Aktuelle ALDI-Werbung
Eigentlich sollte es wirklich nur um die Aldi-Printwerbung gehen, aber nun muss ich doch etwas weiter ausholen: Vor etlichen Jahren gab es von der SPAR in Deutschland eine (letzte große) Werbekampagne, welche die Kunden auf den "SPAR-Effekt" hinweisen wollte. Da ging es vor allem darum, dass durch die Discounter mit ihren teilweise nur mehreren hundert bis maximal 2000 Artikeln, die Vielfalt auf dem Lebensmittelmarkt verschwindet. Drei der damals verwendeten Plakatmotive sehr ihr hier:
Ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass eines der Motive schon einmal entweder direkt oder auch nur auf einem Bild als Beiwerk hier im Blog zu sehen gewesen ist und dass es dafür üble Kritik ("Discounter Bashing") hagelte. Finde leider nichts darüber.
Aber damit kann ich wieder zurück zum eigentlichen Thema:
Ich finde die aktuelle Aldi-Werbekampagne irgendwie erschreckend. Die werben nämlich ganz genau damit, dass sie eben nur eine kleine Auswahl haben, wie zum Beispiel auf diesem Plakat mit den Zitronen zu sehen. Knallharte Planwirtschaft: "Wir denken für dich und das sollst du als Kunde gefälligst toll finden."
Um mal bei exakt diesem Beispiel zu bleiben: Ist es für einen als Kunde nicht viel schöner, zwischen hochwertigen Bio-Zitronen und günstigeren konventionellen Zitronen (gerne große Früchte lose und kleinere als abgepackte Ware), Kreuzungen mit anderen Zitrusfrüchten und vielleicht noch außergewöhnlichen Sorten wie roten Zitronen oder sogar "Buddhas Hand" auswählen zu können? Zugegebenermaßen haben wir hier auch nur eine kleine Auswahl, aber das ist dem Platz geschuldet und kommt mir persönlich ganz und gar nicht cool vor. Ich würde viel lieber viel mehr Sortiment zeigen, aber mir würde im Traum nicht einfallen, meinen Kunden das als Vorteil anzubieten. Hey, ich hab nicht viel, aber das erspart dir die Qual der Wahl.
Nee, für mich ist das nichts.
Ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass eines der Motive schon einmal entweder direkt oder auch nur auf einem Bild als Beiwerk hier im Blog zu sehen gewesen ist und dass es dafür üble Kritik ("Discounter Bashing") hagelte. Finde leider nichts darüber.
Aber damit kann ich wieder zurück zum eigentlichen Thema:
Ich finde die aktuelle Aldi-Werbekampagne irgendwie erschreckend. Die werben nämlich ganz genau damit, dass sie eben nur eine kleine Auswahl haben, wie zum Beispiel auf diesem Plakat mit den Zitronen zu sehen. Knallharte Planwirtschaft: "Wir denken für dich und das sollst du als Kunde gefälligst toll finden."
Um mal bei exakt diesem Beispiel zu bleiben: Ist es für einen als Kunde nicht viel schöner, zwischen hochwertigen Bio-Zitronen und günstigeren konventionellen Zitronen (gerne große Früchte lose und kleinere als abgepackte Ware), Kreuzungen mit anderen Zitrusfrüchten und vielleicht noch außergewöhnlichen Sorten wie roten Zitronen oder sogar "Buddhas Hand" auswählen zu können? Zugegebenermaßen haben wir hier auch nur eine kleine Auswahl, aber das ist dem Platz geschuldet und kommt mir persönlich ganz und gar nicht cool vor. Ich würde viel lieber viel mehr Sortiment zeigen, aber mir würde im Traum nicht einfallen, meinen Kunden das als Vorteil anzubieten. Hey, ich hab nicht viel, aber das erspart dir die Qual der Wahl.
Nee, für mich ist das nichts.
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Kommentare
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philipp am :
Der Lidl hier z.B. schreibt seinen Kunden mehr oder weniger vor, dass Wurst aus Geflügelfleisch zu bestehen hat. Für mich gehört da Schweinefleisch rein - also gehe ich zu Edeka...
llamaz am :
Bas am :
"Einfach, weil es keine rechtsdrehende Pasta aus dem Himalaya gibt, sondern Spaghetti."
Fremdschämen für Werbung war mir auch neu. Solche Werbung wär mir peinlich - muß aber wohl bei der angepeilten Zielgruppe ankommen, die werden das schon entsprechend getestet haben...
andreas am :
>> meinen Kunden das als Vorteil anzubieten
Ich finde es tatsächlich angenehmer im ALDI einkaufen zu gehen als im Edeka weil ich mich bei der Auswahl überfordert fühle. Ich 'muss' erstmal alle Produkte verglichen haben bevor ich zugreife - und das dauert bei der Auswahl von nur zwei verschiedenen Buttersorten einfach nicht so lange und ist deutlich stressfreier.
Geld spielt tatsächlich nur eine untergeordnete Rolle in unserem Haushalt bei der Wahl des Supermarktes. Ich bin halt einfach viel schneller fertig mit dem Einkauf wenn es keine 60 Sorten Cornflakes gibt.
Ich bins am :
Da dann lieber eine große Auswahl an Geschmacksrichtungen beim Tee oder überhaupt verschiedene Produkte. Unser Edeka hat keine Backerbsen mehr, dafür aber 15 verschiedene Sorten Milch die alle gleich schmecken. Auch suboptimal. Sardellen sucht man vergebens, dafür gibts 5 verschiedene Sardinen in Dosen usw.
Pepe am :
Ich gehe so gut wie nie zum Discounter, da ich die Aufmachung, das Publikum und die Auswahl nicht mag. Nur wenn ich zufällig etwas superbilliges im Prospekt sehe.
Michael am :
Bei uns im lokalen REWE gibt es auch z.B. zig Sorten Vollmich mit 3,x% Fett.....
....aber leider ist alles ESL-Milch. Bis auf eine Bio-Eigenmarke (und die ist oft ausverkauft).
Da hat man zwar Auswahl, Auswahl, Auswahl - aber was nützt mir die, wenn ich "normale" Milch kaufen will?
Im Aldi bekomme ich nur ESL Milch - 2 Sorten: Bio und aus konventioneller Milchwirtschaft. Also auch nicht weniger an Auswahl als im REWE...
Daß Milch unterschiedlich schmeckt kann ich bestätigen. Früher trank ich sehr gerne die Berchtesgadener Bergbauern Milch .... die übertraf die anderen "Milche" bei mir im Geschmack.
Und bei Butter hat sich Weihenstephan als beste herausgestellt.
Und bei Joghurt, wo fast jeder Supermarkt im Bio-Bereich nur auf den Andechser-Mainstream setzt, liegt bei meiner Frau eindeutig auch der Berchtesgadener Bio in der blauen Verpackung vorne - unheimlich mild und cremig.
"Ich gehe so gut wie nie zum Discounter, da ich die Aufmachung, das Publikum und die Auswahl nicht mag. Nur wenn ich zufällig etwas superbilliges im Prospekt sehe."
Das ist dann aber Rosinenpickerei ....
Wenn dich Aufmachung und Publikum schon si anwiedern, daß du deine normalen Lebensmittel dort nicht einkaufen willst, solltest du so konsequent sein, auch deine Non-Food-Produkte oder Angebotsartikel in anderen Läden zu kaufen ...
Engywuck am :
Und ja, das ist der, den sogar "mein" Edeka nur in einer der gefühlt fünfhunderttausend Varianten "Joghurt weiß" hat.
SILen(e am :
Wenn ich die Auswahl zwischen drei Konfitüren habe, eine mit Erdbeergeschmack, eine mit Aprikosengeschmack und eine mit Kirschgeschmack, kann ich ziemlich leicht beurteilen welche davon ich am ehesten mögen werde.
Wenn ich aber allein schon zehn verschiedene Erdbeerkonfitüren zur Auswahl habe, von verschiedenen Herstellern mit verschiedenen Schlagworten ("Samtweich") beworben, kaufe ich eine davon und habe anschließend ständig das Gefühl, dass meine Wahl vielleicht nicht die Bestmögliche war.
Will ich nun aber wirklich die 9 anderen Erdbeerkonfitüren testen um die beste Konfitüre zu finden, auch wenn mindestens 8 davon nicht "Die Beste!" sein werden und ich dann über Monate vielleicht sogar schlechtere Konfitüre aufessen muss als die die ich jetzt habe?
Und was bringt mir eine komplette Halle voller unterschiedlicher Mineralwassersorten?
Ich bin auch kein Fan von der neuen Werbekampagne von Aldi, da ich sie etwas zu plakativ finde, aber 10 Sorten Zitronen müssen wirklich nicht sein.
Ich will auch keine vier Sorten Cherrytomaten aus unterschiedlichen Ländern, ich will gute Cherrytomaten!
Schakaline am :
Alzheimer und Spaß dabei am :
Einerseits ist es natürlich richtig, dass die Discounter zu einer gewissen Verarmung des Lebensmittelangebotes beitragen, gerade bei den Frischeprodukten.
Auf der anderen Seite stellt sich aber auch nicht selten die Frage, ob die Menschheit wirklich jetzt z.B. die drölfhundertste Müslisorte, die sich vom Nachbarprodukt nur in lebensmitteltechnischen Rafinessen und vor allem dem verwendeten künstlichen Aroma unterscheidet, braucht. Allzu oft sind Supermärkte vollgestopft mit weitgehend redundanten lebensmitteltechnischen Errungenschaften verschiedener Hersteller, Erdbeeren im Januar, 15 Wassersorten, 8 verschiedenen Toilettenpapieren, zig Joghurts etc etc., dass man hier auch durchaus die Frage stellen kann, ob weniger nicht manchmal mehr ist.
Ein reichhaltiges Angebot saisonaler Frischeprodukte ist immer ein Gewinn, und das wird man bei den Discountern nicht oder nur selten finden. Auf der anderen Seite ist aber ein etwas schmaleres Angebot im sonstigen Sortimentsbereich nicht unbedingt von Nachteil, wenn die Qualität hier stimmt.
godot am :
Oder wenn das Sortiment nach Umzug und Vergrößerung massiv ausgeweitet wird, aber nach wie vor immer wieder bestimmte Produkte ausverkauft sind. Da hätte man lieber in die Logistik investieren sollen, statt in die Sortimentsausweitung.
schreiberling011216 am :
Je nach Produkt gibt es unterschiedliche Argumente, Kaufgewohnheiten und Interessen - von Seiten der Kunden als auch des Ladens.
Ich kaufe meist eher günstige Produkte ein; nicht weil das Geld so knapp ist, sondern weil glaube, dass bei vielen (bekannten Marken-)Produkten das Mehr an Preis nicht mit dem Mehr an 'Ergebnis' gleichläuft. Die Qualität der Zutaten mag ja besser sein, aber am Ende ist (mir) vor allem wichtig, ob es schmeckt.
Vielleicht bin ich da etwas einfach gestrickt, ae so bin ich halt.
Der Bereich Bio kommt mir da ein bisschen in die Quere; einerseits finde ich die Idee (zumeist) gut, aber mir sind die Preise zu hoch, obwohl mir klar ist, dass ich da meine Schablone vom 'Preis-Leistungs-Verhältnis' nicht einfach übertragen kann.
(Ich mache hier mal soweit Schluss, da mir die Zeit fehlt und ich noch einige Einzelposten ansprechen will.)
(Bio-Ware lasse ich mal außen vor, außer ich erwähne sie speziell.)
(Aus (vorallem) Zeit- und Transportgründen kaufe ich nicht in vielen Läden ein, daher ist mein Gesamtbild leider und bestimmt eingeschränkt.)
Die Zitronen:
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Dauerangebot von vielen Zitronensorten sich rechnet, weil ich glaube, dass die ungewohnten und teuren Varianten einfach nicht gekauft werden. (Ich wüsste gar nicht, was ich jeweils mit anfangen soll - wahrscheinlich ist die Breite meines Speiseplans zu klein (im Ernst)).
Aber unterschiedliche sollte es schon geben, oder auch nur ungespritzte, die man/ich früher viel häufiger sah, bei denen man ohne Bedenken die Schale verbrauchen kann - heutzutage wohl am ehesten Bio-Ware.
H-Milch:
Mag ja jeder von halten was er will, aber warum braucht man da von drei Herstellern(?)/Lieferanten 3 mal H-Milch zu sehr unterschiedlichen Preisen (gleicher Fettgehalt).
Mehl:
Warum braucht man eine Auswahl an Typ 405 Mehl - auch wieder mit gutem Preisunterschied. Wo soll da Marke A besser sein als B?
Dosenmais:
Da gibts je nach Laden nur Eigenmarke oder Eigenmarke + teure Marke, aber nur eine - genau, was kann an Dosenmais schon variiert werden?
Bei vegetarischen Brotaufstrich scheint die Welt auf dem Kopf zu stehen, denn da finde ich plötzlich nur ein Bioprodukt in verschiedenen Sorten. Der hohe Preis kommt bestimmt auch von den ziemlich kleinen, sehr stabilen Dosen - man stelle sich mal vor, jede Lebewurst o.ä. würde nur so stabil verpackt daherkommen.
--
Ende
Vielleicht hänge ich nochmal einen Kommentar ran, falls ich Zeit und Gedanken zum Schreiben habe.
derHeiko am :
Ich frage mich nur, ob Aldi auch Erfolg mit der Werbung hat oder sich damit nicht evtl. ein Eigentor schießt.
Schakaline am :
Hmm. Peer Schader sollte mal was dazu schreiben, finde ich.
Fabian am :
Wer halt spezielle Produkte wünscht, der geht nicht in den Discounter. Der geht zu Rewe, Edeka etc.
Deine Kritik ist berechtigt, doch deinen Laden mit Aldi zu vergleichen ist wie Äpfel und Birnen...
OxKing am :
Das Stollenkonfekt dieses Jahr schmeckt plötzlich überhaupt nicht mehr.
(Die Stolle von Edeka war aber auch letztes Jahr schon müll. Statt puderzucker gibt es nur noch Palmfettstaub.)
Wenn ich mir ansehe dass dad von Kuchenmeister bei Rewe doppelt so viel kostet ist das aber auch wohl kein wunder.
Wahrscheinlich geht da mittlerweile der Preis deutlich vor und die Qualität bleibt auf der Strecke.
Dumm nur wenn ich dort dann aber nur dieses eine Produkt kaufen kann.
Stefan J. am :
Ich finde es als Südösterreicher teilweise erschreckend, wie extrem hier die unterschiedlichen Ausprägungen ein und des selben Unternehmens im Vergleich zum "Össiland" sind. Aldi Süd (bei uns als Hofer am Markt) sowie Lidl sind, ohne Werbung betreiben zu wollen und als Nicht-Mitarbeiter, mehrmals in den letzten Jahren als wechselseitig als bester Arbeitgeber in Österreich ausgezeichnet worden. Weiters Hofer mit seiner Bio-Marke mehrfach ausgezeichnet und Lidl teilweise ebenso (aber nicht sooo präsent am Markt).Dagegen ist Spar bei uns mittlererweile auch dank halbjährlichen Statistiken durch die Statistik Austria einer der teuersten Händler (Durchschnittswarenkorb teilweise 20% höhere Kosten, auch Dank! Eigenmarken).bzgl der Produktqualität haben beide Unternehmen (also Hofer und Lidl) bei unterschiedlichen Tests mehrfach besser abgeschnitten als Spar und Rewe (bei uns Billa und Merkur im Lebensmittel-bereich) bei den Eigenmarken. Wobei bei Hofer und Lidl bereits sehr viele Markenartikel bei uns gelistet sind. Und zu beiden Firmen gibt es bei uns auch keine negative Kritik im Alltag. Bei uns ist es sogar so, dass die Leute sagen, ich geh zum Hofer, gute Qualität zum angemessenen Preis.
Wie gesagt, erschreckend die Differenzen zwischen unseren Ländern bei ein und den selben Firmen.
LG aus Kärnten
Richard am :
Ich kaufe gerne beim Discounter (ALDI und LIDL, die anderen mag ich nicht so), meist unter der Woche. Ich weiß da bekomme ich den Großteil von dem was ich brauche zu einem günstigen Preis und in guter Qualität.
Und am Wochenende fahre ich gerne mal in einen gut sortierten REWE oder Edeka (dann allerdings einen große, diese kleinen Läden mag ich nicht so) mit großer Auswahl um die Sachen zu besorgen die ich im Discounter nicht bekomme, und um mich für neue Sachen inspirieren zu lassen.
Von daher finde ich diesen nebeneinander sehr gut, und jeder kann ja dort einkaufen wo er sich wohl fühlt
Andreas2 am :
Sascha am :
Auch heute ist bei vielen Supermärkten, insbesondere Discounter, alles auf Geschwindigkeit getrimmt. Dazu gehört beispielsweise der kleine Bereich zur Warenaufnahme nach der Kasse. Der Kunde wird damit unter Druck gesetzt, schnell einzupacken. Früher hatten hatten da oft zwei oder drei Bereiche nach der Kasse mit einem Trenner, so dass der Kunde nach dem Kassieren in Ruhe einpacken konnte. Das findet man eigentlich nicht mehr, die Zeit mag man dem Kunden nicht mehr geben.
ttk am :
Die Klientel und die Aufmachung der Läden ist mir recht egal, ich will da nur rein, Sachen sammeln, und wieder raus, und nicht meinen Feierabend auf der Couch drin verbringen.
Da kommt der minimalistische Ansatz eigentlich ganz gelegen. Plus: Es stehen nicht noch Sonderangebotsaufsteller mitten im Gang, es dudelt kein nerviges Radio mit Werbung für sich selbst (wozu brauche ich Edeka-Werbung, wenn ich gerade im Edeka stehe?) und vor allem: kennste einen, kennste alle. Eben aufm Rückweg vom Ausflug noch was fürs Abendessen mitnehmen? Kein Problem, reingehen, wissen, wo was steht, raus gehen. Egal welche Filiale.
Ja, alles sehr streamlined, aber dafür hat man ja dann ab und an bei der Nonfood-Sparte etwas Ablenkung, sofern nötig.