"Schlimm genug..."
In der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins "Lebensmittel Zeitung Direkt" findet sich auf Seite 16 der Artikel "Essen im Eimer", in dem es um weggeworfene Lebensmittel geht. Dort sind auch ein paar Aussagen der Vorsitzenden der Berliner Tafel zu finden. Unter anderem äußert sich sich über junge "Containermenschen" (Containerer): "Schlimm genug, dass Menschen der Not gehorchend so weit gehen müssen. Und sie bedauert, dass sich diese Leute nicht mit der Tafel verbünden.
Nun, das werden sie auch sicher zukünftig nicht tun. Viele der jungen Containerer tun dies nämlich aus Überzeugung und aus anderen Beweggründen als Armut., während die Tafeln sich (meiner Erfahrung nach) einfach nur gerne selber beweihräuchern.
Im weiteren Verlauf des Beitrags äußert sich übrigens der Pressesprecher einer großen Handelskette über die weggeworfenen Lebensmittel wie folgt: "Die entsorgten Lebensittel in den Containern sind für den Verzehr nicht mehr geeignet, da das Mindeshaltbarkeitsdatum in der Regel abgelaufen ist."
Wenn er das wirklich exakt so gemeint und gesagt hat, kann ich nur beschämt den Kopf schütteln. Die Aussage als solche ist schon kompletter Unfug, wie das Wort "Mindesthaltbarkeitsdatum" überdeutlich anzeigt.
Nun, das werden sie auch sicher zukünftig nicht tun. Viele der jungen Containerer tun dies nämlich aus Überzeugung und aus anderen Beweggründen als Armut., während die Tafeln sich (meiner Erfahrung nach) einfach nur gerne selber beweihräuchern.
Im weiteren Verlauf des Beitrags äußert sich übrigens der Pressesprecher einer großen Handelskette über die weggeworfenen Lebensmittel wie folgt: "Die entsorgten Lebensittel in den Containern sind für den Verzehr nicht mehr geeignet, da das Mindeshaltbarkeitsdatum in der Regel abgelaufen ist."
Wenn er das wirklich exakt so gemeint und gesagt hat, kann ich nur beschämt den Kopf schütteln. Die Aussage als solche ist schon kompletter Unfug, wie das Wort "Mindesthaltbarkeitsdatum" überdeutlich anzeigt.
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Kommentare
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Eardy am :
SPages am :
Ich gehe weiter bei einem großen Lebensmittel Markt in die "Reste Kiste" (MHD in max. 5 Tage) - kommen mir immer die besten Kochideen (weil ist immer ne recht bunte Auswahl) und ich habe schon einige dinge probeweise gekauft die ich im Regal wohl nicht mitgenommen hätte.
MHD am :
JSG am :
Die Arbeitsweise der Tafeln habe ich auch noch nicht vollends durchdrungen. Einerseits mehr Sachen wünschen, andererseits vieles ablehnen? Ist der Salat welk, und davor will der Supermarkt ihn ja noch verkaufen, ist es schon fast zu spät. Etc.
Ich habe mit anderen im letzten Jahr ein Symposium organisiert, wo auch Personen wie ein Nobelpreisträger und Franz Müntefering waren, und da haben wir für die Pausen auch gekocht. Nicht wenig blieb über (schon deshalb, weil ein Sponsor 4000 statt 400 Würsten lieferte ) - aber die aufgemachten Dosen z.B. mussten sich die Obdachlosen selbst bei uns abholen, die Tafel hätte sie nicht gewollt - während im Zelt Münte & Co nichts anderes aßen.
Klar halten sich geöffnete Lebensmittel nicht mehr so lange. Und klar sollte man offene Produkte von irgendwem auch nicht annehmen. Aber aus einer Küche, das was die dort gerade nicht mehr brauchen konnten??
Predator am :
letztendlich zahlen wir vebraucher dafür auch noch drauf....
MHD am :
Meine Lieblings REWE Filiale ( damals hieß sie noch extra) hatte einmal teure Bio Produkte Kartonweise entsorgt. was da an Wert drin lag waren ein paar Hundert Euro. Alles noch Monate haltbar, reduziert wäre das verkauft worden, aber nein, das musste in der Tonne landen
Das MHD ist nur eine Richtlinie, wenn man z.b Tütensuppen hat, die halten sich bis zu 3 Jahre, oder eingeschweister Aufschnitt, der kann locker 2 Wochen darüber sein, da ist nix dran.
vires am :
JSG am :
SPages am :
Klabund am :
Das wage ich einfach mal zu bezweifeln.
Predator am :
Klabund am :
Das sind alles Sachen und Umstände die irgendwo verpuffen. Und wenn tatsächlich mal sichtbar merklich wird, das unerwartet mehr Gewinne übrig geblieben sind, dann wird eben ein neues Weinregal gekauf oder das GF-Gehalt erhöht.
The other one am :
der_wahre_pop am :
The other one am :
Schlafmütze am :
schmitzrocket am :
Hier kannst du sehen wieviel da zusammenkommt:
http://www.tafel.de/fileadmin/pdf/Lidl-Pfandspende/Hintergrundinfos_Pfandspende_Lidl_Stand_2._November_2010.pdf
"Zwischen März 2008 und November 2010 haben die Lidl-Kundinnen und Kunden in ganz
Deutschland rund 2,7 Millionen Euro" gespendet.
Hamburger Jung am :
1.) Die Mindesthaltbarkeit berechnet sich danach, wie lange ein Hersteller garantieren kann, dass alle sensorischen Eigenschaften dem frischen Produkt entsprechen. Das kann einfach nur bedeuten, dass ein Gewürz nicht mehr so gut würzt, dass die Nuss-Nougat-Creme zu fest wird oder dass sich einfach nur die Farbe ändert, ohne dass geschmackliche Einbußen vorhanden sind.
Wenn es um ein Verderben der Lebensmittel geht ist, zu Beispiel bei Hackfleisch, ein Verbrauchsdatum angegeben.
2.) Das größte Wegwerfen von Lebensmitteln beginnt nicht im Supermarkt sondern bereits kurz nach der Ernte. In einem Bericht zu dieser Thematik auf Deutschlandfunk habe ich letzte Woche gehört, dass teilweise die Hälfte(!) einer Ernte nur deswegen weggeworfen wird, weil das Gemüse nicht den überzogenen optischen Ansprüchen der Großhändler entspricht. Ist Euch schon einmal aufgefallen, dass konventionelle Kartoffeln im Supermarkt immer schön gleichförmig oval sind? Das liegt nicht daran, dass die alle so wachsen, sondern, dass die schiefen und krummen Kartoffeln, die exakt den gleichen Nährwert haben, gar nicht in den Handel gelangen. Sowohl bei meinem Bioladen als auch bei meinen Eltern auf deren kleinem Kartoffelacker, sind immer jede Menge skurrile Formen dabei. Vielleicht sollten wir Verbraucher auch mal umdenken, dass Obst und Gemüse Naturprodukte sind, die nicht normgerecht wachsen.
schmitzrocket am :
Nicht mehr der dümmste Bauer hat die größten Kartoffeln sondern der ärmste.
Hamburger Jung am :
Gloria am :
Art Vandelay am :
Hamburger Jung am :
Tierfutter:
Die heutigen Hochleistungstiere "benötigen" sehr Energiereiches Spezialfutter. Aussortiertes Gemüse ist hierfür häufig nicht geeignet.
Bundeswehr:
Die Truppe wurde in den Letzten Jahrzehnten immer mehr verkleinert. Die Menge aussortierter Lebensmittel ist dagegen gestiegen.
Kraftstoff:
Ist nur aus bestimmten Pflanzen wirtschaftlich herzustellen.
Fertiggerichte:
Diese werden maschinell Produziert. Gerade hierfür ist eine möglichst einheitliche Form der Rohstoffe notwendig.
DJ Teac am :
Hamburger Jung am :
The other one am :
stellanera am :
Kerstin am :
Aber wenn man der deutschen Lebensmittellobby hier sowas vorschlagen würde, würden sich alle an den Kopf greifen.
Genauso wie bei der Lebensmittelampel.
Schaf Nase am :
Deshalb gibt es ja auch bald überall nur noch die gekühlte H-Milch, aber keine Frischmilch mehr...
The other one am :
schmitzrocket am :
Ultrahocherhitzt, pasteurisiert oder esl oder gar gefiltert, oder rohmilch?
Wann gabs denn bitte noch Rohmilch im Supermarkt, dass muss ja ewig her sein.
Wie länge hält sich die ? 2-3 Tage?
JSG am :
DJ Teac am :
The other one am :
der_wahre_pop am :
The other one am :
Übrigens: Heute ist wieder Länderspiel. Lahm hat sich ja entsprechend vorbereitet:
der_wahre_pop am :
The other one am :
DJ Teac am :
Ich meine, es ist mir klar welche aufgaben der Kapitän hat, aber hilft ihm diese Binde nun dabei?
Oha am :
Also nix los von wegen ungenießbar.
Elf am :
Das ein kurzes MHD mehr Ware verkauft ist völliger Unfug. Da würde ich überall nur noch 2 Wochen drauf machen und alles wäre weg.
Christof am :
"Frisch auf den Müll - die globale Lebensmittelverschwendung"
Gbt's auf Youtube:
http://www.youtube.com/watch?v=4eOFCH7fVpE
Archer am :
Den Großteil des Einnahmen macht man aber natürlich mit den "perfekten" Kartoffeln. Bei uns im Supermarkt gibt's auch Netze mit 2 kg Kartoffeln die gewachsen sind, wie sie wollen. Und da ich eh meist nur Bratkartoffeln, Kartoffelsuppe oder Püree mache - kackegal. Der Markt wird nur (noch) nicht (ausreichend) erkannt.
Würde man alles verwerten, was auch wirklich in Deutschland produziert wurde und sinnvoll zu verwerten ist, bekäme man praktisch auf einen Schlag fast alle hungernden Negerbabys in der Welt satt. Aber das will man doch nicht ernsthaft. Besser man macht daraus Kartoffelpüree und verkauft es dann verpackt und vakuumiert in die Dritte Welt.
Ja, das war jetzt grob übertrieben. Niemand verschifft Kartoffeln nach Afrika. Aber Kartoffelpüree und Milchpulver schon.
DJ Teac am :
Diese werden dort dann auf dem Markt um ein vielfaches günstiger angeboten als es die lokalen Bauern können.
Lustigerweise wird das dann sogar noch von Europäischen Regierungen subventioniert.
Genau damit tragen unsere Konzerne aktiv zur zerstörung der dortigen Wirtschaft bei.
Bauern kriegen ihr Zeug nicht verkauft, pflanzen weniger an, die Leute sind nichtmehr im Stande sich selbst zu versorgen....
Ein Teufelskreis, und der einzige der ihn beenden kann sind unsere Politiker und Konzerne, die interessiert das aber einen feuchten Furz....
Oskar am :