Fragen zur Warensicherung
Tom (nicht dieser) hat mir folgendes geschrieben:
Wenn ich mir hundertprozentig sicher bin, frage ich die Leute gar nicht mehr, sondern fordere sie direkt auf, ins Büro/Lager zu folgen.
Wenn ich mir dagegen nicht ganz sicher bin, sieht die Situation schon anders aus. Da hilft im Zweifel nur ganz freundliches aber direktes Ansprechen, ofmals gepaart mit der Erklärung, warum man dieses oder jenes annimmt. In unklaren Situationen natürlich immer diskret, so dass andere Kunden den Vorfall nicht mitbekommen. Viele tatsächliche Ladendiebe geben dann in dem Moment ihre Tat zu. Falls sich aber die vermeintlich eingesteckte Ware als zum Beispiel ein Taschentuch, Handy, Einkaufszettel oder was auch immer entpuppt, entschuldige ich mich dafür und gut. Niemand wurde schließlich bloßgestellt, lediglich freundlich angesprochen. Da braucht's meiner Meinung nach keine großen Präsente.
Der extremste Fall ist vor knapp einem Jahr passiert: Eine sehr gute Stammkundin, die bevorzugt hochwertige Bio-Produkte kauft, stand in der Getränkeabteilung und hat diverse Waren aus dem Einkaufswagen in ihre Tasche gelegt. Danach hat sie den Deckel der Tasche zugeklappt und die Schnalle geschlossen. Ich hatte das Einpacken zufällig durch die Spiegelscheibe vom Kassenbüro aus beobachtet und traute meinen Augen nicht. An der Kasse packte sie die Waren nicht auf das Förderband und hinterher sprach ich sie an. Ich hatte dabei richtige Schwierigkeiten, die richtigen Worte zu finden. Einerseits wollte ich die Kundin nicht vor den Kopf stoßen, andererseits hatte ich gesehen, dass sie etliche Lebensmittel aus dem Einkaufswagen in die Tasche gelegt hatte.
Der Fall ging quasi plusminus Null aus. Ich entschuldigte mich für die Frage/Unterstellung und sie entschuldigte sich für das missverständliche Verhalten. Die Ware war nicht von uns. In der Tasche hatte sie die Sachen allerdings auf ihr mitgebrachtes Leergut gelegt und um das Leergut abgeben zu können, räumte sie die Lebensmittel einfach in den Wagen um. Um wieder Platz für ihren neuen Einkauf zu bekommen, stapelte sie in der Getränkeabteilung alles wieder zurück. Nun, sie kommt auch weiterhin als Kundin. Man kann ja in einem vernünftigen Ton miteinander reden.
Um zu dem Fall von Tom zurückzukehren: Das Verhalten von den Mitarbeitern in dem Planetenladen war unter aller Sau. Da kann man nur leider nichts machen. Drüber ärgern und nach ein paar Wochen das nächste Schnäppchen kaufen. Sparsamkeit kommt vor Ehre. Sonst würde nämlich so mancher Laden nicht mehr existieren.
Du wirst ja öfters mal bestohlen. Manchmal gelingt es dir die Gauner zu fangen und manchmal nicht. Das jemand Deine Wahre stiehlt ist ja ein echtes Problem. Öfters stellst Du die Menschen zur Rede und beteuern wieder und wieder, dass sie nichts gestohlen haben. Am Ende beweist die Sicherheitskamera, dass du im Recht warst. Solch eine Diskussion in dem man beweisen muss, dass dein gegenüber eine Dieb ist kann ja ziemlich heikel sein und durchaus peinlich enden.Ich fange mal von hinten an, die Fragen zu beantworten: Solche Missverständnisse ließen sich vermeiden, wenn man auf derartige Überwachung gänzlich verzichten würde. Denn wenn man das Geschehen nur aus der Ferne beobachtet, können immer wieder Ereignisse übersehen oder missverstanden werden. Dazu hatte ich hier vor einiger Zeit auf den sehr genialen Kurzfilm "Blind Spot" hingewiesen, der dieses Thema präzise auf den Punkt bringt.
Ich wurde mal im Saturn beschuldigt ein Druckerkabel geklaut zu haben. Das geschah vor allen Leuten an der Kasse. Das ich zu unrecht beschuldigt wurde, hat sich erst später in einem Hinterzimmer rausgestellt, nachdem ich meinen Rucksack komplett gelehrt hatte. Dort hatten sie auch das Video. Es sah tatsächlich so aus, als ob ich das Kabel, dass ich ja 5 Minuten vorher in der Hand hatte nicht zurückgelegt hätte. Kurz vor das Kasse habe ich dann wohl in meinem Rucksack gewühlt um meinen Geldbeutel zu finden. Eine Entschuldigung gab es nicht. Da die ganzen anderen Kunden aber gesehen hatten, wie ich beschuldigt wurde, war die Sache für mich eher ziemlich peinlich. Hoffentlich hat mich keiner gekannt.
Aber da Diebstahl ja wirklich ein Problem ist, wie gehst du damit um wenn jemand zu Unrecht von Dir beschuldigt wird? Hast du schon mal aus VersehenUunschuldige verdächtigt? Wie kommt man aus der peinlichen Situation wieder heraus? Gibt es dann nur eine Entschuldigung? Oder sogar einen Gutschein? Ein warmes Essen? Das so etwas passiert, lässt sich ja nicht vermeiden, oder?
Wenn ich mir hundertprozentig sicher bin, frage ich die Leute gar nicht mehr, sondern fordere sie direkt auf, ins Büro/Lager zu folgen.
Wenn ich mir dagegen nicht ganz sicher bin, sieht die Situation schon anders aus. Da hilft im Zweifel nur ganz freundliches aber direktes Ansprechen, ofmals gepaart mit der Erklärung, warum man dieses oder jenes annimmt. In unklaren Situationen natürlich immer diskret, so dass andere Kunden den Vorfall nicht mitbekommen. Viele tatsächliche Ladendiebe geben dann in dem Moment ihre Tat zu. Falls sich aber die vermeintlich eingesteckte Ware als zum Beispiel ein Taschentuch, Handy, Einkaufszettel oder was auch immer entpuppt, entschuldige ich mich dafür und gut. Niemand wurde schließlich bloßgestellt, lediglich freundlich angesprochen. Da braucht's meiner Meinung nach keine großen Präsente.
Der extremste Fall ist vor knapp einem Jahr passiert: Eine sehr gute Stammkundin, die bevorzugt hochwertige Bio-Produkte kauft, stand in der Getränkeabteilung und hat diverse Waren aus dem Einkaufswagen in ihre Tasche gelegt. Danach hat sie den Deckel der Tasche zugeklappt und die Schnalle geschlossen. Ich hatte das Einpacken zufällig durch die Spiegelscheibe vom Kassenbüro aus beobachtet und traute meinen Augen nicht. An der Kasse packte sie die Waren nicht auf das Förderband und hinterher sprach ich sie an. Ich hatte dabei richtige Schwierigkeiten, die richtigen Worte zu finden. Einerseits wollte ich die Kundin nicht vor den Kopf stoßen, andererseits hatte ich gesehen, dass sie etliche Lebensmittel aus dem Einkaufswagen in die Tasche gelegt hatte.
Der Fall ging quasi plusminus Null aus. Ich entschuldigte mich für die Frage/Unterstellung und sie entschuldigte sich für das missverständliche Verhalten. Die Ware war nicht von uns. In der Tasche hatte sie die Sachen allerdings auf ihr mitgebrachtes Leergut gelegt und um das Leergut abgeben zu können, räumte sie die Lebensmittel einfach in den Wagen um. Um wieder Platz für ihren neuen Einkauf zu bekommen, stapelte sie in der Getränkeabteilung alles wieder zurück. Nun, sie kommt auch weiterhin als Kundin. Man kann ja in einem vernünftigen Ton miteinander reden.
Um zu dem Fall von Tom zurückzukehren: Das Verhalten von den Mitarbeitern in dem Planetenladen war unter aller Sau. Da kann man nur leider nichts machen. Drüber ärgern und nach ein paar Wochen das nächste Schnäppchen kaufen. Sparsamkeit kommt vor Ehre. Sonst würde nämlich so mancher Laden nicht mehr existieren.
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Kommentare
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Tutu am :
Oliver am :
Mann muss ja nicht gleich “Verklagen”. Noch sind wir nicht in Amerika.
mrwinnier am :
Tutu am :
Davon abgesehen _kann_ man klagen, man muss es nicht. Die Läden wissen in der Regel genau, was ihnen blüht, und spätestens beim anwaltlichen Schreiben wird gezahlt.
Ihr zwei habt offenbar die Peinlichkeit noch nicht erfahren müssen, vor aller Welt als Dieb bezichtigt und quer durch den Laden abgeführt zu werden, ansonsten tätet ihr euch mit einer lauwarmen Entschuldigung im Hinterzimmer nicht abgeben. Oder meint ihr, die Kassiererin, geschweige denn der vielleicht zufällig anwesende entfernte Bekannte bekommen etwas davon mit, dass der Hausschnüffler sich geirrt hat? Für die seid ihr nach wie vor der Ladendieb.
Thomas M. am :
Klodeckel am :
Gelegentlich passieren Fälle, in denen der Detektiv oder das Personal mal nicht 100%ig sicher sind, tatsächlich einen Diebstahl beobachtet zu haben. Ich kenne Detektive, die dann einem erfundenen Kunden den schwarzen Peter zuspielen: "Ich bin hier Hausdetektiv und ein Kunde hat behauptet, sie hätten Artikel XXX in ihre Jackeninnetasche gesteckt. Es ist mir sehr unangenehm, aber ich muss diesem Verdacht natürlich nachgehen".
Die Masche hat gerade bei Rentnern 100% Erfolgsquote, d.h. die zeigen tatsächlich freiwillig die Taschen, um den Verdacht auszuräumen oder werden auf der Stelle so fickrig, dass man sie gleich mit ins Büro nehmen kann.
Die Sache bei Saturn war natürlich nicht okay. Ich als verdächtigter Kunde wäre in diesem Fall nicht mit ins Büro gegangen sondern hätte gebeten, die Polizei zu rufen und für den Fall einer ungerechtfertigten Verdächtigung rechtliche Schritte in Aussicht gestellt. Jeder vernünftige Detektiv hätte mich in diesem Fall sofort gehen lassen, wenn die Videoaufnahmen nicht über jeden Zweifel erhaben gewesen wären.
kshade am :
Gloria am :
Neulich ist es mir dennoch passiert, dass ein Kaufhausdetektiv spürbar auf dem Sprung war. Ich hatte ein kleines Teil (Make-up) in die Hand genommen und vor dem Gang zur Kasse - wie immer - aus Höflichkeit meinen MP3-Player zur Ruhe gebracht und die Stöpsel aus den Ohren genommen. Hat anscheinend wie ein Trick gewirkt. Es folgten fast zeitgleich ein auf mich zu eilender Detektiv, das wieder Hervorzaubern des zu bezahlenden Artikels in meiner Hand und verstehende, erleichterter Blicke.
Tuon am :
BTW, Sparsmakeit ist die Tugent, Ehre das, was der tugentsame Mensch hat.
widerliches Gesindel, wer diesen Satz sagt.
Wer ohne Ehre ist, wessen Wort nichts Wert ist, der soll die Klappe halten.
TsG
Gloria am :
Tuon am :
Das ist ein Zitat.
Aber, suum cuique
amavi am :
Ich lese immer nur:
".... Sparsamkeit ist die Tugent MÖÖÖP..... was der tugentsame MÖÖÖP MÖÖÖP BLITZ DONNER.... lese das...klein gedruckte ... MÖÖÖP..."
Bei dem Krach kann ich mich einfach nicht konzentrieren...