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Trickste Rentnerin Pfandautomat aus?

Gleich mehrere Leute haben mir gestern diesen Link zu einem Spiegel-Online-Artikel: "Mit gefälschten Pfandzeichen hat eine Rentnerin in Leipzig etwas Geld ergaunern wollen. [...] Die Aufkleber hatte sie zuvor auf einem Kopierer hergestellt. [...]"

Jörg, der mit den Link auch geschickt hatte, stellte mir in der Mail gleich folgende Frage: "Das ist doch ein Fake, oder? Oder kann man Pfandautomaten so leicht austricksen? Als regelmäßiger Leser des Blogs meine ich soviel Ahnung aufgeschnappt zu haben, dass dies nicht geht."

Kurioserweise hatte ich den gleichen Gedanken auch schon. Ist das ein Versuch, das Sommerloch aufzufüllen? Aber ich will ja SpOn nicht gleich Böses unterstellen – es könnte nämlich auch sein, dass dort schlicht und einfach ein paar Informationen im Text fehlen. Dort steht nämlich überhaupt nicht, was das für ein Gerät war und warum der Automat die Gebinde angenommen hat.

Das DPG-Pfandlogo ist mit einer speziellen UV-aktive gedruckt, die auf diese Weise ziemlich fälschungssicher ist. Der Toner aus einem Kopierer hat diese Eigenschaft nicht und daher sollten die auf diese Weise manipulierten Gebinde vom Automaten grundsätzlich abgelehnt werden. Nimmt er sie trotzdem an, stimmt mit dem Automaten etwas nicht.

Nun könnte es natürlich auch sein, dass die alte Dame ihre selbstgebastelten Etiketten auf normale Mehrwegflaschen geklebt hat (was sozusagen 10 Cent Gewinn pro Flasche bringen würde), die vom Automaten aber aufgrund ihrer Form als Mehrweggebinde erkannt und angenommen wurden. Das selbstgedruckte Pfandlogo hätte er in diesem Fall vollkommen ignoriert. In dem Fall wäre zwar niemandem ein Schaden entstanden, ein Betrugsversuch wäre es aber dennoch gewesen.

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Kommentare

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Oskar am :

QUOTE:
Geschrieben von Spiegel Online
Der Automat nahm die gefälschten Etiketten an, allerdings fielen einer Mitarbeiterin des Marktes die nicht dazu passenden Flaschen auf.
Es wird wohl so sein, wie du vermutest. Einwegflaschen, ob mit oder ohne Pfand haben ja keine bestimmte Formen, Mehrwegflaschen aber sehr wohl. Der Automat wird also die kopierten Einwegpfandsymbole gar nicht beachtet haben und lediglich korrekterweise das Mehrwegpfand verbucht haben.

Ob das tatsächlich als Betrugsversuch gilt? Sie wollte natürlich betrügen und hat es auch versucht, aber wenn es wie vermutet ist hat der Automat das ja in keinster Weise beachtet. Genauso könnte ich ein kopiertes, gemaltes oder tätowiertes Einwegpfandsymbol auf der Stirn tragen, meinen Kopf in den Automaten halten und es müsste auch als Betrugsversuch gelten. Von vornherein untaugliche Betrugsversuche sind doch eigentlich genausowenig welche wie Behauptungen, Absichtserklärungen, Gedanken oder Konjunktive.

DJ Teac am :

Nein das ist in meinen Augen definitiv ein versuchter Betrug.
Das einzige woran es scheiterte war ja der Automat. Sonst hat sie ja nichts von dem Betrug abgehalten.
Das war schon lange über Absichtserklärung und Behauptung hinaus.

Woran der Betrug dann scheitert sollte eigentlich auch eher zweitrangig sein.
Man könnte ja anführen dass gefälschte Geldscheine ohne die unter UV Licht sichtbaren Zeichen oder den Silberstreifen garkeine gefälschten Geldscheine sind.....

Oskar am :

Ein von vornherein untauglicher Versuch ist also genauso strafbar wie ein erfolgversprechender. Nagut, bin weder Anwalt, noch Richter, noch Gesetzgeber.

Ist dann eine Fotokopie eines Geldscheines auch schon automatisch versuchter Betrug - also abgesehen vom eigentlichen Kopierverbot? Und fängt das dann nicht schon bei der Fotografie von Papiergeld an? Gilt gar die Retina unserer Augen schon als unerlaubte Vervielfältigung?

Madner Kami am :

Sobald du versuchst das gefälschte Geld jemand anderem als richtiges Geld anzudrehen, ist es ein Betrug(sversuch).

DJ Teac am :

Ich glaube du solltest versuchen vom "Dinge verdrehen" abzukommen.
Warum sollte ein Versuch mit besseren Mitteln bestraft werden, einer mit schlechten aber nicht?

Diese Fragen kannst du dir problemlos selbst beantworten. Aber dazu hast glaube ich gar keine Lust.

Oskar am :

Wenn ein Betrugsversuch schon von einer Maschine im Nu als untauglich erkannt wird ist das doch etwas anders, als wenn zum Beispiel ein hochqualifizierter und erfahrener Graveur im Hinterzimmer Geldscheindruckplatten erstellt.

Erst wenn man die Dinge dreht, wendet und eben auch verdreht, um dahinter zu steigen winkt möglicherweise ein Erkenntnisgewinn.

Wenn ich auf ein Stück Papier mehr oder weniger kunstvoll "100 Euro" schreibe wird das ja wohl auch dann nicht als Betrugsversuch gelten, wenn ich's dann in einen Geldeinzahlungsautomaten stecke oder über den Fahrkartenschalter reiche.

Ein Versuch mit guten Mitteln muss natürlich bestraft werden, einen lächerlichen Versuch genauso zu bestrafen wäre ebenso lächerlich, es geht um die Grenze dazwischen.

The other one am :

Wenn dir aber ein halbblinder Maulwurf hinter dem Schalter eine Fahrkarte überreicht und das Wechselgeld?

Dann hätte der Betrugsversuch geklappt, auch mit schwachen Mitteln. Was ist dann?

DJ Teac am :

Sorry das bringt nichts mit dir darüber zu diskutieren.
Schönen Tag noch.

Oskar am :

Ohgott! Ich bin nun unten durch! Hilfe! Verurteilt, gevierteilt, geteert und gefedert! Welch Pein und Schande! Ich entsage!

The other one am :

Das ist bestimmt nur eine leere Drohung.

Oskar am :

§?%&! Schon wieder erwischt!

Im Ernst: Bisher empfinde ich's zwar nicht so, aber dennoch hoffe ich in fremdem Interesse, daß es sich nachträglich einfach als schlechten Tag meinerseits herausstellen wird.

The other one am :

Ich möchte deinen Optimismus nicht bremsen, aber es gibt Jahre, da sollte man lieber im Bett bleiben.

DJ Teac am :

Danke dass du nur das beweist was ich schon vermutete.

Lutzm am :

Es gibt durchaus noch eine ganze Menge Automaten, die nicht mit UV-Licht scannen. Und die scheren sich nicht darum, ob die Logos UV-aktiv sind oder nicht. Aber das ist nichts neues. :-)

Mastacheata am :

Man kann in den meisten Automaten so ziemlich alles flaschenförmige reinstecken.
Solange der Barcode passt gibts Mehrwegpfand. In dem Falle wären das 15 ct Gewinn für die Rentnering pro Flasche und dem Einzelhändler entsteht damit auch ein Schaden.

Dazu gabs vor 2 oder 3 Jahren mal einen Vortrag auf dem Chaos Communication Congress (C3) des CCC

DJ Teac am :

Vor 2 oder 3 Jahren, das könnte sich mittlerweile aber auch geändert haben.

Außerdem "Rentnering" !
Es gibt also eine organisierte Gruppe von Rentnern die Leergutautomaten abzocken? :-O

The other one am :

Naja, zumindest bis Tom sie beim "Planking" aufsammelt.

Madner Kami am :

QUOTE:
Vor 2 oder 3 Jahren, das könnte sich mittlerweile aber uch geändert haben.


Wir reden hier über eine Branche, die um jeden Cent einen erbitterten Kampf ausführt. Ein weitestgehend funktionierender Automat wird erst dann ausgewechselt, wenn er ein wirtschaftlicher Totalschaden ist oder der durch ihn erwartbar entstandene Schaden innerhalb einer überschaubaren Zeit so hoch ist, dass eine Neuanschaffung billiger ist. Softwareupdates alleine kann so einen Fehler nicht zwangsläufig beseitigen.

DJ Teac am :

Die meisten Automaten sollten sich eigentlich aufrüsten lassen. Viele ist da doch mit auswechselbaren Baugruppen realisiert, eben damit die Wartung einfacher und schneller funktioniert.

Madner Kami am :

Schau einfach mal in diesem Blog, wie schwer sich schon Björn mit so manchem tut...

DJ Teac am :

Ich kenne vermutlich jeden Eintrag von Björn.
Was aber da nun der Zusammenhang zum upgraden von Baugruppen sein soll verstehe ich nicht.

Madner Kami am :

Verschleppen von notwendigen Reparaturen, langes Rumhampeln mit Notlösungen usw. usf.

Die korrekte Funktion der Kassen sollte eigentlich wichtig sein, oder?
QUOTE:
Seit einer Weile kann eine Kasse gar nicht mehr ins Netz (Preisänderungen? Artikelpflege? Fehlanzeige…) [...]


Kurzschluß ahoi:
QUOTE:
[..] ist inzwischen die Isolierung einer Litze aufgebrochen und die einzelnen Drähte liegen frei. Wenn das mit dem schwarzen Kabel auch noch passiert, wird's kritisch. Mal beobachten, wie es sich weiterentwickelt…


Ob die gebrochene Feder wohl mittlerweile repariert wurde?
QUOTE:
Eine Feder in der Mechanik des Leergutautomaten ist gebrochen. Zum Glück nicht mittendrin, sondern genau am Ende, wo die Öse eingearbeitet ist. So habe ich den verbliebenen Rest einfach mit einer Schraubzwinge an der Aufhängung festgedrückt.


Ein Kassenband ist auch nicht gerade etwas, dessen Fehlfunktion dem Geschäftsbetrieb zuträglich ist:
QUOTE:
Das Förderband an unserer zweiten Kasse funktionierte seit ein paar Tagen nicht mehr. Obwohl eigentlich eher das Gegenteil der Fall war: Das Band funktioniert zu gut. Wenn man es einschaltete, lief es ohne anzuhalten und so war das Kassieren an dem Arbeitsplatz in den letzten Tagen immer etwas krampfig.


Ob Björn wohl an dem Samstag Muße hatte?
QUOTE:
Seit Jahren schon haben wir in einem Gang hier im Markt eine lose Bodenfliese. [...] Und am Samstag Abend werde ich das Problem mit etwas Mörtel endgültig beseitigen.


usw. usf.

DJ Teac am :

Hat trotzdem nichts damit zu tun dass die Automaten durch den Tausch einer Baugruppe das Problem eventuell nicht mehr haben.

War nicht auch ein Kontrolleur bei Björn der den Automaten getestet hat ob er betrugssicher ist?
Wird das auch bei anderen Läden durchgeführt?

rusama am :

Ich habe den Bericht im TV verfolgt und dort hiess es das eine Mitarbeiterin Mißtrauisch wurde weil die Seniorin soviel Leergut dabei hatte .Wenn dem so ist hätte sie lieber jeden Tag 2 bis 5 Flaschen abgeben sollen dann hätte sie ihre miese rente noch sehr lange aufbessern können

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