Einer meiner SPAR-Kollegen war hier. Also nicht einer meiner eigenen Angestellten, sondern ein anderer Einzelhändler. Das heißt, persönlich war er auch nicht da, sondern ein Verwandter, der wohl mit im Markt tätig ist. Er war zufällig bei mir im Geschäft, weil er gerade in der Nähe war und dringend privat etwas besorgen mußte. Jedenfalls ist ihm bei mir an der Tür das große
P-Pfand-Logo aufgefallen. Und das war auch der Grund, warum er mich ansprach.
Er erklärte mir, daß bei ihm im Markt für bestimmt ein paar hundert Euro Leergut, in erster Linie Einweggebinde, stehen würde. Die SPAR würde zwar liefern, berichtete er, aber nicht das Leergut zurücknehmen. Das konnte ich mir allerdings nur sehr schwer vorstellen und so unterhielten wir uns weiter. Im folgenden Verlauf des Gespräches erklärte er mir dann, daß sie sämtliche "P"-Gebinde in gelben Säcken sammeln und für den Fahrer hinstellen würden, dieser das Leergut aber konsequent nie mitnehmen würde.
Da war nun also einiges an Aufklärungsarbeit zu leisten... Zuerst: Keine pfandwertigen Dosen und PET-Flaschen in gelbe Säcke! "Gelbe Säcke" stehen für Wertstoffsammlung. Da braucht nur einer mal nicht aufzupassen und schon verschwinden pro Sack rund 25 Euro. Weiter erklärte ihm, wie Dosen und Flaschen aus dem "P-System" ordentlich gesammelt werden: Dafür gibt es spezielle rote Säcke, die mit speziellen Plomben versiegelt werden. Beides über unsere Großhandlung zu beziehen, die entsprechende Seite aus dem Bestellbuch habe ich ihm kopiert. Damit die Abrechnung ordentlich erfolgen kann, müssen die Säcke eindeutig identifizierbar sein. Dazu kann man bei der entsprechenden
Clearingstelle codierte Aufkleber bestellen. Wieder hat er eine Kopie von mir bekommen, diesmal vom Blanko-Bestellbogen für die Etiketten. Und wenn die roten Säcke mit grünen Plomben und weißen Aufklebern eine Einheit bilden, wird das Unglaubliche passieren: Der SPAR-Fahrer nimmt die Säcke mit. Wetten?
Die Informationen darüber, welche Pfandsysteme man in seinem eigenen Laden anbietet und wie man mit dem entsprechenden Leergut umgehen muß, halte ich für eine Holschuld. Zumindest spätestens dann, wenn man die vorgekauten Informationen der Großhandlung entweder nicht bekommen, beharrlich ignoriert oder einfach nicht verstanden hat.