Erst bekommt man hunderte Rubbelkarten für eine Gewinnspiel-Aktion zugeschickt und macht sich dann die Mühe, das alles ordentlich und sicher in einem Karton zu verstauen...
...und dann kommt ein Fax mit der Info, daß die Gewinnfelder fehlerhaft sind und die Karten gegen neue ausgetauscht werden und man deshalb bitte die alten Rubbelkarten umgehend wieder zurückschicken soll.
Immerhin: Ich brauche sie wenigstens nicht mehr ordentlich einzupacken.
Für einen bestimmten Kunden besorge ich immer vom Großmarkt eine bestimmte Sorte der Al Capone Cigarillos. Vor drei Wochen habe ich leider die falsche Sorte erwischt, die beiden Kartons aber trotzdem einfach mit an die Kasse gestellt. Ich dachte mir, daß sich - wie fast bei jedem Artikel - schon irgendein Kunde dafür finden wird. Tatsächlich wurden es im Laufe der Tage immer weniger Packungen.
Nun hat ein Kunde bei mir an der Kasse genau so ein Päckchen bezahlt:
Ach, SIE haben die alle gekauft..?
Naja, alle wohl nicht. Aber fast.
Das war nämlich reiner Zufall, daß ich die habe. Normalerweise bringe ich die "Sweets" für einen anderen Kunden mit und hatte mich da mal vergriffen. Aber offensichtlich war das gar nicht so schlimm.
Nee, das war gut.
Ich kann Ihnen die auch gerne wieder besorgen. Das ist kein Problem, die dann regelmäßig dazuhaben.
Das wäre schön. Dann kann ich die immer hier kaufen.
Ich wünsche allen Lesern ein paar schöne Pfingsttage.
Bitte keine Vermißtenanzeigen aufgeben! Ich bin wirklich mal zwei Tage nicht in der Firma! Darum wird auch erst ab Dienstag wieder mit neuen Beiträgen zu rechnen sein...
Ich habe gerade ein Heftchen in die Hände bekommen. Es ist "Ein gemeinsames Supplement von w&v, Süddeutscher Zeitung, media & marketing, Der Kontakter und marketingjournal". Auf der Titelseite ist eine Papiertüte abgebildet, auf der sich aus Fragmenten verschiedener bekannter Marken das Wort "Vertrauen" zusammensetzt.
Interessant und faszinierend ist, wie sehr wir alle auf bestimmte Marken geprägt sind.
Ich gebe zu, daß ich sie alle auf Anhieb erkannt habe.
Eine namentlich bekannte Stammkundin hatte zu wenig Geld dabei, um ihren Einkauf bezahlen zu können. Wir haben sie dann trotzdem die Waren mit nach Hause nehmen lassen. Später sollte sie wiederkommen und ihre Schulden begleichen.
Sie kam auch wieder, aber sie wollte unbedingt bevorzugt behandelt werden. Es standen zwar fünf andere Kunden an der Kasse, aber sie bestand darauf, daß sie "auch schon als Kassiererin gearbeitet hätte" und schließlich die Arbeitsabläufe kennen würde und deshalb ein Vorrecht hätte. Wir durften uns geradezu von ihr beschimpfen lassen dafür, daß wir sie nicht bevorzugt behandelten. Dies wäre allerdings ausgesprochen ungerecht gegenüber den Wartenden gewesen.
Manche Leute haben echt Probleme. Erst kommt man denen so sehr entgegen und dann sowas.
In diesen Minuten spielen sich hier fast dramatische Szenen ab. Ein Kunde ist, wahrscheinlich in Folge eines epileptischen Anfalls, umgestürzt und wohl sehr stark mit dem Kopf auf ein Regal und/oder den Fußboden aufgeschlagen. Er lag dort, krampfte am ganzen Körper und war zeitweise schon im Gesicht blau angelaufen.
Inzwischen sind außer den drei Sanitätern auch ein Notarzt und sein Helfer hier mitten im Laden zugange.
Der Mann ist zeitweise zumindest scheinbar ansprechbar gewesen und versucht auch, aufzustehen, wirkt aber extrem benebelt. Ich vermute, daß er sich eine nicht unbedeutende Gehirnerschütterung zugezogen haben wird. Die Beule auf seiner Stirn war eine deutlich sichbare Erhebung, die ich nicht mehr nur als "Schwellung" bezeichnen würde.
Die Sanis haben den Herren zwangsläufig auf einer Trage mitgenommen. Ein unangenehmer Einstieg in ein ruhig geplantes Pfingstwochenende.
Nachtrag:
Wir haben gerade seine Mütze gefunden. Es könnten natürlich auch... ähm... sagen wir mal so, "andere" Gründe als Ursache für seinen k.o. zumindest anteilig in Frage kommen.
Wild fluchend und Schreikrämpfen nahe lief eine Kollegin heute früh schon durch den Laden. Es ist massenhaft Ware geliefert worden, die wir a) entweder gar nicht haben oder die b) noch gar nicht hätte bestellt werden müssen, weil das Regal noch bis oben hin voll ist. Einen Lieferschein gab es auch nicht dazu.
Aber unser Fahrer kam eben zurück und brachte die Lieferscheine vorbei. Und offensichtlich ist uns ein Rollcontainer gliefert worden, der gar nicht uns gehört. Natürlich ist die restliche Ware davon schon größtenteils gepackt worden.
Ich bin jedenfalls gespannt, was der Tag sonst noch bringen wird.
Eine Packung "Ja!"-Milch hat sich in einen Karton Milch unserer Hausmarke verirrt. So kann's kommen, wenn eine Molkerei mehrere Handelsmarken abfüllt.
Verkaufen kann und will ich sie nicht, schließlich handelt es sich bei den weißen "Ja!"-Produkten um die Eigenmarke der Rewe (MiniMal). Wegwerfen ist blödsinnig und reklamieren lohnt nicht. Ach, sollen sich die lieben Mitarbeiter die Milch doch zum Frühstück integrieren...
Nach der stark kritisierten Krombacher-Aktion, bei der mit jeder verkauften Kiste Bier ein kleiner Anteil Regenwald geschützt werden sollte, kontert die Bitburger-Brauerei nun mit der Aktion "Bolzplätze für Deutschland". Die Werbung sagt, daß "der Biermarkt sowas noch nicht gesehen hat". Ich frage mich, ob der das überhaupt sehen wollte.
Kleine Rechnung gefällig?
Mit jeder verkauften Kiste werden 30x22cm Bolzplatz renoviert. Das sind stattliche 660 Quadratzentimeter. Eine beeindruckende Zahl. Umgerechnet in Quadratmeter beeindruckt das Ergebnis allerdings deutlich weniger: 0,066.
Ein ordentlicher Fußballplatz ist 110x75m groß. Das sind 8.250qm.
Teilt man 8.250qm durch 0,066qm/Kiste, kommt man auf 125.000 Kisten.
125.000 Kisten passen auf 3.125 Europaletten.
3.125 Europaletten füllen knapp 100 große Sattelzüge.
Das ist eine beeindruckende Menge Bier, die da fließen muß. Und damit ist erst ein Fußballplatz wieder renoviert. Dazu muß ich anmerken, daß ich nirgends etwas über den Grad der Renovierungsarbeiten finden konnte. Von Bitburger heißt es nur: "Ziel unserer Aktion ist es, möglichst viele renovierungsbedürftige Bolzplätze wieder bespielbar zu machen."
Ein wirkliches Opfer bringt die Brauerei mit der Aktion allerdings meiner Meinung nach nicht wirklich...
Eintragungsantrag / Korrekturabzug steht oben drüber.
Dann erscheint in einem Feld meine Geschäftsadresse und darunter der Text: "Wichtig: Bitte ergänzen Sie unbedingt Branche, Telefon- und Faxnummer!"
Wer sich jetzt von soviel Blabla nicht blenden läßt und den langen Text untendrunter noch durchliest, anstatt den Zettel nur blind zu unterschreiben, spart eine Menge Geld:
Ein paar Auszüge daraus: "Die Daten werden auf dem Internet Portal www.branchenklick.de [...] veröffentlich."
"Die [...] Aufnahme in das Branchenverzeichnis zum Preis von [...] jährlich 984,-Euro netto [...] wird durch Unterschrift bestätigt."
"Die Vertragslaufzeit [...] verlängert sich um jeweils ein weiteres Jahr, wenn nicht spätestens sechs Monate vor Ablauf des Vertrages schriftlich gekündigt wird."
Und, natürlich, habe ich auch mal wieder ein neues Produkt entdeckt: Odenwald "Pocket".
Dabei handelt es sich um Apfelmus im Portionsbeutel zum ausdrücken. Für alle, die unbedingt einen Apfel-Ananas-, Apfel-Pfirsich- oder Apfel-Honig-Matsch snacken wollen.
Dem zerrupften Aufsteller nach zu urteilen, scheinen sich aber schon einige Interessenten dafür gefunden zu haben.
Die Metro hat derzeit eine wirklich interessante Rabattaktion laufen. Im wöchentlichen Wechsel fallen bestimmte Warengruppen unter die "1+1=3"-Aktion. Man kauft drei identische Artikel, braucht aber nur zwei zu bezahlen. 33% Rabatt sind wirklich nicht wenig.
Ich wollte mir eigentlich nur eine Hose kaufen. Dann überlegte ich, daß davon eine mehr auch nicht schaden könnte und habe mir drei in den Wagen gelegt. Dummerweise habe ich nicht darauf geachtet, daß die drei Hosen mit unterschiedlichen Strichcodes (EAN) ausgestattet waren. Warum, kann ich nicht sagen. Es war die selbe Farbe der selben Größe vom selben Hersteller.
Der Rabatt wird an der Kasse vom Computer automatisch ermittelt. Befindet sich aus der entsprechenden Warengruppe dreimal der selbe Artikel auf der Rechnung, wird einer davon automatisch wieder abgezogen. "Der selbe Artikel" wird durch "die selbe Artikelnummer" definiert. Muß ich das noch weiter ausführen?
Nervig fand ich dann nur, daß ich a) wieder in die Abteilung Herrenbekleidung hochlaufen durfte, um drei Hosen mit der gleichen Artikelnummer zu suchen ("sonst können wir das nicht umbuchen") und b) die Gutschrift aus irgendeinem Grund gleich noch erfolgen mußte. Also durfte ich erneut rund 10 Minuten an der Kasse anstehen.
Gestern vormittag war der Vertreter von denen bei mir im Markt und wollte wissen, ob ich zufrieden bin.
Der hätte mal heute kommen sollen...
Die charmante Mitarbeiterin aus der Kühlabteilung hat wieder einmal ihr gesamtes Repertoire an Kundenfreundlichkeit hervorgekramt.
Der entsprechende Dialog verlief ungefähr so: Ich fragte normal freundlich: "Nabend. Haben Sie noch "Minus-L"-Butter?" und sie fauchte mir die passende Antwort entgegen: "Die kommen immer Freitags. Das habe ich ihnen letztes Mal schon gesagt!"
In Gedanken bin ich mitten im Laden zwischen all den Kunden auf die Knie gefallen und habe um Entschuldigung dafür gebeten, daß ich dieses vergessen habe. Nein, in Wirklichkeit habe ich ihr die Pest an den Hals gewünscht.
Das war jedenfalls nicht die erste Situation, in der ich darüber staunte, wie man sowas auf die Kunden los lassen kann.