Wer hat sich schon einmal ertappt?
In einer Mitarbeiterzeitung des Unternehmens, in dem ich damals gelernt hatte, wurde einmal die Frage in den Raum geworfen: "Wer hat sich schon einmal ertappt?" und darunter wurden viele Argumente für Ordnung und Sauberkeit und die möglichen Gegenargumente irgendwelcher Mitarbeiter aufgeführt. Der Bericht muss doch nicht ohne Grund entstanden sein? Gibt es wirklich Leute, die so denken? Kein Wunder, dass der Einzelhandel so einen miesen Ruf hat!
Wozu saubere Parkplätze?
Wenn die Kunden dort Abfall hinlegen, wollen sie ihn auch dort haben.
Wozu saubere Scheiben?
Machen die Kunden bei uns etwa einen Schaufenster-Bummel?
Wozu saubere Fußböden?
Will der Kunde vom Boden essen?
Wozu Ordnung in der Leergutannahme?
Das ist ja doch gleich alles wieder durcheinander.
Wozu sollen wir gepflegt aussehen?
Wir verkaufen doch keine Mode.
Wozu brauchen wir ordentliche Packtische?
Die Kunden hinterlassen doch das Chaos.
Wozu brauchen wir saubere Räume hinter dem Verkaufsbereich?
Wenn die Kunden dort Abfall hinlegen, wollen sie ihn auch dort haben.
Wozu aufgeräumte Regale?
Die Kunden finden schon, was sie brauchen.
Wozu ordentliche und saubere Bedienungsbereiche?
Wo gehobelt wird, da fallen auch Späne.
Wozu saubere Kassenplätze?
Das sieht doch viel zu steril aus.
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Kommentare
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Alex_ am :
Aber "wenn die Kunden es so zumüllen, dann wollen sie es so" könnte ich direkt nachvollziehen.
Carola am :
Der Kunde ist ja auch pampig zum Verkäufer, also will er es so
Klodeckel am :
Letztens bei Lidl eine Verkäuferin gesehen, schwarzes Haar mit rosa Strähnchen, etliche Stecker in Lippen und Nase, grell geschminkt, die beim Palettenrangieren im Laden ihren 3-Jahre alten Sohn durch die Gänge chauffiert hat. Das Ganze mit einer Geräuschkulisse, dass alle an der Kasse wartenden Kunden das auch mitbekommen mussten. Es war Samstag abend und der Geschäftsführer war vermutlich schon im Wochenende, aber muss man deshalb gleich die Puppen tanzen lassen?
Oder bei real an einem heißen Sommertag in der Obst/ Gemüseabteilung. Eine Verkäuferin um die 30 mit geschätzen 40 Kilo Übergewicht sortiert mit ihren Händen die Gammelware aus. Sie trägt unter ihrem ärmellosen Kittel ein ebenfalls ärmelloses Top und kurze Hosen. Die fleischigen Waden sind übersät mit eitrigen Pusteln, so dass einem schon im Vorbeigehen bei einem kurzen Blick k...übel wird. Die Oberarme speckig, schwabbelig und mit Orangenhaut bedeckt.
Drittes Beispiel: Kassiererin Anfang 40 bei Edeka. Riecht regelmäßig schon morgens 5 Minuten nach Ladenöffnung so penetrant nach Schweiß, dass man sich auf 2 Meter Entfernung ekelt. Eigentlich eine sehr sympatische Person, aber durch die mangelnde Hygiene geht der ansonsten gute Eindruck sofort wieder verloren. Ist dort schon seit vielen Jahren beschäftigt und hilft auch an Fleisch- und Käsetheke aus. Dass sie stinkt, scheint den Geschäftsführer nicht zu stören, sonst würde er ja wohl mal ein ernstes Gespräch mit ihr führen.
Ich kann einfach nicht verstehen, wie man solch ein Personal auf die zahlende Kundschaft loslassen kann. In anderen Branchen wie Textil achtet die Geschäftsleitung doch auch darauf, dass das Verkaufspersonal über ein gepflegtes Äußeres verfügt und nicht ungewaschen, unrasiert und ungekämmt zur Arbeit geht.
The other one am :
Abmahner am :
Das soll eine Branchenzeitung sein, die geschäftsfähige, berufstätige Leute als Zielgruppe hat? Klingt wie für Doofies geschrieben.
Aber der Einzelhandel wird genau wie Altenpflege und Küchenpersonal von den Ämtern sowieso gern als letzte Möglichkeit gesehen, dort ihre schwierigen Klienten unterzubringen - obwohl es doch recht anspruchsvolle Berufe sind.
Schuld sind in meinen Augen zu einem riesigen Teil die Arbeitgeber, bzw. "Accec-Centres" oder wie sie jetzt heissen, die ihr Personal nach bescheuerten Kriterien aussuchen, und nicht nach den Fähigkeiten, die der Bewerber tatsächlich aus der Praxis mitbringt.
Madner Kami am :
Wenn der Kunde so will, dann kann ich ihm/ihr gerne seine Zeitung direkt in die ausgelaufene Cola legen, bitteschön, gar kein Problem. Und das Gesicht würde ich dann gleich daneben aufs Föderband kleben wollen, in die Matschpampe, die sich aus Cola und Pappverpackung gebildet hat -.-
The other one am :
Bei dieser Einstellung solltest Du dir wirklich einen neuen Job suchen. Auf Dauer wirst Du ernsthaft krank. Das meine ich ehrlich.
Madner Kami am :
Ich denk mir meinen Teil, entschuldige mich höflichst für die kurze Unterbrechung, erkläre warum und mache dann meinen Job weiter wie vorgesehen. 99.999% der Kunden verstehen es spätestens dann, wenn man sie auf das Problem hinweist (die mit Abstand meisten Kunden denken auch vorbildlichst mit und sind höflich und verständnisvoll, wenn man ihnen höflich begegnet) und über den Rest tauscht man sich nach getaner Arbeit mit den Kollegen aus ^.^
MiniMoppel am :
Wir wollen doch keine Millionäre werden.
Sam am :
In welcher Traumwelt lebst du?
MiniMoppel am :