Ausreden / Entschuldigungen für Diebstahl
Der eine oder andere mag es als zu streng betrachten, aber dennoch finde ich, dass die Zustände "alkoholisiert" oder "unterzuckert" nicht einen Diebstahl entschuldigen. Jedenfalls nicht in der Konstellation, dass diese Leute ein paar Teile ganz regulär bezahlen und "zufällig" die Flasche Alkohol oder irgendeine andere hochwertige Ware, die sich noch in der Jacken- oder Handtasche befand, vergessen.
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Kommentare
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c64_doc am :
Geklaut ist geklaut.
Aufrechtgehn am :
Als Nicht-Ladenbesitzer habe ich aber eine andere Sichtweise: eine Alkohol- oder sonstige Drogenabhängigkeit ist eine Sucht. Diese Menschen können ihr Handeln nicht mehr steuern. Sie begehen Ladendiebstahl oder noch schlimmere Delikte, um ihre Sucht zu finanzieren. Eine Sucht übrigens, an welcher im Falle Alkohol der Staat und Du mitverdienen (das ist kein Vorwurf, Du tust ja etwas Legitimes, nur eine Feststellung).
Sucht ist eine Krankheit. Diese Menschen brauchen Hilfe, keine Strafe. Sie sind natürlich trotzdem für ihr Tun verantwortlich, aber eben nur noch eingeschränkt, weil sie von der Sucht gesteuert werden. Strafen helfen da nichts. Die Justiz handelt in diesen Fällen richtig, wenn sie die Verfahren einstellt oder die Diebstähle mit anderen, schwerwiegenderen Vergehen "verrechnet".
Was ich nicht richtig finde, ist, dass man Dich als Betroffenen mit dem Schaden sitzen lässt. Das ist ein generelles Manko unseres Justizsystems, das sich nur mit den Tätern befasst und die Opfer alleine lässt. Ich bin der Meinung, dass der Staat sich genau so um die von Kriminalität Betroffenen kümmern muss und, wenn beim Täter nichts zu holen ist, den Schaden erstatten sollte. Letzten Endes zahlen wir den Schaden sowieso alle über höhere Ladenpreise, dann können wir das auch über höhere Steuern direkt tun.
damaeg am :
Purator am :
Ich hoffe für dich, dass Du irgendwann mal Opfer von Drogensüchtigen wirst. Wenn Du dann zusammengeschlagen und ausgeraubt im Gebüsch liegst, dann erkennst Du hoffentlich, wie sinnvoll "Hilfe" in diesem Fall ist.
dj teac am :
Auch wenn die ich die Aussagen von Aufrechtgehn für Mist halte.
Was du von dir gibst ist nur noch armselig.
Aufrechtgehn am :
Eine "Kuscheljustiz" haben wir meines Erachtens aber eher, wenn es um Steuersünder, Anlagebetrüger, Wirtschaftskriminelle und ähnliche echte Sozialschmarotzer geht. Die, die richtig massiven Schaden anrichten, gegen welchen die von Alkoholikern und Junkies begangenen Ladendiebstähle sich lächerlich ausnehmen - genau so wie im Vergleich die Strafen für Wirtschaftskriminelle. Und die haben keine Sucht als Entschuldigung, nur die pure Gier.
Mein Punkt ist aber: Gefängnisstrafen helfen nicht. Weder den Tätern noch der Gesellschaft. Björn kriegt sein Geld auch nicht wieder, wenn der Dieb hinter schwedischen Gardinen verschwindet. Im Gegenteil, er zahlt mit seinen Steuern auch noch für die Gefängnisunterbringung - Geld, das wesentlich sinnvoller für Therapieplätze ausgegeben wäre, von denen es viel zu wenige gibt. Wenn Du einen Drogensüchtigen in den Knast steckst, ohne ihn zu therapieren, kommt er nur mit weiteren Schulden raus (denn das Zeug gibt's da drin erst recht) und macht genau so weiter. Das ist einfach nur sinnlos. Und nochmal: wir reden hier von Ladendiebstahl, nicht von Gewaltverbrechen!
Aber wir hätten die Probleme ohnehin nicht in dieser Häufung, wenn auch andere Drogen außer Alkohol und Zigaretten legalisiert und zu regulären Preisen staatlich strengstens kontrolliert an Volljährige verkauft werden würden, nach dem diese über Gefahren und Risiken aufgeklärt wurden. Gleichzeitig würden wir damit dem organisierten Verbrechen einen Großteil seiner Geschäftsgrundlage wegnehmen (also, den Banden, nicht den Banken, das ist zwar auch organisiertes Verbrechen, aber das ist eine andere Baustelle ).
Herr Bert am :
Purator am :
Ich gebe Dir grundsätzlich Recht - ein Gefängnisaufenthalt ohne Therapie ist nicht sehr sinnvoll. Aber eine Therapie ohne Gefängnis ist das ebenso. Denn was soll den jemand mitnehmen, der gelehrt bekommt "Wenn Du drogensüchtig bist, wirst Du nicht so schlimm bestraft, weil Du ja drogensüchtig bist." Deshalb sollte im Gegenteil die Drogensüchtigkeit noch strafverschärfend wirken. Warum? Irgendwann ist der Täter ja mal zu den Drogen gekommen. Sehr, sehr viele Menschen schaffen es, den Versuchungen der Drogen zu widerstehen - es ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit, sich an die geltenden Gesetze zu halten. Auch die Gefahren von Drogen sind ja nun hinreichend bekannt. Da kann sich keiner rausreden...
Hier in Leipzig geht die Kuscheljustiz sogar so weit, dass die therapierenden Streetworker die Junkies warnen, wenn die Polizei die Hintermänner der organisierten Drogenhandelskriminalität greifen will. Solch eine "Therapie" hilft niemanden.
Herr Bert am :
Alles nur möglich, weil Süchtige kriminalisiert werden und deren Opfer keine staatliche Hilfe bekommen.
Purator am :
aufrechtgehn am :
So? Hast Du darüber belastbare Statistiken, welche diese Theorie belegen? Ich halte das nämlich, mit Verlaub, für hanebüchenen Unfug. Aber selbst, wenn das so wäre: sollen dann Ladendiebe quasi schon mal im Voraus dafür bestraft werden, dass sie eventuell mal später ein Gewaltverbrechen begehen könnten?
Eine Frau, die den Leuten vorschlug, sich Arbeit zu suchen, musste gar zügig die Flucht ergreifen.
Das ist nun auch die dümmste aller überflüssigen Belehrungen. Mal angenommen, Du wärst Arbeitgeber: würdest Du einen Junkie einstellen? Ich auch nicht. Wer so ein dummes Zeug von sich gibt, darf sich über eine rustikale Reaktion nicht wundern. Wenn mich ein Junkie anschnorrt, gehe ich entweder gesenkten Blickes weiter oder sage im freundlichen Ton "Sorry, nein". Und hatte noch nie Probleme mit denen.
Ich gebe Dir grundsätzlich Recht - ein Gefängnisaufenthalt ohne Therapie ist nicht sehr sinnvoll. Aber eine Therapie ohne Gefängnis ist das ebenso.
Eine Therapie kann nur erfolgreich sein, wenn sie aus eigener Einsicht freiwillig erfolgt. Die Menschen müssen sich dafür öffnen können, ihre Schwächen eingestehen, ihr innerstes offenbaren. Das Gefängnis ist dafür der denkbar ungeeignetste Ort. Dort herrscht permanent Druck und Repression, es gilt das Gesetz des Stärkeren - so funktioniert das nicht.
Gefängnis kann immer nur das allerletzte Mittel sein, wenn alles andere versagt hat.
Lutz am :
Thomas am :
Aber wir hätten die Probleme ohnehin nicht in dieser Häufung, wenn auch andere Drogen außer Alkohol und Zigaretten legalisiert und zu regulären Preisen staatlich strengstens kontrolliert an Volljährige verkauft werden würden
---
Was für ein Unsinn!
a) Da, wo es sich lohnt, werden auch Alkohol und Zigaretten heute noch illegal, ganz ohne staatliche Kontrolle, verkauft. Einfach mal Berlin und die Kofferraumhändler mit Zigaretten als Beispiel nehmen. Beim Alkohol sind die Steuern noch nicht so hoch, dass es sich lohnt, aber das kann ja noch kommen.
b) Der Staat kann kein Interesse daran haben, Süchtigen von morgens bis abends alle paar Stunden Drogen zu verabreichen, das wäre eine massive Verletzung der Fürsorgepflicht.
c) Es gibt genug Therapiemöglichkeiten, sie werden nur nicht genutzt, weil sie unbequem sind. Mag sein, das ist auf'm platten Land anders, aber in den nördlichen Großstädten sind ständig Angebote verfügbar. Nur: die enthalten dann auch Entzug, und das ist natürlich keine schöne Aussicht. Also sagen sich viele "noch bin ich nicht so weit".
Raoul am :
Zu b) Eine interessante Fürsorgepflicht, die körperliche Abhängigkeit (Tabak, Alkohol) fördert, aber begrenzte psychische (Marijuana, Psychedelika) unter Strafe stellt.
Zu c) Du scheinst da sehr fundiertes Wissen zu haben. Sag doch mal was Konkretes, das kein Merkeltext sein könnte.
dj teac am :
Doch sind sie.
aufrechtgehn am :
Nur leider mauern die Krankenkassen bei der Kostenübernahme. Ich hab das bei einem Freund von mir, der dringend eine Therapie machen wollte (inklusive Entgiftung), selbst schon erlebt. Das Genehmigungsverfahren ist ein bürokratischer Alptraum, an dem schon ein gesunder Mensch verzweifeln kann (ich bin selbst Bürokrat!), und dauert monatelange. Ein Süchtiger, der oft noch ganz andere Baustellen hat, kann das gar nicht durchstehen. Auch das ist ein Systemfehler: diese Einrichtung müssen vom Staat finanziert werden, nicht von den Kassen. Jeder, der eine Therapie will, muss diese sofort, noch am gleichen Tag, dort antreten können. Das ist bei dieser Krankheitsform existenziell.
Jondoria am :
Mit dieser negativen Einstellung ziehst du negativität auch an !!
TheK am :
Ein anderes Thema sind Leute, die Aufgrund von irgendwelchen Substanzen so verpeilt sind, dass sie nicht alle Artikel auf's Band legen.
Herbert am :
Spielsucht, Sexsucht, Pädophilie, Sadismus, um nur mal vier Beispiele zu nennen.
Poste mal bitte Vorschläge wie man diesen armen Hilfesuchenden Unterstützung anbieten kann und wie man deren Verhalten legalisieren könnte. Sofern sie keine Straftaten mehr begehen könnten, weil man ihr Verhalten als legal einstuft, nähern wir uns mit großen Schritten einer optimalen Gesellschaftsform.
Conny am :
Alkohol ist sowieso keine Entschuldigung.
Conny am :
Bulli am :
Es hat seit 30 Jahren noch nie Fragen oder Probleme gegeben.
scratchy am :
Perry am :
wahrer kann man es garnicht sagen
Blogolade am :
Sucht ist sicherlich etwas, was die Leute überhaupt erst motiviert zu klauen aber als Entschuldigung kann man es nicht gelten lassen. Wenn sie den Arsch in der Hose und ihr Leben im Griff hätten, würden sie arbeiten gehen. Haben sie aber nicht, sie gehen den Weg des geringsten Widerstandes, also den, wo sie nicht täglich 8 Stunden schaffen um dann erst am Monatsende ihre Knete zu kriegen die sie dann binnen weniger Tage auf den Kopf hauen werden.
Wer ahnt, dass er mit seinem Geld nicht umgehen kann, wer lieber alle paar Tage oder tägliches Einkommen hat (Diebstahl, Hehlerei, Prostition meine ich gerade) ohne sich dabei einem Vorgesetzten unter zu ordnen, der wird das Leben nicht freiwillig aufgeben sondern schauen, wie er weiter so über die Runden kommt.
Ich bin kein Freund davon, jeden sofort lange in den Knast zu stecken, man kann es durchaus erstmal mit einem ordentlichen, spürbaren(!) Schuss vor den Bug versuchen aber wenn das nix nützt, dann ist klar dass die "Kuscheljustiz" auch nix mehr bringt und da müssten die Wege deutlich verkürzt und verschärft werden. Damit kein klauender Junkie mehr monatelang rumrennt bis das Verfahren wegen Geringfügigkeit eingestellt wird. (die ewig verschleppten Verfahren in D mahnte ja sogar die EU schon an...)
Desweiteren finde ich, dass Menschen, die anderen materiellen oder finanziellen Schaden zugefügt haben, an irgendeiner Stelle, sei es im Knast oder mit dem Besen (nicht Laubsauger!) auf der Straße arbeiten sollten um den Schaden wieder gut zu machen.
Herr Bert am :
So ärgerlich das auch für Björn und seine Mitbewerber ist, Sucht ist und bleibt eine chronische Erkrankung. Solange sich der Betroffene keine Hilfe sucht, wird er immer wieder versuchen, seine Sucht zu befriedigen. Das hat nichts mit Arsch in der Hose zu tun.
Es ist eine Krankheit.
Danke an @Aufrechtgehn für den wirklich besten Kommentar.
Thomas am :
Jeder Süchtige weiß, dass er süchtig ist und Hilfe braucht, um davon los zu kommen. Wenn er diese Hilfe nicht annimmt (ist ja nicht so, als wenn die Junkies sie suchen müssten), dann tut er das bewusst.
Aber klar, "ich war alkoholisiert" funktioniert ja auch immer super als Verteidigung wenn jemand mal wieder jemanden überfahren hat. Und die Richter finden auch nichts dabei, wenn die "tottraurigen" Leute dann nach 'nem Jahr wegen der selben Story wieder ankommen.
Entmündigen ist da wohl das beste. Und die Apologeten gleich mit.
Jose am :
Raoul am :
Heinrich am :
Strafen machen Taten nicht ungeschehen. Daher kann man sich Strafen auch gleich sparen.
Gefängnisstrafen nützen dem Täter gar nichts, also sollte man darauf ganz verzichten.
Um nun aber Straftäter nicht ungerecht zu behandeln darf man nicht willkürlich eine Linie ziehen bei Drogendelikten.
Die Justiz gehört komplett abgeschafft, jedwedes Handeln sollte legal sein.