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Straftat oder nicht?

Ein Mann, den wir eher als "VP" denn als guten Kunden bezeichnen würden, kam in den Laden und ging direkt zu unserem Packtisch. Er hielt ein kleines Päckchen im Arm, an dem er eine Weile "unauffällig" herumfummelte. Dann warf er den leeren Karton in die Altpapierbox unter dem Tisch und verließ den Laden wieder.

Die Kollegin an der Kasse hatte das am Rande mitbekommen und guckte in einer kundenfreien Minute in die Altpapierkiste. Es war ein Päckchen eines Elektronikversandhandels, das mit der Briefpost zugestellt wurde, aber meiner Meinung nach in viele Briefkästen aufgrund der Maße gerade so nicht reingepasst hätte. Der der Name auf dem Adressaufkleber und auf der (sich noch im Paket befindlichen) Rechnung war gleich, allerdings war es ein Frauenname. Die Adresse war hier nur ein paar Straßen weiter, also durchaus in fußläufiger Erreichbarkeit.

Meine Kassiererin sprach mich an und meldete, dass ihr die Sache irgendwie komisch vorkommen würde: "Ob der das Paket vielleicht aus dem Briefkasten geklaut und sich den Inhalt unter den Nagel gerissen hat?"

Denkbar. Denkbar wäre aber auch, dass der Mann mit der Frau verwandt oder befreundet ist und das Paket ganz legal geöffnet hat. Die gefühlten Umstände deuteten zwar eher darauf hin, dass das alles nicht mit rechten Dingen passiert ist, aber möglich ist natürlich alles.

Ein paar Minuten waren wir hin und her gerissen. Haben wir da tatsächlich eine Straftat mitbekommen oder bildeten wir uns eine solche nur ein. Reagiert man da jetzt oder besser nicht? Und wenn, dann wie? Polizei anrufen? Den Absender? Mal die auf der Rechnung angegebene Frau direkt fragen?

Die Entscheidung traf ich dann mit Hilfe einer grundsätzlichen Einstellung, die ich seit ein paar Jahren praktiziere: Solange nicht jemand in akuter (Lebens-)Gefahr ist, kümmere ich mich nicht um fremde Dinge. Und so blieb der Karton im Altpapier liegen und wir hakten die Sache ab, zumal der Inhalt des Paketes ohnehin nahezu wertlos war: Es handelte sich dabei um ein Webegeschenk-Thermometer des Versandhändlers, dessen Wert wahrscheinlich sogar noch von den Portokosten der Sendung übertroffen wurde.

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Kommentare

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AvN am :

Ich verstehe deine Einstellung nicht so recht. Was kostet es dich, wenn du die Frau kurz anrufst oder benachrichtigst? Im besten Fall ist alles in Ordnung und die Sache ist in einer Minute geklärt. Im zweitbesten Fall weiß die Frau wenigstens Bescheid, dass ihr Päckchen nicht mehr ankommen wird und wartet nicht vergeblich.

Du hast rein gar nichts zu verlieren, wenn du sie benachrichtigst. Vielleicht ist sie sogar dankbar und kommt mal einkaufen, sodass du mehr Umsatz machst.

Also Björn: Arsch hoch, Telefon in die Hand nehmen und kurz Bescheid geben. Dann bekommen wir wenigstens noch einen Blogeintrag, was es mit dem leeren Karton auf sich hat. :-P

Björn Harste am :

Erfahrungsgemäß bekomme ich in solchen Fällen etwa folgende Antwort: "Ein Bekannter hat das Paket für mich mitgenommen. Ist das verboten? Was geht Sie das an?"

Daher ignoriere ich sowas konsequent.

Asd am :

Richtig, würde ich auch so machen. Solange irgendwas nicht offensichtlich faul ist würde ich nix machen. Und falls, nur die Polizei rufen, das zu klären ist dann deren Aufgabe.
Fremde Probleme gehen mich nix an und ich kriege es auch nicht bezahlt, mich um anderer Leute Probleme zu kümmern. Ganz abgesehen davon, dass für mich auch keiner einen Finger krumm machen würde.
Soll jeder selber zurechtsehen wie er zurechtkommt. Wenn jeder an sich selbst denkt ist an jeden gedacht. :-)

Nicht der Andere am :

Was für eine misanthrope Häufung! Fremde Probleme, nicht bezahlt, andere auch nicht, selber zurechtkommen und zum scheinbaren Ausgleich einen Spontispruch zum Schluss. Könnte sich fast schon um positive Trollerei handeln.

Alle Umstände sprechen doch gegen die Sache, die VP, das auffällig unauffällige Fummeln, der noch geschlossene Karton, das Hereinkommen und die Verpackungsentsorgung und so weiter. Und wenn dann noch abweichender Name samt Adresse mitgeliefert werden, dann kann man sich doch mal eben dort melden.

Da kann der Metallhändler um die Ecke ja auch reihenweise harstesche Einkaufswägen zur Entsorgung annehmen, ohne daß ihr Eigentümer auch nur die Stirn runzelt.


Fremde Probleme gehen mich nix an und ich kriege es auch nicht bezahlt, mich um anderer Leute Probleme zu kümmern. Ganz abgesehen davon, dass für mich auch keiner einen Finger krumm machen würde.
Soll jeder selber zurechtsehen wie er zurechtkommt. Wenn jeder an sich selbst denkt ist an jeden gedacht.

AvN am :

QUOTE:
Erfahrungsgemäß bekomme ich in solchen Fällen etwa folgende Antwort: "Ein Bekannter hat das Paket für mich mitgenommen. Ist das verboten? Was geht Sie das an?"

Selbst wenn: Was hast du dann verloren?

Die hier von einigen zelebrierte Wegschau-Mentalität ist echt nicht meins. Wo zieht man da die Grenze? Wenn Jemandem etwas unbemerkt aus der Tasche rutscht? Wenn Jemand noch eine Bahn erreichen will und die Tür geht zu? Wenn ein Kind irgendwo weint? Wenn Jemand nur schwer die Treppe runterkommt? Ist es da echt so schwer einige Sekunden zu investieren und zu helfen? :-|

Man selbst ist doch auch dankbar, wenn einem geholfen wird. Das Beispiel weiter unten trifft es genau: Möchtest du informiert werden, wenn ein Kunde einen Ladendiebstahl beobachtet?

DerBanker am :

Ich würde sagen, man ignoriert die Unfreundlichkeit, strahlt das Gegenüber an und sagte sowas wie: "Ah, sehr schön, dann ist ja alles in bester Ordnung."

Man beschämt unfreundliche Leute am besten mit Freundlichkeit.

MartinK am :

Würde ich genauso machen. Wenn es ein Diebstahl war, dann haben die von dir beigetragenen Informationen keinen zusätzlichen Wert und tragen nicht zu einem Fangen und Verurteilen des Täters zu. Selbst auf frischer Tat erwischte Ladendiebe bei dir im Haus haben ja wenig bis keine Konsequenzen zu fürchten - abgesehen davon, daß sie halt die geklaute Ware nicht behalten können.

Andererseits, wenn es ein Paket war, so muß der Zusteller das eigentlich in die Hände einer Person abliefern. Kommt es nicht an, so ist es zudem versichert. Wenn es nur ein Päckchen war, dann wurde halt am falschen Ende gespart oder der Inhalt ist eh quasi wertlos.

Zusätzliche Zeit (=Geld) in etwas zu investieren, was einem nichts angeht, bringt häufig auch noch ärger. So auf Anhieb könnte ich ein "Der örtliche Supermarkt spioniert Paketzulieferungen der Nachbarschaft aus" oder "Supermarktbesitzer des Diebstahls verdächtigt" sehen.

Helge am :

Kann die Einstellung ebenso absolut nicht verstehen.

Vor allem vor dem Zusammenhang, das hier ja immer wieder die bösen Ladendiebe (egal welcher Betrag!) angeprangert werden. Das klingt für mich jetzt irgendwie merkwürdig, wenn das in diesem Fall auf einmal egal ist. Nach dem Motto "Was gehen mich die anderen an" sollten deine Kunden dann wohl einen Ladendiebstahl bei dir in Zukunft auch nicht mehr "melden".

(Ich bin übrigens auch der Meinung, das jeder kleine Ladendiebstahl angezeigt und geahndet werden müsste, also nicht falsch verstehen)

DerBanker am :

Na klar, malt ihr euch mal schön aus, wie die Empfängerin des Paketes sich undankbar benimmt, und außerdem tut ja auch keiner was für euch, dann habt ihr euer Gewissen doch 1a beruhigt.

Der "nahezu wertlose Inhalt" ist ja auch bestimmt nur ein Bauteil, auf das die Empfängerin ruhig jetzt auch mal 14 Tage länger warten kann, bis sie bei Conrad/EP angefragt hat wo denn ihre Sendung bleibt und diese dann Ersatz schicken.
Falls es denn eine Briefsendung war. Sollte es ein Paket mit Briefkastenzustellung gewesen sein, kann es ihr auch passieren, dass sie erst mal ne Weile quengeln gehen darf, da der Absender ja einen hübschen Zustellnachweis hat.
Aber was interessierts euch...

Kinder im Alter deiner Tochter sind übrigens noch Altruisten, Björn.

Was ich täte? Naja, es gibt da so eine schöne kurze Rufnummer, die sollte noch der faulste ins Telefon getippt bekommen, und kostenlos ist die auch. Da geht son netter Mensch dran (für die, in deren Weltbild das passt), dem erzählt man die Geschichte (wäre bestimmt schneller gegangen, als sie im Blog zu posten), dann hat man die Sache zu den Berufskümmerern deligiert.

Björn Harste am :

Mal ehrlich, was soll man der Polizei sagen? Da hat ein Mann ein Paket ausgepackt von dem ich nicht weiß, ob es ihm gehört oder nicht. Nur der Empfänger war weiblich. Wir hatten zwar ein komisches Gefühl dabei, daher der Blogeintrag, aber unterm Strich könnte das alles auch sehr plausibel gewesen sein.

DerBanker am :

Nun, ich halte das mit einem einfachen Satz, den ich mal von einem Polizisten gehört habe: "Wenn du drei mal daran gedacht hast, die Polizei zu rufen, dann ruf die Polizei."
Oder, um die Werbung zu zitieren: "Vielleicht hätte er jemanden fragen sollen, der sich damit auskennt."

Ich habe seinerzeit auch nicht *gewusst*, warum der nach meinem Dafürhalten tieftraurig aussehende junge Mann dort unter der Brücke direkt neben dem Bahndamm saß.
Ich bin bloß meinem Instinkt gefolgt und hab mit dem Lokführer gesprochen, der das ebenfalls komisch fand und dann doch seine Leitstelle informierte.

Ruf einfach 110 an und erzähls denen.
Wenn sich das nachher in Wohlgefallen auflöst, ist doch gut...

Jako am :

Genau das sagst Du der Polizei, wenn Dir etwas verdächtig vorkommt (und wenn dem nicht so wäre, hätte es ja keinen Blogeintrag gegeben). Die Polizei kann dann beurteilen, ob sie meint, dass ein Verbrechen vorliegt oder nicht und ggf. tätig werden.

Das ist meine grundsätzliche Einstellung, die ich seit Jahren praktiziere, wenn mir etwas komisches auffällt und ich nicht sicher bin, ob vielleicht jemand Hilfe braucht. Ab und zu ein Anruf bei der Polizei, ich bin aus der Verantwortung raus (sofern nicht jemand akut Hilfe benötigt) und die Polizei war bisher dankbar für jeden Hinweis und ist dem m.W. auch immer nachgegangen.

Aber da hat wohl jeder einen anderen Kompass, was richtig und was falsch ist.

P.S.: In so einem Fall würde ich allerdings nicht die 110, sondern die normale Zentralnummer 3620 der Polizei Bremen anrufen, die ich für solche Fälle im Telefon gespeichert habe.

Jako am :

Nr. 1 von 2 meiner Anrufe bei der Polizei im letzten Jahr war übrigens, dass die Alarmanlage eines Supermarktes blinkte. War zwar bereits bekannt, aber bedankt hat man sich trotzdem.

Nach Nr. 2 von 2 hat die Polizei das tote Familienmitglied einer Bekannten in seiner Wohnung gefunden, das zuvor telefonisch nicht mehr erreichbar war.

In beiden Fällen hätte ich sagen können, was geht es mich an. In beiden bin ich sehr froh, dass die Polizei Bremen sich der Sache angenommen und sie aufgeklärt hat. Dort arbeiten sehr nette und engagierte Menschen, die für uns alle Tag für Tag den Kopf hinhalten.

Helge am :

Wenn eine VP (!) nur in den Laden kommt um ein solches Paket am Packtisch zu entsorgen (und vermutlich auch an selbigem zu "leeren") dann ist das nicht "nicht eindeutig" sondern absolut eindeutig.

Kann die/deine Ausreden nach wie vor nicht nachvollziehen. Sorry.

Am Ende tut ein Anruf bei der Polizei mit diesem Hinweis auch nicht weh, aber wie gesagt: Was interessiert "mich" das Problem der anderen. Sollten deine Kunden dann eben auch so umsetzen. :p

Björn Harste am :

Polizei? Ernsthaft? "Hier hat jemand eventuell ein Werbegeschenk aus einer Postsendung gestohlen."

Und ich hab schon ein schlechtes Gewissen, wenn ich wegen hundertprozentig sicher erwischten Dieben wegen fünf Euro die Polizei rufe …

Nicht der Andere am :

Kam das mit dem Werbegeschenk-Thermometer nachträglich zum Blogbeitrag oder hatte ich das überlesen? Um diesen Centinhalt würde ich mich auch nicht großartig kümmern. Wird sie bei anhaltendem Interesse vom Absender sicher auch einfach nochmal bekommen können. Spricht umso mehr dafür, daß die VP die Sendung tatsächlich entwendet hatte (und beim Auspacken für uninterssant befunden hatte).

Jako am :

Das hier wurde erst nachträglich ergänzt und fehlte im ursprünglichen Text:

"Es handelte sich dabei um ein Webegeschenk-Thermometer des Versandhändlers, dessen Wert wahrscheinlich sogar noch von den Portokosten der Sendung übertroffen wurde."

ERNSTHAFT am :

Vergiss es, er ist nicht in der Lage, seine Fehler einzugestehen und versucht nun sogar, die Texte zu seinem Gunsten zu editieren.

ERNSTHAFT am :

Für Spezielle: Was würdest du machen, wenn man DIR Post stehlen würde? §242 §202 und was einem sonst noch dazu in den Sinn kommt. Bist du so naiv, oder ist das alles nur für die Show (Blog)?

Björn Harste am :

Bla bla blub...

ERNSTHAFT am :

Bloss keine eigenen Fehler einsehen und rumtrotzen, grosser erwachsener Mann. *tätschel*

Asd am :

Liebe(r) Ernsthaft,
ich erteile dir die Erlaubnis, künftig sämtliche billigen Werbegeschenk-Thermometer von Elektronikversendern aus meinem Briefkasten zu klauen. Ich würde sie ohnehin wegwerfen, weil ich schon ein vernünftiges Thermometer besitze.

Raoul am :

Das ist schön: Ich muß die angeführten Paragraphen nicht mal lesen, um zu wissen, daß sie irgendetwas beschreiben, das am Thema völlig vorbeigeht.

Schlemiel am :

Darfst halt nicht im Rentengesetz suchen, dann machste dich auch nicht zum Affen.

Asd am :

Das ist nunmal Aufgabe der Polizei. Und wenn genug 5-Euro-Diebstähle aktenkundig werden wird der Dieb irgendwann eben auch nicht mehr laufen gelassen sondern schaut sich den Knast von innen an.
Dafür, dass die Polizei überlastet ist, kannst du ja nix.
Der eigentliche Skandal ist, dass die Justiz Ladendiebstähle als Bagatelldelikt ansieht und nicht durchgreift.

Asd am :

Wenn das wirklich ein "Diebstahl" in dem Preisbereich gewesen wäre, würde das sowieso eingestellt werden. Wegen sowas wird doch keine Gerichtsverhandlung anberaumt. Interessiert keinen, der Wert ist zu gering. Kann man der Polizei also den Beileidsbesuch und das sinnlose Ausfüllen des Berichtes gleich ersparen.

DerBanker am :

Natürlich ist das Diebstahl. Ich sag nur "Pfandbons" und "Käsebrötchen", für sowas hats schon echt Stress gegeben.
So ein Centkram kann unversehens eine ungeahnte Dynamik entwickeln.

Im Übrigen sind weder du noch ich oder sonstwer hier befugt, zu beurteilen, wo die Bagatellgrenze liegt, nur mal so nebenbei.

Habakuk am :

Björn, ich hätte es genau so gemacht, wie du. Wenn die Situation eindeutig ist, dann sollte man auch aktiv werden, und es finden sich ja auch zahlreiche Beispiele im Blog, wo du das getan hast.

Aber hier ist alles viel zu unklar und vernebelt - egal was man macht, es kommt höchstwahrscheinlich nichts Positives dabei heraus.

Respekt gebührt dir dafür, dass du die Episode ins Blog aufgenommen hast. Es war klar, welche Kommentare dann kommen werden, und auch diejenigen Erlebnisse zu bloggen, bei denen man nicht nur Beifall finden wird, zeigt schon Größe (wobei ich natürlich niemanden davon abhalten will, in einer vergleichbaren Situation eine andere Handlungsalternative zu wählen - aber die Erfahrung lehrt, dass es ein himmelweiter Unterschied ist, das in einem Kommentar anzukündigen und es dann in der konkreten Situation auch zu machen).

Ein Nachbar mit Parkplatz am :

Fremde Probleme gehen mich nichts an, da ist doch tatsächlich son Supermarktheini, der möchte, dass ich regelmässig für ihn umparke. HAHAHAH!

Ein Nachbar mit Parkplatz am :

Ich habe neulich gesehen, wie jemand teure Ware im Supermarkt Walmarkt Sven Garstig geklaut hat, ist nicht mein Problem, habe ich nicht bescheidgesagt. Erfahrungsgemäss käme bestimmt in etwa folgende Antwort: "Was geht sie das an, wir haben schliesslich Kameras!"

Joern am :

Bei jemanden, der sich auch nach Jahren immer noch über jeden geklauten Kaugummi aufregt (zu Recht), für eine einzelne Pfandflasche die Videoaufzeichnungen sichten würde und gefühlt grundsätzlich Kunden bei Reklamationen aller Art erstmal schlechtes (Betrugsabsicht oder Über-Pingeligkeit) unterstellt, kann ich über diese Reaktion nur mit dem Kopf stoßen.

Die Sache ist verdächtigt oder seltsam genug, dass Ihr Zeit in den Vorgang gesteckt habt und es auch noch gebloggt. Aber jetzt irgendwem bescheid zu sagen, was weniger Aufwand ist als deine Rechtfertigungen hier in den Kommentaren, das ist es dir nicht wert?

Sorry, aber die Haltung verstehe ich gar nicht. Aber umgekehrt erwartest Du von Kunden, dass sie Eure Mitarbeiter auf einen Diebstahl oder zB einen Defekt einer Kühltruhe oder sonst irgendwas hinweisen, obwohl kein Leben in Gefahr ist?

Asd am :

Das ist eine eindeutige Situation. Natürlich sagt man da dem Ladeninhaber Bescheid.
Aber die Polizei rufen, weil jemand ein Paket auspackt? Da macht man sich nur zum Affen.

Schlemiel am :

Genau. Diebstahl von Briefen und das Verletzten des Briefgeheimnisses sind nicht ohne. Und hätte Sven Günther etwas mehr Sozialkompetenz, dann könnte er dem potentiellen Opfer sogar Bildmaterial des Täters liefern. Wie du richtig beobachtet hast, der Vorfall war verdächtig genug, um darüber im grossen weiten Netz zu berichten. Und vor allem so verdächtig, dass die Überreste aus dem MÜLL gekramt wurden. Und wenn es ein leeres Blatt Papier gewesen ist, wer weiss, wieviele Briefe mit wichtigem Inhalt durch DIE VERDÄCHTIGE PERSON schon abhanden gekommen sind. Aber,... "ist ja nicht mein Problem. Ich poste das nur und hoffe auf Klicks..."

Arno am :

Danke.

Ich hab nämlich keine Lust, permanent gutmeinenden Leuten zu erklären, dass das alles so schon OK ist. "Haben Sie gesehen, da wurden Halteverbotsschilder für die Baustelle in zwei Wochen aufgestellt, da müssen Sie in zwei Wochen Ihr Auto wegfahren" ist da noch die harmloseste Version.

MfG, Arno

Norbert am :

Moin,

Genau wegen dieser Denke "um mich schert sich auch niemand" schert sich niemand um den Anderen. Ich halte es anders. Ich glaube an das Prinzip "irgendwann bekomme ich es zurück". Und wenn nicht, dann habe ich die Welt vielleicht ein kleines Stück beser gemacht. Hier hätte es höchstens eine Enttäuschung beschert, wenn man die Frau kontaktiert hätte. Wir kennen die Hintergründe nicht und "ist ja vielleicht alles ok" ist nur eine Ausrede für's Nichtstun.
Natürlich riskiert man immer etwas Ärger wenn man sich einmischt aber manchmal hilft man auch enorm und dafür lohnt sich das. Hier wäre die Mühe maximal verpufft, mehr Risiko sehe ich nicht.
Vielleicht braucht man selbst mal einen aufmerksamen Nachbarn und dann ist man dankbar.
Deswegen sollte man auch vergebliche Hilfeversuche anerkennen, z.B. als diese Frau, wenn nun doch alles seine Richtigkeit hatte. Also nicht "was geht sie das an" sondern "trotzdem danke für ihre Sorge".
Es ist eigentlich ganz einfach, alles (die Gesellschaft, das Zusammenleben) etwas besser zu machen und es wird doch öfter anerkannt als man denkt. Man erinnert sich leider immer nur an die negativen Erfahrungen.

Ich bin enttäuscht, Björn.

Peter O. am :

Ein Mann wirft eine leere Verpackung einer Postsendung weg, auf der als Empfänger der Name einer Frau aufgedruckt ist.

Polizei rufen wäre das Mindeste gewesen!!!111einelf
Die hätte dann gleich eine 20-Köpfige SoKo gründen können, um diesen schweren kriminellen Akt aufklären zu können.

Leute kommt mal klar.

Jako am :

Die Beschreibung des Sachverhalts ist ohne Hinweis im Nachhinein verändert worden. Komm mal klar! 8-)

Björn Harste am :

Na, komm … Ich hatte nur noch mal speziell auf die relative Wertlosigkeit des Inhalts der Sendung hingewiesen.

Jako am :

Zustimmung (teilweise)! Deine Änderung ist in Ordnung, als dass sie Deine Position viel nachvollziehbarer macht. Nur ändert sich durch diese kleine Änderung meiner Meinung nach die Gesamtbewertung tatsächlich erheblich. Ich denke, das ist der Grund, warum sich einige hier, sagen wir mal, ein klein wenig auf den Schlips getreten fühlen:

In Deinem ersten Text hast Du Dich versehentlich und wohl unbewusst in ein schlechtes Licht gestellt. Durch die Ergänzung korrigierst Du das zu Recht, rückst aber gleichzeitig alle, die schon darauf geantwortet haben, in ein schlechtes Licht, weil Du die Änderung verschweigst und so der Eindruck entsteht, sie hätten ursprünglich auf den inzwischen geänderten Text geantwortet.

Aus gutem Grund weisen andere Medien ja auch auf solche Änderungen hin, um sich nicht dem Vorwurf der Lügenpresse auszusetzen.

Mein Vorschlag zur Güte wäre daher etwa folgende Ergänzung (auch bei künftigen Änderungen an Beiträgen):

"Update 19:45 Uhr: Zur Klarstellung habe ich noch einen weiteren Satz zum Inhalt der Sendung angefügt. Aus einigen Kommentaren habe ich gesehen, dass ich meine Position vorher eventuell nicht so deutlich gemacht habe, wie ich es eigentlich gerne wollte. Ich hoffe, das wird durch diese Ergänzung nun deutlicher. P.S.: Denkt alle dran, dass auch am anderen Ende der Leitung ein Mensch sitzt. Ich wünsche Euch allen ein schönes Wochenende! Euer Björn."

In diesem Sinne, genieß den Sonntag und kümmere Dich heute mal um Frau und Tochter, statt ums Blog und Trolle wie uns. 8-)

Thomas am :

Hatte gerade diese Woche ein ähnlich zwiespältiges Erlebnis: Biege um 7:30 bei meinem REWE in den Süßwarengang ein, um meine Tagesration Schokolade zu holen. Mitten im Gang steht ein Schüler mit geöffnetem Rucksack und einer Rolle Chips in der Hand. Als er mich sieht, reißt er entsetzt die Augen auf, schließt umständlich den Rucksack, klemmt sich die Rolle unter den Arm und verschwindet Richtung Getränkeabteilung.
Als ich an der Kasse zahle, schiebt er sich eilig an mir vorbei Richtung Ausgang, von den Chips keine Spur... Und er hätte defintiv an mir vorbeigemußt, um die Chips an ihren Platz zurückzubringen, so groß ist der REWE nicht.
Wie würden Sie entscheiden?

DerBanker am :

"Hey, wo hast du denn jetzt die Chips gelassen?" o.ä., ggf. mit etwas Unterton...

John Doe am :

Wenn schon die wahrscheinlichere Deutung diejenige ist, dass das Straftaten vorliegen (Verletzung des Postgeheimnisses, Diebstahl), dann fände ich es besser, wenn die Polizei oder die Dame kontaktiert würden.

Zum einen, um die Frau zu informieren, und zum anderen, weil Björn und seine Mitarbeiter eine Beschreibung oder sogar Bildmaterial vom Täter liefern könnten.

Straftaten sollten geahndet und Opfern sollte geholfen werden.

MartinK am :

Da Björn das Päckchen in die Hand genommen hat und den beiliegenden Zettel/Brief gelesen hat, stellt sich mir die Frage: Hat sich Björn nicht dadurch auch eines Verstoßes gegen das Postgeheimnis schuldig gemacht?

DerBanker am :

Das Postgeheimnis betrifft Mitarbeiter der Post und deren Vertragspartner (MA der Agenturen, Subs, etc), so wie mich das Bankgeheimnis betrifft. Man hat über interne Vorgänge (Oma Müller schickt ihren Enkelchen ein Paket/eine Überweisung) nichts nach außen dringen zu lassen.

Was du meinst, wäre das Briefgeheimnis. Das betrifft jedermann.

Es müsste etwas mit dem Verschluss der Sendung zu tun haben. Eine verschlossene Sendung ist durch das Briefgeheimnis geschützt, während eine Waren- oder Büchersendung mit ihrem offenen Versand eben dies nicht ist.
Ich würde deswegen annehmen, dass es beim Fund einer aufgerissenen Packung kein Bruch des Briefgeheimnisses mehr ist.

Nicht John Doe am :

Gottseidank denken nicht alle so, dass ihnen fremde Probleme egal sind. Ich habe gerade letzte Woche die Polizei angerufen, weil ein Typ an der Tanke rel. offensichtlich betrunken war, noch mehr Alk gekauft hat und dann ins Auto gestiegen ist. Ende vom Lied: fast 4 Promille im Blut!
Soll ich da auch weggucken??
Und die Ladendiebe im Spar Harste gehen mich ja auch nichts an, wenn ich sie sehe ;-)

Björn Harste am :

Bei so einer Beobachtung hätte ich auch die Polizei gerufen, da kannst dich drauf verlassen.

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