Der Shopblogger

Mir ist als Kind von dieser zuckrigen Pampe mal derart schlecht geworden, dass ich für alle Zeiten kuriert bin.
Wie hieß es früher so schön: Mit vier lebenswichtigen Vitaminen B, A, S und F. Kleine Chemie-Werke sind das.

Lieber Shopblogger. Sie sind ein aufgeklärter Mensch und kennen die Lebensmittelbranche. Ihre Frage verwundert mich daher. Das Geheimnis der Fruchtzwerge, das wissen Sie besser als jeder Verbraucher, ist der Name, der gleichzeitig verschleiert und die Sprache der Kinder spricht. Das Produkt ist seit Jahren unverändert und ein typisches Design-Nahrungsmittel. Weil sein Fruchtanteil rund 50 Prozent unter dem für Fruchtjoghurts vorgeschriebenen Wert liegt, muss es sich eines Phantasienamens bedienen (wir kennen das von Fruchtsaft/Fruchtnektar/Fruchtsaftgetränk und ... jaaa: PUNICA - Die Fruchtoase). Das ist die Verschleierung. Kindersprache: Natürlich lassen sich die Kleinen lieber von einem »Fruchzwerg« verzaubern, als von einem »Der große Bauer Joghurt« - die alte »Käptn-Iglo«-Strategie.
Ernährungsphysiologisch sind die Fruchtzwerge bedeutungslos. Angesichts ihres Zucker- und des Fettgehalts sind sie einem Schokoriegel viel verwandter als einem klassischen Fruchtmilchprodukt. Sagen wir es doch direkt: Es sind Süßigkeiten. Die von Ihnen zitierte Internetseite könnte auch für Haribo stehen.
Aus industrieller Sicht sind Produkte wie Fruchtzwerge ein Segen, kann man doch hier all jene Stoffe der Milch verarbeiten, die bei der Herstellung hochwertiger Produkte (Butter, Käse, Naturjoghurt) zurück bleiben. Ich behaupte sogar, dass die Fruchtzwerge dazu erfunden wurden, den kläglichen Rest der Molkereikette (um das Wort »Abfälle« zu vermeiden) zu vergolden. Das Wort »Frischkäsezubereitung« sagt eigentlich alles: hier haben die Labors von Danone alles gegeben. Der Rest ist Marketing: Toller Name, verrückte Verpackung, bunte Werbung ...

Meine Tochter findet die Fruchtzwerge ganz klasse. Ich aber kann mich kaum überwinden den Deckel abzulecken, wo ich sonst bei Süssigkeiten immer als Erster hier schreie
Ich finde die schmecken ganz furchtbar künstlich.

Sollte mal überlegen ob ich die aus unserem Kühlschrank ausliste ...

Die Eis-Variante fand ich mal ganz lecker. Natürlich ist die Bezeichnung „Selbstmach-Eis“ ist eine Sch...-Werbung, denn außer selber einfrieren ist da nix selbstgemacht. Echtes Eis selbermachen ist doch mit ein wenig Arbeit verbunden.

Ich las mal in einem GEO Magazin, daß sich die Geschmäcker 3 -4 mal im Leben enorm ändern. Je nachdem was der Körper in den verschiedenen Altersstufen so braucht. Kinder brauchen natürlich Energie und Zucker und Fett.

Aber es erklärt auch warum Sardellen oder Oliven nicht bei jedem Kind auf dem Essensplan stehen. Wobei das 10 Jahre später vielleicht ganz anders aussieht.

Wozu wird man eigentlich ständig mit der "Jetzt mit der Süße aus Früchten" Werbung zugeballert, wenn es dann doch bei kaum jemandem im Gedächtnis hängen bleibt.