Bewerbung oder Verarschung?
Da kam eine Bewerbung komische Sache per Post:
Der Umschlag:
DIN-Lang, die Anschrift wurde handschriftlich eingetragen. Wäre wenigstens das Schriftbild ordentlich und die Zeilen gerade, hätte ich nichts gesagt.
Das Anschreiben:
Ein sehr schief (mutwillig?) gefalteter Wickelfalz. Dazu noch so, daß der Briefkopf nicht nach oben zeigt, sondern "eingewickelt" ist. Unabhängig davon ist das Papier auch noch schräg durch den Tintenstrahldrucker gelaufen. Der Drucker verrät sich dadurch, daß es beim Falten des Bogens durch die noch feuchte Tinte gespiegelte Abdrücke auf dem Anschreiben gab.
Der Text:
Es folgen drei Absätze voller Lehrbuch-Standard-Blabla von dem ich definitiv nicht annehme, daß die Autorin des Briefes diese auch tatsächlich selber verfaßt hat. Den schwafeligen Inhalt ("Anforderungen entsprechen... teamorientiert... ausgiebig informiert... mehrere Praktika bestätigen mir die Wahl für den Beruf der Verkäuferin... rhabarber... palaver...") habe ich gelesen - und ignoriert.
Die "Unterschrift" wurde ebenfalls mit ausgedruckt. Wenigstens an dieser Stelle hätte der Gebrauch eines Tintenstiftes eine kleine persönliche Note eingebracht.
Ich bin mir nicht sicher, ob diese "Bewerbung" wirklich ernst gemeint ist oder ob das nur eine "Pflichtnummer" für die Bundesagentur für Arbeit war. Ein Armutszeugnis auf jeden Fall.
Natürlich wird es eine Absage geben. Die wird aber einen recht gepfefferten Inhalt haben. Aber dazu brauche ich bißchen Ruhe. Zu gegebener Zeit werde ich darüber berichten.
Der Umschlag:
DIN-Lang, die Anschrift wurde handschriftlich eingetragen. Wäre wenigstens das Schriftbild ordentlich und die Zeilen gerade, hätte ich nichts gesagt.
Das Anschreiben:
Ein sehr schief (mutwillig?) gefalteter Wickelfalz. Dazu noch so, daß der Briefkopf nicht nach oben zeigt, sondern "eingewickelt" ist. Unabhängig davon ist das Papier auch noch schräg durch den Tintenstrahldrucker gelaufen. Der Drucker verrät sich dadurch, daß es beim Falten des Bogens durch die noch feuchte Tinte gespiegelte Abdrücke auf dem Anschreiben gab.
Der Text:
26. Mai 2005Das ist schon ein bißchen her. Außerdem: Richtig schreibt sich die Datumsangabe mit der Nennung des Ortes in der Form "Ort, 26. Mai 2005".
"Bewerbung um einen Ausbildungsplatz als Verkäuferin."Das ist so weit okay. Kann einem ja niemand verbieten, sich auf gut Glück irgendwo zu bewerben.
"...habe ich Ihre Stellenanzeige im Internet gelesen..."Schon wieder jemand, der diese Stellenanzeige gelesen hat. WO?!? Ich habe keine geschrieben. Wenn jemand mal derartiges findet: Bitte melden!
"...bei Ihnen als Verkäuferin bewerben."Was denn nun? Als Auszubildende oder gleich als Verkäuferin? Okay, eine kleine Unaufmerksamkeit, die man verzeihen kann.
Es folgen drei Absätze voller Lehrbuch-Standard-Blabla von dem ich definitiv nicht annehme, daß die Autorin des Briefes diese auch tatsächlich selber verfaßt hat. Den schwafeligen Inhalt ("Anforderungen entsprechen... teamorientiert... ausgiebig informiert... mehrere Praktika bestätigen mir die Wahl für den Beruf der Verkäuferin... rhabarber... palaver...") habe ich gelesen - und ignoriert.
Die "Unterschrift" wurde ebenfalls mit ausgedruckt. Wenigstens an dieser Stelle hätte der Gebrauch eines Tintenstiftes eine kleine persönliche Note eingebracht.
"Anlagen:Such, such... kram, wühl... Wo? Auf dem Postweg verloren gegangen? Vergessen? Nicht da.
Lebenslauf mit Lichtbild
letztes Zeugnis (Kopie)"
Ich bin mir nicht sicher, ob diese "Bewerbung" wirklich ernst gemeint ist oder ob das nur eine "Pflichtnummer" für die Bundesagentur für Arbeit war. Ein Armutszeugnis auf jeden Fall.
Natürlich wird es eine Absage geben. Die wird aber einen recht gepfefferten Inhalt haben. Aber dazu brauche ich bißchen Ruhe. Zu gegebener Zeit werde ich darüber berichten.
Trackbacks
observatory am : Peer-2-Job
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Brüller des Tages: Man installiere sich eine x-beliebige Tauschbörse und suche nach dem Begriff „Bewerbung“ oder „Lebenslauf“. Es ist unfassbar, …
a) daß die Leute nicht in der Lage sind, diese P2P-Programme so zu bed...
Der Shopblogger am : Kleiner Pieks
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Ihre Bewerbung
Sehr geehrte Frau K.,
sie haben in einem auf den 26. Mai 2005 datierten Brief (Siehe Anlage) geschrieben, daß sie sich bei mir bewerben möchten. Leider hat sich mir nicht erschlossen, ob sie nun eine Stelle als oder einen Ausbildungsp
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Kommentare
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schnickschnack am :
Uwe am :
Oder eine ins Internet stellen. Wenn schon keine Stellenanzeige dort steht.
Hansi am :
Wenn ich manche Schüler betrachte, dann müssen diese derzeit einen immensen Spagat vollbringen: Einerseits wird in Schulen in der Tat nur das kleine "Bewerbungs-ABC" vermittelt (und das beschränkt sich nur auf das Vermixen von Satzbausteinen), andererseits können es ja die Eltern meist auch nicht besser! Woher sollen sie es dann beherrschen?
Sicher, in einer Informationsgesellschaft anno 2005 sollte etwas mehr Formsicherheit bestehen, aber vielleicht sind das ja die ersten Gehversuche in Richtung Jobfindung und daher etwas wackelig. Ich fände eine konstruktive Absage besser - die braucht im Endeffekt genau soviel Zeit für dich und bringt dem Abgelehnten vielleicht auch noch was.
Thomas Reuter am :
Schreib doch einfach: "Sehr geehrte Frau sowieso,
leider kann ich Ihre Bewerbung erst dann berücksichtigen, wenn sie in der für Bewerbungen üblichen Form hier vorliegt. Bitte bemühen Sie sich erneut! Mfg ..."
Dann weiß die schon mal von Anfang an, wo der Hammer hängt. Und wenn sie wirklich will, dann macht sie's nochmal. Und Du weißt dann, dass das Mädchen wirklich an dem Job interessiert ist - und ob sie in der Lage ist, selbständig Recherchen darüber in die Wege zu leiten, wie eine Bewerbung richtig gemacht wird: Organisationstalent braucht sie (bzw. Du) im SPAR-Markt später auch. Und im Erfolgsfall habt Ihr über die allererste Bewerbung immer was zu lachen!
Viele Grüße,
Thomas
Björn Harste am :
sascha am :
Sebastian am :
sascha am :
Lutz am :
Das geht natürlich nur, wenn die Kollegen keinen Kundenkontakt haben sollen. Aber einem ITler wegen seiner Kleidung abzusagen, kann dazu führen, daß man die besten Leute wegschickt.
Übrigens: tatsächlich habe ich schon ITler gesehen, die beim Vorstellungsgespräch in Jeans und Turnschuhen aufschlugen, dann aber beim Kunden den edlen maßgeschneiderten Zwirn rauskramen.
Oliver am :
Aber zum Nachmachen ist das sicher nicht zu empfehlen. Auf die Turnschuhe kann man ja auch mal verzichten, auch, wenn der Durchschnitts-ITler gar nix anderes besitzt
marcc am :
Dirk am :
Andreas am :
Ansonsten klingt das Schreiben, wie aus einer Bewerbungsschulung verfasst... was manchmal einfach auch bei vielen erfolglosen Bewerbungen dann wie der rettende Strohhalm erscheint, da man durch eigenes Bemühen ja nie Erfolg hatte.
Andreas am :
manuel am :
die jugendlichen heute habens nicht leicht - das stimmt schon. aber wenn ich gesehen habe, was bei meinem alten arbeitgeber so alles an bewerbungen aufgeschlagen sind und wie die leute dahinter so drauf waren, wundert mich das ehrlich gesagt nicht, das immer weniger betriebe bereit sind, asuzubilden... ein firmenchef den ich gut kenne hat´s mal recht treffend ausgedrückt. jugendliche mit 16, 17 sind heutzutage noch nicht reif genug für eine ausbildung...
Schnickschnack am :
das die Jugend von heute nix mehr taugt, hat man schon seit der Antike kontinuierlich beklagt.
Der Punkt ist doch: es gibt einen Haufen Leute die immer mal wieder z.B. übern Sommer ausgestellt werden (um Urlaubsgeld und Lohn zu sparen), ALG beantragen & bekommen und tatsächlich hoffen, daß sie keiner nimmt. Letzteres wird dann je nachdem durch Formfehler in den Bewerbungen unterstützt. Mir persönlich ist es schon so ergangen, daß mein Arbeitgeber sagt: Juni bis August schauts schlecht aus ... wie siehts aus? Für die drei Monate eine Stelle zu finden, die nicht gerade ein "Gurkenflieger" ist, ist aussichtslos. Übrigens hat Rot-Grün das ab nächstem Jahr deutlich erschwert: man muss demnächst kontinuierlich 12 Monate beschäftigt sein (zusätzlich zu den bisherigen Kriterien) um ALG I zu bekommen.
Superlupo am :
Unglaublich was manche so verzapfen und dann auch noch (wohl unfreiwilig) im Netz freigeben
h am :
Sinnvoll, wenn Ort abweichend vom Absenderort. Ansonsten weglassen, weil doppelt und damit überflüssig.
Wenn verküzrtes Datum, dann sollte es die Mittelstrich-Variante sein.
Ltr am :
h am :
Das US-Datum in Korrospondenz ist üblicherweise MM/TT/JJ bzw. sehr oft MM/TT bzw. ausgeschrieben Monat/TT oder beliebige Eigenvarianten.
Wer Eigencreationen verwendet erzeugt Verwirrung. Das ist kein Grund, auf normgerechte Schreibweise zu verzichten.
dark* am :
Diskussionsthema Nr. 1 bei der Überarbeitung waren die vielfachen Wünsche der Praxis und auch des Arbeitsausschusses, die frühere alphanumerische Schreibweise “18.08.2001” wieder aufzunehmen. Diese Schreibweise ist nun nach der neuen DIN 5008 tatsächlich wieder zulässig, wenn damit keine Missverständnisse entstehen. Das heißt z. B., dass sie eher nicht im internationalen Schriftverkehr verwendet werden sollte. Hauptform – schon allein aufgrund europäischer Normen – bleibt die Schreibung “2001-08-18”.
Quelle: http://www.bva.bund.de/aufgaben/win/beitraege/00064/
Mirko am :
Steht vielleicht auf DER "Spar"-Internetseite, dass sie Auszubildende einstellen, und einige Leute denken sich: Bewerbe ich mich beim Laden um die Ecke!
Mirko
Londonblog am :
finde es klasse, dass du der überhaupt antworten willst!
blubella am :
Anonym am :
Ich würde mir den Aufwand für eine Absage sparen. Rundablage und fertig.
Khark am :
Und muss ehrlich sagen.. Das was die Dame dort verzapft hat ist wirklich nicht das Gelbe vom Ei. Selbst wenn man keine Bewerbungstraining in der Schule hatte.
Es gibt genug Bücher über diese Thematik. Und das das Datum auf dem Anschreiben halbwegs aktuell (max. 1Woche) sein sollte.
Sollte sich eigentlich jeder denken können..
Und was die Sache mit dem "... im Internet gelesen..." angeht.
- Was spricht dagegen einfach mal bei der Firma anzurufen?
Dann kann auch gleich noch nach Pflichtanlagen (Bei männl. Bewerben z.B. Freistellung vom Grundwehrdienst oder allg. wieviele Zeugnisse man mitschicken muss etc.) erfragen.
Ich telefonier z.Z. die Gelben Seiten und komplette Branchenverzeichnisse aus der Umgebung durch in der Hoffnung noch was als Fachinformatiker FR Systemintegration zu bekommen..
Außerdem macht sich ein "durch einen Anruf bei ihnen in der Firma habe ich erfahren..." besser als ein "Im Internet habe ich gelesen."
Damit, das man einen Computer bedienen kann, kann man heute nicht mehr Punkten. Das wird vorausgesetzt.
Es sind eigentlich nur wenige Regeln die man einhalten muss, damit die Bewerbung immerhin zur Kenntniss genommen wird.
Wenn man es dann noch versteht, das, was man eigentlich rüberbringen will, nett und geschickt zu Formulieren ist eine Einladung eigentlich schon fast sicher.
(Meine Erfahrung.)
Eve am :
Der Umschlag:
C6, krakelig und falschrum handbeschrieben. D.H., Adresse und Absender standen auf dem Kopf auf der Rückseite (sic!).
Der Brief:
Mit extrem billigem Tintenstrahler oder Nadler ein paar windschiefe, aneinandergequetschte Zeilen in Fixedsys oder sowas, ein Wunder, dass nicht gleich ein Bierdeckel oder die Rückseite eines Pizzaprospekts verwendet wurde. Das Ganze ähnelt einer SMS auf Papier. Kein Absender, Datum, Adresse, Betreff, nichts, was man Formatierung nennen könnte. Untendrunter ein noch schieferer Zusatz, handschriftlich und nahezu unlesbar. Rächdschraipunk niecht forhanten.
Lyrics
(Sinngemäß) BLABLA,HALLO,BRAUCHT ZUSAGE AUF BEWÄRBUNG;MU? JA GAR NICHT ERNSTGEMEIND SEIN;ABER ARBEITSAMT STELLT IHM SONST KEINEN FERMITTLUNGSGUT SCHEIN AUß,BLA,DANKE MFG,RÜCKPORTO LIGT BEI !
Anlagen
1 Briefmarke. (Ich glaube, 56ct)
Immerhin - dieser Vollkorken (danke!) war ehrlich.
Vaters Antwort bestand, soweit ich mich erinnere, dann auch nur aus einem Satz, in dem er erklärte, dass das nicht so ganz das übliche Vorgehen ist...
friends of carlotta am :
schnickschnack am :
andreas am :
Horst am :
das steht auf der Spar-Internetseite!