Die Alternative
Eine junge Frau kam an die Lagertür und erkundige sich bei einem Kollegen, ob sie mal die "weggeschlossenen Sachen" sehen dürfe. Ohne lange zu überlegen, griff er nach dem Schlüssel für unsere Vegan-Vitrinen:
Sie wollte doch tatsächlich einen Blick in unseren Müllcontainer werfen. Das war jetzt sozusagen "Containern mit Anklopfen". Mein Mitarbeiter sah mich fragend an, ich zuckte nur mit den Schultern und so zeigte er ihr den Inhalt des Restmüllbehälters.
Sie hatte wohl auf die üblichen Mengen gehofft: Bergeweise verpackte Waren, die im Idealfall das aufgedruckte Haltbarkeitsdatum höchstens gerade eben überschritten hatten und kistenweise Gemüse mit kleinen Schönheitsfehlern. Dem war aber absolut nicht so.
Das Gemüse war bei der Küche für die Obdachlosen gelandet und noch brauchbare Lebensmittel landen hier bei mir schlicht und einfach nicht im Müll.
Sichtlich enttäuscht verließ sie mit hängenden Schultern den Laden. Ich glaube, sie hatte bislang noch nicht erlebt, dass ihr jemand in einem Supermarkt freiwillig den Müllcontainer gezeigt hat und dieser sozusagen vollkommen leer ist.
Einmal vegan, kommt sofort",grinste er. Sie war irritiert:
"Was hatten Sie verstanden?"war seine Antwort. Da klärte sich das Missverständnis auf. Sie hatte nach "weggeworfenen Sachen" gefragt.
"Na, die veganen Produkte. Die sind bei uns weggeschlossen und ich nehme an, dass Sie die haben wollten",
Sie wollte doch tatsächlich einen Blick in unseren Müllcontainer werfen. Das war jetzt sozusagen "Containern mit Anklopfen". Mein Mitarbeiter sah mich fragend an, ich zuckte nur mit den Schultern und so zeigte er ihr den Inhalt des Restmüllbehälters.
Sie hatte wohl auf die üblichen Mengen gehofft: Bergeweise verpackte Waren, die im Idealfall das aufgedruckte Haltbarkeitsdatum höchstens gerade eben überschritten hatten und kistenweise Gemüse mit kleinen Schönheitsfehlern. Dem war aber absolut nicht so.
Das Gemüse war bei der Küche für die Obdachlosen gelandet und noch brauchbare Lebensmittel landen hier bei mir schlicht und einfach nicht im Müll.
Sichtlich enttäuscht verließ sie mit hängenden Schultern den Laden. Ich glaube, sie hatte bislang noch nicht erlebt, dass ihr jemand in einem Supermarkt freiwillig den Müllcontainer gezeigt hat und dieser sozusagen vollkommen leer ist.
Trackbacks
Nur registrierte Benutzer dürfen Einträge kommentieren. Erstellen Sie sich einen eigenen Account hier und loggen Sie sich danach ein. Ihr Browser muss Cookies unterstützen.
Die Kommentarfunktion wurde vom Besitzer dieses Blogs in diesem Eintrag deaktiviert.
Kommentare
Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt
Archer am :
Klodeckel am :
MHD am :
opatios am :
Gloria am :
Es gibt einfach immer mehr (vor allem auch junge) Menschen, die den Anforderungen unserer Gesellschaft nicht gewachsen sind. So wenig, dass sie es noch nicht einmal schaffen, Arbeitslosen-, Wohngeld etc. zu beantragen. Manche (z. B. Eltern mit Kindern) schaffen es noch nicht einmal mit sehr aufwändiger fachlicher Unterstützung, sich um das Allernotwendigste zu kümmern.
Die brauchen anscheinend bohrenden Hunger, um die Motivation aufzubringen, in den Mülleimern der Supermärkte zu wühlen.
Ich verstehe das auch nicht, aber das ist nicht witzig, sondern sehr bedauernswert!
DJ Teac am :
Peinlich ist denen oftmals das ganze auch nicht.
Und ja, ich kenne einige Leute die das machen, bzw gemacht haben.
NEIN ich meine damit nicht unser Haltbarkeitsdatum
The other one am :
Gloria, wie schrecklich. Da gibt es also Menschen, die können ohne fremde Hilfe nicht mal mehr der Gesellschaft auf der Tasche liegen. Zum Glück hast Du das mal angesprochen. Ich muss ja den ganzen Tag arbeiten und habe kaum Zeit mir darüber Gedanken zu machen.
El Nico am :
Wodurch definiert sich denn gesellschaftliches Zusammenleben? Nicht zuletzt auch dadurch, dass Schwächere gestützt werden. Ich bin verdammtnochmal froh draüber, dass auch Menschen, die für die "formalen" Dinge nicht geschaffen sind, denen ist wegen was auch immer nicht möglich ist, ihren finanziellen Zuschuss zu geben (nach wie vor übrigens eine Minderheit und das wird sich nicht ändern), trotzdem nicht durchfallen und hier ein menschenwürdiges Leben leben können. Ich bin froh darüber, dass es hier keine Slums gibt. Hast du echte Armut mal mitbekommen? Du würdest es NIEMANDEM wünschen, nicht einmal dem Ali von gegenüber, der ja eh nur so'n fieser Hartz IV-Schmarotzer ist.
Genau dafür ist Gesellschaft da - damit eben ein paar "auf der Tasche liegen" können. Und wenn es dich erwischt, wirst du froh sein, dass wir ein Auffangnetz haben.
Wie jemand, der containern geht, "der Gesellschaft auf der Tasche liegt", müsstest du mir übrigens auch noch erklären. Weil er die Umsätze der Entsorgungsbetriebe schmälert und sich daher massiv die Preise für deine Mülltonne erhöhen werden?
The other one am :
Du solltest weniger kotzen, dafür genauer lesen und ein bisschen mehr nachdenken, bevor Du etwas schreibst.
"Wie jemand, der containern geht, "der Gesellschaft auf der Tasche liegt", müsstest du mir übrigens auch noch erklären."
Wo in meinem Kommentar äußere ich meine Meinung zum "containern"?
El Nico am :
Nichtsdestotrotz möchte ich weiterhin für deine unermessliche Anmaßung in die Schuhe kotzen, dass du pauschal alle Menschen, die Arbeitslosen- oder Wohngeld beziehen, der Gesellschaft auf der Tasche liegen.
Wander doch einfach in die USA aus, da gibt's keine obligatorische Kranken-, Renten- und Sozialversicherung, jeder ist diesbezüglich sich selbst der nächste und die Zeltstädte vor den Metropolen verbreiten eine kuschlige Festival-Atmosphäre. Trailerparks sind ja auch nur Campingplätze.
The other one am :
"Ich muss ja den ganzen Tag arbeiten und habe kaum Zeit mir darüber Gedanken zu machen."
Diese Aussage gilt nach wie vor. Und wenn ich mir darüber keine Gedanken mache, dann habe ich dazu auch keine Meinung. Und habe dazu auch nichts gesagt. Lies bitte meinen Kommentar ganz in Ruhe und denke mal darüber nach.
Zweitens:
"... nach wie vor übrigens eine Minderheit ...".
Wenn es die Mehrheit wäre, dann würde dieses System mit Sicherheit nicht funktionieren und würde dadurch auch nicht existieren. Dann wäre dieses Gespräch hier hinfällig.
El Nico am :
The other one am :
Möglicherweise habe ich ja eine fundierte Meinung dazu, aber behalte sie für mich. Wer weiß.
Es sei noch angemerkt: Dieses Gespräch hast DU mir aufgezwungen, nicht umgekehrt. Mein Kommentar durchläuft bei dir einen Interpretationsprozess (auf den ich keinen Einfluss habe) und dem Ergebnis, also deinem Ergebnis, soll ich mich dann stellen. Das ist vielleicht ein bisschen viel verlangt.
El Nico am :
In einem Kontext, in dem Diskurs an der Tagesordnung ist, finde ich also nicht, dass es viel verlangt ist, sich einer Diskussion zu stellen, die ja nicht zuletzt auch dem Zweck dienlich sein könnte, Missverständnisse aufzuklären - beispielsweise in meiner Interpretation deiner Aussagen.
The other one am :
"Da gibt es also Menschen, die können ohne fremde Hilfe nicht mal mehr der Gesellschaft auf der Tasche liegen."
(Hervorhebung nachträglich eingefügt).
El Nico am :
Wenn man also "Es gibt Menschen, die ohne Hilfe nicht können" und äquivalent "Menschen können nicht mal mehr" rausstreicht, bleibt übrig: Sozialleistungen beantragen=Aufdertascheliegen. Deine Aussage.
The other one am :
Aber sie machen es ja nicht.
El Nico am :
The other one am :
Das ist eben der Unterschied. Du sprichst über diejenigen die es tun und ich über die andere Fraktion, die es nicht tut. Zusätzlich führen uns deine Deduktionen stufenweise in immer höhere Dimensionen der Konfusion.
Tom1973 am :
El Nico am :
JeriC am :
Zum Posting: Ich finde ihr Verhalten durchaus OK. Wieso auch nicht?
The other one am :
Ich bin nicht unfair, daher lege ich jetzt mal einen vor.
Das ist der Ausgangspunkt:
"Wodurch definiert sich denn gesellschaftliches Zusammenleben? Nicht zuletzt auch dadurch, dass Schwächere gestützt werden. Ich bin verdammtnochmal froh draüber, dass auch Menschen, die für die "formalen" Dinge nicht geschaffen sind, denen ist wegen was auch immer nicht möglich ist, ihren finanziellen Zuschuss zu geben (nach wie vor übrigens eine Minderheit und das wird sich nicht ändern), trotzdem nicht durchfallen und hier ein menschenwürdiges Leben leben können."
Diese Binsenweisheit mit der "Minderheit" haben wir ja schon weiter oben abgehandelt.
Betrachten wir mal den aktuellen Sachstand in Deutschland. (Allgemein zugängliche Quellen im Internet).
- Sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse: ca. 26 Millionen
- Die Summe der Sozialbeiträge dieser 26 Millionen Beschäftigten wird vermindert durch ca. 6,5 Millionen Beschäftigter im Niedriglohnsektor.
- In den letzten 12 Jahren hat sich die Anzahl der Beschäftigten im Niedriglohnsektor in etwa verdoppelt. (Tendenz!)
- Innerhalb des Niedriglohnsektors (6,5 Millionen Beschäftigte) befinden sich ca. 1,6 Millionen Beschäftigte mit einem mtl. Bruttoeinkommen von ca. € 800,-. (Die Höhe der Sozialabgaben ist dadurch entsprechend gemindert).
- Dem stehen gegenüber 6,5 Millionen Menschen, die aktuell Grundsicherung beziehen.
- Auch hier steigt die Anzahl der Leistungsbezieher stetig an.
Ich überlasse es deinen fundierten Kenntnissen darüber zu entscheiden, wie lange dieses System noch stabil laufen kann.
Soweit die sachlichen Argumente.
---------------------------------------------
Kommen wir nun zu unsachlichen Argumenten.
Im Prinzip habe ich mich ja schon verbessert. In den 70er und 80er Jahren des vergangenen Jahrtausends gab es ja noch die Empfehlung: "Dann geh' doch nach drüben!". Damit war die DDR gemeint.
Natürlich könnte ich in die USA auswandern. Dann würde ich meine Abgaben eben dort leisten. Meine persönlichen Lebensverhältnisse wären dadurch nicht gemindert.
Wenn ein arbeitsloser Deutscher in die USA auswandert, um dort auch weiterhin arbeitslos zu leben, würden sich seine Lebensverhältnisse allerdings deutlich verschlechtern. Keine Frage.
Würde ich aber nach Nordkorea auswandern, dann hätte ich sogar keine eigene Meinung mehr und wäre völlig frei von Sorgen.