Auswahl der Azubis
Jonas hatte ein paar Fragen zur Ausbildung bei mir:
Die Auswahl der neuen Azubis hat bisher noch nie nach dem "klassischen" Schema stattgefunden. Ausschreibung, Bewerbungen, ggf. Einstellungstest – das alles gab es hier zumindest für den "Nachwuchs" noch nie. Stattdessen kamen sämtliche meiner Azubis aus dem eigenen Haus. Im Grunde haben es in den ganzen Jahren vor allem Aushilfen, teilweise Schüler und/oder Abiturienten, die hier vorher gejobbt haben und die ich folglich inkl. ihrer Arbeitsweise und -Leistung kannte, zum "Stift" gebracht.
Mein Fazit daraus: Eine sehr erfolgreiche Methode, die sich in den vielen Jahren sehr bewährt hat. Dadurch ergibt sich aber auch, dass Initiativbewerbungen von Ausbildungsplatzsuchenden hier auf relativ taube Ohren stoßen.
[…]Aktuell beschäftige ich einen Auszubildenden. Zu Spitzenzeiten hatte ich mal drei Lehrlinge gleichzeitig, aber das möchte ich nun aus organisatorischen Gründen nicht mehr machen.
Werden Sie dieses Jahr in Ihren Märkten Ausbildungsplätze anbieten? Wenn Ja, wie sind da Ihre Kriterien bei der Auswahl neuer Mitarbeiter bzw. Auszubildenen? Schauen Sie konsequent nur nach Zeugnissen und Noten oder spielen noch andere Kriterien eine Rolle?
Die Auswahl der neuen Azubis hat bisher noch nie nach dem "klassischen" Schema stattgefunden. Ausschreibung, Bewerbungen, ggf. Einstellungstest – das alles gab es hier zumindest für den "Nachwuchs" noch nie. Stattdessen kamen sämtliche meiner Azubis aus dem eigenen Haus. Im Grunde haben es in den ganzen Jahren vor allem Aushilfen, teilweise Schüler und/oder Abiturienten, die hier vorher gejobbt haben und die ich folglich inkl. ihrer Arbeitsweise und -Leistung kannte, zum "Stift" gebracht.
Mein Fazit daraus: Eine sehr erfolgreiche Methode, die sich in den vielen Jahren sehr bewährt hat. Dadurch ergibt sich aber auch, dass Initiativbewerbungen von Ausbildungsplatzsuchenden hier auf relativ taube Ohren stoßen.
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Kommentare
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Oskar am :
The other one am :
In vielen modernen handwerklichen Berufen sind ungelernte Aushilfen nur schwer einsetzbar.
Kathy am :
The other one am :
Drei Seiten weiter suchen Betriebe händeringend Auszubildende, zenhntausende Stellen sind unbesetzt.
Hier finden offensichtlich Topf und Deckel nicht zusammen.
Gray am :
DJ Teac am :
The other one am :
The other one am :
Luci am :
Das mag verschiedene Gründe haben:
Einige Ausbilder haben Ansprüche, bei denen einem die Luft weg bleibt. Ich habe mich damals mit Ausblick auf ein recht gutes Abitur auf verschiedene Ausbildungsberufe beworben. Planlos wie ich war (ich hab mir nie wirklich Gedanken gemacht, was ich mache, wenns mit dem Studium nicht klappt, und genau das traf dann ein), waren da Berufsbilder bei, bei denen man vor ein paar Jahren noch verwundert den Kopf geschüttelt hätte, wenn sich ein angehender Abiturient (egal welchen Schnitt er zu erwarten hatte) darauf beworben hätte. Ich habe teilweise Absagen bekommen, da mein vorraussichtlicher Abischnitt nicht gut genug sei bei Jobs, die wenige Jahre zuvor noch mit wesentlich schlechteren "MSA"-Abschlüssen besetzt worden wären.
Wenn Ausbilder aber heute sehr gute Abiturienten auf Ausbildungsplätze setzen wollen, die vor einiger Zeit noch mit guten Realschülern besetzt worden sind, kann man sich ausmalen, wie sich das auf andere Ausbildungsplätze mit "geringeren Anforderungen" auswirkt. Bereits der Durchschnittsrealschüler hat Schwierigkeiten, einen guten Ausbildungsplatz zu bekommen. Gerade große Unternehmen geben ihnen keine Chance und nehmen lieber Abiturienten, deren Ausbildung aufgrund des Abiturs teilweise um ein halbes Jahr verkürzt werden kann - bei besonderen "Strebern" mit entsprechenden Noten übrigens zusätzlich nochmal ein halbes Jahr, heißt insgesamt auf 2 bzw 2 1/2 Jahre statt 3 bzw. 3 1/2 Jahre.
Man sehe sich mal ausgeschriebene Stellen für Angestellte in großen Unternehmen an. Für die kleinste Position wird ein Bachelor-Abschuss erwartet, eine fachgerechte Ausbildung genügt den meisten Unternehmen nicht.
Nur so: Eine gute Freundin von mir war in ihrer Berufsschulklasse die einzige ohne Abitur, sie lernte Fotografin.
Andererseits klagen immer wieder gerade kleinere Handwerksbetriebe über mangelndes Grundwissen der Bewerber. Da geht es nicht darum, dass man erwartet, dass eine Auszubildende zur Friseurin Abitur hat und eine perfekte Kurvendiskussion hinlegt, sondern dass sie einfache Dreisätze bilden und lösen kann (sollte man, um beispielsweise die richtigen Rezepturen für Färbungen anzumischen). Ebenso, wie es in einer Tischlerwerkstatt wichtig ist, dass man Maße ausrechnen kann. Das sind keine großen mathematischen Herausforderungen, aber viele scheitern schon an der Frage, wie viele qm eine Tischplatte hat, die 1,00 m x 1,50 m hat.
Ich kenne mich bei den verschiedenen Schulformen in den verschiedenen Bundesländern und den entsprechenden Lehrplänen nicht aus, aber ich bin ehrlich gesagt überzeugt davon, dass jeder, der in einer allgemeinbildenden Schule 9 Jahre abdrückt, gewisse Dinge beigebracht bekommt. Dazu gehören unter anderem die oben erwähnten Dreisätze.
Man könnte jetzt über die Bedingungen an Schulen im Allgemeinen und die Qualität des Unterrichts im Besonderen diskutieren, aber ich denke das führt zu weit. Fakt ist, dass man nicht allgemein den Bewerbern oder den Ausbildern die Schuld geben kann.
Das System, wie es seit vielen, vielen Jahren in Deutschland existiert, wird leider der aktuellen Entwicklung nicht mehr gerecht...
The other one am :
Luci am :
Aber gemeint ist, dass es halt leider nicht mehr so richtig zusammen passt, was von der Schule her kommt und was von der anderen Seite gefordert wird...
Mapaed am :
http://www.praxis-loehlein.de/team.html
Jürgen am :
Oskar am :
The other one am :
Hier ist ein Foto des Fernsehturms in Toronto. Da ist man schon gezwungen einen Pfeil in das Foto zu malen sonst guckt da keiner hin.