taleggio
Die merkwürdigen Seiten des Einzelhandelalltags:
Diesen Käse, dessen Haltbarkeitsdatum schon vor rund zwei Wochen abgelaufen ist, hat einem Kollegen ein Kunde in die Hand gedrückt. Das wäre eigentlich nur etwas peinlich, aber hätte natürlich immer passieren können, dass man abgelaufene Einzelstücke übersieht.
Hätte, wäre, könnte... Wenn denn dieser Käse überhaupt aus meinem Sortiment stammen würde. Ich habe den "Taleggio" noch nie zuvor gesehen und in unserem Warenwirtschaftssystem war er auch nicht zu finden. Sehr seltsam...
Diesen Käse, dessen Haltbarkeitsdatum schon vor rund zwei Wochen abgelaufen ist, hat einem Kollegen ein Kunde in die Hand gedrückt. Das wäre eigentlich nur etwas peinlich, aber hätte natürlich immer passieren können, dass man abgelaufene Einzelstücke übersieht.
Hätte, wäre, könnte... Wenn denn dieser Käse überhaupt aus meinem Sortiment stammen würde. Ich habe den "Taleggio" noch nie zuvor gesehen und in unserem Warenwirtschaftssystem war er auch nicht zu finden. Sehr seltsam...