Eine Kollegin hat einen vollen Rollcontainer ins Lager gezogen. Der Durchgang ist relativ eng. Auf der einen Seite steht der Tisch mit der Leergutkasse, auf der anderen Seite die leeren Getränkekisten.
Ich ging direkt hinter dem Rolli in die gleiche Richtung und irgendwie sagte mir mein Gefühl, dass das so nicht passen würde. "Vorsicht!", rief ich. Eine halbe Sekunde später schob der Rollbehälter das Leergut zusammen.
"Ich hab' dich sogar noch gewarnt... " Die Mitarbeiterin stand etwas irritiert vor mir: "Achso. Ich hatte nur rechts geguckt.
In Anbetracht dieser chaotisch gepackten Artikel in meinen Regalen müßte ich heulend zusammenbrechen, die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und verzeifelt "Meine eeeeeeigenen Angestellten." jammern.
Einer meiner Mitarbeiter ist seit zwei Tagen verschollen. Ans Handy geht er nicht ran, in der Firma ist er nicht aufgetaucht, niemand konnte mir bislang irgendetwas über ihn sagen.
Ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir irgendetwas außerplanmäßiges besprochen hätten und einen Urlaubsantrag kann ich auch nicht finden. Abgesehen davon geht niemand wortlos in den Urlaub. Zumindest ein "Tschüß, bis in zwei Wochen." sagt man normalerweise.
Sorgen mache ich mir keine - das habe ich mir abgewöhnt. Irgendwann findet man sich damit eben ab, dass es immer wieder Mitarbeiter gibt, die plötzlich und aus unerfindlichen Gründen nicht mehr am Arbeitsplatz erscheinen.
Vor ein paar Tagen kam ein Heranwachsender in den Markt und erkundigte sich persönlich nach einem Aushilfsjob für ein paar Monate. Spontan konnte ich ihm keine Zusage machen, aber ich gab ihm einen auszufüllenden Bewerbungsbogen mit, damit ich seine Kontaktdaten und einen kurz angerissenen Lebenslauf von ihm bekomme. Den ausgefüllten Bogen brachte er am nächsten Tag wieder und ich sagte ihm, dass ich mich bei Gelegenheit bei ihm melden würde.
Am nächsten Tag rief er an und wollte wissen, wie ich mich denn nun entschieden hätte.
Ich kann ja verstehen, dass jemand auf seiner Jobsuche irgendwann ungeduldig wird, aber Wunder kann ich doch auch nicht vollbringen. Vor allem nicht bei ungeplanten Bewerbern, die dazu noch nur eine Beschäftigung für eine relativ kurze Zeit suchen. Da lohnt sich ja mitunter die Einarbeitung nichtmal...
Ich dachte gerade, meine Nase hätte mir einen Streich gespielt.
Aber, nein, das hat sie nicht. Der intensive Geruch von Grünkohl zog tatsächlich bis in das kleine Kassenbüro. Und zwar vom Mitarbeiterraum, in dem eine Kollegin saß und sich zum Frühstück tatsächlich eine Portion Grünkohl heißgemacht hatte.
Da hat sich der Hersteller der Quittungsblöcke extra die Mühe gemacht und die großzügig dimensionierten Felder für die Summen auf dem Quittungsblock grau hinterlegt...
Ich habe hier momentan eine junge Frau im Kassentraining, auf die ich über eine Internetjobbörse gestoßen bin. Nach einem kurzen Telefonat hatte ich sie gebeten, doch einfach mal vorbeizuschauen und ein paar Unterlagen, in erster Linie Lebenslauf und Zeugnisse, mitzubringen. Das Gespräch war sehr nett und die Dokumente hatte ich nur kurz überflogen.
Gut, dass ich erst sie und dann ihr Foto gesehen habe. Andersherum wäre das Gespräch wahrscheinlich nicht zustande gekommen. Wäre das Bild etwas weniger eng geschnitten, könnte man wahrscheinlich noch die Tafel mit der polizeilichen Registriernummer bei ihr in der Hand sehen.
Automaten-Bilder gehören einfach nicht in Bewerbungsunterlagen.
Momentan habe ich hier einen kleinen personellen Engpaß. Eine ältere Mitarbeiterin hatte ich daher heute Vormittag darum gebeten, mir Bescheid zu sagen, wenn sie jemanden wüßte, der/die einen Nebenjob als Kassierer/in sucht.
Eine halbe Stunde später war zufällig eine ehemalige Mitarbeiterin von mir im Markt, die vor ca. 3 Jahren bei mir aufhören mußte, da sie aufgrund starker gesundheitlicher Probleme nicht mehr an der Kasse sitzen konnte. Mittlerweile bekommt sie Rente und sucht einen kleinen Nebenjob, um mal 2-3 Tage pro Woche etwas Abwechslung zu bekommen.
Es gibt noch einen Azubi in Bremen, der genau so heißt, wie meiner. Das ist sehr erstaunlich, da zumindest der Nachname eher selten ist. Dummerweise hat sich bei "meinem" Ingo im Nachnamen ein falscher Buchstabe eingeschlichen. Statt "k" hat bei der Handelskammer jemand "h" gelesen.
Anhand des Aktenzeichens ließ sich die Situation aufklären, das vorhergehende Verwirrspiel hat bei der Dame am anderen Ende der Leitung und mir für herzhaftes Gelächter gesorgt.