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O&G-Waage

Etienne hat mir folgende Mail geschrieben:
In unserem lokalen E-Center wurde seit Jahren das Gemüse & Obst direkt an der Kasse gewogen. Für mich, als Kunde, war dies sehr angenehm.

Vor 3 Wochen wurde dann plötzlich wieder auf das 'alte' System umgestellt. Also Gemüse & Obst selber wiegen und Aufkleber dran machen. Nicht das dies mich sonderlich stören würde, aber neugierig warum man wieder auf das selber Wiegen umstellt bin ich schon. Leider wissen die Verkäuferinnen auch nicht warum dies Umgestellt wurde, empfinden es sogar als 'nervig', da sehr viele Kunden an der Kasse wieder zurück in die Obst- & Gemüseabteilung geschickt werden müssen um das vergessene Obst/Gemüse zu wiegen.
Ich bin ja ein absoluter Befürworter von den sogenannten "Check Out"-Waagen, also die in die Kasse integrierten Waagen. Mal gucken, was die für Vor- und Nachteile haben:

Vorteile:
– Keine Manipulationsmöglichkeiten
– Keine / Weniger verwechselte Artikel
– Es wird kein zusätzliches Etikettenpapier benötigt
– Weniger Störungen durch z.B. Papierstau etc.
– Die Etiketten kleben nicht überall in der Abteilung
– Die Kunden kennen es so aus anderen Läden
Nachteile:
– Kleine Verzögerung an der Kasse
– Höherer Anschaffungspreis (Pro Kassenplatz eine Waage statt einer zentralen SB-Waage)
Warum in besagtem E-Center auf das klassische System umgestellt wurde, kann ich nicht sagen. Ja nach Anzahl der Kassen, die in einem E-Center ja nun höher ist als in einem kleinen Nahversorgermarkt, könnte tatsächlich die Anschaffungspreis relevant gewesen sein. Aber warum man ein bestehendes System wieder abbaut, ist mir absolut schleierhaft…

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Kommentare

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Gurkensenf am :

möglicherweise wird das kassensystem allgemein umgestellt und die sb-waage ist der erste schritt?

oidaamoe am :

Bei uns im Alnatura darf man auch selber wiegen, mit der Begründung, dass die Kunden dann schon vor der Kasse den tatsächlichen Preise kennen und nicht nur den Kilopreis.
Ich denke, gerade im hochpreisigen Biosegment spielt das durchaus eine Rolle.

DJ Teac am :

Dafür gibt es in manchen Läden auch eine Kundenkontrollwaage.
Trotzdem wird dann an der Kasse nochmal gewogen.
Das wäre ja auch hier möglich gewesen.

Aber warum man jetzt von A auf B umsteigt verstehe ich nicht.

Edekaner am :

Bei uns waren folgende Gründe für das Wiegen in der Abteilung ausschlaggebend:
Durch die hohe Anzahl an Produkten von Landwirten aus der Region, die nur ohne Verpackung anliefern können, hast du Teilweise 10-12 Sorten Äpfel, mehr als 10 Sorten Tomaten usw. die kann keine Kassiererin mehr an der Kasse unterscheiden. In der Abteilung ist immer Jemand, der ein Auge darauf werfen kann, und auch helfend zur Hand gehen kann. An der Kasse nicht möglich.
Man hat dem Kunden eine eine Art Preiswahrheit gegenüber. Wir haben Äpfel von 80 Cent das Kilo bis 3,50 Euro/kg. Tomaten das Gleiche. Warum sollen wir die alle für 2,50/kg verkaufen.
Oder eben mit viel Verpackungsmüll abpacken, dann kann der Kunde aber nur die abgepackten Mengen kaufen und nicht nur einen Apfel.
Entweder wir lieben Lebensmittel oder verramschen auch nur wie der Discounter nebenan.

tyler am :

Also quasi:
"Wir lieben Lebensmittel
...können uns aber keine zehn Apfelsorten merken."

Sind das denn nicht die guten Äpfel vom Bauern Lempke, bei dem die Bedienung weiss, dass der Apfelbaum am Südhang steht?

Aufrechtgehn am :

Also, die Kassiererin kann die Sorten nicht auseinanderhalten, aber die Kunden sollen das können? Wie illusorisch ist das denn bitte? Die Meisten können doch schon kaum Äpfel von Birnen unterscheiden, aber dann noch 10 Sorten auseinanderhalten? Ich wäre da als Kunde überfordert! Davon mal abgesehen, weiß ich aus meiner Zeit an der Kasse beim toom, wie massiv bei Kundenwaagen beschissen wird. Entweder, in dem weniger abgewogen und dann im Nachhinein noch dazugepackt wird. Oder indem die billigere Preistaste genommen wird (wetten, dass in Ihrem Beispiel fünfmal mehr Äpfel für 80 Cent / kg abgewogen werden, als tatsächlich gekauft werden?). Und solange die Preisdifferenz nicht all zu massiv ist (2kg Obst für unter einen Euro), fällt das an der Kasse auch nicht auf.
Ganz, ganz schlechte Idee.

tyler am :

Hehe, das war auch mein erster Gedanke.
Die Kassiererin kann die Sorten nicht auseinanderhalten und der Preis schwankt zwischen ,80 und 3,50: Logisch, was die Kunden dann machen.
Man spart ja nicht nur Geld, sondern es ist für den Kunden ja auch viel einfacher, sich nur die Nummer für die billigste Sorte zu merken.
"Ui, hab ich zehn verschiedene Äpfel, werd ich auch mal ordentlich einzeln abwiegen und mit dem richtigen Preis versehen"
Man kann jetzt natürlich über die fehlende Grundehrlichkeit der Kunden schimpfen, aber spätestens, wenn Ehrlichkeit für den Kunden zur Arbeit ausartet, erwartet man zu viel.

DJ Teac am :

Vor allem da ich auch Märkte kenne wo die Kassenkräfte diese verschiedenen Sorten auch wirklich auseinander halten können.
Im Zweifelsfall von mir aus einen kleinen Bilderkatalog.

Aber ich finde dass es, wenn man nur die SB Waage benutzt, immer wieder zu Betrug kommen wird.

Mafdet am :

Von den Kunden wird doch gar nicht erwartet, die siebentausenddreihunderteinundachzig Apfelsorten auseinanderzuhalten.
An den Apfelkisten werden doch wahrscheinlich Schildchen mit den Namen der Apfelsorten und der Nummer der Taste, die man an der Waage drücken soll, stecken. So ist es zumindest bei allen Supermärkten in meiner Gegend, die die Kunden noch selbst wiegen lassen.

tyler am :

Schon klar.
Trotzdem hantiert man dann mit mehreren Türen, Wiegevorgängen, Produktnummern und Preisen wenn man verschiedene Äpfel nimmt.
Alles in eine Tüte, alles auf die Waage, 80cent-Taste gedrückt, auswiegen. Bon auf die Tüte.
billig *und* praktisch.

zbygnev am :

Moin,
ich hatte letzte Woche die Ehre, einer E-Center Neueröffnung beizuwohnen (als Mitarbeiter der gebuhten Veranstaltungstechnikfirma). In der O&G-Abteilung, wie oben schon beschrieben, eine *sehr* ausführliche Auswahl, auch verschiedener Sorten der verschiedenen Obst- und Gemüsearten. In einem Gespräch, das ist zufällig mitbekommen habe, wurde der Ladeninhaber gefragt, warum er denn das "Kunde wiegt und beaufklebert"-System fährt, obwohl die (8) Kassen auch wiegen könnten: "geht schneller, die Verkäuferin in der Abteilung kennt die Warensorten, die Kassenaushilfe nicht unbedingt. Weniger Telefoniererei von der Kasse in die Abteilung". "Aber werden Sie da nicht von den Kunden ab und an behumpst?" - "Ja. Wissen wir, leben wir mit."
Einen netten Hinweis an den Ladeninhaber gab's dann aber doch noch: "Schreibt doch besser "Warennummer" statt "PLU" auf die Etiketten (*) an den einzelnen Artikeln, wenn Ihr an die SB-Waage schon "bitte Warennummer eingeben" schreibt. *wir* wissen, was 'ne PLU ist, aber der Kunde?" :-)

(*) nette "Etiketten" an den Artikelfächern übrigens, programmierbar, mir einer Oberfläche wie ein E-Reader. Preisänderung: einmal 'ne Runde mit dem Programmiergerät machen, fertig, ohne eine Tasche voller alter Schilder für den Müll.

ChriScha am :

Jaja, als Veranstaltungstechniker muss man immer wieder mit "buhen" zurecht kommen ;-)

(Die digitalen "Etiketten" werden übrigens schon ziemlich lange eingesetzt, bisher aber wohl eher in Großmärkten.)

R2k am :

Gibt es dort nicht die Apfel Vermarktungsnorm, welche Vorschreibt, daß auf jedem einzelnen Apfel ein Etikett zu bappen hat? Irgendwo war ich der Meinung das mal gelesen zu haben.

dr. pop am :

Und was ist, wenn das Etikett apfelt abfällt?

MOW am :

Sind die Waagen in den Kassentischen nicht wartungsanfälliger? Selbst wenn die Waage nicht immer aktiv ist, kriegt die doch so einiges ab. Und die Dinger müssen ja auch alle gewartet und kalibriert werden. Von daher könnte ich noch so einigermaßen verstehen, daß die Dinger abgestellt werden, wenn gerade die Wartung ansteht oder das Kassensystem gewechselt wird (die Waagenanbindung kostet doch bestimmt auch nochmal extra?).

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