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Aus Braunschweig

Ob man bei mir auch mit der Kundenkarte aus Braunschweig bezahlen könne, wollte der Mann am Telefon wissen.

Ich dachte natürlich sofort an eine Karte, die einige SPAR-Märkte ihren Kunden anbieten, die aber jeweils individuell und nicht übertragbar sind. Noch während ich überlegte, wie ich ihm das mit den Kundenkarten am besten erklären könnte, fuhr er fort und sagte mir, dass ein bestimmter Artikel aus der Werbung im braunschweiger METRO-Markt schon vergriffen sei und er das Angebot deshalb gerne in Bremen kaufen würde.

Schon wieder jemand, der über die Google-Suche "metro bremen" hier im Blog gelandet ist... :-)

Seine Frage konnte ich ihm dennoch beantworten: Die Karten gelten für alle METRO-Märkte in Deutschland.

Der Gerechtigkeit wegen

Eine Stammkundin hat gerade angerufen und war ganz entsetzt. Zu Hause hat sie festgestellt, dass ich ihr heute Morgen wohl ein Brötchen zu wenig abgezogen habe. Beim nächsten Einkauf wird sie den Bon aber ganz bestimmt mitbringen und dann "der Gerechtigkeit wegen" das Brötchen doch noch bezahlen.

Ich hätte ihr natürlich sagen können, dass es so schon okay wäre und dass sie sich jetzt nicht extra wegen meines Fehlers so eine Mühe zu machen braucht. Aber irgendwie habe ich mich gar nicht getraut, gegen die Kundin anzureden. Sie war so euphorisch am reden... :-)

Birne Helene

(Für 4 Portionen)

4 Birnen „Abate Fetel“ schälen, vierteln und entkernen. In einem Sud aus 250ml Weißwein, 1 EL Zucker und ½ Stange Zimt 10 Minuten dünsten.

50g Schokolade schmelzen, mit 125ml Sahne und der Kochflüssigkeit der Birnen mischen. Die Sauce warm halten. 500g Vanilleeis auf 4 Dessertschalen verteilen, die Birnen dazugeben und mit der heißen Schokoladensauce anrichten.


Dazu fällt mir gerade eigentlich nur der geniale Loriot ein. Die Abwandlung von "Birne Helene" mit Apfel- oder Pfirsichhälften nutzte er einst für einen seiner üblichen Verwirrdialoge:

"Was ist denn das?"
"Birne Helene."
"Das ist doch ein Apfel."
"Mit Schokoladensoße."
"Dann ist es keine Birne Helene sondern ein Apfel Helene."
"Lass es stehen, wenns dir nicht schmeckt."
"Es schmeckt mir ja."
"Dann iss es doch."
"Ja, aber nicht unter falschem Namen."

Freitag Morgen - voller Sorgen

· Ich hab mir eine ordentliche Wurzelentzündung eingefangen und sehe einseitig aus, wie ein Hamster mit prall gefüllten Backentaschen.

· Gleich zwei Krankmeldungen am frühen Morgen sorgten schon für morgendlichen Telefonterror bei den Kollegen. Immerhin haben wir für einen der beiden Ersatz finden können.

· Beim Reinziehen der Ware ist ein Rollcontainer in Sekundenbruchteilen abgeräumt worden. Leider mitten auf dem Fußweg und nicht ohne Sachschaden.

Nicht wollen oder nicht können

Eine Mitarbeiterin kam ins Büro: Kannst Du mal eben mit dem Stempel nach draußen kommen? Da braucht ein Kunde ein Autogramm fürs Arbeitsamt.
Ich sah mich im Geiste schon vor der Frage: Stempel ich oder stempel ich nicht?
Aber diesmal ging es im Laufe des Kurzbewerbungsgespräches nicht nur um eine Gefälligkeitsunterschrift für einen Stammkunden als Nachweis fürs Arbeitsamt, so daß ich guten Gewissens das mangelnde Interesse an Bewerbern dokumentieren konnte.
Dieser Kunde wollte sich um einen Job bewerben, konnte es auch, aber da mein Personalbudget schon aus allen Nähten kracht, konnte ich ihm finanziell bedingt keine Perspektive bieten.
Oft genug aber sind angebliche Interessenten in derartigen Initiativbewerbungen nicht ernsthaft interessiert. Sie sagen das auch ganz deutlich, wenn ich um Einreichung von Bewerbungsunterlagen bitte. Wobei mir das Ausfüllen eines Personalbogens meistens ausreicht, Hochglanzbewerbungen erwarte ich nicht, nicht einmal Fotos. Aber es gibt Leute, die nicht einmal Lust und Zeit haben, sich wenigstens den Anschein einer echten Bewerbung geben zu wollen.
Es gibt neben echten Bewerbungen und Pseudobewerbern auch andere Initiativbewerber, sie wollen sich bewerben, können es aber nicht. Weil es ihnen niemand beigebracht hat. Erst kürzlich stand solch ein bedauernswerter Kerl an der Lagertür und fragte nach einem Job.
Er hatte keine Ausbildung und keinen Schulabschluß. Er hätte mal eine berufsschulgestützte Maßnahme vom Arbeitsamt mitgemacht, die hätten ihn aber als lernunfähig abgestempelt und jetzt bekäme er vom Arbeitsamt auch keine Ausbildungsangebote mehr. Wie traurig ist das denn? Mir kam sofort die Galle hoch und ich war schon drauf und dran, beim Arbeitsamt anzurufen und denen meine Meinung zu geigen. Da ich aber wegen eines dringenden Anrufes etwas in Zeitdruck war, gab ich den Bewerber an eine qualifizierte Mitarbeiterin weiter. Den weiteren Verlauf des Gespräches also nun vom Hörensagen.
Wir haben dem jungen Mann nach einem langen Gespräch ein Praktikum angeboten. Er wäre nicht der erste, den wir mit viel Geduld unter unsere Fittiche nehmen, wir haben uns auch schon um Injobber mit Sprachproblemen und Praktikanten mit Lernschwierigkeiten gekümmert. Die Sonderschülerin im Praktikum hat sich hier jedenfalls sehr wohl gefühlt und auch viel gelernt.
Mal gucken, wie es mit diesem potentiellen Sorgenkind weitergeht, er wollte seine Unterlagen zusammensuchen und wiederkommen. Wenn er kommt, werden wir versuchen, ihn hochzupäppeln. Lernresistent? Das wollen wir doch mal sehen! :-)

Blumenkohlblätter

Manche Kunden möchte man echt steinigen...

Vom Blumenkohl die Blätter abzureißen, ist ja nun völlig normal und vollkommen unproblematisch. Die meisten Kunden werfen das Grünzeug dann in den Mülleimer. Manche Kunden lassen sie einfach in der Kiste mit dem restlichen Blumenkohl liegen. Nicht schön, aber okay.

Warum jemand die Blätter auf fast einem Meter Länge auf dem Fußboden verteilt, ist mir allerdings ein Rätsel. :-(

Straßen-Chaos

Ein Kunde ging mit einem Handy am Ohr duch den Laden. Ich hörte ein paar Fragmente, unter anderem etwas wie "...fahr früh los, hier ist Straßen-Chaos..."

Ja, das ist doch normal. Wir sind hier in Bremen.

Müllabfuhr und gelbe Säcke

Jeden zweiten Mittwoch werden hier neben den regulären Mülltonnen auch die "gelben Säcke" abgefahren. Wenn ich sowas (wie auf dem Foto) sehe, kommt mir die Galle hoch.

Unsereiner lebt mit der Androhung von hohen Strafen für nicht erhobenes oder an Kunden ausgezahltes Einwegpfand, investiert in Personal und neue Sortimente, ärgert sich mit Unmengen von Leergut und verzögerten Gutschriften herum - und jeder zweite Kiosk oder Imbiß verkauft Importdosen palettenweise. Ohne auch nur einen Cent Pfand zu berechnen, versteht sich. Und was passiert solchen Leuten? Richtig: Nix. :-(



Offizieller Sponsor

Bei Manuel gefunden und für kopierenswert gut befunden:


Meinen Steuerzahlungen nach zu urteilen, bin ich wahrscheinlich sogar einer der Hauptsponsoren. :-(

PS: Manuel hat das Bild mal etwas modifiziert und vom Original-Logo eine leichte Abwandlung erschaffen. Man weiß ja nie...

Die Angst im Nacken

Ich zitiere die BILD ja nun höchst ungern, aber auf der Titelseite ist mir heute eine Schlagzeile aufgefallen, die ich nicht ignorieren konnte:
Neue Statistik
Verkäufer ist der gefährlichste Beruf
Wie war das noch mit dem höhepunktfreien Alltag? Wir müssen hier Todesängste ausstehen, uns mit seltsamen Mütterchen und faulendem Obst herumschlagen, während Maschinenbauer, LKW-Fahrer und diverse Handwerker ein ruhiges Leben schieben? Möchte wirklich zu gerne mal wissen, wie solche Statistiken zustandekommen.

So... Und nun bringe ich die -ähm- Zeitung schnell wieder möglichst unauffällig ins Lager. :-)

PS: Wieso eigentlich "neue" Statistik? Die Zahlen sind von 2004.
Naja, "Bild" eben...

Nur ein Taschentuch

Wenn der Kunde sich nur sein olles, benutztes Taschentuch in die Hosentasche steckten wollte...

...warum mußte er sich dafür ausgerechnet möglichst auffällig unauffällig in eine Ecke hinter einem Regal drücken???

Naja, er hat mir meine Frage nach dem Inhalt seiner Hosentasche zum Glück nicht übel genommen. :-)

Meine Klimaanlage

So sehr hatte ich mich vor Monaten auf meine Klimaanlage hier im neuen Büro gefreut. Wie schön, dass sie sogar zwei Monate funktionierte. Wie demotivierend, dass mir in den letzten Wochen gleich drei Leute klarmachen wollten, dass es auf eine selbst installierte Klimaanlage keine Garantie gibt. Jedenfalls nicht, wenn diese nicht noch zusätzlich durch einen Fachbetrieb abgenommen wurde.

Nun... Ich argumentierte damit, dass die Anlage immerhin zwei Monate problemlos und ohne Leistungsverluste lief.



Der Monteur befüllte eben zu Prüfzwecken die Anlage mit Stickstoff. Sehr deutlich hörte man ein Zischen in der Nähe der Verschraubung. Wäre das eine von mir mangelhaft befestigte Verschraubung gewesen, wäre die Anlage nicht einen Tag gelaufen.

Die Ursache war eine ganz andere: Eine massive Messingverschraubung war der Länge nach durchgerissen. Da mag man über die Materialqualität lieber nicht nachdenken...
Für mich ist jedenfalls am wichtigsten, dass diese Reparatur als Garantiefall durchgeht und nicht von mir bezahlt werden muss.