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Subjektive Meinung zur (Tiefkühl)kette

Übrigens, und das hat auch nichts speziell mit Fabian und seiner Pizzakartonfrage zu tun: Ich finde, dass um die Einhaltung der Tiefkühlkette von manchen Leuten ein ziemlicher Bohei veranstaltet wird. Wir haben z.B. eine Kundin, die sich fast schon hektisch ihre Tiefkühlware als letzte Handlung vor der Kasse in verschließbare Kühltaschen packt und an der Kasse, wenn wir die Sachen für den Kassiervorgang natürlich einmal rausnehmen müssen, immer schon Herzrasen bekommt und alles genauso hektisch wieder in die Tüten stopft. Leute, so schlimm ist das alles nicht!

Ich bitte darum, das nicht falsch zu verstehen!!! Natürlich arbeiten wir hier im Geschäftsbetrieb mit der nötigen Verantwortung. Warum das auch zwingend nötig ist, schreibe ich gleich noch. Aber…

Fangen wir mal mit dem wichtigen Teil an:

1. Dass die Temperaturen eingehalten werden und nicht unterbrochen werden, ist ganz wichtig, um die (vermehrte) Bildung von Keimen zu bremsen und somit gewährleisten zu können, dass die Artikel zumindest bis zum Erreichen des Mindesthaltbarkeitsdatums in einwandfreier Qualität verkauft werden! Wenn kühlpflichtige Produkte (Egal, ob tiefgefroren oder aus der "Pluskühlung") einmal zu warm geworden ist, ist die Chance, dass das Produkt (unbemerkt) verdirbt, deutlich größer. Bei allem, was man durchgaren muss, ist das unter Umständen nur ein geschmackliches Problem, bei Eis, Kuchen und ähnlichen Produkten kann es aber tatsächlich schon zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen kommen.

2. Es ist eine optische und teilweise auch sensorische Sache. Zerlaufene Torten, verformtes Eis am Stiel, Eiscreme in der falschen Konsistenz oder voller Eiskristalle sind allesamt nicht wirklich appetitlich. Dazu kommt, dass sich durch den langsameren Einfrierprozess zu Hause (In der Industrie werden die Produkte schockgefroren) in den Zellen größere Eiskristalle bilden, welche die Zellen zerstören (können). Fleisch kann zäh werden und Gemüse matschig. (Beides habe ich sehr selten erlebt.)


Jetzt der unwichtigere (und, ich erwähne es noch mal ausdrücklich: ganz subjektive!) Teil dieser Überlegungen:

Es ist sowas von sch…egal, ob die Sachen ein bisschen warm werden oder nicht. Ich habe noch nie (Außer Eis im Sommer, siehe oben bei Punkt zwei!) meine privat verwendeten Produkte in irgendeinem Kühlbehältnis nach Hause gebracht. Joghurt, Milch, Käse, Wust sind zwar empfindlich, werden bei uns aber schnell genug gegessen. Vielleicht ist mal eine frische Milch schneller sauer geworden, als sie sollte – aber das ist eher die Ausnahme. Tiefgefrorene Brötchen tauen auf der Fahrt nach Hause meistens komplett auf und werden zu Hause wieder neu eingefroren. Gemüse, Pizza und andere Dinge tauen meistens an, aber auch da ist und war es noch nie ein Problem, die Sachen wieder einzufrieren. Im schlimmsten Fall bildet sich etwas Eis an den Rändern.

Dieser Mythos, dass "aufgetaute Tiefkühlware nicht wieder eingefroren werden darf", hält sich hartnäckig. Diese Aussage hat aber vor allem damit zu tun, dass man das Haltbarkeitsdatum damit kaputtmacht und hinterher möglicherweise tatsächlich einer reellen Gesundheitsgefährdung entgegensieht. Generell wird die Ware aber nicht schlagartig giftig und auch nicht anderweitig ungenießbar.

Vielleicht hilft dies dem einen oder anderen, demnächst etwas entspannter an seinen Lebensmitteleinkauf heranzugehen. ;-)

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Kommentare

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Johannes am :

Also mir hilfts :-)

NaWa am :

Hauchen wir dem Beitrag Leben ein ...
Passend dazu:

https://twitter.com/press_me_now/status/949640238942638080/photo/1

PS: Welche Farbe hat der Himmel - ich finde grau sollte auch als Antwort gelten dürfen.

egal am :

Warum sollte grau als Antwort zählen? Evtl ist umziehen eine Lösung, hier ist blau richtig.

Klaus am :

In Bayern ist "weiß-blau" die einzig richtige Antwort.

Chris_aus_B am :

Also ich lese schon seit längerer Zeit eigendlich alle Artikel mit (Hauptseite immer mal wieder aktualisieren und sich freuen, wenn es was neues gibt :-) ), aber an diesen Artikel kann ich mich nicht erinnern (ist vielleicht auch etwas zu viel verlangt) und ich habe noch nicht mal das Gefühl, ihn schon gelesen zu haben.
Ist er vielleicht nicht chronologisch einsortiert worden, also nicht oben auf der Startseite aufgetaucht?

SPages am :

Ich habe mal gelernt das Keime ab +7 °C anfangen in fahrt zu kommen. Wobei dabei erstenes natürlich die Temperatur des Produktes gemeint ist (wärmeübergänge dauern durch Umverpackung - Isolation - eine ganze weile) und nicht die der Umgebung.

Zweitens heisst "ab" natürlich nicht das, dass Keimwachstum bei 7°C schlagartig anfängt. Vielmehr ist bei unter -4°C die Vermehrung von Keimen sehr langsam, steigt mit jedem Grad etwas an und sinkt bei ca. 80 °C wieder, weil Hitze den meisten Produkten nicht bekommt.

Zudem mögen es die meisten Keime eher feuscht und der überwiegende teil benötigt Sauerstoff zu überleben. Der Faktor zeit spielt natürlich eine Rolle, doch kann ich mich an einen Labor versuch erinnern der gezeigt hat, das im Sommer (ca. 25 °C) die Keimzahl auf TK Produkten bei einer Stunden fehlender Kühlung vollkommen unbedenklich war. Auch wichtig ist natürlich die Oberflächenbeschaffenheit eines Produktes. Hackfleisch hat durch seine feine zerkleinerung ein sehr große Oberfläche, welche die Keime besiedeln können. Deshalb ist es eigentlich auch empfehlenswert Hackfleisch frisch beim Metzger zu kaufen. Wird abgepackte Ware durcherhitzt (durchbraten - ca. 80°C) ist sie im allgemeinen auch bedenkenlos verzehrbar.

SPages am :

Hitze bekommt natürlich den Keimen nicht ;-)

Gast am :

Ich kann mich wie einige Vorgänger auch nicht an den Artikel erinnern...

Trotzdem finde ich ihn sehr interessant und auch durchaus wichtig.
Die von dir beschriebene Kundin wird davon zwar nicht profitieren, da sie im "Panikmodus" ist, aber der durchschnittliche Verbraucher kann sich sicher etwas entspannen.
Ich sehe auch immer zu, dass ich TK Ware möglichst nah an meiner Wohnung erstehe aber ich denke, die meisten Sachen bekommt man kalt genug nach Hause.

Simon. am :

Ja, man kann es mit der Kühlkette auch übertreiben.

Weniger schön ist aber, dass anscheinend einige Läden da gar nicht drauf achten.
Im lokalen Kommastrichmarkt habe ich schon Europaletten (ja, Paletten. Keine Kühlbehälter) mit TK-Ware zwischen den Truhen stehen gesehen. In den 20 Minuten, die ich einkaufte, hat sich daran nichts geändert. Wie lange die schon und noch da stand kann ich nicht beurteilen.

Klaus am :

Real hat sein Logo renoviert und dabei das ,- entfernt.

Ulf am :

Ich finde im Supermarkt gelegentlich mal kühl- bzw. tiefkühlpflichtige Ware zwischen den Regalen. Da weiß ich nie, ob die noch kühl genug sind, um sie einfach wieder an ihren Bestimmungsort zu legen. Somit Mitarbeitern gegeben und viele davon haben ein Gespür dafür, ob die Ware noch kalt genug ist. Da gibt es doch bestimmt Temperaturgrenzwerte und ggf. außer den Sinnen der Mitarbeiter bestimmt auch Thermometer zum Nachmessen?

Kappe am :

Wenn es im Sommer heiß ist, gehe ich auch erst immer ganz zum Schluss zu den Gefriertruhen. Im Auto kommt die TK-Ware dann in eine Thermo-Tasche mit Kühlakkus. Ich habe einen Fahrtweg von 15 min zum Supermarkt. Ohne diese Maßnahmen würde mir das Eis schmilzen.

Nils am :

Ich reihe mich bei denen ein, die hier alles lesen und sich an diesen Beitrag nicht erinnern können. Das würde auch die ausgebliebenen Kommentare erklären, wenn der Artikel vielleicht gar nicht "regulär" auftauchte.

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