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Sonnenschirm übergeben

Der Jägermeister-Sonnenschirm, den es hier im Markt in den letzten Wochen zu gewinnen gab, ist übrigens heute abgeholt worden.

Bis Montag hätte ich noch gewartet, dann hätte ich die ausbleibende Reaktion als Desinteresse verbucht und eine neue Karte gezogen. Nun - die Kundin war im Urlaub und hat auch nicht wirklich damit gerechnet, dass ausgerechnet sie gezogen werden würde. Da die Verlosung aber nur ausschließlich hier im Markt unter Kunden stattfand, war die Chance nun nicht sonderlich klein.

Also (noch einmal): Herzlichen Glückwunsch!

Dann kann der Schirm ab sofort ja ausgiebig auf seine Tauglichkeit als Regenschirm getestet werden. :-)


Vegetabil

nach anfänglicher Verwirrung ergab es sich zum Glück doch sehr schnell, dass der von dem Kunden gesuchte Artikel vegetarisch sein sollte.

Wieder was gelernt: Den Begriff "vegetabil" gibt es ja wirklich.

Das muß einem doch jemand sagen... :-)

Nicht ganz up-to-date

Ein Mann erkundigte sich bei mir ganz beiläufig, wann denn mal wieder Kollegin N. arbeiten würde. Die Frage und sein Tonfall klangen so vollkommen alltäglich. Schade nur, dass er N. gerade verpasst hatte.

Um ca. 1,5 Jahre. :-)

BILD

Frage einer Kundin: "Wie kann es sein, dass Sie um 12 Uhr keine BILD-Zeitung mehr haben?"

Was soll man darauf antworten oder was möchte eine Kunde auf diese Frage überhaupt für eine Antwort haben. Die Wahrheit ist: "Ausverkauft.", aber das sieht man ja nun auch so ohne zu fragen... :-)

Nicht krank

Eine Kundin stand an der Leergutannahme. In der einen Hand hielt sie eine Flasche, in der anderen eine deutlich gefüllte Plastiktüte. Es gibt genug Kunden, die ihr Leergut in mehreren Behältnissen transportieren und dabei mitunter auch einige Flaschen in der Hand halten. Da sich in der Tüte auch durchaus leere Flaschen hätten befinden können, fragte ich wie üblich: "Haben Sie nur die eine Flasche?"

Sie sah mir direkt in die Augen: "Ich bin nicht krank..!"

Ja, nee... Is' klar. :-)

Nachtrag:
Sie hatte übrigens eine leere Mineralwasserflasche dabei.

Weisses Pferd in der Box

Es war ja sicherlich gut gemeint von dem Kunden oder der Kundin, eine Packung Toastbrot in die Futterspendenbox für das Tierheim zu werfen.

Die Tatsache, dass die Kiste nicht regelmäßig, sondern mitunter nur alle paar Wochen geleert wird, sorgte für grünweissen Wildwuchs in der Brotpackung.

Tabak

Ein Kunde löste beim Betreten des Marktes den Alarm der Warensicherungsanlage aus. Schuld daran war ein Päckchen Tabak, auf dem das noch scharfe Sicherungsetikett klebte.

Das wäre so weit nicht sonderlich ungewöhnlich, wenn er den Tabak nicht ausgerechnet bei einem kleinen Telefonladen Callshop gekauft hätte, der nichtmal annähernd sowas wie eine Warensicherungsanlage besitzt.
Die Vermutung, die der Kunde und ich teilten: In dem Laden wird höchstwahrscheinlich Hehlerware verkauft - im Umfeld diverser Kioske, Quickshops und ähnlicher Geschäfte leider eine sehr verbreitete Methode, wie mir auch schon in der Vergangenheit so mancher Ladendieb berichtete.

Nektarinen

Kundenservice kann man vermeiden. Oder ihn leben und dabei versuchen, allen Kunden irgendwie immer so weit wie möglich entgegenzukommen und lieber mal ungerechtfertigt zu verzichten, als aufgrund falscher Rechthaberei einen Kunden zu verärgern. So viel zu meiner persönlichen Meinung.

Eine Stammkundin sprach mich vorhin an und erzählte mir, dass sie gar nicht zufrieden mit meinem Geschäft wäre. Ich wurde natürlich sofort hellhörig und wollte mehr wissen. Nun:

Sie hatte vor ein paar Tagen eine Schale Nektarinen gekauft. Den genauen Grund für die Reklamation weiß ich nicht mehr, aber wahrscheinlich waren sie entweder matschig oder zu hart. Sie brachte die Schale zurück und sprach eine meiner Aushilfen auf das Problem an.
Diese Aushilfe, nicht befugt, darüber zu entscheiden, handelte genau richtig und schilderte das Problem jemandem, der eine konkrete Anweisung geben konnte: Biete der Kundin an, eine neue Schale mitzunehmen oder sich das Geld in bar auszahlen zu lassen.
Die Kundin entschied sich sich für die Auszahlung und so ging der Kollege erneut los und jemandem Bescheid sagen, der dazu befugt ist. (Jetzt bitte nicht die 100.000ste Diskussion über Stornoberechtigungen...)
Alles in allem war der Vorgang vollkommen unkompliziert, rein rechtlich hätte der Kundin sogar der reine Warenumtausch genügen müssen. Dies war in meinen Augen eine kulante und vollkommen unkomplizierte Problemlösung. Der Kundin war das alles zu schwierig und vor allem die Wartezeit wäre eine Unverschämtheit gewesen. Meine Erklärungsversuche prallten an ihrem Rücken ab, als sie sich wortlos umdrehte und ging.

Manchen Leuten kann man's echt nicht Recht machen...

Süd und Ost

Zwei Jugendliche gingen durch den Laden, einer der beiden hielt eine Kiwi in der Hand.
Der mit der Frucht sprach im Vorbeigehen in provokanter Art zu einer Mitarbeiterin von mir, dass es ja wohl in Ordnung wäre, wenn sie die Kiwi hier gleich im Laden aufessen würden.

Ich persönlich hätte auf den Spruch wahrscheinlich nicht viel gegeben oder mit einer passenden Antwort gekontert. Dass meine polnischstämmige Aushilfe höflich aber sehr ernst antwortete, dass er die Kiwi vor dem Verzehr erst noch bezahlen müsse, nutzte er für weitere Provokationen. Es folgte ein kurzes Hin und Her, dass u.a. mit Wörtern wie "Schlampe" endete.

Naja, "beendet" habe ich die Runde letztendlich, in dem ich die beiden Typen an die frische Luft gesetzt habe. Die brauchten sie wohl auch, denn "Wir geh'n hier nisch mehr her, der Laden schdinkt." war wohl der entscheidende Hinweis...

TK-Kohlrouladen

Ob wir denn noch die tiefgefrorenen Kohlrouladen wieder reinbekommen würden, wollte eine Kundin wissen. Die wären sehr lecker und vor allem gar nicht teuer gewesen.

Wiederbestellen ist vorerst nicht geplant.
Natürlich waren die nicht teuer. Wir hatten ja auch vor Monaten schon den gesamten Restbestand auf einen Bruchteil des ursprünglichen Verkaufspreises reduziert, um die ablaufenden Reste loszuwerden.

Auf Kommission

Natürlich verkaufen wir hier auch Getränke auf Kommission. Wer nicht weiss, ob er für seine Party nu 15 oder 20 Kisten Bier braucht, kann erstmal großzügig mitnehmen und komplette Kisten hinterher gegen Barauszahlung wieder herbringen. Dies gilt bei mir und auch bei jedem anderen mir bekannten Laden ausschließlich für vollständige Getränkekästen.
Falls doch mal Flaschen fehlen, ist das meistens auch kein Problem. Von der Gutschrift für die gesamte Kiste ziehe ich dann einfach die Anzahl der fehlenden Flaschen zum Einzelverkaufspreis ab. Das bringt niemanden um und ich als Kunde würde mich darüber freuen.

Ob nun mein Mitarbeiter oder die Kunden bei seiner Erklärung das falsch verstanden hatten, weiss ich nicht.
Das nach der Feier wieder mitgebrachte Durcheinander aus kompletten und angebrochenen Kisten, teilweise durch mehrere Biersorten hindurch bunt gemischt mit vollen und leeren Flaschen war bezüglich einer ordentlichen Gutschrift schon eine Herausforderung für mich.

Ich hätte es jedenfalls nichtmal gewagt, die Reste überhaupt so unsortiert wieder zum Supermarkt zu bringen und mit dem Hinweis auf den Kommissionskauf eine Rücknahme zu verlangen...

Optimismus

Samstag Nachmittag um 17 Uhr hier im Laden anzurufen und noch zur Auslieferung für den selben Tag Ware zu bestellen ist - nunja - recht optimistisch.

Ich versuch's trotzdem mal mit der Auslieferung.

Wein für eine Schwangere

Ein Kunde suchte einen Wein, der "Speziell für Schwangere" geeignet sein soll und den es hier bei mir im Markt geben soll.

Ich hatte keine Idee, was er wohl meinen könnte und habe ihm deshalb einen alkoholfreien Wein angeboten. Das war nämlich der einzige, der mir für eine schwangere Frau wirklich tauglich schien.

Reingeworfen

Ein Pärchen, das ich rein optisch der fröhlichen Runde an der Piepe (Zentraler Treffpunkt für Drogen und Alk) zuordnen würde, betrat eben den Laden. Ihr Weg führte direkt zum Regal mit Damenhygieneartikeln - meiner ins Büro zur Überwachungskamera. Tampons sind nunmal teuer und ich daher pauschal misstrauisch.
Die Blicke ihres Begleiters führten immer wieder zur Kamera. Ob das nun Zufall war, oder nicht, kann ich allerdings nicht sagen. Eingesteckt haben die beiden nichts, aber auf dem Weg zur Kasse warf sie dann eine kleine Packung Tampons noch schwungvoll ins Süßwarenregal.

Früher hätte ich noch versucht, bei sowas ruhig zu bleiben. Stillschweigend hätte ich hinterhergeräumt und die Ware wieder an ihren eigentlichen Platz gestellt. Der Kunde ist schließlich König.

Ist er auch eigentlich immer noch, unabhängig von der Optik, aber trotzdem sage ich inzwischen meine Meinung, wenn der Monarch sich wie eine alte Sau benimmt.

An der Kasse sprach ich die Frau ruhig, aber bestimmt, darauf an, dass sie die Sachen beim nächsten Mal ruhig wieder ins Regal zurücklegen darf und sie nicht irgendwo ins Regal zuwerfen braucht. Sie fühlte sich wohl doch ertappt und murmelte irgendwas, das wie "mache ich nicht wieder" klang...