Durchgeschmortes Netzkabel
Meine Putzfrau beklagte sich, weil ihre Wischmaschine nicht mehr funktioniert. Kein Strom mehr, sie macht gar nichts. Nothing. Nada. Niente. Rien ne va plus. Wie auch – denn vermutlich als Folge eines Kabelbruchs waren nämlich die Adern im Kabel unmittelbar am Stecker durchgebrannt. Winzige Kupferkügelchen rollten mir schon entgegen, als ich die Ummantelung aufschlitzte.
In diesem Fall hat sich das Problem glücklicherweise einfach durch Versagen der Technik geäußert. Das hätte allerdings auch ziemlich schief gehen können.
In diesem Fall hat sich das Problem glücklicherweise einfach durch Versagen der Technik geäußert. Das hätte allerdings auch ziemlich schief gehen können.
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Kommentare
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Mithi am :
M am :
Melanie am :
M am :
Man sollte sich die Personen gut aussuchen die das Kontrollieren!
Seit ich das gesehen habe sind solche "Prüfungen" für mich erstmal keine klare Aussage mehr .. es geht halt auch anders wie ich gemerkt habe.
gast am :
TÜV-Abnahmen am Auto haben nix mit der Strassenqualität zu tun. Und so weiter.
Vera am :
Michael am :
a) Sämtliche gewerblich genutzten Geräte müssen gemäß BGV A3 einer Wiederholungsprüfung unterzogen werden. Die BGV sind verpflichtende berufsgenossenschaftliche Vorschriften. Die innerbetriebliche Organisation derselben folgt einer Gefährdungsbeurteilung gemäß Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV). Solche Sachen können trotzdem durchrutschen, gerade wenn die mechanische Beschädigung zwischen den Prüfterminen passiert.
Diese BGV-A3-Prüfungen kann jeder Elektriker machen, kostet nicht viel. Dann ist auch für die Versicherung alles rechtssicher dokumentiert -> im Schadenfall unbezahlbar.
b) Deine Steckdosen sollten durchweg mit Fehlerstromschutzeinrichtungen (RCD, früher FI genannt) ausgerüstet sein (vgl. DIN VDE 0100-410). Es gibt im Rahmen des "Bestandsschutzes" keine Nachrüstpflicht, die Maßnahme ist aber sehr sinnvoll, da RCD nicht nur dem Personenschutz dienen, sondern auch dem Brandschutz.
Kupferkügelchen weisen auf einen satten Kurzschluss hin, Brandsachverständige lieben sowas als Beweis. Mit RCDs wäre die Auslösung wesentlich früher bei einem Fehlerstrom von 30 mA erfolgt. Wenn man das mangels RCD ausschließlich dem Leitungsschutzschalter überlässt, erfolgt die Auslösung erst bei 10 A bzw. 16 A.
Freundlicher Tipp: Lass dich mal diesbezüglich beraten: Unterverteilungen und Arbeitsmittel.
Marianne am :
Ich habe mich immer gefragt wie das alles funktioniert mit dem ganzen Elektrozeug.
Aber klar, in dem Kabel sind so winzig kleine Kügelchen und die treiben dann die Maschinen an. So ähnlich wie bei Druckluft.
Bernd am :
Bernd am :
Gut, nochmal.
"in dem Kabel sind so winzig kleine Kügelchen"
Stimmt fast, die nennen sich Proton, Neutron und Elektron. Letztere sind die Analogie zur Druckluft.
Marianne am :
Ich gucke da mal lieber bei Wikipedia nach. Mit den Antworten hier von Freizeitwissenschaftlern kann man ja nix anfangen.
Positron am :
Da sagt der Türsteher: Tut mir leid, aber heute nur für geladene Gäste.
Anja am :
Michael am :
In diesen Leitungen finden sich Kupferadern. Kommt es zu einem Kurzschluss schmilzt das Kupfer aufgrund von Lichtbogenbildung an der Fehlerstelle zu kleinen (Kupfer-)Kügelchen, die dann herausgeschleudert werden.
Marianne am :
Ja klar, weil man Licht auch biegen kann.
Michael, Du guckst eindeutig zuviel Star Wars.
Michael am :
Apropos Star Wars: Lichtbogen kann man auch nützlich anwenden, z. B. beim Lichtbogenschweißen (E-Schweißen), Lichtbogenantriebe werden in der Raumfahrt bereits heute angewandt (Satelliten).
Marianne am :
Männer, mal wieder typisch. Ist das so ein Initiationsritus?
Ryu am :
Einfach mal mit der elektrischen Heckenschere die Zuleitung durchtrennen. Der Sicherungsautomat löst auch trotz RCD aus Der RCD trennt meist erst nach 30ms. Gibt auch 10ms und 250ms (Brandschutz).
Sollte in der Ausbildung eigentlich drangekommen sein...
Michael am :
Du verwechselst den Bemessungsfehlerstrom des RCD mit der Auslösezeit. Ein RCD mit einem Bemessungsfehlerstrom von 30 mA muss gemäß Gerätenorm (für Schutzschalterhersteller relevant) DIN VDE 0664-10 (Tabelle 1 im Abschnitt 5.3.12) innerhalb von 300 ms bei Bemessungsfehlerstrom auslösen. Selektive RCD dürfen längere Auslösezeiten haben. Die Errichternorm (für den Elektroplaner relevant) DIN VDE 0100-410 lässt etwas längere Auslösezeiten zu.
Neben den Standard-RCDs mit 30 mA Nennfehlerstrom gibt es auch besonders empfindliche 10-mA-Ausführungen fürs Kinderzimmer oder solche mit 300 mA oder 500 mA Nennfehlerstrom für Brandschutzapplikationen.
Für satte Kurzschlüsse ohne Erdbeteiligung sind die Leitungsschutzschalter (LS-Schalter) zuständig. Kurzschlüsse mit Erdbeteiligung sowie Personen- und Brandschutz sind die Domäne der RCDs.
Um bei dem Beispiel Heckenschere zu bleiben: Es ist im Netzsystem TN-C-S schwierig, bei einem Arbeitsmittel einen Kurzschluss ohne Erdbeteiligung in der Anschlussleitung mechanisch zu generieren.
Das macht RCDs in Kombination mit den LS-Schaltern so wichtig und empfehlenswert.
Ryu am :
RCDs wirken gegen hochohmige Ströme gegen Erde. Ein Schnitt einer Heckenschere in ein Kabel ist ein Kurzschluß gegen N oder PE und löst den LS aus.
Michael am :
Das Beispiel mit der Heckenschere bringt mich etwas in Verlegenheit, weil das ist der Spezialfall schlechthin: Zum einen sind diese Heckenscheren für gewöhnlich Schutzisoliert bzw. Vollschutzisoliert, zum anderen werden diese Heckenscheren gerne über Leitungsroller (manchmal sogar mehrere hintereinandergeschaltet) in feuchter Umgebung - also draußen - betrieben.
Bei so einer Konstellation wird der RCD für die Einhaltung der Abschaltbedingungen sorgen müssen, da der magnetische Schnellauslöser (zuständig für den Kurzschlussschutz) des LS-Schalters bei solchen Schleifenwiderständen im Kurzschlussfall mitunter nicht wirklich angeregt wird. Ich würde vermuten, gerade bei Heckenscheren wird der RCD bei durchgeschnippelter Anschlussleitung als Auslösegewinner dastehen.
Es ist aber so - und das ist wichtig für die Mitlesenden: Fehlerstromschutzschalter (RCD, früher FI genannt) und Leitungsschutzschalter (LS-Schalter, auch salopp Sicherungsautomat genannt) ergänzen sich optimal und sollten in keiner Unterverteilung fehlen. RCDs für möglichst viele Stromkreise nachzurüsten ist eine gute Investition in die Sicherheit bei überschaubaren Kosten (TN-S-Netzsystem unterstellt).
Manch Lebensmitteleinzelhändler mag keine RCDs, weil die bei Kühltruhen gerne auslösen. Kühlungsausfall ist die Katastrohe schlechthin. Dazu sei Folgendes angemerkt: Man hat früher zahlreiche Stromkreise über einen einzelnen RCD geschützt. Da Geräte betriebsmäßige Fehlerströme aufweisen (dürfen) addieren sich bei zahlreichen Stromkreisen diese gesammelten Leckströme und sorgen für Auslösungen bei jeder Kleinigkeit.
Das ist heute anders, die heutigen RCDs sind unempfindlicher gegen Fehlauslösungen (Gewitter, Einschaltströme, ...) und man nimmt viel mehr RCDs in die Verteilungen für die Stromkreise. Es muss auch gesagt werden: Ein RCD löst selten ohne Grund aus.
Helmut am :
Kopernikus am :
Rudolf am :
Um sich dem Einfluss der Erde zu entziehen bedarf es aber einiges an Aufwand.
Selbst eine Mondlandung, die ja schon einiges kostet, reicht nicht aus. Da müsste man noch weiter weg sein.
Herbert am :
Sonstwer am :
Ziehen am Kabel kann tatsächlich das Kupfer der Litze strecken, überdehnen, so dass dann der dünnere Querschnitt überhitzt, Plastik schmilzt, ... Fehlerbild siehe oben.
fchk am :