Anruf eines freundlichen Mitarbeiters eines Zirkus, der momentan hier in Bremen sein Quartier aufgeschlagen hat und wie viele andere auch vor großen finanziellen Problemen steht. Ob sie hier vor dem Laden spenden sammeln dürften, lautete die entscheidende Frage.
"Vor dem Laden" ist der Gehweg und damit öffentlicher Grund. Ich konnte ihm also weder eine Erlaubnis erteilen noch die Spendensammlung untersagen. Im Geiste hatte ich da schon jemandem mit einem Esel stehen sehen, so wie man das früher in der Innenstadt häufiger mal erlebt hat, aber es war nur die Rede von einer Person mit einer Infotafel.
"Ja, machen Sie das doch. Das ist völlig Ihre Entscheidung", erwiderte ich. Solange niemand behindert oder belästigt wird, sollte sich kein Passant oder Kunde daran stören und wenn wir schon aufgrund des öffentlichen Bereichs auch Personen hinnehmen müssen, die genau unter unseren Schaufenstern ihr Lager aufgeschlagen haben und in ihren eigenen Ausscheidungen sitzen (Ja, das haben wir schon erlebt!), dann sollte das wohl auch kein Problem sein.
Er bedankte sich für die Auskunft und wir verblieben so, dass er sich die Situation hier vor Ort mal persönlich ansehen möchte.
Da hat doch ein Plakatkleber gerade das Flic-Flac-Plakat von unserer Tür entfernt, um seine eigene Werbung dort aufzuhängen.
Es brauchte drei Anläufe, ihm zu erklären, dass ich möchte, dass genau das Plakat dort wieder hingepappt wird. Ich kenne und liebe Flic-Flac, seit ich die "Gnadenlos"-Show hier 1996 in Bremen gesehen habe und wer deren Werbung hier im Laden entfernt, legt sich mit mir persönlich an. So.
Gestern Abend waren wir in der neuen Show "No Limits" vom Circus Flic Flac und wir wurden nicht enttäuscht. Die zwei Stunden in dem gigantischen Zelt waren im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubend. Ich saß vorwiegend mit schweißnassen Händen auf meinem Stuhl und kam selber zeitweise aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Wer den "klassischen" Zirkus mit bunten Glitzerkostümen, Tieren und Rummtata-Musik über alles liebt, sollte Flic Flac ausdrücklich meiden: Endzeitstimmung, Pyroeffekte, Dunkelheit und beinahe durchgängig Rockmusik von Rammstein sorgen für eine beeindruckende Atmosphäre, welche die artistischen Meisterleistungen gnadenlos unterstützt.
Mein Fazit: Ansehen!
PS: Die Show wird für Kinder ab 12 Jahren empfohlen, da sie doch sehr laut und düster ist. Wir waren mit einem 5jährigen dort, dem es sehr gefallen hat!