Die unsinnige Foodsharing-Forderung
Dass ich mit dem, was Foodsharing tut, ein ganz subjektives Problem habe, berichtete ich ja schon vor gut einem Jahr mal. Ich unterstütze Foodsharing zwar nicht, spreche ihnen aber auch nicht ihre Existenzberechtigung ab.
Ab sofort sehe ich das anders, denn eine Forderung von Foodsharing lautet:
Als hätte man im Laden auch nichts anderes zu tun, als jeden beschädigten, verdorbenen oder aus anderen Gründen nicht mehr zu verkaufenden Artikel peinlich genau zu dokumentieren.
Ich weiß nicht, ob das nur gefühlt so ist, aber meiner persönlichen Meinung nach steht bei Foodsharing der Lebensmitteleinzelhandel im Fokus. Als wären wir Supermärkte dafür verantwortlich, dass die meisten noch verwertbaren Lebensmittel verschwendet würden. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall. Aus der gesamten Verwertungskette (Industrie, Großhandel, Großverbraucher, Einzelhandel, Endverbraucher) ist der Anteil an Verlusten im Einzelhandel am kleinsten!
Eigentlich könnte Foodsharing sich sogar darauf beschränken, Privatpersonen anzusprechen, denn dort werden mit großem Abstand die meisten Lebensmittel weggeworfen. Aber dann müsste man sich ja Auge in Auge mit fremden Personen auseinandersetzen, wo bleibt der der öffentlichkeitstaugliche Aktionismus?
Viel einfacher ist es da doch, den Gewerbebetrieben, die ohnehin auf wirtschaftliches Handeln ausgelegt sind, per Gesetz Steine in den Weg werfen lassen zu wollen.
Ab sofort sehe ich das anders, denn eine Forderung von Foodsharing lautet:
2. Wir fordern eine klare Definition sowie eine Erfassungs- und Dokumentationspflicht von Lebensmittelverlusten, bei der alle Wegwürfe in Landwirtschaft, Industrie und Handel erhoben werden. Für Forschung und zum Monitoring müssen die Daten transparent zur Verfügung stehen.Das ist weltfremdes Gerede von Leuten, die der Meinung sind, dass das Wegwerfen von Lebensmitteln die Wurzel allen Übels auf diesem Planeten ist.
Als hätte man im Laden auch nichts anderes zu tun, als jeden beschädigten, verdorbenen oder aus anderen Gründen nicht mehr zu verkaufenden Artikel peinlich genau zu dokumentieren.
Ich weiß nicht, ob das nur gefühlt so ist, aber meiner persönlichen Meinung nach steht bei Foodsharing der Lebensmitteleinzelhandel im Fokus. Als wären wir Supermärkte dafür verantwortlich, dass die meisten noch verwertbaren Lebensmittel verschwendet würden. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall. Aus der gesamten Verwertungskette (Industrie, Großhandel, Großverbraucher, Einzelhandel, Endverbraucher) ist der Anteil an Verlusten im Einzelhandel am kleinsten!
Eigentlich könnte Foodsharing sich sogar darauf beschränken, Privatpersonen anzusprechen, denn dort werden mit großem Abstand die meisten Lebensmittel weggeworfen. Aber dann müsste man sich ja Auge in Auge mit fremden Personen auseinandersetzen, wo bleibt der der öffentlichkeitstaugliche Aktionismus?
Viel einfacher ist es da doch, den Gewerbebetrieben, die ohnehin auf wirtschaftliches Handeln ausgelegt sind, per Gesetz Steine in den Weg werfen lassen zu wollen.
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Kommentare
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Franky am :
Was Mark Twain wohl zu dieser Konstruktion gesagt hätte
Michael K. am :
Ich hätte es wirklich gern gesehen, wenn wir in der EU zusätzlich nachwachsende Rohstoffe als Treibstoff verwenden (Rapsöl oder Rapsmethylester ("Biodiesel"). Da kam auch reflexartig der Einwand, dass man Lebensmittel nicht verbrennt.
Ich sehe das anders: Es ist alles eine Frage der Ausgestaltung, es muss keine Monokultur werden, und man muss auch nicht Rodungsaktionen à la Palmöl als Vorbild nehmen.
Wir hätten mit Rapsöl einen Treibstoff, der in der Handhabung ungiftig ist, bei Leckagen Wasser/Umwelt nicht versaut und wir wären ein kleines Stück unabhängiger von den Ölstaaten. Blühende Landschaften mit Raps stärken die Landwirtschaft und schaffen heimische Arbeitsplätze (Ölmühlen etc.).
Dank gezieltem Kaputtreden und irrwitziger Energiesteuer auf diese Erzeugnisse wurde ab 2011, die aufkeimende Branche abgewürgt, was bleibt ist eine Beimischung von RME. Ich hatte meinen Wagen damals für Pflanzenöl ertüchtigt und bedauere die Entwicklung sehr.
Fabian am :
MartinK am :
Siehst du irgendwo in Deutschland - oder zumindest der EU - ein Stück Land was ungenutzt ist? Wir haben in Europa überhaupt kein Land, was wir für den Anbau von Planzen, die wir dem Benzin beimischen könnten.
Dennoch haben wir seit mehr als zehn Jahren nun E10, also Benzin, dem wir Pflanzen beimischen, die anderswo in der Welt wachsen. Anderswo lassen Leute auch nicht Land ungenutzt herumliegen, wenn sie doch damit Geld verdienen könnten. Aber dank unsererm Umweltschutz werden lieber Pflanzen zum verbrennen in unseren Autos angebaut als sinnvolleres wie Nahrungsmittel.
Die Technologie, um Unabhängigkeit von Ölstaaten (BTW: USA ist auch ein Ölstaat) zu erreichen haben wir schon seit langem. Regenerative Energiequellen sind jedoch lange teurer gewesen als Öl und Kohle.
Die Förderung von Solarstrom in Deutschland ist einer der wichtigsten Bausteine, die zur immer höher kletternden Anzahl an produzierten Solarpanels und dadurch den immer kleiner werdenden Preis je kWh an Solarpanels beigetragen hat.
Dieses Jahr gab es übrigens in jenen Ölstaaten im Mittleren Osten die erste große Solarstromanlage, die ohne Subvention mehr kWh pro investiertem Dollar liefert als es ein Kraftwerk mit Öl oder Gas könnte - und das in einem Land, wo Öl nicht um die halbe Welt gekarrt werden muß.
Der Ersatz von Benzin im Auto existiert auch bereits seit Jahrzehnten. Nur hat es ein Tesla gebraucht um dort die Massenproduktion für Akkus anzukurbeln. Unsere Autohersteller bleiben lieber beim alten und liefern herzlose Beispiele, warum Strom Benzin nicht ersetzen kann.
Und dann sind da noch die Leute, die lieber kostbares Ackerland verschwenden wollen um ihr geliebtes Auto zu fahren. Stattdessen könnten sie ja die Bahn nehmen und dort ein vielfaches an Benzin sparen als ein bisschen Pflanzenöl mit ins Benzin zu kippen.
Biodiesel aus Palm-, Raps- oder Sojaöl ist übrigens nach Studien von Vereinigungen wie Greenpeace noch schädlicher als Erdöl. Und wenn jemand den Verbrauch von Erdöl auf der Welt verringern will dann wäre das sicherlich Greenpeace, oder nicht?
name am :
Bezüglich der Solaranlage in den Ölstaaten: Schonmal daran gedacht, dass es da mehr Sonne gibt als in Deutschland, und dass der Einfallswinkel ein anderer ist?
Du bist, wie die meisten Umweltapostel, die dieser neuen Bewegung angehören, offensichtlich ein informierter Idiot, der mit Halbwahrheiten anderen das Leben schwermacht.
MartinK am :
Auch heute noch importieren wir Palmöl um es unserem Benzin beizumischen. Und das abgeholzter Regenwald und hungernde Menschen in der Region im Tausch gegen 'Biodiesel' wenig positives an sich hat erscheint mir klar.
Und natürlich gibt es mehr als doppelt soviel Sonne im mittleren Osten als bei uns. Jedoch zielte ich nicht auf die aktuelle Situation ab sondern auf die Entwicklung, in der dank zunehmender Massenproduktion die Kosten zunehmend geringer werden. Und wenn es jetzt schon Orte gibt auf der Welt, wo es günstiger ist als die ein paar Meter entfernte Ölpumpe, dann kann jeder sich die Zukunft vorstellen.
Eine letzte Bitte: Wenn du meinen Argumenten nicht zustimmst, so höre ich gerne Gegenargumente. Niemand ist allwissend. Jemand anderen aber als Idiot zu bezeichnen verhilft deinem Standpunkt nicht zu mehr Glaubwürdigkeit, ganz im Gegenteil.
*seuftz* Ich habe bis heute nicht verstanden, warum manche Leute es so persönlich nehmen, wenn man anderer Meinung ist - und im vermeintlich anonymen Internet ausfallend werden müssen.
Claus am :
https://img-9gag-fun.9cache.com/photo/aEB3YYo_700b.jpg
name am :
Sorry, sowas kann man nicht ernst nehmen. Informier dich, schau Mal nach, wie die EU Subventionen vergibt und was sie nicht subventionieren darf, welchen Effekt Solarstromsubventionen auf unseren Stromhaushalt haben, und versuch das alles erstmal zu verstehen. Dann schau Mal in ein Physikbuch, und versuche zu verstehen, wie Solarzellen funktionieren.
Dann musst du nicht mehr so eine Textgülle absondern, und brauchst auch nicht mehr zu seufzen und dich einen Idioten nennen lassen.
Sexy Metzger am :
Hier noch etwas,was ich einwerfe: Es gibt gar nicht genug Lithium auf der Welt, so dass alle Autos elektrisch fahren können!
Und nein, ich würde nicht die Bahn nehmen und auf mein Auto verzichten, weder beruflich, noch privat.
Die Bahn ist eine Arschgesellschaft, die nichts gebacken bekommt, absolut überteuert ist und keine Konkurrenz in Deutschland hat, wegen sie sich all den scheiß erlaufen können. Allein die Zeit als Student hat mich wahnsinnig gemacht, weil jeden Tag einfach Chaos mit der Bahnwar, vor allem wenn es geschneit hat. Da muss man sich überlegen: Es schneit, es ist kalt, du stehst am Bahnhof, Bahn kommt nicht, du stirbst. Nein danke, da fahre ich lieber mit meinem Auto. Und zu den unchristlichen Zeiten meiner Arbeitszeit und der meiner Frau geht das sowieso nicht.
Yellow Bug am :
Wer glaubt das Tesla und alle anderen aktuell erhältlichen Elektroautos mit ihren Akkus auch nur irgendetwas zum Umweltschutz beitragen der glaubt auch das wir mit Windrädern die Welt retten...
Alauner am :
Sven am :
Stehe mit meiner Meinung offensichtlich auch nicht alleine da.
Klaus am :
Gerade im Bereich Gemüse und Brot versorgt sie inzwischen die halbe Nachbarschaft.
So ganz scheint das auch nicht überall zu klappen mit der Selbstbeschränkung des Handels.
MartinK am :
Wenn du einkaufen gehst, nimmst du dir den Salatkopf, der am frischesten und besten ausschaut oder den, der bereits welke Blätter hat? Die kosten wohlbemerkt dasselbe.
Und was hier noch erwähnt werden sollte: Beim Bauern werden Produkte nach Aussehen sortiert. Ein großer Teil wird bereits lange vor der Lieferung an den Supermarkt aussortiert. Kartoffeln dürfen nicht zu groß und nicht zu klein sein. Sind sie zu unförmig, so kommen sie auch weg. Im Supermarkt wird stets nach Aussehen gekauft - auch wenn es zum Essen zerschnippelt wird.
Das Aussortierte wird mit etwas Glück in industrielle Weiterverarbeitung geliefert. Mit etwas Pech ists ein kleinerer Betrieb und der einzige alternative Verwerter ist der Bauer selbst.
Madner Kami am :
Engywuck am :
Jetzt wird kritisiert, dass Hersteller und Verkäufer zu früh noch brauchbare Lebensmittel wegwerfen.
Chris_aus_B am :
Und es wird wohl keiner widersprechen, dass Hackfleisch (und ähnliches) doch relativ schnell (allgemein gesprochen) gesundheitsgefährdend verderben kann.
Engywuck am :
Wenn der Händler das nicht macht kommt der nächste mit "ih, da kannst Du das Brot nicht kaufen, das ist ja schon fast vom Vortag". Ich kenne auch kaum jemanden, der "Brot vom Vortag" zum selben Preis (oder nur 10% reduziert) kaufen würde, obwohl es (richtig gelagert) genauso gut ist - und ohnehin zu Hause noch ne Woche rumliegt.
Sven am :
Engywuck am :
JB Sunshine am :
Aber Foodsharing nun deswegen das Existensrecht absprechen zu wollen, halte ich doch für ein wenig overdone.
Vorweihnachtliche Grüße!
John Who am :
Joe am :
Dort ist eine riesige Fleischtheke mit Frischfleisch, zu überdurchschnittlichen Preisen.
Über 1/3 davon wird weggeworfen, weil es oxydiert oder austrocknet.
Ich bin kein Veganer, verstehe aber auch nicht, warum Tiere zum Wegwerfen getötet werden.
Und ich verstehe auch nicht, warum Hack und Mett nicht frisch zubereitet werden.
MartinK am :
Ich vermute, daß der größte Teil der Fleischthekenkundschaft auf einen Besuch an der Fleischtheke verzichten würde, wenn sie entweder für jede Ware ein paar Minuten warten müssten oder gar nichts in den Schaukästen sehen würden und einfach annehmen, es gäbe dort nichts mehr.
Man muß ja bedenken, vom Landwirt zum Großdistributor zum Supermarkt, alle wollen Geld an den Lebensmitteln verdienen und keiner verdient an Ware, die sie wegwerfen.
Sexy Metzger am :
Eine gut besuchte, große und pompöse Metzgerei kann nicht alle paar Minuten frisches Hack zubereiten gehen, zumal es zunehmend schwieriger wird Metzgereien zu besetzen. Vor allem bleibt ca 200-400g Hack immer im Wolf, das macht es schwierig 150g zu wolfen. Jahrelang macht unsereiner diesen Job schon, wenn die Lösung, für jeden Kunden die geünschte Menge Hack zu wolfen, so einfach wäre, so wäre irgendeiner schon auf die Idee gekommen. Tatsächlich findet ihr das eher in kleinen, umsatzschwachen Fleischabteilungen, die nie abschätzen können wann sie wieviel Hack verkaufen werden. Meist haben diese auch gar keinen Platz in Ihrer Fleischtheke für 4 Schalen Hack (Rind/gemischt/Mett/Tatar).
Ich habe meist die größten Theken betrieben, ca. 19 Meter lang, dazu mindestens 5 Meter Frischfleisch in SB (Ohne Wurst, Käse und Sonstige Truhen). Das ist Verderb und Bruch nicht auszuschließen, da ist nicht mal Verderb in höheren Mengen zu bewerkstelligen. Zumal man sehr oft von der Firmenleitung vorgeschrieben bekommt, welche Artikel man zu verkaufen hat.
Die Welt ist ganz anders hinter der Theke, schätzt euren Metzger, wenn ihr einen guten habt
Sexy Metzger am :
Keiner gibt aber aber eine Woche früher Bescheid, dass er nächste Mittwoch ein Suppenhuhn brauchen wird, also wird alles auf verdacht bestellt und anhand erfahrungsgemäßer Absatzzahlen. Keiner tötet ein Tier weil er Spaß daran hat es wegzuwerfen!
HACCP am :
In die Hand nehmen und entsorgen muß man das Zeug doch sowieso.
Dann kann man auch eben den Scanner dranhalten, ggf. Kennzeichen für Bruch, MHD-Überschreitung, Verderb vor MHD etc. setzen; fertig.
Liefert auch für interne Zwecke interessante Erkenntnisse.