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Automatenflüssigkeit

Als Ottonormalkunde merkt ihr das ja normalerweise eher nicht so, aber manchem ist vielleicht schon mal aufgefallen, dass fast jeder (modernere) Leergutautomat irgendwo im hinteren Bereich einen kleinen Tank hat. Diese Behälter sind entweder leicht zugänglich seitlich angebracht, oder wie bei unserem b500 innerhalb des Gerätes und über einen Einfüllstutzen im Gehäuse des Automaten zu befüllen.

Bei unserem Gerät sitzt er in einer Ecke im Crunchergehäuse direkt über dem eigentlichen Cruncher. Da der Tank nur knapp 5 Liter fasst und damit ziemlich klein ist, ist er genau neben dem Motor für den Cruncher installiert und über einen simplen Schraubverschluss zu erreichen:





Wofür ist das nun und warum erzähle ich euch das?

Bei alten Leergutautomaten, die Entwicklung geht ja schon ein paar Jahrzehnte (!) zurück, lag das Hauptaugenmerk auf der Annahme und Verarbeitung der Flaschen. Dass dabei auch Flüssigkeiten (die Reste in den Flaschen) ausliefen und letztendlich für den typischen Geruch, den diese Automaten aussondern, verantwortlich waren, gehörte einfach dazu. Aber das war nie Thema, auch bei unserem alten UniCycle-Automaten noch nicht. Der roch einfach so, wie solche Automaten eben bekanntermaßen riechen. Und jetzt kommt's: Riechen müssen! Die Kunden haben nämlich durch die jahrelange Konditionierung vor diesen Automaten inzwischen eine gewisse Erwartungshaltung an solche Geräte. Dies zeigt auch eine schon vor längerer Zeit vom Verband der Verkaufs- und Rücknahmeautomaten (VdVRAD) (Deren Hauptmitglieder sind natürlich Marktführer Tomra, aber auch Sielaff, Wincor Nixdorf, Trautwein und viele kleinere Hersteller, auch aus dem benachbarten Ausland) in Auftrag gegebene Studie.

Da aufgrund der im Laufe der Zeit verbesserten internen Behandlung der Flaschen das Geruchsproblem verschwunden war, sank im Bundesdurchschnitt die Akzeptanz dieser Rücknahmeautomaten. Um dem entgegen zu wirken, wird seit einer Weile bei im Grunde allen neueren Anlagen ein Geruchsverteiler eingesetzt. Trautwein setzt dabei auf einen elektronisch geregelten Ultraschallvernebler, der sich im Bereich des Annahmewerkes befindet. Diese Technik ist durch das sogenannte Duftmarketing schon recht bekannt geworden, auch wenn da natürlich grundsätzlich positive Düfte verteilt werden.

Der Rest ist eigentlich ganz unspektakulär. Über unsere Großhandlung können wir diese Flaschen mit dem passenden Duftkonzentrat bestellen, das einfach nur ca. alle drei Wochen nachgefüllt werden muss. Es gibt unterschiedliche Versionen "Stinkewasser" (So hat Uwe das Gebräu mal getauft), aber ich bleibe beim Klassiker "Bier und Limonade", weil das einfach der bekannteste Duft ist. Es gibt noch weitere Variationen, bei denen z.B. die Noten von vergorenem Saft oder auch Tabakresten weiter durchkommen, aber das ist mir zu speziell. Auch solche Flüssigkeitsvariationen wie "Weihnachtsmomente" oder "Frühlingsbrise" finde ich persönlich nicht angemessen.

Also wenn euch der "Scheißautomat" bei der Leergutabgabe mal wieder entgegenstinkt, beschwert euch nicht bei der Technik, sondern denkt daran, dass das ausdrücklich so gewollt ist.




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Kommentare

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HerrWorfsen am :

Dein Automat riecht aber gerade viel zu gut. Heute wäre doch ein guter Tag, um den Azubi loszuschicken, damit er Nachschub kaufen kann. ;-)

Ulf am :

Sehr schöner Scherz, in dem viel Mühe steckt.

Zum Thema Auszubildene losschicken: In dem Handwerksbetrieb, in dem ich meine Ausbildung machte, gab es den Brauch, die Auszubildenen kurz nach Ausbildungsbeginn zum Rathausmarkt zu schicken. Dort solle um 12 Uhr eine angebliche Zunftparade die neuen Handwerker aufnehmen.

Die Vorvorgänger fuhren hin und warteten dort geduldig. Sie fragten dummerweise einen wissenden Passanten, der aus der Handwerksbranche kam und sie vertröstete, die Kollegen müssten gleich da sein...
Die Vorgänger fuhren am Vormittag los und wurden bis Feierabend nicht mehr gesehen. Nächsten Tag die erstaunte Frage, was denn so lange gedauert hätte. Antwort: Wir kannten den Scherz aus einem anderen Betrieb und sind gleich nach Hause gefahren. In unserem Jahrgang war dann Schluß mit diesem Brauch...

Sehe gerade 2005 gab es hier keinen Aprilscherz im Blog, der Brauch startete 2006

http://www.shopblogger.de/blog/archives/3365-Umfirmiert.html
(2006 Aus Spar wird ein Aldi-Markt)

philipp am :

igitt. Beim Lidl hier um die Ecke betrete ich den Raum mit den zwei Leergutautomaten nur noch mit angehaltenem Atem so widerlich ist der Gestank.

...wäre heute nicht der 1.4. müsste man denken die Deutschen wären alle bescheuert...

Roland am :

Oh Gott.. jetzt dachte ich echt, ich würde dieses Jahr auf keinen einzigen Aprilscherz reinfallen, aber jetzt hast du mich doch bekommen Björn. Raffiniert gemacht, war sicher nicht wenig Aufwand :-) Super Scherz

Automatenkenner am :

Das ist bestimmt ein Aprilscherz. Denn als jemand der solche Automaten baut hat selbst noch nie was von einer solchen Einheit gehört (Nichtmal bei den neuesten Maschinen)

Max am :

Mensch, da bin ich tatsächlich auch auf den Scherz reingefallen. Sehr schön gemacht, auch das Etikett auf der Flasche wirkt sehr glaubwürdig! Tolle Idee! :-)

Dennis am :

Nicht schlecht. Topp Idee. Hab's bis zum letzten Absatz geglaubt.

Wunder am :

Der Aprilscherz ist echt gut gelungen :-D

Sven am :

Das ist doch alles Abzocke. Die verkloppen dir die Aromaflüssigkeit für teures Geld, dabei müßten sie nur den Siff aus den Flaschen filtern und vernebeln.

8-)


(Ernsthafte Frage: Hat so ein Automat einen Abwasseranschluß, einen Sammelcontainer oder wird das alles nur in den Säcken vom Cruncher mitgesammelt?)

Bernd am :

Danke.

Ich habe ca. 15s gebraucht und konnte dann herzhaft lachen. ;-)

matthiasausk am :

Notiz: Dringend in Berlin anrufen ... davon steht ja gar nichts im neuen Recyclinggesetz - eine echte Gesetzeslücke!

Daniel am :

Herrlich, der beste Aprilscherz! Ich bin echt erst voll auf dem Leim gegangen...:-)

densch am :

Respekt. Wäre das Etikett nicht schief (oben) ausgeschnitten, wäre ich fast drauf ereingefallen. :-O

isch am :

Habe erst beim wiederholten besuchen deiner Seote gecheckt das es vielleicht ein Aprilscherz ist. Respekt, gut gemacht.

Habe vorhin echt im Aldi vor einem Automaten gestanden und mich gefragt warum der nicht riecht und das ich das eigentlich sehr angenehm finde.

flavius am :

Ich bin voll reingefallen und habe das erst duch die Kommentare verstanden, Kudos!

masterX244 am :

Auch erst beim Lesen der Kommentare geschnallt dass das ganze ein Aprilscherz ist. Voll aufgesessen...

ednong am :

Oh,
und ich dachte immer, die nutzen auch AdBlue, damit es umweltgerecht ist ...

Markus am :

Hallo Björn, ich hab grade in vollster Überzeugung den Artikel meiner Frau erzählt, bis ich innehielt. Ohne Scheiß, ich hab heute alle Fake Artikel aus Zeitungen richtig erkannt, und dann kommt der Schopblogger und kriegt mich dran. Der war richtig gut ????!
Gruß Markus

AvN am :

Reingefallen bin ich nicht, aber Applaus bekommst du von mir trotzdem. :-D

Nicht Der Andere am :

Gibt's denn auch den am Ende erwähnten "Scheißautomat" als Duft? Oder vielleicht auch "Schweißautomat"?

Rene am :

Mal ernsthaft: wie wäre es, wenn der Automat gewisse Sachen selbstständig reinigen könnte (bspw. Förderbänder oder andere Sachen, wo man als "Betreiber" immer mal hinfassen muss)?

Horst-Kevin am :

Das Zeug verwende ich als Weichspüler.

Nils am :

Sehr schöne Idee. Top! :-)

DerBanker am :

Netter Scherz. Nein, wirklich.

Mir kriecht nur grad unweigerlich ein Würgen die Kehle hoch, weil ich den Automaten in unserem Lidl kenne, der bis vor einiger Zeit so entsetzlich nach vergorenem fauligen Saft gestunken hat, dass ich dann nur mit angehaltenem Atem vorbeikam.

Georg am :

http://cdn.webfail.com/upl/img/259f39f259c/post2.jpg

Sebastian am :

Okay, der war echt gut. Vor allem sehr gemein, weil ich das erst jetzt und nicht am 1.4 gelesen habe.
Auf jeden Fall mit viel Liebe zum Detail umgesetzt!

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