Skip to content

Rouladen, Strauße, Krokodile

Der tagesspiegel hat eine Meinung, der ich mich mal wieder anschließen kann:
"Die meisten Verbraucher wollen gar nicht wissen, wo ihr Fernseher herkommt oder wie das Huhn gelebt hat, bevor es sich in Chicken Wings verwandelt hat. Das ist verständlich, weil angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheit jeder versucht, sein Geld zusammenzuhalten. Wenn aber eine Mehrheit der Menschen nur nach dem Preis kauft, haben es teure Produkte „made in Germany“ schwer. Das ändert sich schlagartig, wenn sich die Risiken der Massenproduktion zeigen. Kaum glauben wir, dass es uns an den Kragen geht, verweigern wir uns kollektiv. Die Angst vor BSE hat nicht nur das Verbraucherministerium, sondern überall in Deutschland Straußenfarmen entstehen lassen und Krokodilfleisch in deutsche Pfannen gezaubert. Heute schmoren dort wieder Rouladen aus Massentierhaltung. Mit der Entscheidung für oder gegen ein bestimmtes Produkt, für oder gegen einen bestimmten Anbieter, könnten wir Konsumenten Einfluss auf das nehmen, was uns vorgesetzt wird. Verbraucher können mehr als nur verbrauchen. Schade, dass sie es allzu oft nicht tun."

Wie schön, daß ich den Newsletter der Verbraucherzentrale bestellt habe. Der hält mich auch mit wichtigen Verbraucherinfos und Gerichtsurteilen auf dem Laufenden, wenn ich keine Zeit habe, selbst zu surfen. :-)

Trackbacks

Keine Trackbacks

Kommentare

Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt

blogliesel am :

Und das wird noch schlimmer, lass erst mal Merkel und Konsorten regieren. Es ist nicht nur die Unsicherheit. Seit Einführung des Teuro haben immer mehr Verbraucher gar nicht das nötige Geld um sich teure Lebensmittel überhaupt zu leisten, dazu zählen mittlerweile auch viele Normalverdiener. Ich sagte es schon, der Deutsche spart zuerst bei den Lebensmitteln. Die Zeit der großen Schlemmerei ist vorbei.

Es war die Lebensmittelindustrie, die die Gunst der Stunde genutzt hat, die Lebensmittelpreise drastisch anzuheben, weil die Aktionäre den Hals nicht voll genug bekommen.

Wie soll der Verbraucher mit seinem Einkommen auskommen, wenn ihm der Staat in alle verfügbaren Taschen greift, Benzinpreis, Energiekosten, etc. Essen muss er ja auch noch.
Da werden dann eben Kartoffeln aus Ägypten oder aus Israel gekauft, Eier von Käfighühnern, die vor Schwäche kaum noch Eier legen können.
Der BSE-Schock hat leider nicht lange genug angehalten, aus den Augen aus dem Sinn. Das war auch politisch so gewollt, hätte man doch sonst die Fleischindustrie subventionieren müssen. Und so ein paar mehr Creutzfeld-Jacob-Kranke fallen doch eh nicht auf. Sonst würde man sich eher dazu bereit erklären beim regionalen Metzger zu kaufen, der einem nachweisen kann wo das Fleisch herkommt.

Wer möchte schon anstatt einer schönen Rindsroulade Fleisch vom Krokodil essen und wie macht man den Kindern klar, dass da Schnappi auf dem Teller liegt? Da bleibt nichts weiter übrig, als in den Supermarkt zu gehen und das upgedatete Fleisch im Sondersonderangebot zu kaufen. Eine Nacht im Dunkeln liegengelassen und mal nachgeschaut obs nicht grün leuchtet und dann scharf angebraten. Der Mensch ist robust. Tataren reiten das Fleisch tagelang unter dem Sattel mürbe.

Vielleicht sollten wir uns so langsam auf eine asiatische Ernährungsweise umstellen.
http://photos21.flickr.com/28819682_387fa4d5b6_m.jpg
Heuschrecken, Seidenraupen, Kakerlaken, fein gegrillt und scharf gewürzt.

Volker am :

Sehr guter und richtiger Beitrag!

Nach meinen Beobachtungen sind es aber auch immer mehr sog. Besserverdienende, die kopfschüttelnd vor den Preisen in ihrem kleinen Supermarkt stehen und dann bei den Discountern nach günstigen Alternativen Ausschau halten.

Denn es ist eine Sache, einen vernünftigen Preis für gute Ware zu bezahlen, eine andere Sache, das Gefühl zu haben, abgezockt zu werden oder Apothekenpreise zu zahlen.

Simon am :

Wer hierzulande kein Geld für halbwegs ordentliches Essen hat kann mit Geld nicht umgehen. Zugegeben, ich esse auch häufiger TK-Pizza (die Salami darauf ist bestimmt nicht bio), aber sonst ist "made in germany" noch echt bezahlbar. Außerdem ist auf dem Markt einzukaufen immer ein Erlebnis.

blogliesel am :

Das sehen andere anders...Warum kaufen die Verbraucher an der Fleischtheke im Supermarkt oder aus dem Kühlregal beim Discounter?

Lass dir die Salami auf deiner TK-Pizza schmecken. Beim Schinken wirds problematisch, denn was als Schinken deklariert ist und auch so aussieht ist meistens Formschinken. Formschinken ist kein hochwertiger Schinken, sondern besteht in der Regel aus gepressten Fleischresten.

Marty am :

Wenn mein Bruder und Frau hier in D waren und wieder zurück nach Belgien fahren ist ihr Auto immer proppenvoll mit Lebensmittel. Nicht weil die in Belgien nicht schmecken, aber viel viel teurer sind. ist schon ein Unterschied ob man 22% Mehrwertsteuer oder 7% zahlen muss. In keinen anderen Industrieland geben die Leute so wenig für Lebensmittel aus.

Das sollte man mal auch bedenken.

Jürgen am :

hi,

das mit dem Essen geht eindeutig in Richtung Lebenslüge.
Ich selbst komme aus der Kunststoffbranche und wenn ich dort keine Lust mehr habe gehe ich in die Lebensmittelindustrie. Die gleichen spritzgußprozesse, die dann irgendwelche Hühnchenformfleischprodukte herstellen.
Einzig, das mit der Panade ist cool. Die wirkt als Trennmittel in der Form und wird mittels Robotsystem eingebracht.
Aber für solche Probleme gibt es eindeutig Werkzeuge wie die FMEA (Fehler-Möglichkeiten-Einschluß-Analyse). Ist wie in der Technik mit Lebensmittel und essen hat das nichts mehr zu tun.
mit freundlichem Gruß

jürgen

Nur registrierte Benutzer dürfen Einträge kommentieren. Erstellen Sie sich einen eigenen Account hier und loggen Sie sich danach ein. Ihr Browser muss Cookies unterstützen.

Die Kommentarfunktion wurde vom Besitzer dieses Blogs in diesem Eintrag deaktiviert.

Kommentar schreiben

Standard-Text Smilies wie :-) und ;-) werden zu Bildern konvertiert.
:'(  :-)  :-|  :-O  :-(  8-)  :-D  :-P  ;-) 
BBCode-Formatierung erlaubt
Die angegebene E-Mail-Adresse wird nicht dargestellt, sondern nur für eventuelle Benachrichtigungen verwendet.
Formular-Optionen