Eine junge Frau ging mit einem gut gefüllten Einkaufskorb im Arm durch den Laden. In der Getränkeabteilung hielt sie plötzlich inne, zog etwas mühsam von ganz unten in dem Korb einen 2,5-Kilogramm-Beutel Paprika raus und legte diesen auf die Getränkekisten vor ihr. Dann ging sie direkt zur Kasse, bezahlte ihren restlichen Krempel und ging.
Nachvollzogen mit Hilfe der Videoaufzeichnung, nach dem ich den vollkommen aufgetauten Beutel auf den Getränkekisten liegend entdeckt hatte.
Was soll sowas? War das ganz gezielte, mutwillige Sachbeschädigung oder eine unüberlegte Handlung, nach dem ihr eingefallen war, dass sie die Paprika doch nicht benötigt? Aber wieso geht man einen Schlenker in die hinterste Ecke der Getränkeabteilung (ohne dort Getränke zu nehmen), um ausgerechnet dort einen Artikel aus dem Einkaufskorb zu deponieren, wenn der Weg zu den Tiefkühltruhen (oder notfalls einem Mitarbeiter) kaum länger gewesen wäre?
Seit ein paar Tagen haben wir die Followfood "Yoga-Pizza" im Sortiment. Ob eine vegane Pizza mit Kürbis und roter Bete eine Zukunft hat? Werden wir sehen. Ich trau mich da jedenfalls nicht ran.
Eigentlich war mir besonders aufgefallen, dass bei den Nährwertangaben in diesem Fall die ganze Pizza als "1 Portion" gekennzeichnet ist. Ich hatte es so in Erinnerung, dass bei anderen Tiefkühlpizzas in der Vergangenheit aus dem belegten Teigfladen mindestens zwei bis mehrere Portionen gemacht wurden. Das scheint aber auf jeden Fall allgemein nicht mehr üblich zu sein. Sowohl bei Oetker uns unserer Eigenmarke ist eine Pizza = eine Portion. Alles andere ist auch reichlich praxisfern. Die dünnen Pizzen von Wagner gehen auch als "1 Portion" durch und bei der Big Pizza geht man wohl wirklich davon aus, dass eine Pizza gleich drei Portionen entspricht. Ziemlich idiotisch …
Von Veganz gibt es neben vielen anderen Produkten auch mehrere Sorten vegane Pizza, nach der uns schon längere Zeit Kunden gefragt haben. Über unsere Großhandlung bekommen wir leider keine derartigen Produkte und auf Veganz bin ich erst vor ein paar Wochen gestoßen. Aber immerhin kann ich dort Ware in moderaten Mengen (also nicht gleich palettenweise) bekommen und so haben wir nun endlich regelmäßig drei Sorten vegane Pizza im Sortiment.
Momentan jedoch ohne Verfügbarkeitsgarantie. Die Auslieferung erfolgt mit einer Spedition im Kühllastwagen und die Kapazitäten der Speditionen sind derzeit bekanntlich sehr, sehr knapp und Lieferungen verzögern sich gewaltig oder fallen sogar ganz aus. Hoffentlich wird das bald mal wieder besser.
Als ein weiteres Ottifanten-Produkt haben wir tiefgefrorene Nuggets (aus Hähnchenfleisch) im Sortiment. Aussehen sollen sie wie Ottifanten. In der Praxis sehen sie eher aus wie Fredericks kleiner Bruder Piggeldy, aber dem SPAR-Kind haben sie dennoch geschmeckt.
Der Ausfall des Tiefkühlraumes und unsere ausgesetzte Lieferung haben inzwischen auch sichtbare Konsequenzen. Mehr muss ich dazu nicht sagen, ein Blick in die Tiefkühltruhen mit Pizza reicht wohl aus. Aber wir müssen auch nur noch heute durchhalten, morgen kommt die Ware nämlich auf jeden Fall.
Der Platz in unserem Tiefkühlschrank in der Backstube reicht schon lange nicht mehr aus. Inzwischen ist unser Sortiment größer geworden. Meistens bekommen wir es irgendwie hin, so genau zu bestellen, dass zwar immer mal ein paar Artikel für ein oder zwei Tage nicht da sind, aber das Regal nicht nach DDR 2.0 aussieht.
Manchmal holt einen aber das Phänomen ein, dass sich so viele Artikel gleichzeitig dem Ende nähern, dass die Bestellung unumgänglich etwas größer ausfällt. So einen Fall hatten wir vor ein paar Tagen erst und das ist der Grund, warum sich einige Kartons mit den Aufback-Rohlingen in den Tiefkühltruhen im Laden unter und zwischen der anderen Ware tummeln. Geht nicht anders, wir haben nur diese beiden Lagermöglichkeiten.
Noch, wohlgemerkt! Wenn alles klappt und nichts mehr dazwischen kommt, haben wir in zwei Wochen nämlich endlich die beiden Kühlräume wieder.
Klar kann man eine Tiefkühltruhe so hinterlassen, dann ist man eben ein dummer Karussellbremser, dem beim Händewaschen die Ärmel im Wasserstrahl hängen sollen.
Und wer hat's schließlich aufgeräumt? Die Ines, die das Chaos zwar nicht angerichtet, aber zuerst (oder vielleicht aber auch nicht …) entdeckt hat.
Vor einer Weile wurde aus der "Wagner Big Pizza" (hieß die nicht früher sogar mal "Big American Pizza"?) die "Big City Pizza". Jeder Geschmacksrichtung wurde eine Großstadt bzw. ein Ort zugeordnet. Aus Texas wurde Budapest, aus Supreme wurde London, aus Western wurde Mexico City, Boston blieb Boston und Hawaii blieb Hawaii.
Ob die Variationen nun wirklich jeweils ortstypisch sind, sei mal dahingestellt. Aber ich finde die Idee mal wirklich schön. Es macht die Pizza irgendwie zu einem weniger anonymen Produkt, wenngleich das ja auch nur ein Gefühl ist. Aber der neue Markenauftritt gefällt mir mal richtig gut. Wenn jetzt nicht ausgerechnet Nestlé hinter der Marke stecken würde, wäre es perfekt.
Die beiden Sydney-Truhen haben im Markt in der Münchener Straße übrigens inzwischen ihren Bestimmungsort erreicht und sind schon komplett mit Ware bestückt.
Eine Kundin erkundigte sich, ob wir die vegane Pizza von Alfredo aus dem Steinofen bekommen können. Ein sicherlich interesanter Artikel, aber um diese Frage beantworten zu können, brauchte es nicht mal einen Blick in unser Warenwirtschaftssystem. Die Verpackung der Pizza verriet bereits alles, was ich wissen musste und die Antwort lautete …
"Hast du schon zwei gegessen?", fragte ich Ines, nachdem wir die Packung hier eine Weile auf der Tiefkühltruhe liegend auftauen ließen. Sie verneinte. Und tatsächlich sind in der Packung laut Aufdruck nur sechs Quarkbällchen vorgesehen. Da hätten aber problemlos auch acht Stück reingepasst und "Füllmenge technisch bedingt" würde ich in diesem Fall einfach mal ausschließen.
Außer die Dinger haben dermaßen immense Größenabweichungen bei der Produktion, dass es mit dem Platz unter Umständen wirklich mal enger werden könnte. Aber in dem vorgefundenen Bällchen-Format hätten bequem noch zwei weitere in die Schachtel hineingepasst:
… einfach übersehen und vergessen: Zwei Kartons mit jeweils sechs Beuteln Eiswürfel lagen noch im Lager in einem der Kühlbehälter. Tropf, tropf, tropf …
Während ich gerade mit zwei Kollegen in der Ecke vor dem Kühlregal stand, kamen zwei junge Frauen in den Laden. Sie trennten sich, eine kam direkt auf uns zu, weil sie eine bestimmte Sorte H-Milch suchte. Während sie sich die Auswahl im Regal anschaute, bog zwei Gänge weiter ihre Begleiterin um die Ecke und rief dabei einen Vornamen.
"Die ist hier", entgegneten wir gemeinschaftlich wie ungefragt. Die Angesprochene guckte irritiert und wollte gerade in die entgegengesetzte Richtung gehen, als wir unsere Aussage etwas energischer wiederholten. Als die beiden Mädels sich gefunden hatten, erklärten wir, dass wir doch keine Kunden verarschen würden. Bei allem Spaß, den wir hier so haben – aber bei unseren Kunden kann man sich ja schließlich nicht auf das Niveau von Grundschulkindern begeben. Man merkte aber wohl schon, dass uns dabei doch irgendwie der Schalk im Nacken saß.
Was dann passierte, spottete eigentlich jeder Beschreibung. Die beiden suchten nämlich noch einen Artikel: Tiefgefrorenen Grünkohl. Ich mochte es kaum sagen, aber es entsprach wirklich, wirklich, wirklich der Wahrheit: "Der steht bei uns momentan zwischen Toilettenpapier und den Putzmitteln.
Ein Kunde beschwerte sich unfreundlich und unter Verwendung von Kraftausdrücken darüber, dass mit unseren Tiefkühltruhen etwas nicht stimmen würde. Er verwies auf einen Beutel mit gefrorenem Gemüse, dessen Inhalt sich zu zu einem dicken Klumpen geformt hatte: "Hier, das war schon mal aufgetaut!"
Eine Mitarbeiterin erklärte ihm, dass unsere Kühltruhen täglich auf die korrekten Temperaturen überprüft würden und dass das Klumpen-Phänomen einfach dadurch entsteht, das wir die Beutel übereinander stapeln. Durch den Druck auf den Inhalt der unteren Tüten klebt im Laufe der Zeit alles fest zusammen. (*)
Die Kollegin verwies auf Eiswürfel, wo das ebenfalls passiert. Der Kunde wiegelte ab: "Ach, sie wollen mir doch nur Scheiße erzählen."
"Nun", versuchte es meine Kollegin weiter, "wenn die Eiswürfel schon mal aufgetaut gewesen wären, würden sie wohl nicht mehr wie Eiswürfel aussehen, oder?"
Interessierte den Man nicht weiter und er verließ mit seiner Meinung den Laden.
(*) Natürlich kann das durchaus auch ein Hinweis darauf sein, dass die Ware irgendwann schon mal zu warm geworden ist!