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Erste Reaktion bei MyHammer

Auf meinen Auftrag mit dem Heizkörper kam bislang eine Reaktion, von einer auf der Plattform vorgeschlagenen Firmen hier aus der Gegend:
Hallo und guten Tag Herr Harste,

danke für Ihr Interesse an meiner Firma.
Leider bin ich bis zum Spätherbst komplett ausgebucht.

Mit freundlichen Grüßen
Luxusproblem, würde ich sagen. Heißt es nicht immer, dass es dem deutschen Handwerk so unglaublich schlecht gehen soll?

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Kommentare

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Markus am :

Ich weiß ja nicht, wie das in den strukturschwachen Großstädten Norddeutschlands so aussieht, aber im Rest Deutschlands hast du gerade überall richtig Probleme Handwerker und Baufirmen zu finden. Der Bauboom und die niedrigen Zinsen schlagen da voll durch.

Andreas am :

Zusätzlich zum Bauboom finden die Handwerker auch keine Lehrkräfte mehr, niemand will deren Handwerk noch lernen. Auf viele ausgeschriebenen Stellen gibt es nicht eine Bewerbung.

Der eine am :

Naja, wenn sich dann doch jemand bewirbt wird er aussortiert weil er nur in der Hauptschule war, oder im Bewerbungsschreiben ein Fehler ist oder sonstige Kleinigkeiten...

Ich hab kein Mitleid.

Duncan am :

Mal einen Blick über die letzten 10 Bewerbungen: Ein Hauptschulabschluss wäre schon ganz große Klasse gewesen, ein Fehler pro Zeile wäre schon sehr positiv aufgefallen, meist sind es deutlich mehr. Da Schule zumeist die wichtigste Frage der Schüler nicht zu beantworten vermag, ist so ein Zeugnis natürlich nahezu ohne Aussagekraft. Also mal ein Gespräch vereinbaren, gut die Hälfte kommt deutlich (über 10 min.) unentschuldigt zu spät oder gar nicht. Wer es nun nicht schafft während eines 20 min. Gesprächs mit dem der dir die nächsten Jahre jeden Monat pünktlich gutes Geld überweisen soll nicht via Handy in irgendwelche SocialMedia-Portale zu sehen, verbaut sich so einiges. Gerade wenn noch so gar keine Baustellenerfahrung da ist mal eine Woche mitgehen und sich das Ganze ansehen: da fällt einem dann auf, dass die Lehrstelle als Maurer auch mal beinhaltet einen 25 oder 40 kg Sack mit Zement usw. zu bewegen... Auch einfacher Dreisatz zum abschätzen von Materialbedarf ist oft nicht drin.
Und ja einige Handwerksbereiche, insbesondere in der Elektronik/Mechatronik, schaffst du nicht zu erlernen, wenn du nicht mal ein popeliges Bremer Abi geschafft hast. Und man bedenke bitte auch das Handwerker oft mit extrem hohen Werten arbeiten, was meinst wie Björn guckt, wenn morgen früh nicht nur sein Laden weg ist sondern auch das ganze Haus drum rum samt allen Mietern weil der kleine Handwerker ala Gas-Wasser-Scheiße-Fritze nicht bis drei zählen konnte und die Gasanlage versaubüdelt hat.

Wunder am :

Also folgenden Satz habe ich nun mehrmals gelesen und verstehe ihn einfach nicht:

„Wer es nun nicht schafft während eines 20 min. Gesprächs mit dem der dir die nächsten Jahre jeden Monat pünktlich gutes Geld überweisen soll nicht via Handy in irgendwelche SocialMedia-Portale zu sehen, verbaut sich so einiges.„

Selbst wenn ich in Gedanken die Kommata richtig setze und die Grammatik etwas verfeinere, weiß ich nicht, was du mit diesem Satz sagen möchtest.

Helmut am :

----Wer es nun nicht schafft, während eines 20 min. Gesprächs mit dem, der dir die nächsten Jahre jeden Monat pünktlich gutes Geld überweisen soll, nicht via Handy in irgendwelche SocialMedia-Portale zu sehen, verbaut sich so einiges.----

NRW4200 am :

Ich habe auch „nur“ einen Hauptschulabschluss mit sehr schlechten Noten. Ich war in der Schule nie gut, aber handwerklich bin ich sehr begabt, insbesondere der Elektronik bzw. Elektrotechnik. Deshalb wollte Ich auch einen Handwerklichen Beruf erlernen.

Ich habe nach meiner Schulzeit mehrere hundert Bewerbungen verschickt (fast alle nachweisbar), nicht nur in näherer Umgebung, auch weiter weg und auch auf unbeliebte Berufe wie Bäcker oder Koch. Niemand lud mich zum Bewerbungsgespräch ein, ich bekam umgehend eine Absage oder gar keine Antwort.

Ich war ca. 2 Jahre Arbeitslos und in meiner Verzweiflung bin ich freiwillig zur Marine gegangen. Dort erkannte man schnell meine Talente und ich wurde in die Marineelektronik gesteckt obwohl das eigentlich nicht mein offizieller Tätigkeitsbereich war.

Nach meiner Bundeswehrzeit stand ich wieder da und suchte verzweifelt eine Ausbildungsstelle. Ich schrieb wieder unzählige Bewerbungen auf alle möglichen Handwerksberufe. Die Agentur für Arbeit zwang mich dann in eine „Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme“, das war für mich die Hölle da die meisten dort sehr viel jünger waren als ich (ich war zu dem Zeitpunkt schon 25) und merklich keine Lust hatten auf diese Maßnahme.

Ich wurde auf Wunsch in die Elektrotechnik gesteckt. Der Ausbilder dort erkannte meine Fähigkeiten und setzte sich sehr für mich ein. Durch viel Vitamin B seitens des Ausbilders und einigen Praktika bekam ich schließlich einen Ausbildungsplatz in einer Firma für Sicherheitstechnik.

Ich bin nun fast im dritten Ausbildungsjahr und bin immer wieder erstaunt wie viele Flachzangen es geschafft haben einen Ausbildungsplatz zu finden. Die haben zwar fast alle Anitur, aber können nichts. Auch die sorgfältig ausgewählten Azubis eines großen international bekannten Industriebetriebes gehören dazu.

Bernd am :

Das böse Erwachen kommt, wenn die Baublase platzt. Dann gibt es wieder ein Jahrzehnt nur Gejammer.

Peter am :

Seit etwa drei Jahren lassen wir in der Firma alle anfallenden Bauarbeiten nur noch von polnischen Handwerkern erledigen. Am Anfang war ich sehr skeptisch, als mein Chef seinen Beschluß verkündete, aber mittlerweile muß ich zugestehen, daß es die beste Lösung war. Keine geplatzten Termine mehr, keine halbfertigen Baustellen, weil ein "besserer" Auftrag dazwischen kommt, besenreine Übergabe, die Arbeitsqualität top und vor allem fernab von phantastischen Mondpreisen.
Hör' Dich einfach mal um, sicher kann Dir jemand in der Region Empfehlungen geben.

Klodeckel am :

Das muss regional sehr unterschiedlich sein. Ich hatte letztens wieder ne Anzeige drin für Gartenarbeiten und hatte am nächsten Morgen schon die ersten 12 Angebote im Postfach. Insgesamt gabs dann um die 30 Angebote, wobei die Hälfte davon völlig unrealistische Preise genannt hat und weitere 10 aus anderen Gründen ausschieden. Am Ende kamen 3 in die engere Wahl und am Ende hat alles wieder mal prima geklappt.
Man muss aber gar nicht unbedingt ein öffentliches Angebot erstellen. Ich hab letztes Jahr mal bei myhammer über die Handwerkersuche ein paar Firmen mit Top-Bewertungen direkt übers Kontaktformular angeschrieben und Termine für einen Besichtigungstermin gemacht. So kriegt man die Kandidaten, die wegen akuter Auslastung mal ein paar Tage nicht die Angebote selber durchstöbern. Und davon gibt es viele. Vor allem die, die die postiven Bewertungen bei myhammer nur als Visitenkarte benutzen und gar nicht mehr selber auf öffentliche Angebote antworten. Zum einen, weil sie es nicht mehr nötig haben. Zum anderen wegen der 4% Provision, die sie zusätzlich zur Monatsgebühr für jedes angenommene Angebot an myhammer abdrücken müssen.

Also bei Aufträgen, die ein paar Wochen warten können, ruhig mal die Handwerker übers Kontaktformular bei myhammer DIREKT kontaktieren.

Michael K. am :

Ich habe in Bremen vor einem Jahr via myHammer Elektroarbeiten ausgeschrieben und im Rhein-Main-Gebiet. In Bremen kam gar keine Rückmeldung, im Rhein-Main-Gebiet kamen eine Menge.

Gleiche Situation bei Fliesenlegearbeiten.

Ich führe das darauf zurück, dass myHammer in Bremen vom Handwerk nicht (mehr) benutzt wird. Das mag auch mit früheren Eskapaden mit genau dieser Plattform zu tun haben. Ich würde alternativ empfehlen, mal blauarbeit.de anzuschauen bzw. über blauarbeit.de gezielt Handwerker anzuschreiben, die einen guten Eindruck machen.

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