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Nicht gestört

Ein Kunde klingelte an der Leergutannahme. Ich ging hin und nahm ihm seine Flaschen ab.

Ich hoffe, ich habe Sie nicht beim Essen gestört

Nein, haben Sie nicht. Kein Problem.

Okay.

Wenn ich Pause mache, schalte ich die Klingel aus.

Mache ich natürlich nicht. Ich hatte in dem Moment darauf gehofft, dass der Kunde etwas in der Art äußert, dass die Klingel bislang immer sehr gut funktioniert hat.

Stattdessen lachte er nur so über meine Aussage. :-)

Manches

Okay, das erklärt vieles:

In meinem Faxgerät habe ich bei der Stationskennung versehentlich nicht die absendende Faxnummer, sondern meine reguläre Telefonnummer angegeben. Der Unterschied ist minimal, die Folge dürfte so manches in der Vergangenheit fehlgeleitete Fax gewesen sein...

Gestern Sechsjähriges

Da fällt mir doch gerade noch etwas ein... Gestern hatte ja meine Firma ihren sechsten Geburtstag.

Kein Jubiläum, sicherlich nicht. Und somit habe ich hier im Markt auch keinerlei Aktionen gestartet - aber doch ist der 30. Mai ein für mich persönlich sehr wichtiges Datum. Jawohl! :-)

Merkwürdiges

Ein Mädchen, ca. 7 Jahre alt, klingelte eben an der Leergutkasse. Sie öffnete ihre Schultasche und zog eine Plastiktüte voller leerer Getränkedosen heraus.
Nachdem ich feststellte, dass ich ihr für die Dosen kein Pfand auszahlen konnte, stopfte sie alles wieder zurück in ihre Tasche und verlangte anschließend noch eine Rolle Gelbe Säcke.

Faszienierend, was manche Kinder mit sich herumschleppen...

Da steht doch...

Eine Kundin sollte für eine Flasche Sekt 3,09€ bezahlen.

Das war ihr zu viel und es folgte natürlich die obligatorische Diskussion an der Kasse. Schließlich rief mich meine Mitarbeiterin an und erkundigte sich, ob dieser spezielle Sekt gerade im Angebot sei. Ich verneinte.
Die Kundin behauptete allerdings, dass am Regal 2,99€ stehen würde. Nachdem ich alles überprüft hatte, aber keine Erklärung für den zu hohen Preis finden konnte, wollte ich gerade der Kassiererin sagen, dass sie der Kundin erstmal die 10 Cent wiedergeben soll. Anschließend wäre ich dann ans Regal gegangen und hätte überprüft, ob die Kundin überhaupt auf das richtige Etikett gesehen hat. Aber so weit kam es gar nicht...

...denn plötzlich sagte die Stimme am Telefon: "Schon gut, die Kundin hat ja noch eine Plastiktüte für zehn Cent dabei."

Hmpf... :biggrin:

Brötchenpapier

Es gibt echt ätzende Kunden. Beispiel gefällig?

Eine Kundin hat ihre Einkäufe auf das Kassenband gelegt und ihre eigene große Einkaufstasche im Wagen belassen. Die Tasche war offen und relativ einsehbar. Zu sehen waren einige Artikel aus einem anderen Geschäft. Oben guckte der Zipfel einer Papiertüte heraus, die unseren Brötchentüten zumindest sehr ähnlich sah.

Meine Mitarbeiterin sprach sie freundlich und in keiner Weise vorwurfsvoll oder verdächtigend auf die Tüte an. Die Kundin explodierte förmlich, fing an, sich möglichst laut (warum nur immer...) vor allen anderen Kunden zu blamieren darüber aufzuregen, dass wir sie des Diebstahls(!) bezichtigen würden. Schließlich sollte meine freche und unverschämte [sic!] Kassiererin sogar noch ihren Chef rufen.

Ich lief also nach vorne, wußte in dem Moment natürlich noch gar nicht, um was es überhaupt ging, und stand plötzlicher einer laut fluchenden Frau gegenüber. Ich versuchte, sie zu beruhigen, unter anderem damit, dass ihr keiner einen Diebstahl unterstellt hätte. Aber davon wollte sie nichts hören. Sie fluchte vor sich hin, dass das Verhalten der Kassiererin eine Frechheit gewesen wäre, dass sie es bestimmt nicht nötig hätte, ein paar Brötchen zu stehlen, dass sie hier nicht mehr herkommen würde usw.
Währenddessen stopfte sie die Ware in ihre Tragetasche und verließ den Laden. Zurück blieben ein paar kopfschüttelnde Beobachter...

Anwesende Kunden bestätigten übrigens hinterher, dass das Verhalten meiner Mitarbeiterin völlig korrekt war und die Frau einfach nur absolut überreagiert hatte.

Riesenbrötchen

Mit etwas Verspätung nun den ersten Blogeintrag des Tages...

In einem unserer Kartons mit Sesambrötchen lag eines, dass sich von allen anderen Brötchen durch eine etwas üppigere Größe unterschied.

Sinnvoll wäre natürlich ein Vergleich mit einem herkömmlichen Sesambrötchen gewesen. Aber: Das Honigglas ist ein normales 500g-Glas!


Fettgehalt

Eine Kundin hielt einer Mitarbeiterin zwei Packungen Speisequark vor die Nase und wollte wissen, was denn nun die Aufschriften "Magerstufe" und "20%" bedeuten sollen.

Mitarbeiterin: Die Werte geben den Fettgehalt an.

Kundin: Das weiß ich selber!

Das Schild, wo ist das Schild???

Ecke!

Rasen und Fußbälle: Auch der Müller Joghurt-mit-der-Ecke ist nicht vor der Fußball-WM sicher. Aber das macht nichts. Der Joghurt ist irgendwie lecker ("grün" = künstliches Apfelaroma), die Knusperkugelnbälle dabei recht geschmacksneutral.

Vorsicht: Die Bälle sind mit schwarzer Farbe behaftet. Wer also nach dem Joghurtessen ausspuckt, sollte sich nicht erschrecken! :-)


Jetzt aber: "Eine schwerwiegende Entscheidung"

Heute gibt es den Blogeintrag, den ich am 1. März schon einmal veröffentlich hatte. Damals hatte ich den Eintrag wieder ohne weiteren Kommentar entfernt, da in der Angelegenheit zu viele Dinge unklar waren. Vor allem wollte ich nicht einen möglichen Nachfolger schon vorbar damit erschrecken, dass ich aufgrund mangelnden Umsatzes kündige.
Diese Dinge sind inzwischen geklärt und somit gibt es jetzt mit ein paar Wochen Verzögerung den Blogeintrag "Eine schwerwiegende Entscheidung":


An dieser Stelle lüfte ich ein bislang großes Geheimnis über ein Problem, das ich hier noch nie erwähnte: Der Markt in Achim wird geschlossen. Denn trotz der anfänglichen Euphorie, mit der wir an das neue Konzept herangegangen sind, blieben die Umsätze sogar noch deutlich unter den mindestens erhofften Zahlen. Nicht zuletzt durch die enorm vielen Ladendiebstähle hat der Markt bislang monatlich mehrere tausend Euro vernichtet.
Hinzu kam, dass wir von Anfang an unter dem "SPAR ist teuer"-Image gelitten haben. Die Preisstruktur war zwar zu deutlich über 80% auf Harddiscount gesenkt, aber wir sind ja SPAR und darum angeblich teuer. Punkt. Und so habe ich tatsächlich von einer Nachbarin gehört, dass viele Leute den Laden deshalb gar nicht erst betreten haben.

In den letzten Wochen habe ich sehr viel darüber nachgedacht und auch einige Rettungsversuche unternommen. Darunter einige kleinere Energiesparmaßnahmen durch die Abschaltung der Kühlhäuser und weitere Kostenersparnis durch die Reduzierung der Öffnungszeiten. Aber auch das scheinen nur die sprichwörtlichen Tropfen auf den heißen Stein zu sein.
Letztenendes sehe ich nur eine Lösung für sinnvoll an. Auch wenn es sehr demotivierend ist. Dieses schreiben ist heute ab meinen Vermieter gegangen:
Kündigung des Mietvertrages für das Objekt Friedrichstraße 35/37, 28832 Achim

Sehr geehrter Herr R.,

ich kündige fristgerecht zum 31. Juli 2006 den Mietvertrag zwischen mir und der REWE für den Markt in der Friedrichstraße 35/37 in 28832 Achim.

Umsatz und Rentabilitätsgründe zwingen mich dazu, diese Kündigung auszusprechen.

Mit wöchentlichen Umsätzen von unter xx.xxx Euro und einem Rohgewinn von knapp xx% läßt sich kein Standort, trotz geringer Miete, rentabel betreiben. Der ursprüngliche Versuch, einen Markt mit der preislichen Gestaltung eines Discounters zu betreiben, erbrachte keine rechenbaren Umsätze.
In der Anlage erhalten sie eine Kopie der betriebswirtschaftlichen Auswertung des Monats Dezember 2005 und der bis dahin aufgelaufenen Werte. Ich denke, die Zahlen sprechen für sich.

Die Bevölkerungsstruktur in dem entsprechenden Stadtteil Achims läßt mir keine Aussicht auf Besserung.

Ich würde sehr gerne vorzeitig das Mietverhältnis beenden und hätte auch schon einen Nachmieter. In dieser Angelegenheit ist auch schon Kontakt mir dem Vermieter, Herr Z., entstanden. Ich denke, dem steht nichts im Wege.

Ich bitte um umgehende Rückantwort.

Mit freundlichem Gruß,

Björn Harste
Diese Kündigung ist natürlich inzwischen längst bestätigt. Wir arbeiten daran, den Warenbestand in dem Markt zu verringern. Dazu wird es in den nächsten Wochen sicherlich noch viele Details geben...

Exotisches Leergut (12)

Diese beiden Bierflaschen aus England hattte ein Kunde in seiner Tüte mit gemischtem Leergut. Eigentlich gibt es für die Flaschen ja kein Pfand, aber so hat er sich gefreut, dass er sie losgeworden ist - und ich hatte was für's Blog. :-)


Dollars

Eine Stammkundin erkundigte sich danach, ob sie bei uns mit Dollar bezahlen könne. Sie erklärte, dass es sich dabei um echte US-Dollar handeln würde und sie dringend noch zwei Schachteln Zigaretten benötigen würde.

Auch wenn ihr ein Mitarbeiter von mir das angeblich vor ein paar Tagen zugesagt haben soll, blieb ich sehr beharrlich bei meiner Aussage, dass wir hier im Euroland sind. :-)

Nachtrag:
Ich habe den Eintrag mal umbenannt. Offenbar machen die $-Zeichen im Titel bei einigen Probleme.