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Veganen Wein für den Sohn

Eine Kundin mittleren Alters bat um eine Weinberatung. Ich ging hin und erkundigte mich zunächst natürlich erst mal, was die Frau denn generell suchen würde.

"Ich brauche einen veganen Wein." [Wein? Vegan?]

"Veganen Wein haben wir in etlichen Sorten. Aber was für einen Wein möchten Sie denn haben? Rot, Weiß, Rosé? Trocken oder lieblich, mild oder doch eher kräftig?"

"Keine Ahnung, der ist für meinen Sohn."

"Aber vegan?"

"Genau."

"Keine Ahnung, welche Farbe? Oder ob der süß sein soll?

"Nein, überhaupt nicht."

"Wie alt ist denn Ihr Sohn?"

"Einundzwanzig."

"Dann empfehle ich auf jeden Fall einen milderen Wein ohne viel Gerbsäure, vielleicht sogar eher lieblich."

"Meinen Sie?"

"Ich kenne Ihren Sohn noch weniger als Sie. Und wenn Sie schon nicht wissen, was er mag, woher soll ich das wissen? Ich kann Ihnen hier einen Wein empfehlen, aber nicht hellsehen."

Anmerkung: Wir haben 23 Weine vom Weingut Stefan Kuntz (Das darf an dieser Stelle einfach mal gesagt werden) fest im Sortiment. Da ist von rot bis weiß, von mild bis kräftig und von lieblich bis trocken so ziemlich alles dabei. Sämtliche Kuntz-Weine sind übrigens vegan, aus ökologischer Erzeugung zudem.

"Ist das alles, was Sie haben?"

"Wir haben bestimmt noch mehr vegane Sorten, aber da müsste ich einzeln nachsehen. Bei diesem Sortiment weiß ich, dass die alle vegan sind."

Ich empfahl ihr einen eher milden, lieblichen Rosé-Wein.

"Hmm … Ich weiß nicht."

"Ich aber auch nicht! Sie wollten Hilfe, aber was soll ich Ihnen empfehlen?"

"Ist das alles, was Sie an veganem Wein haben?"

[Ist die Frage wirklich ernst gemeint?!]

"Es könnte sein, dass wir noch mehr haben. Aber von diesem Anbieter sind sämtliche Sorten vegan und eigentlich ist da für jeden Geschmack auch etwas dabei. Was nützt es Ihnen, wenn ich jetzt noch Sorten von einem anderen Anbieter raussuche?"

Sie nahm dann aber tatsächlich den Dornfelder Rosé. :-)

[Ganz persönliche Anmerkung: Dieser Wein ist einer unserer persönlichen Lieblinge. Wenn ihr den mal irgendwo kaufen könnt (oder online bestellen wollt), nehmt mal eine Flasche mit. Der kostet nicht viel und ist ein unkomplizierter Genuss beim gemütlichen Zusammensein.]

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Kommentare

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Joe am :

Dornfelder ist das Oettinger der Weine.

Pfuibäh. :-P

Alexander M. am :

... sagt jemand ohne Weinverstand.

Mmmmmmmmh, der im Barrique ausgebaute Dornfelder meines Stammwinzers ist solo genial. Muss mal gucken, ob ich noch einen da hab.

Wupme am :

Wieso ohne Weinverstand? Weil du Dornfelder magst?

Man darf gewisse Reebsorten doch durchaus nicht mögen.
Ich muss ihm außerdem zustimmen, Dornfelder geht gar nicht, wobei mir sowieso nur wenig rote zusagen. Eine weitere "Hasssorte" ist für mich Chardonnay.


Ich hab lieber Gewürztraminer, Huxelrebe, Riesling (als Schorle) oder am besten Kerner.

Alexander M. am :

Oettinger ist ein Billigbier. Dornfelder ist nicht zwingend ein Billigwein. Der Vergleich ist also sachlich nicht korrekt, völlig unabhängig davon, ob man persönlich Dornfelder mag.

Otto Inger am :

Oettinger muss nicht zwingend schlecht sein, weil es billig ist.
Dass Oettinger schlechter sein soll als teurere Biersorten ist nur blödes Geschwätz von Konsumtrotteln, die im Gegenzug alles Teure für gut halten.
Ich verweise hierzu auf einen Test von kaltgepressten Ölen, wo die billigsten am besten abgeschnitten haben. Das teuerste war das schlechteste.

Franky am :

Sie meinte, ob ihr was für 1,99 Euro mit schönem Etikett habt.

Asd am :

Oh Mann, dieses Frauen-Sprech hätte ich nie entschlüsselt bekommen.
Wenn die was Billigeres will soll sie es doch einfach sagen. Sowas kann doch echt keiner ahnen. Weiber...

Flox am :

Gibt's auch Wein der nicht vegan ist? Im Endeffekt ist Wein doch nichts anderes als vergorener Traubensaft.

Erica am :

Normalerweise ist Wein nicht Vegan, weil beim Klärungsprozess tierische Stoffe eingesetzt werden.

Asd am :

Im Kleber für das Etikett sind auch tierische Stoffe enthalten.

Marcus am :

Ein Kleber kann nicht vegan sein, da er per Definition derjenige ist welcher die Klebung ausführt.
Genau wie der Maler oder Schweisser...

Madner Kami am :

Wenn es alkoholfreien Wein gibt, dann gibt es auch veganen Wein. Was immer der moderne Kunde will, bekommt er auch, auch wenn es von vorne bis hinten keinen Sinn ergibt.

zaddels am :

https://www.stern.de/genuss/bioweine/veganer-wein---so-kommt-das-tier-in-den-wein-7083572.html

Vegan am :

Gibt's auch glutenfreien Wein, halal und koscher?

Georg am :

Klar gibt es koschere Weine:

http://www.vinexus.at/Wein-Koschere-Weine.html

invino am :

Wein wird z.B. mit Eiweiß geklärt.
In Bordeaux gibt es daher eine traditionelle Kuchenspezialität, die nur mit Eigelb gebacken wird, da man das Eiweiß eben für den Wein gebraucht hat.

Klodeckel am :

Mal ehrlich, jemanden, der nach "veganem Wein" Ausschau hält, kann man doch sowieso nicht ernst nehmen. Und der von Björn geschilderte Gesprächsverlauf bestätigt das auch.
Die Welt wird wirklich immer bekloppter! :-) :-) :-)

Alexander M. am :

Informier Dich einfach mal, welche Hilfsstoffe (auch tierischen Ursprungs) während der Vinifizierung eingesetzt werden können.

Bernie am :

Das ist Geizhals Klodeckel vollkommen egal. Der kauft im Frühjahr die billigen Restbestände Glühwein auf, damit er was sparen kann.
Hauptsache billig, der Geschmack ist zweitrangig.

Raoul am :

„21“ - „Dann vielleicht einen lieblichen Wein“.

Ernsthaft? :-D

Cliff am :

Beim Dornfelder scheiden sich die Geister, also, ich würde sagen, der rote ist noch trinkbar, der rosé geht schon eher Richtung AfD, also eher ungenießbar. Das betrachte ich auch nicht als alternative Realitätsmöglichkeit, sondern als unverrückbare Tatsache.

fwolf am :

Es gibt Dornfelder auch als rose? *schauder*
Ist das ähnlich igitt wie Rotling?

cu, w0lf.

fwolf am :

Nachtrag: Korrekterweise müsste die Frage lauten: Ach, Dornfelder Rose - ist der genauso igitt wie Rotling?

cu, w0lf.

matthiasausk am :

Hmmm, wie war das mit dem vegan? Wie gewährleistet der Winzer, daß beim Keltern keine Insekten und Spinnen mit durchgequetscht werden? Gar nicht? Ahhh ja.

Dornfelder ... einen Wein, der einzig dazu erfunden wurde, um Cuvees oder Sekt Farbe zu geben, ohne dabei den Geschmack wesentlich zu beeinflussen, nicht zu mögen: Das ist durchaus legitim.

Dornfelder an Lebensmittelmärkte weitab von der Heimat zu verkaufen: Das ist geschäftstüchtig.

Damit den Namen der Pfalz, meiner Heimat, zu versauen: Das ist eine Schande.

(Mörzheim liegt übrigens weitab von den guten Weinlagen der südlichen Weinstrasse in der Ebenen, nun gut, wenn man "vegan" draufschreibt, kann man natürlich höhere Preise verlangen, das geht dann in Ordnung)

Alexander M. am :

Wenn ich mir die Preisliste auf der oben ja von Björn verlinkten Website des Weinguts anschaue und mit den Preisen meines Stammweinguts (ca. 15 km Luftlinie entfernt) vergleiche, dann sind die Preise von Kuntz, unter Berücksichtigung der Tatsache, dass dieser nach Holland-Richtlinien arbeitet, nicht überteuert.

Christian_08 am :

Wie viele kleine Käferchen und Würmchen, die in fast allen Früchten sind, darf den so ein veganer Wein enthalten?

Ist Hefe eigentlich vegan?

Mehrzeller am :

Nun ja, ein einzelliger Organismus, der normalerweise Sauerstoff verstoffwechselt. Klingt für mich nach Lebewesen. Und wenn man versucht ihn zu ersticken, greift er auf alkoholische Gärung zurück, falls es Zucker gibt. Klingt eigentlich auch nicht sehr nett.

Erklärbär am :

Sogar Wasser enthält Kleinstlebewesen und ist somit nicht vegan.
Alles eine Frage der Definition.

Carnitarier am :

So sind unsere Veganer, keine Kraft mehr, um alternative Fakten anzuzweifeln.

Nicht der Andere am :

Tendenziell setzen sich Veganer nur für jene Tiere ein, die von Nichtveganer gezüchtet, gefüttert, geschlachtet und gegessen werden. Bei Kleinsäugern nimmt die Zuneigung dann schon ab und bei Insekten ist sie kaum noch spürbar. Und wer könnte schon garantieren, daß weder bei der Erzeugung der eigenen Nahrung, noch im Zuge der Herstellung der benutzten Produkte Pflanzenschutzmittel/Insektengifte zum Einsatz gekommen sind oder Grünflächen/Wald gerodet worden sind? Aber der Ismus/Veganismus kann und muss sich ja weiter steigern. Für den Anfang können Veganer ja schonmal auf Transportmittel verzichten und auf's Betreten nichtbetonierter Flächen verzichten.

Frank Faber am :

Vegane Schokolade war mir ja noch bekannt und ist für mich auch logisch nachvollziehbar. Bei Wein musste ich jedoch erst einmal nachdenken. Tatsächlich gibt es heute unzählige Tier-Produkte, die man gar nicht so vor Augen hat. Wieder was dazu gelernt und den veganen Wein werde ich sicherlich testen...

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