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Ur-in-stinkt

Schon nett, wenn alle Banknoten aus dem Wechselgeld des alten Lieferkunden ganz böse nach altem Urin stinken. :puke:

Trotzdem noch

Eine Kundin löste gerade beim Betreten des Marktes den Alarm unserer Warensicherungsanlage aus. In ihrer Jacke befand sich ein aktives Sicherungsetikett, das wir hier eben nach erfolgreicher Suche natürlich eleminiert haben.

Die junge Frau war total überrascht. Aber auch, dass die Jacke (und damit natürlich auch das Sicherungsetikett) "schon zwei Jahre alt" ist, hält ein Stück Metall nicht davon ab, sich nicht ohne äußere Einwirkungen einfach zu magnetisieren.

Interessant, dass sie in den zwei Jahren niemals irgendwo einen Alarm ausgelöst hatte.
Jaja, meine Anlage ist schon ein kleines Sensibelchen. ;-)

Feta

Ein etwa 10jähriger Junge wollte "Schafskäse" kaufen, der ca. 80 Cent kosten sollte.

"Schafskäse" ist per Definition (und wie ja nun auch der Name vermuten läßt) aus Schafsmilch. Aber definitiv nicht für 79 Cent pro 250g-Packung zu bekommen.

Ich habe dann beschlossen, ihm den billigen Kuhmilch-Feta unserer Eigenmarke ("Nach Art eines Schafskäse") mit auf den Weg zu geben.

Über'n Haufen

Ein einkaufendes Pärchen, beide langjährige Stammkunden, hat eben im Laden gewitzelt, dass sie mich ja mal mit dem Einkaufswagen "über'n Haufen fahren" könnten.

Der Spaß war natürlich zu erkennen. Auch, als ich anmerkte, dass ich bislang noch nie einen Kunden getreten hätte. ;-)

Die, die am lautesten meckern...

Ein äterer Kunde beschwerte sich lautstark und möglichst auffällig (wie immer in solchen Situationen...) bei mir darüber, dass "Samstags nie Brötchen da sind". Was übrigens nicht stimmt. Die Tatsache, dass zufälligerweise er tatsächlich hin und wieder nach Brötchen fragen muß, ist zwar richtig - falsch ist allerdings, dass wir "gar keine Brötchen" haben. Gebackene sind eigentlich immer vorrätig, nur passen vorne nur ca. 80 Stück in die Box. Bei starkem Ansturm reicht dieser Bestand durchaus nur für ein paar wenige Kunden, läßt sich aber natürlich problemlos und mit wenigen Handgriffen nachfüllen.

Dieser Kunde da vorhin... Wir hatten ihn schon einmal darauf hingewiesen, dass er die Brötchen mit der angebotenen Zange anfassen und nicht mit den Händen in der Kiste herumrühren soll. Heute hat er sich - natürlich wieder mit den bloßen Händen und ohne Zuhilfenahme der Zange - eine Tüte mit den letzten paar Brötchen aus der Box gefüllt.
Nachdem ich dann die frischen Brötchen nachgeschüttet hatte, entleerte er seine Tüte mit den angegrabbelten Brötchen wieder in die Box und suchte sich erneut mit den Händen neue ("frischere") Brötchen aus.

Hätte ich diese Situation persönlich miterlebt, hätte ich dem Kunden meine Meinung deutlich gesagt, doch leider berichtete mir nur eine Stammkundin (Aber eine glaubwürdige Quelle!) davon, die mit beim Brotregal stand, als ich die Brötchen nachgefüllt hatte und die daraufhin dieses miterlebte.

Die, die am lautesten meckern, haben am wenigsten Anstand. :-(

Die Fernsehzeitschrift

Eine alte und fast blinde Kundin läßt sich regelmäßig von uns mit Ware beliefern. Unter anderem jede Woche die neueste Ausgabe einer ganz bestimmten Programmzeitschrift. Ihr ist nur wichtig, dass sie immer die gleiche Zeitschrift bekommt, damit sie sich trotz ihrer schlechen Augen immer zurechtfindet.
Fernsehzeitschriften erscheinen inzwischen fast grundsätzlich schon über eine Woche bevor das darin abgedruckte Programm überhaupt gültig wird, normalerweise freitags. Nur die "Auf 1 Blick", ausgerechnet das Heft, das meine Kundin immer haben möchte, erscheint donnerstags.

Am Telefon behauptete sie nun steif und fest, dass das Heft seit einiger Zeit immer schon am Mittwoch erscheinen würde. Ich war mir ganz sicher, dass dem nicht so ist und versuchte auch, ihr das zu erklären, doch leider vergeblich. Ihre Einkaufshilfe würde das Heft immer schon am Mittwoch mitbringen.

Später kamen wir dann darauf: Sie hat "schon am Mittwoch" leider nicht das neueste (am Folgetag erscheinende), sondern immer die in der Woche beginnende Ausgabe bekommen. Und weil ihre Haushaltshilfe diese Woche nicht kommen konnte, gab es eben auch keine Zeitung mehr für die morgen beginnende Programmwoche.

Wird sie sich eben mal mit der "Hörzu" zurechtfinden müssen...

Drängeln

Folgende Situation erlebte ich gerade:
Es standen ein Kunde und eine Kundin an einer meiner Kassen. Die erste Kundin bezahlte gerade ihre Ware, während der Mann hinter ihr ein paar Teile auf das Förderband gestellt hatte und darauf wartete, dass die Frau vor ihm ihren Einkauf bezahlte.
Eine weitere Kundin kam mit einem Einkaufswagen hinzu und forderte den Kunden vor ihr ziemlich rüde auf, weiterzugehen, damit sie ihre Ware auf das Band stellen könne. Auch wenn es nicht so gemeint gewesen wäre: Mir zumindest kam die Art, wie sie sich ausdrückte, sehr unfreundlich und ruppig vor.

Der Mann ging einige Schritt nach vorne, die Frau rückte auf und stelle sich mit ihrem Wagen hinter ihn. Solange sie nicht an der Reihe war, machte sie allerdings nicht die geringsten Anstalten, überhaupt irgendetwas auf das Förderband zu stellen. So eilig, wie es zuerst schien, hatte sie es offensichtlich doch nicht... :doh:

Hennessy

Vier Männer, alle Anfang zwanzig, kamen in den Laden und gingen einige Zeit scheinbar ziel- und planlos hin und her. Alle waren sie etwas dunklere Gestalten und trugen relativ weite Kleidung. Zwei von ihnen fanden sich vor dem Spirituosenregal wieder und über die Videoanlage beobachtete ich, wie sie ausgiebig die an den Flaschen angebrachten Warensicherungsetiketten erkundeten.

Die vier trafen an der Kasse wieder aufeinander und einer nahm eine Flasche Hennessy Cognac aus der Vitrine. Mit dieser Flasche gingen sie nun wieder in den Laden, bauten sich vor dem Süßwarenregal auf und schienen sich mit ihren Jacken zu beschäftigen.
Das alles war mehr als verdächtig und so ging ich eilig zur Kasse. Ich fühlte mich mehr als bestätigt, als der Mann mit dem weiten Mantel, der die Flasche aus der Vitrine genommen hatte, diese nicht mehr in der Hand hielt. Er war gerade am bezahlen, seine drei Begleiter standen weiter hinten in der Schlange. Der Adrenalinfluß ließ sich nicht mehr aufhalten und so fragte ich ihn gewohnt kurz angebunden, wo denn die Flasche hin sei. Es folgte ein kurzer Wortwechsel aus dem meine Unterstellung deutlich hervorging. Tzja, nur hatte inzwischen ein anderer den Cognac in der Hand. Vor dem Süßwarenregal, auf dem Monitor nicht zu erkennen, haben sie wahrscheinlich getauscht. Es ist ja zum Glück nichts weiter passiert und ich entschuldigte mich drei mal bei den Leuten. Die hatten sich aber auch wirklich zu auffällig verhalten und waren sich dessen ganz sicher auch bewußt.

Hätte ich persönlich mitbekommen, wie sie in den folgenden Minuten die Kassiererin noch laustark beschimpft und unter anderem vor allen Kunden als "Schlampe" bezeichnet haben, hätte ich die Typen trotzdem noch vor die Tür gesetzt.

Eine Mark

Eine ältere Kundin bestand vorhin darauf, genau dieses Markstück von einer meiner erfahrensten Kassiererinnen erhalten zu haben. Nicht direkt vor dem Gespräch, sondern gestern schon. Und zwar anstelle eines 1-Euro-Stücks. Und sie bestand auch darauf, dass ich es ihr in Euro umtauschen muß. Einen ganzen, versteht sich - und nicht bloß 50 Cent.

Weiß der Geier, wo die Frau die Münze noch ausgegraben hat. Gerade die genannte Kassiererin ist jedenfalls sehr aufmerksam und hätte mit aller Sicherheit nicht ein Markstück mit einem Fünfziger verwechselt.
Die Kundin argumentierte, dass ja "noch sehr viel altes Geld im Umlauf sei", doch das konnte ich für meine Kassen und Kunden nicht bestätigen. Alle Jubeljahre mal, dass noch jemand ein paar Pfennige im Portemonnaie liegen hat. (Und gerade Pfennige sind mitunter in der Eile wirklich schwer von Centstücken zu unterscheiden. Aber doch nicht das alte "Silbergeld".)

Wir haben uns dann darauf einigen können, dass ich ihr die Münze in ein 50-Cent-Stück umtausche.


Unbeachtet

Ein Kassierer hat die zweite Kasse geöffnet und dabei in der Eile nicht das "Kasse geschlossen"-Schild weggenommen. Normalerweise stört sich daran auch kein Kunde. Solange dort jemand sitzt und erwartungsvoll in den Markt blickt, wird sich dort angestellt.

Nun kam eben eine Kundin mit ihrem Kind an genau diese Kasse. Sie schleppte eine Kiste Mineralwasser und die beiden hatten noch zusätzlich einige schwere Dinge in ihren Körben. Nachdem sie die Kiste auf den Fußboden gestellt hatte, erblickte sie das "Kasse geschlossen"-Schild. Sie schickte ihren Sohn zur Nachbarkasse und ächzte die Kiste wieder in die Höhe. In dem Moment, als wir das bemerkten, riefen mein Mitarbeiter und ich ihr zu, dass sie ruhig dableiben könne, doch sie ging mit der schweren Kiste auf dem Arm ihrem Kind hinterher.´

Auf eine Diskussion mit der genervten Kundin darüber, dass die gesprochene Aussage des Kassierers ranghöher als ein gedrucktes Schild ist, haben wir uns dann nicht mehr eingelassen...

Nicht beim Namen

Auffällig: Viele Kunden werten die BILD-Zeitung schon beim Kauf ab.

Natürlich fragen die meisten nach ihrer "BIlD", aber dennoch finde ich es immer wieder erstaunlich, wie viele Menschen zum Frühstück in der "BLÖD" lesen oder neben Toast und Kaffee noch das "Schmierblatt", "Schundblatt" oder ähnliches konsumieren.

In den Wagen

Eine Kassiererin wollte bei einem Kunden, wie grundsätzlich üblich, in den Einkaufswagen sehen (Nicht in die Tasche!), um sich zu vergewissern, dass darin nicht noch versehentlich oder mutwillig Waren verblieben sind.

Dazu war es verständlicherweise nötig, die Tasche des Kunden kurz anzuheben (ohne hineinzusehen, versteht sich). Und genau darum hat meine Mitarbeiterin den Kunden freundlich gebeten, die Tasche kurz zu lüpfen - natürlich ohne sie öffnen zu müssen.
Das wiederum fand der Mann gar nicht gut, hat sich lautstark aufgeregt (warum geht sowas eigentlich nie leise?) und geweigert, den Blick in den Einkaufswagen freizugeben. Seine Begründung war übrigens klasse:

"Laut Gesetz ist es verboten, die Tasche anheben zu lassen."

Ich war mir nicht sicher, ob ich über so viel Kreativität lachen oder einfach nur über so eine große Dummheit weinen sollte.

Krabbenbrot

Eine Kundin suchte Thailändisches Brot. Sie hätte das hier immer bekommen und würde es nun nicht wiederfinden.

Thailändisches Brot??? Ach, so... Kroepoek.

Es hat sie auch nicht schockiert, als ich ihr erklärte, dass ihr "Brot" zu einem Großteil aus Garnelen besteht.

Kleine Flasche

Ein ausländischer Kunde, der fast kein Deutsch sprach, suchte irgendeinen Saft in einer "kleinen Flasche" und "billig". Das Gespräch war relativ aufwändig, zumal ich natürlich versuchte, ihm irgendwie zu helfen und herauszufinden, was er denn nun genau suchen würde.

Irgendwann stellte sich folgendes heraus: Er hatte irgendeinen Reiniger oder Lösungsmittel aufzubewahren und brauchte dafür unbedingt einen Glasbehälter mit Deckel. Er war offenbar sogar bereit, einen möglichst billigen Saft zu kaufen und diesen dann wegzuschütten.

Ich habe ihm ein leeres, pfandloses Konservenglas mit Deckel aus der unserer Leergutannahme in die Hand gedrückt und darüber war er mehr als zufrieden...

Neuen Bon

Eine Kundin hat gestern Kaffee gekauft und behauptet nun, dass der Kassenbon, den sie für ihre Buchhaltung braucht, versehentlich mit Kaffee überschüttet wurde und nicht mehr lesbar sei. Sie hätte darum gerne einen neuen Kassenbon, oder, da sich der Bon wohl nicht beschaffen läßt, eine nachträglich geschriebene Quittung über die Summe in Höhe von mehreren zehn Euro.

Solche Fälle finde ich immer schwierig. Natürlich stellt man der Kundin die neue Quittung ordnungsmäß aus. Aber dabei denke ich auch daran, dass sie sich einfach nur einen weiteren Beleg für das Finanzamt besorgt haben könnte.