Ein Kunde merkte an der Leergutkasse an, daß Pfandflaschen von Coca-Cola einen Pfandwert in Höhe von 70 Cent hätten.
Nicht ganz: Die hatten tatsächlich mal 70 Pfennig - und sind mit der Euroumstellung Anfang 2002 auf die einheitlichen 15 Cent anderer Pfandflaschen (vormals 30 Pfennig) angepaßt worden.
Einer Mitarbeiterin von mir wurde (privat und bei ihr zu Hause) telefonisch ein Zeitungs-Abo "verkauft": Die Anruferin teilte ihr mit, daß sie eine Reise gewonnen hätte und bezog sich dabei auf ein Gewinnspiel, an dem meine Mitarbeiterin tatsächlich Wochen vorher teilgenommen hatte, so daß die Aussagen über den vermeintlichen Gewinn recht plausibel klangen.
Aber, und das wurde in watteweiche Worte verpackt, es sei aus wettbewerbsrechtlichen Gründen notwendig, ein "pro forma" Zeitungsabo abzuschließen, damit die Reise auch tatsächlich übergeben werden kann. Natürlich kein richtiges Abo, sondern nur theoretisch, damit "wenigstens die Daten irgendwo nachweisbar stehen würden". So beantwortete meine Mitarbeiterin dann einige Fragen, entschied sich für die Zeitschrift "TV Spielfilm" und brach das Gespräch ab, als nach ihrer Kontonummer gefragt wurde.
Einige Tage später bekam sie ein Exemplar der TV Spielfilm zugeschickt.
Zwei Wochen später kam das zweite.
Dann die Rechnung.
Und nun ihre Antwort an den Verlag:
Sehr geehrte Damen und Herren,
in ihrer Mitteilung vom 30. Juli 2005 heißen Sie mich im Kreis Ihrer Abonnenten willkommen und bitten mich, den Betrag in Höhe von 23,40€ gleich nach Erhalt der ersten Ausgabe zu begleichen.
Nehmen Sie es sich nicht allzu sehr zu Herzen, aber leider gehöre ich nicht zu Ihrem auserwählten Abonnentenkreis. Offenbar handelt es sich dabei um eine Fehlinformation, so daß ich – verständlicherweise – auch nicht bereit bin, den mitgelieferten Überweisungsträger oder gar die Bankeinzugsgenehmigung zu unterschreiben.
Die mir bislang zugesandten zwei Exemplare der Zeitschrift „TV Spielfilm“ habe ich vorerst sicher und unversehrt eingelagert, damit ein Abgesandter von Ihnen diese bei Gelegenheit bei mir persönlich abholen kann. Ich bin nicht gewillt, Ihnen diese auf meine Kosten zurückzuschicken. Abgesehen davon kann ich sie gar nicht gebrauchen, da ich nicht einmal einen Fernseher habe. Für diese Einstellung haben Sie sicherlich großes Verständnis, denn es wäre zu frustrierend, permanent zwischen Unterschichten-TV und Werbeblöcken entscheiden zu müssen.
Ich bitte Sie, mir keine weiteren Zeitschriften zuzuschicken, da ich Ihnen ansonsten eine angemessene Lagergebühr berechnen müßte. Diese Gebühr habe ich mit einem Satz von 10%, ausgehend vom Brutto-Warenwert und Monat, veranschlagt. Die ersten beiden Hefte archiviere ich für Sie aus Kulanz kostenlos, damit Sie Gelegenheit haben, dieses Mißverständnis aufzuklären.
Abschließend weise ich noch einmal darauf hin, daß es sich bei dieser „Rechnung“ (so ist das Schreiben betitelt) um ein Versehen handeln dürfte. Sicherlich hat einer Ihrer Callcenter-Mitarbeiter oder Mitarbeiterinnen sich bei der Eingabe der Daten zu einem Gewinnspiel in der Eingabemaske vertan und versehentlich „ABO TV-SPIELFILM“ angeklickt. Aber wir sind ja alles nur Menschen und jeder macht mal einen Fehler und darum bin ich nicht nachtragend. Daß kein Abonnenment vorliegt, können Sie übrigens leicht überprüfen: Suchen Sie in Ihren Unterlagen doch einfach nach einem von mir persönlich unterschriebenen Antrag. Allerdings versichere ich Ihnen: Sparen Sie sich die Mühe (und damit wertvolle Zeit), denn sie werden keinen finden...
Ich hoffe, Ihnen mit diesem Schreiben geholfen zu haben, zukünftig unnötige Kosten durch das fälschlicherweise laufende Abonnenment für die Zeitschrift TV-Spielfilm zu vermeiden.
Hochachtungsvoll
Fall darauf keine Reaktion kommt, schalte ich einen Gang höher.
Auf der Rückseite der Zeitschrift "Herbst-Ideen", einem Sonderheft von "Living & More", befindet sich eine Anzeige für eine knapp 40cm hohe, beleuchtete Plastikbaumskulptur (129,-€) im Winterdesign. Das Teil trägt den Namen "Zauberhafter Winterwald" - aber für mich ist und bleibt das Scheusal Skulptürchen ein Weihnachtsbaum und den finde ich Anfang August einfach nicht angebracht.
Heiko Gonnermann gewinnt Warenkorb
Heiko Gonnermann aus Achim hat bei der Eröffnung des neuen Sparmarktes in der Achimer Friedrichstraße einen prall gefüllten Präsentkorb gewonnen. Das teilt der Verein Nordlichter - Region Weserland mit. Gonnermann habe während der Markteröffnung erfolgreich an einem Quiz des Vereins teilgenommen. Der Warenkorb, den er gestern in Empfang nahm, war gefüllt mit frischen Lebensmitteln aus verschiedenen landwirtschaftlichen Betrieben der Region.
Ist zwar nur ein kleiner Beitrag und von den mitgelieferten Fotos haben sie auch kein einziges benutzt, aber was soll's... Immer schön Präsenz in der Öffentlichkeit zeigen.
Das von Johnny liebevoll vorbereitete Buffet mit ökologischen Schinken- und Frischkäse-Häppchen (Bakenhus und Butendieker), Demeter-Milch von Lütjen, regionalem Apfelsaft von Fabelsaft und Kaffee aus fairem Handel haben wir dann gemeinsam mit den Gewinnern und anwesenden Kunden verputzt. Daß keiner der eingeladenen Pressevertreter gekommen ist, ist schade. Das Buffet war echt lecker
Hier eins der Original-Fotos:
Von links: Nadiya Korkmaz (2.Preis), Tanja Liepins, Björn Harste, Johnny Mouchantaf mit dem dritten Preis (in Abwesenheit für den Bruder von Nadiya, Rami Korkmaz), Lea Sophie und ihr alleinerziehender Vater Heiko Gonnermann.
Weitere Fotos und Berichte von der Preisverleihung folgen, wenn ich etwas mehr Zeit habe.
Wir haben gerade eine SMS auf unser Festnetztelefon erhalten: "Ich habe verschlafen und komme später." Eigenartig, die Handynummer kennen wir nicht. Und eigentllich vermissen wir heute Morgen noch niemanden. Da heute Packtag ist, werden hier heute im Laufe des Vormittages noch einige Mitarbeiter eintrudeln. Sollte das einer der Ferienaushilfen sein? Lassen wir uns überraschen...
Eigentlich gehört dieser Eintrag in die Kategorie "Achim", aber ich denke, daß er einfach viel besser in die Kuriositätensammlung paßt...
Im Markt in Achim verkauften wir als Angebot zur Eröffnung günstige billige "Universal-Fernbedienungen", die wir auf Grund der offenbar schlechten Qualität inzwischen fast alle als "defekt" zurückbekommen haben. Für 3 Euro war wohl leider doch nicht allzu viel zu erwarten.
Eine Reklamation war allerdings sehr bemerkenswert: Aus unerfindlichem Grund ist das Gerät spiegelverkehrt bedruckt worden.
Ich werde mal ausprobieren, ob sie wenigstens technisch okay ist. Vielleicht kann man sie ja als "Technisches Gerät mit Seltenheitswert" bei Ebay verhökern...
Um kurz nach sechs Uhr stand eben der Fensterputzer (ja, genau DER) hier vor der Tür. Komplett in Arbeitsbekleidung und mit diversen Reinigungsutensilien ausgestattet. Ob er jetzt die Scheiben reinigen soll, wollte er wissen.
Er sollte nicht, zumal ich ja inzwischen einen anderen Fensterputzer gefunden habe, der bislang einen zuverlässigeren Eindruck machte.
Ich glaube, darüber werde ich heute noch den ganzen Tag den Kopf schütteln...
Unser Bio-Brot-Lieferant spach mich darauf an, daß da noch eine ganze Menge Rechnungen offen wären, die bis ins letzte Jahr zurückreichen würden.
Tatsächlich: Insgesamt über 10.000 Euro, teilweise bis März 2004 zurückreichend. Da ich Rechnungen normalerweise sofort bezahle, vermute ich einfach mal, daß diese es - aus welchen Gründen auch immer - niemals überhaupt bis in mein Büro geschafft haben.
Ein schlechtes Gewissen habe ich dennoch nicht: Wer eine Forderung hat, soll diese bitte zeitnah einfordern und wenn der Schuldner die Zahlung nach einer Woche vergessen hat, wird er auch nach einem Jahr nicht mehr daran denken.
Das ist natürlich viel Geld auf einem Haufen. Augen zu und durch...
Alfons Frenk, Vorstandsvorsitzender der Edeka AG äußerte auf der Jahrestagung seines Unternehmens ein interessantes Zitat:
Man kann sich viele Modelle vorstellen: Warum sollten Discount-Flächen nicht auch von selbständigen Unternehmern geführt werden?
Eben. Ich plädiere nach wie vor für Service und Sortiment, aber an manchen Standorten muß man sich einfach anpassen und zur Not, so wie jetzt in Achim, eine straffere Linie gefahren werden.
Eine ausländische Kundin mittleren Alters brauchte eine neue Glühlampe. Mein Mitarbeiter, dem sie ihr Anliegen vortrug, wußte ihr leider auch nicht zu helfen und so hat er mich um Rat gebeten. Es handelte sich bei der zu bestückenden Lampe um eine umgebaute zerbastelte Petroleum-Lampe, in die einfach eine Lampenfassung für eine 230V-Glühbirne(!) montiert gemurkst wurde. Die beiden Leitungen zur Fassung wurden direkt am scharfkantigen Blech vorbeigeführt und waren schon bis zur Litze eingedrückt, denn normalerweise dürfte sich noch ein schwerer Glaskörper auf der Lampe befinden. Das Kabel zur Steckdose (nicht einmal SchuKo) wurde einfach mit Isolierband an die beiden Kabelenden der Lampenfassung rangetüdelt.
Ich erlaube mir einfach nicht, private Dinge von anderen Menschen zu manipulieren - in diesem Fall hätte ich glatt mal eine Ausnahme machen müssen und die gesamte Konstruktion funktionslos zu machen. Im Idealfall entsteht ein Kurzschluß und die Sicherung fliegt 'raus - im schlimmsten Fall könnten die metallenen Teile der Lampe unter Spannung stehen und ernsthafte Personenschäden verursachen.
Leider sprach die Frau nur sehr schlecht Deutsch und es wirkte nicht so, als ob sie tatsächlich meine Warnungen verstanden hätte. Ich habe ihr die Glühlampe nicht verkauft ("Haben wir nicht...") und gehofft, daß ihr auf der Suche nach dem Ersatzteil doch noch irgendjemand begegnet, der es schafft, sie davon zu überzeugen, dieses gefährliche Ding nicht zu benutzen.
Am 12. März berichtete ich über ein paar leckere Fertigmahlzeiten aus dem Hause Jütro. Raus aus der Tiefkühlung, rein in die Mikrowelle und nach 10 Minuten hat man ein ziemlich leckeres Essen, das sich für ein Fertigfutter durchaus sehen lassen kann.
Eine der Sorten, nämlich "Penne mit Hähnchenbrust" habe ich mir wenigstens 1-2x pro Woche einverleibt. Einen kompletten Karton hatte ich hier in der Firma immer im Kühlraum stehen.
Und nun: Ausgelistet - und das gleich bei allen Sorten. Sehr, sehr schade. Mir ist allerdings auch nie Werbung für die Schalen begegnet und so hat unsere SPAR-Großhandlung von meiner Lieblingssorte im gesamten Zeitraum gerade mal 20 Kartons davon ausgeliefert. Mindestens die Hälfte wahrscheinlich an mich. Ohne Werbung läuft's eben nicht. Böser Tiefkühlkosthersteller.
Der Kollege an der Kasse warnte mich eben vor: "Guck mal beim Schokoladenregal, da schleicht so ein dunkler Typ herum."
Und tatsächlich: Eine recht finster wirkende Gestalt ging von dort direkt zum Alkohol und steckte sich eine Flasche Ouzo in seine Hose. Eine der wenigen Flaschen, die nicht mit dem deutlich sichbaren Sicherungsetikett am Verschluß ausgestattet waren, sondern lediglich den unauffälligen Aufkleber auf dem Etikett trugen, verschwand unter seiner Jacke im Hosenbund.
Direkt an der Kasse, aber noch im Laden, hielt ich ihn am Arm fest, sprach ich ihn an und forderte ihn auf, mir ins Lager zu folgen. Er gab die Tat auch gleich zu und machte überhaupt keine Versuche, sich herauszureden oder zu flüchten. Einen Ausweis hatte er leider nicht dabei - dafür den Entlassungsschein der Justizvollzugsanstalt Bremen. Dort hat er nämlich erst einen dreimonatigen Aufenthalt hinter sich gebracht. Ohne Ausweis blieb mir natürlich nur der Weg über die Polizei, die dann auch unverzüglich nach fast einer Stunde hier vorfuhr.
Ich höre schon die Aufschreie der Blog-Leser: "Der war noch nicht aus dem Laden. Er muß kein Dieb sein. Er hätte die Flasche ja noch an der Kasse bezahlen können." Gewahrsamsenklave nennt sich die Definition eines Ortes, den ich immer mit "persönlichem Schutzbereich" umschreibe. Wer eine Sache in seinem privaten Bereich (Also in Kleidung, in Taschen) verbirgt, so daß diese Sache nicht durch Dritte mehr von außen einsehbar ist, hat den Diebstahl vollzogen.
Der Mann war ausgesprochen ruhig und eigentlich sehr nett. Kaputte Type, Alkoholiker und so wie es klang auch irgendwie an anderen Drogen dran, verpfuschtes Leben, nach einem (von inzwischen mehreren) Knastbesuchen Lebensgefährtin und Wohnung weg und kein Geld für irgendwas. Obwohl er mich bestohlen hat, tat er mir sogar irgendwie Leid. Das, was er so sagte, wirkte jedenfalls nicht wie eine faule Ausrede, sondern eher nach echter Verzweiflung und Resignation.
Unabhängig davon: Die "Entlassungsscheine" der JVA wurden wahrscheinlich für tausende Jahre im Voraus gedruckt und müssen offenbar aus Kostengründen bis zum letzten Rest aufgebraucht werden. Der komplette Bereich für die Abrechnung privates Geld gegen anfallende Gebühren ist nämlich noch in "DM" beschriftet. Schwaches Bild, finde ich.
Dafür, daß am letzten Montag wegen eines Fehlalarms die Polizei vor Ort war, kam heute die RechnungErhebung von Gebühren und Auslagen für Amtshandlungen und Leistungen der Polizei.
Sehr geehrte Dame, sehr geehrter Herr,
Ich beabsichtige deshalb, für folgende Amtshandlungen bzw. Leistungen die entstandenen Kosten von Ihnen anzufordern:
So lange er nur beabsichtigt, habe ich doch eigentlich nichts zu befürchten, oder?
Ich hab jetzt eine Woche Zeit, mich zu dem Sachverhalt schriftlich zu äußern.
Falls innerhalb dieser Frist keine Antwort eingeht, gehe ich davon aus, dass Sie von Ihrem Äußerungsrecht keinen Gebrauch machen wollen. Sie erhalten dann ohne weitere Anhörung einen Heranziehungsbescheid.
Heranziehungsbescheid? Soll ich jetzt doch noch zum Bund, oder nennt man Rechnungen so im Beamtendeutsch?
Wie auch immer: Eine Alarmanlage ist dem "Risikobereich des Betreibers" anzurechnen und dadurch, daß auf Grund einer Fehlfunktion die Polizei "ungerechtfertigt alarmiert" wurde, muß ich jetzt 112,- Euro bezahlen. Ganz schön happig dafür, daß die beiden Polizisten da ein paar Minuten eher untätig rumliefen.
Die Summe wird natürlich von mir bezahlt. Aber diese skurrilen Floskeln und Äußerungen in dem Schreiben sind irgendwie unbezahlbar...
Hätten die nicht 110,- Euro machen können? Bei 112,- Euro vermute ich eher einen Einsatz der Feuerwehr.