Unmittelbar nach der Ladendiebin:
Eine junge Frau kam auf mich zu und stelle sich als Grundschullehrerin vor, die in ihrem Unterricht momentan über ökologische und bewußte Ernährung spricht und diesbezüglich mit den Kindern eine Verkostung im Rahmen eines kleinen Frühstücks durchführen möchte. Da sie als Referendarin nicht so viel Geld hätte, erkundigte sie sich bei mir danach, ob wir zumindest einen
Teil davon sponsern würden.
Ich sagte zwar generell meine Hilfe zu, hätte aber doch gerne vorab ein paar Informationen über die benötigte Gesamtmenge gehabt, um die Größe meines Teils genauer festlegen zu können. Wir einigten uns dann darauf, dass sie erstmal überlegt, was sie genau haben möchte. Nach einiger Zeit kam sie mit einem zum Teil gefüllten Einkaufswagen wieder zu mir. Ohne eine konkrete Summe festzulegen, bot ich an, ihr die
Hälfte der Ware zu schenken. Ein Angebot, dass ich nach wie vor für relativ großzügig halte. Bio-Produkte sind relativ teuer und zum einen zahle ich das von meinem privaten Geld, zum anderen dürfte die Werbewirksamkeit eher nicht vorhanden sein. Egal, man ist ja nett. Also Augen zu und die Hälfte von sowohl der im Wagen liegenden, als auch der an einem Folgetag benötigten, Ware verschenkt.
Der
dankbare enttäuschte Blick von ihr überraschte mich. Sie sei davon ausgegangen, dass ich
alles übernehmen würde. Sie hätte nicht viel Geld und muß Unterrichtsmaterialien aus eigener Tasche bezahlen, hier dagegen würde doch bestimmt SPAR die Ware bezahlen. Ich erklärte ihr, dass das nicht so ist und das, was sie nicht privat zahlen könne, ich für sie privat bezahlen würde.
Dann wollte sie plötzlich nur noch genau den Teil mitnehmen, den ich spendieren würde und eben auf den kompletten Rest verzichten, damit sie gar nichts selber bezahlen müsse.
Die ganze Diskussion war unglaublich zäh und anstrengend und ich ganz knapp davor, mich heute mal überhaupt nicht spendabel zu zeigen.
Undankbare Leute, echt...