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Tafel gegen Gentechnik

Jetzt ist der Artikel über die bundesweite Aktion Bio-Tafel gegen Gentechnik, die am Sonntag im Viertel organisiert wurde, im Weserkurier online zu lesen. Leider nur im Stadtteilkurier (ZEITUNG FÜR MITTE · ÖSTLICHE VORSTADT · HASTEDT) und nicht hier in der Neustadt. Also werden wir uns die Printausgabe wohl von Bekannten organisieren müssen.


Schmalz garantiert naturrein

OSTERTOR. Sonntagnachmittag auf dem Ulrichsplatz: Sechs Tapeziertische sind mit weißen Tischdecken zu einer langen Tafel aufgereiht. Darauf stehen Käse- und Pflaumenkuchen und andere Leckereien. Viele, die an der gemütlichen Kaffeerunde teilnehmen, kennen sich aus verschiedenen Umweltgruppen. Das Motto der heutigen Veranstaltung lautet: "Tafeln für Bio gegen Gentechnik".Vor zwei Jahren gründete sich das "Bremer Bündnis gegen Gentechnik". Beteiligt sind Greenpeace, der BUND, die Erzeuger-Verbraucher-Genossenschaft (EVG) und die Lebensmittelkooperative Maiskolben. Beim Tafeln werden sie auch vom Verein Ökomarkt unterstützt. Helma Irmer von Greenpeace verteilt Schmalzbrote an Passanten: "Wir haben uns hier zusammengetan, um gegen Gentechnik im Essen zu protestieren. 80 Prozent der Bevölkerung ist gegen Gentechnik im Essen." Gentechnikfreie Schnittchen Dass ihre Schnittchen mit vegetarischem Schmalz und Basilikumaufstrich garantiert ohne Gentechnik hergestellt sind, dessen ist sich Helma Irmer sicher. "In einem Produkt, das mit gentechnisch veränderten Zutaten hergestellt wird, muss das draufstehen. Allerdings gibt es eine Gesetzeslücke, gegen die wir uns mit Unterschriftenlisten wehren. Bei tierischen Produkten wie Molkereierzeugnissen, Fleisch und Eiern muss es nicht gekennzeichnet werden, wenn die Tiere gentechnisch veränderte Futtermittel bekommen haben", so Helma Irmer. Selbst bemalte BettlakenAuf einem selbst bemalten Bettlaken steht: "Gentechnik zerstört die Vielfalt des Lebens." Johann Bergmann von der Lebensmittelkooperative Maiskolben sagt über Gentechnik: "Perspektivisch zerstört es die Grundlagen unseres Lebens. In einem vergleichenden Versuch ist festgestellt worden, dass der Bestand von Lebewesen, wie etwa Insekten auf gentechnisch veränderten Feldern abgenommen hat. Das hat massive Auswirkungen auf unsere Ernährungskreisläufe." Bei der Veranstaltung auf dem Ulrichsplatz macht er die Erfahrung, dass viele Passanten gern Informationsmaterialien mitnehmen, allerdings nur relativ wenige sich die Zeit nehmen, über die Problematik zu diskutieren. Werner Gräfe aber diskutiert gern. Der 67-jährige Pensionär war früher in der Chemie tätig und meint: "Das Schlimme an Gentechnik ist, dass wir in einen Mechanismus der Natur eingreifen und wir die Folgen noch gar nicht absehen können. Die Menschen werden von der Industrie für dumm verkauft."Regen Anklang findet der selbst gebackene Pflaumenkuchen mit Sahne. Auch Ingelore Runge aus der Neustadt hat sich von dem Kuchen anlocken lassen. Sie ist mit ihrer 35-jährigen Tochter Melanie unterwegs. "Lecker!", befindet noch kauend die ehemalige Bremerin. Während des Essens liest sie die ausliegenden Infomaterialen. Besonders interessant und problematisch findet sie die Auswirkungen auf die Pflanzenwelt in der Landwirtschaft. Mustafa Toker hält gemeinsames Essen als Protestform für besonders geeignet und genießt die Atmosphäre der großen Tafel. Als er gesehen hatte, dass Greenpeace an der Veranstaltung beteiligt ist, war er sofort stehen geblieben. Der Geophysiker arbeitet an einem Universitätsprojekt im Bereich Erdbebenforschung. Er ist Greenpeacemitglied in der Türkei und in der Anti-Atomkraft-Bewegung aktiv. Inzwischen hat sich die große Tafel gut gefüllt. Zu den Kuchen und den Schmalzbroten ist ein mittlerweile "konspiratives Lebensmittel" gekommen. Ein Teller voller Pellkartoffeln mit Namen Linda.

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Kommentare

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Johannes am :

Jetzt war zu lesen, dass genverwandelte Zucchini-Samen nach Deutschland geschmuggelt und heimlich ausgesät wurden. Die Gen-Industrie ist anscheinend mindestens so kriminell wie Zigaretten- oder sonstige Schmuggler ...

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