Abschaffung der 1- und 2-Cent-Münzen?
Günter hatte mir geschrieben:
Darüber habe ich zugegebenermaßen noch nie nachgedacht. Im schlimmsten anzunehmenden Fall würden wir pro Tag rund 40 Euro auf diese Weise verschenken. Dem würden nur ein paar Euro Ersparnis in Form von Gebühren für die Münzrollen und Arbeitszeit für die Zählerei entgegenstehen. Mal aufgerundet glatte zehn Euro angenommen, blieben immer noch 30 Euro Verlust. Ist so nicht viel, aber das sind im Monat zusammen knapp 800 Euro, für die sich zum Beispiel zwei Aushilfen einstellen ließen.
Abgesehen vom Ausnutz-Potential bei Kleinstartikeln ("Für diese zehn Teile brauche ich jeweils einen eigenen Bon") und Pfand kommt noch (in Maßen) auch noch ein ganz anderer Faktor dazu: Wir haben hierzulande preisgebundene Artikel, die wir auf keinen Fall rabattieren dürfen: Guthaben- und Geschenkkarten, Tabakwaren, Zeitungen und Zeitschriften. Bei einem größeren Einkauf sehe ich da kein Problem, da gilt der Rabatt im Zweifel für die nicht preisgebundenen Artikel, aber man muss natürlich schon etwas aufmerksam sein, falls jemand nur derartige Produkte kaufen möchte.
Hi Björn,Wir sind ordnungsliebende Deutsche und rechnen korrekt ab!
da die Abschaffung der 1 und 2 cent Münzen scheinbar noch einige Zeit auf sich warten lässt hätte ich eine Frage an dich.
Kannst du sagen wie viel es dich kosten würde wenn du einfach jeden (End-)Betrag auf volle 5 cent abrunden würdest?
Das fände ich wirklich interessant da ich mich ernsthaft frage, warum die ganzen Supermärkte das nicht einfach machen und sich dadurch das ganze Handling mit 1 und 2 cent größtenteils sparen würden.
Darüber habe ich zugegebenermaßen noch nie nachgedacht. Im schlimmsten anzunehmenden Fall würden wir pro Tag rund 40 Euro auf diese Weise verschenken. Dem würden nur ein paar Euro Ersparnis in Form von Gebühren für die Münzrollen und Arbeitszeit für die Zählerei entgegenstehen. Mal aufgerundet glatte zehn Euro angenommen, blieben immer noch 30 Euro Verlust. Ist so nicht viel, aber das sind im Monat zusammen knapp 800 Euro, für die sich zum Beispiel zwei Aushilfen einstellen ließen.
Abgesehen vom Ausnutz-Potential bei Kleinstartikeln ("Für diese zehn Teile brauche ich jeweils einen eigenen Bon") und Pfand kommt noch (in Maßen) auch noch ein ganz anderer Faktor dazu: Wir haben hierzulande preisgebundene Artikel, die wir auf keinen Fall rabattieren dürfen: Guthaben- und Geschenkkarten, Tabakwaren, Zeitungen und Zeitschriften. Bei einem größeren Einkauf sehe ich da kein Problem, da gilt der Rabatt im Zweifel für die nicht preisgebundenen Artikel, aber man muss natürlich schon etwas aufmerksam sein, falls jemand nur derartige Produkte kaufen möchte.
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Kommentare
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Thomas am :
Martin am :
eigentlichegal am :
Kauft der Kunde zwei 99cent-Artikel, zahlt er zwei Cent mehr, kauft er allerdings drei, dann spart er zwei Cent.
Der Laden macht also entweder 2cent Gewinn oder mehr Umsatz.
Da gibt es keinen Grund für runde Preise.
Beim grundsätzlichen Abrunden sähe die Sache aber ganz anders aus.
John doe am :
Karl Ranseier am :
Wenn sich das die Waage hält sehe ich zumindest darin keinen Grund die Beträge auf 5cent zu runden.
MartinK am :
Und alles einfach auf die nächste runde Eurosumme aufzurunden würde zwar verhindern, daß irgendein Produkt günstiger würde... aber der Effekt wäre wohl eine Verringerung der Menge an verkaufter Ware am Monatsende. Der Mensch ist einfach zu dumm um etwas so logisches zuzulassen.
Wobei mich natürlich Statistiken über einen Supermarkt, der auf ganze Euro aufrundet, im Vergleich zum regulären Betrieb mit krummen Preisen wirklich mal interessieren würde. Nur halt nicht auf Kosten unseres Shopbloggers versteht sich.
Madner Kami am :
Leerer am :
Christian_08 am :
Ein Sandwichartist am :
Natürlich kann man einen Fastfood Tempel nicht mit einem Supermarkt vergleichen, aber der Backwerk bei uns hat auch schon die Preise aufgerundet.
Monimon am :
Schwierig könnte es allerdings noch beim Leergut werden. Solange eine Standardbierflasche halt mit 8ct bepfandet ist, wird man da häufig krumme Summen haben, und ich denke, da werden die Kunden sich aufregen, wenn sie nur 15 statt 16 Cent (oder gar 20 statt 24!) zurückbekommen.
MartinK am :
Ob da nun auf eine Flasche 8ct, 15ct oder 25ct drauf sind, ist da nun wirklich egal. Es ist ja lediglich eine Motivation, damit Leute ihre Flaschen nicht irgendwo in der Landschaft entsorgen sondern sie brav zurückbringen.
Eine Umstellung vom bisherigen krummen Pfand ist lediglich eine Frage des Willens und der Logistik. Schließlich will kein Supermarkt auf Flaschen mit 8ct plötzlich 25ct zurückzahlen.
Hm, bezahlen das überhaupt Supermärkte individuell? Würde mich wundern, ich kaufe Getränke bei Edeka aber bringe sie zum Automaten im Aldi weil Edeka nur Glasflaschen per Automat zurücknimmt und Plastikflaschen an der Kasse zurückgegeben werden müssen. Gehe ich da bevor ich den Laden betrete an die Kasse nur um die Flaschen zurückzugeben? Oder muß ich mit meinem Korb zweimal durch den Laden laufen weil der Korb ja mit Pfandplastikflaschen schon gefüllt ist? Beides blöd. Wie machen das andere hier?
Blümchen am :
JD am :
http://www.der-postillon.com/2016/04/9-hilfreiche-tipps-gegen-altersarmut.html
Monimon am :
Aber bei uns im Laden habe ich häufig Leute, die wirklich nur Pfandflaschen zurückgeben, ohne etwas Neues zu kaufen.
Und die würden mir echt was erzählen, wenn ich da ankäme mit "Wir müssen aber auf die nächsten 5 ct runterrunden, da wir keine 1 ct und 2ct mehr rausgeben."
Opa Heinrich am :
Manchmal denke ich, dass die Ommas 1 und 2 Cent Münzen pfundweise von der Bank holen. Wie sonst wäre es möglich, immer hunderte Kleinstmünzen zu besitzen?
aufrechtgehn am :
Und dennoch vermehren sich in der Dunkelheit meines Portemonnaies die 1- und 2-Cent-Münzen wie die Karnickel. Ich sortiert die zuhause in regelmäßigen Abständen aus, weil mir sonst die Geldbörse platzt. Mittlerweile sammelt sich das schon im Pfundbereich an. Wenn es nicht verboten wäre, hätte ich das Zeug sogar schon weggeworfen.
Aber es kommen immer wieder neue nach. Und ich hole die nicht auf der Bank! Die Händler drängen mir die auf, immer, wenn ich mal gegen meinen Willen irgendetwas bar zahlen muss oder ausgezahlt bekomme. Und dann zeugen die Teile Nachkommen, anders kann ich mir die Masse nicht erklären.
Ich hoffe wirklich inständig, dass diese Drecksmünzen endlich verboten werden.
ichduersiees am :
Schult auch die Rechenkünste.
Wenn du nicht Kopfrechnen kannst, dann darfst du dem Händler auch eine handvoll Kleingeld geben und ihn sortieren lassen.
Gern auch mit der Begründung: "Ich bin schon alt und kann nicht mehr so gut sehen. Nehmen sie sichs passend raus"
DerBanker am :
Wenn du die Münzen eh "wegwerfen" willst, verschenk sie doch. Laufen genug Bettler herum.
Oder pack sie in eine durchsichtige Tüte und stell die irgendwo hin, die findet schon irgendwer, der das Zeug gern nimmt.
Du kannst aber auch mal fragen, ob du sie in einer Postbank für Save The Children abgeben kannst, die haben da Spendendosen für und verarbeiten das Zeug auf Kosten des Hauses, sobald die voll sind.
Karl Napf am :
aufrechtgehn am :
Marco am :
0815 am :
Onkel D. am :
PS: mein Gehalt soll natürlich nicht angepasst werden.
matthiasausk am :
Die pure Renitenz der alten Franzosen war der eigentliche Treiber der EURO-Einführung - nicht daß da jemand auf Helmut Kohl tippt.
Nicht der Andere am :
> Guthaben- und Geschenkkarten, Tabakwaren, Zeitungen und Zeitschriften.
Wenn Guthaben- und Geschenkkarten preisgebunden wären, könnten und dürften die ja nicht rabattiert verkauft werden. Werden sie aber allenthalben: Mediamarkt, Saturn, Itunes, Toom Baumarkt, Zalando und so weiter.
Eva am :
0815 am :
Johanna am :
Wir aber wohl eine Mischkalkulation sein.
matthiasausk am :
Chuck am :
@Johanna: Man kann auch auf eine krumme Summe kommen, wenn die Preise im Laden alle auf 0 oder 5 enden, nämlich dann wenn der Laden einen Gesamtrabatt auf den Einkauf gibt wie das bei Drogerien öfters der Fall ist, zumindest zu Neueröffnungen.
Davon enden bei dm nicht alle Preise auf 0 oder 5. Die Preise für Fotos sind weiterhin krumm. So kostet der Fotoabzug für manche Formate offiziell 27, 39 oder 49 Cent.
Martin am :
Es wird an der Kasse der Endpreis gerundet, Kaufmännisch nach oben oder auch nach unten.
Im Endeffekt dürfte das ganze Preislich dann doch ein Nullsummenspiel werden.
Gruß Martin
robertd am :
Butzlku am :
DerBanker am :
shopbloggerleser am :
Engywuck am :
Bei gewollten 2% Inflation müsste man "eigentlich" alle 35 Jahre die Währung erneuern und alles um Faktor 2 im Betrag reduzieren. Macht halt nur niemand, weil der Aufwand zu hoch ist (Wobei das recht gut hinkommt: Preise von Anfang der 1980er Jahre sind im DM-Betrag etwa auf dem Niveau heute in Euro. Wir hatten also im Schnitt ca. 2% Inflation pro Jahr)
@Martin: es wird für den Kunden kein Nullsummenspiel, wenn kaufmännisch gerundet wird. Grund: die Zahl der Artikel ist nicht gleichverteilt sondern sinkt mit steigender Anzahl der Artikel (tendentiell) - Stichworte Zipf'sches Gesetz, Pareto-Verteilung. Sprich: Da man aber als Kunde bei (auf 9ct endende Preise angenommen) ein, zwei, sechs, sieben, elf, zwölf, ... Artikeln draufzahlt und erst bei drei, vier, acht, neun, dreizehn, vierzehn, ... weniger bezahlen muss wird das *tendentiell* ein Gewinn für den Händler. Sogar, wenn die Kunden das dann umgehen und aktiv die "Gewinnzone" erreichen wollen, da dann wiederum eher die Zahl der Artikel erhöht wird, also der Umsatz steigt (idealerweise mit Artikeln, die der Kunde sonst nicht gekauft hätte - z.B. weil er erst an der Kasse die Anzahl bestimmt. "Ach, dann nehme ich noch ne Packung Kaugummis mit").
@Björn: wie sieht die Häufigkeitsverteilung der Azahl der Artikel "real" aus? Sollte aus den Kassenbons ja ermittelbar sein
Leerer am :