Fundstück vor dem Leergutautomaten: Eine unbepfandete Flasche Uludag-Mineralwasser, um die jemand ein zerfetztes Etikett einer Mehrweg-Flasche getüdelt hat. Das war zwar kreativ, zeugt aber auch davon, dass der- oder diejenige überhaupt keine Ahnung hatte, wie das mit dem Pfandsystem überhaupt funktioniert:
Es gab zwar schon häufiger Versuche, die Bepfandung durch Gebinde mit einem Inhalt von über drei Litern zu umgehen, aber 1 ml über der Grenze ist ja fast noch witzig.
Was sich der Hersteller von Cola Turka bei 3,033 Liter gedacht hat, erschließt sich mir nicht. Die "0,33 l" entsprechen zwar einer gewöhnlichen Getränke-Abfüllmenge (Dose, Bierflasche), aber um die drei Liter über die "Pfandgrenze" zu bringen, hätte natürlich auch jede andere zusätzliche Füllmenge gereicht. Keine Ahnung, was die da von Cola Turka für einen Auftrag hatten … Keine Coladose, nur 33 ml. Warum auch immer …
Diese "Monsterflasche" lag im Müllsack vor dem Leergutautomaten, aufgrund der Größe war sie da auf dem Haufen aus vor allem alten Plastiktüten aber nicht gerade unauffällig und sprang mich förmlich an, als ich an dem Behälter vorbeiging.
Kollege Uwe hat herausgefunden, wie er unbepfandete Flaschen so in den Leergutautomaten einpflegt, dass diese zwar angenommen werden, dem Kunden aber kein Geld dafür gutgeschrieben wird. Wir wollten diesen coolen Einfall im Video festhalten, der Erfolg war jedoch nur so mäßig. Klassischer Vorführeffekt, würde ich sagen.
Im recht vollen Mülleimer vor dem Leergutautomaten fiel mir wortwörtlich im Vorbeigehen eine leere PET-Flasche auf, auf deren Frontetikett ein dickes SPAR-Logo prangte. Natürlich musste ich diese erst mal begutachten und entschied dann auch, dass das ein schöner Kandidat für meine exotischen Leergüter sei.
Irgendwie kam mir die Flasche jedoch bekannt vor. Nach kurzer Suche hier im Blog stieß ich schließlich auf diesen Beitrag aus dem vergangenen Jahr. Die Flasche war eine der gleichen Marke, nur mit einem anderen Kohlensäuregehalt. (resp. überhaupt mit Kohlensäure, denn dieses Exemplar hier ist "koolzuurvrij", also ohne Kohlensäure,)
Ein Kunde stand vor dem Leergutautomaten, der die Annahme einer bestimmten Flasche verweigerte. Als eine meiner Mitarbeiterinnen vorbei kam, sprach der Mann sie an und hielt erst mal ungefragt einen Monolog über die scheiß Technik, nicht gelebten Kundenservice und sowieso, dass wir verpflichtet wären, das Leergut anzunehmen.
Als die Kollegin zu Wort kam, erklärte sie ihm, dass die Flasche unbepfandet ist.
Eine Frau hatte Leergut abgegeben und am Schluss noch einige Flaschen und Dosen übrig, die der Automat aus unterschiedlichen Gründen nicht annehmen mochte. Ein pfandfreies Plastikfläschchen löste eine kleine Diskussion aus: Meine Mitarbeiterin erklärte ihr, dass die Smoothie-Flasche unbepfandet sei, die Kundin bestand darauf, dafür in einem anderen Geschäft 25 Cent Pfand dafür bezahlt zu haben.
Letztendlich packte sie den kleinen Kunststoffbehälter mit dem blauen Deckel wieder in ihren schmutzigen Leinenbeutel und drehte sich mosernd um.
Eine Frau stand mit einer Tüte voller Leergut vor dem Automaten und versuchte unter anderem, endliche unbepfandete Flaschen loszuwerden. Eine Mitarbeiterin half ihr dabei und sortierte ihr Zeugs vor und zwischendurch erklärte die Kundin, dass sie "keine Ahnung" davon hätte.
Naja, wenn auf einer Saftflasche in Großbuchstaben quer auf dem Etikett "PFANDFREI" steht, sollte es egal sein, wie viel Ahnung man von der ganzen Thematik hat…
Eine Kundin stand vor dem Leergutautomaten und schrieb dem Gerät ausgiebig und lautstark "mangelnde Intelligenz" zu, weil der verdammt noch mal ihre mitgebrachte Glasflasche nicht annehmen wollte.
Das Problem stand in diesem Fall allerdings eindeutig vor dem Automaten, Mutmaßungen über die Intelligenz von Maschine und Benutzer überlasse ich an dieser Stelle dem geneigten Leser.
Bei dem Leergut handelte es sich jedenfalls um eine unbepfandete Flasche aus dem europäischen, nicht deutschsprachigen Ausland.
Ein Flaschensammler hatte eine pfandfreie Glasflasche dabei, die mein Automat zu Recht nicht annehmen wollte. Zusammen mit einigen anderen Flaschen stellte er sie mir hin und während ich den Bon ausstellte, erklärte ich ihm, dass die eine Flasche kein Pfand hat und er sie bequemerweise direkt hier entsorgen kann.
Er stopfte sie wieder in seinen Rucksack zurück.
"Die hat wirklich kein Pfand. Nicht nur bei mir nicht."
"Real nimmt die. Wenn ich die in eine Kiste reintue bekomme ich dort Geld dafür."
"Das ist dann aber Betrug."
Er lachte: "Man sammelt ja schließlich nicht umsonst."