Schon haben wir das nächste Platzierungs-Provisorium im Laden: Das Hachez-Regal hat den Weg in den Schrott gefunden, da wir den Platz für die neuen Kühlmöbel benötigten. Die Ware steht nun erst mal auf drei freien Fachböden, auf denen sich bis letzte Woche noch die "Störtebeker"-Biersorten befunden haben.
Ist irgendwie Murks, aber auch nur noch bis einschließlich Samstag so. Nächste Woche kommen die neuen Regale und da wird auch Hachez auf einem Kopfregal seinen neuen Platz finden.
Vor dem Wochenende hatte ein Kollege eine Idee: Da die kleinen Cola-Flaschen eigentlich nur gekühlt laufen, könnten wir doch die beiden neuen Kühlschränke noch zusätzlich zu dem (sehnsüchtig erwarteten) neuen Kühlregal behalten. Sinnvollerweise aber so wie früher in der Nähe der restlichen Produkte von Coca-Cola und nicht wie momentan in der Nähe des Leergutautomaten.
Praktischerweise passen die Geräte sowohl optisch als auch von der Größe her im Grunde perfekt, quasi "saugend schmatzend" in eines der Felder der neuen Getränkeregale, argumentierte er für seine Idee. Die beiden gewölbten Aufsätze auf den Kühlschränken sind nur Dekoration und lassen sich mit vier Schrauben abbauen. Dann sind die Geräte genauso hoch wie die Regale und in einer Flucht mit der oberen Kante.
Nach dem ich den Vorschlag nun mehrere Tage sacken ließ, habe das eben mal schnell mit Photoshop grob zusammengebastelt, allerdings noch mit den runden Dächern. Ich finde, das sieht gut aus. Ist auf jeden Fall ein Hingucker und dem Umsatz dürfte das auch gut tun. Sollen die Kollegen heute im Laufe des Abends mal umzusetzen versuchen. Falls mir das dann doch nicht gefällt, kann ich das Arrangement ja auch wieder zerlegen:
Die neuesten verkaufspsychologischen Untersuchungen haben gezeigt, dass Wasch- und Putzmittel, vor allem aber auch Körperpflegeprodukte, an der Kasse deutlich besser als in jeder noch so aufwändig dekorierten Drogerieabteilung untergebracht sind. Der Effekt, den andere Mitmenschen auf das eigene Hygieneempfinden bewirken, sorgt für mehr Umsatz in diesen Warengruppen, als es jede noch so verlockende schokoladige Kassenquengelware jemals schaffen könnte. Auch Rewe, Globus und die beiden großen Discounter Aldi und Lidl sind schon dabei, ihre Ladenplanungen entsprechend abzuändern.
Bei uns hier im SPAR steht natürlich nicht die Umsatzmaximierung im Vordergrund. Hier war es einfach nur das einzige noch freie Regal, so dass die Putzmittel für die nächsten Wochen unmittelbar vor der Kasse zu finden sein werden.
Auf der Rückseite des Saftregals wird auch zukünftig der Wein (konventionell, Bio-Wein wird auf der anderen Seite in dem Gang untergebracht werden) stehen. Das, was wir hier gebaut haben, ist also tatsächlich mal kein Provisorium.
Einzig die Anordnung innerhalb des Weinregals wird sich noch ändern, damit mal wieder einzelne Herkunftsländer und Rebsorten vernünftig beieinander stehen. In einem früheren Entwurf meiner Planung hatte ich dort die Spirituosen vorgesehen und am Kopfregal, wo jetzt und zukünftig die Voelkel-Limonaden stehen werden, die Sirup-Sorten, die einen schönen Übergang von der einen zur anderen Warengruppe gebildet hätten. Aber das passte alles nicht so richtig und nun kommt dort der Wein hin, auch gut.
Inzwischen sind die neuen Artikel platziert und natürlich auch mit Schildern versehen. Ein Traum wird wahr, endlich haben wir die NOW!-Limos im Sortiment. Die sind nicht nur in guter Bio-Qualität, sondern auch noch wirklich lecker. Darunter die Viva-con-Agua-Variationen, nach denen immer wieder Kunden gefragt haben …
(Nebenbei bemerkt: Auf dem Bild seht ihr mal die Abteilung von schräg oben. Über der NOW!-Limo liegt ein "Dach" (einfach nur ein Fachboden, der aber nicht als Abstellfläche missbraucht werden soll), daneben nicht. Was denkt ihr, was stimmiger ist? Ich möchte auf jeden Fall überall die "Dachböden" haben, sieht irgendwie stimmiger aus.)
… und seit heute auch vier weitere Lammsbräu-Biersorten. Das könnte noch mehr werden, eine weitere passt da auf jeden Fall noch zwischen, aber erst mal sollten wir jetzt abwarten, wie sich das entwickelt. Auf jeden Fall haben auch danach immer wieder Kunden gefragt:
Nach dem ich gestern auch noch rund sechs Stunden in der Firma war, ist in unserer neuen Getränkeabteilung wieder ein Anflug von Normalität eingekehrt. Es müssen zwar noch die Säfte neu platziert werden, aber das machen wir heute noch. Da werden wir die Anordnung erst mal 1:1 aus dem alten Regal übernehmen, da wir aktuell noch die selbe Fläche zur Verfügung haben. Übernächste Woche wird zwar noch ein weiterer Meter dazu kommen, aber erst mal müssen alle Artikel wieder ins Regal.
Coca Cola ist auch noch nicht wieder richtig untergebracht, ein Teil der Preisschilder fehlt noch und auch einige der neu aufgenommenen / aufzunehmenden Artikel. Ein paar davon müssten aber jeden Moment geliefert werden, Konkret sind das fair gehandeltes Mineralwasser (Viva con Aqua), Bio-Bier (Lammsbräu) und Bio-Limonade (Now/Lammsbräu).
Ich habe auch schon die ersten Ideen im Kopf, wir wir die Getränkeplatzierung verbessern können, aber das muss warten. Priorität hatte in den letzten Tagen vor allem, sämtliche vorhandenen Artikel erst mal halbwegs mit Sinn und Verstand auf der neuen Fläche unterzubringen. Das Feintuning kommt danach.
Vor allem wird noch ein Teil der Regale wieder umgebaut. Das wird nächste Woche mit dem großen Rundumschlag in einem Abwasch erfolgen.
"Nächste Woche" … "Nächste Woche" … So lange haben wir darauf hingearbeitet und jetzt ist es nur noch "nächste Woche". Irgendwie schon krass.
Von "perfekter Platzierung" sind wir noch weit entfernt. Wie eben schon geschrieben hat es wirklich erst mal Priorität, sämtliche Artikel wieder halbwegs mit System in die Regale zu stellen.
Aber endlich haben wir genug Platz, um auch die ganze Ware, die bislang immer irgendwo "hingestellt" war (als dauerhafte Platzierung) mit Sinn und Verstand unterzubringen. Wird schon schön.
Erfreuliche Meldung am Rande: Im Grunde haben sämtliche Kunden positiv reagiert. Sowohl auf die neuen Regale als vor allem auch gerade auf die Komplikationen und das Durcheinander. Ist eben so, gehört dazu, geht ja auch wieder vorbei, nehme ich was anderes, ihr schafft das schon – und noch viele weitere positive und aufmunternde Aussagen haben wir bislang immer wieder zu hören bekommen. In diesem Sinne einfach mal vielen Dank an alle (hier mitlesenden) Kunden! Das tut wirklich gut.
Es ist ja nicht so, dass wir nur ein Regal aus- und das andere wieder einräumen. Durch die komplett neue Anordnung der Abteilung müssen wir uns wirklich um fast jeden einzelnen Artikel neue Gedanken machen, wo wir ihn jeweils lasse. Das hält natürlich gewaltig auf.
Hier sind wir gerade dabei, Säfte aller Art zu platzieren:
Der Rest des Abends war sehr ergiebig. Wir haben schon mal angefangen, in den fertig aufgebauten Regalen eine neue Platzierung zu zaubern. Vieles ist noch improvisiert und wird noch einmal gründlich überarbeitet werden müssen, aber die Hauptsache ist, dass die Masse an Getränken wieder übersichtlich untergebracht ist.
Morgen werden die drei Mittelgondeln folgen, dort hinein kommen vor allem die Stapel mit den Getränkekisten. Der Rest ist dann fast nur noch ein Spaziergang.
Das Ergebnis meiner "Hausarbeit" Ende 2016 diente bislang vor allem als Vorlage für die zu bestellenden Regalteile unserer neuen Getränkeabteilung. Ansonsten standen die gebastelten Regalpläne sicher in einem Schuber hier im Büro.
Da es nun aber langsam Ernst wird und auch Dritte damit arbeiten können müssen, habe ich mir jetzt mal die Mühe gemacht und aus diesen Entwürfen der einzelnen Regalmeter die kompletten Regalreihen zusammenzukleben. Was ihr da auf dem Boden seht, ist quasi unsere komplette neue Getränkeabteilung. Noch etwas flach, aber das wird sich wohl am morgen ändern.
Wer mag, kann ja mal einen Blick auf diesen Plan der neuen Abteilung werfen. Die Teile liegen genau so auf dem Boden, wie die Regalreihen stehen. Ein "U" mit drei Gondeln darin:
Während ich gerade mit zwei Kollegen in der Ecke vor dem Kühlregal stand, kamen zwei junge Frauen in den Laden. Sie trennten sich, eine kam direkt auf uns zu, weil sie eine bestimmte Sorte H-Milch suchte. Während sie sich die Auswahl im Regal anschaute, bog zwei Gänge weiter ihre Begleiterin um die Ecke und rief dabei einen Vornamen.
"Die ist hier", entgegneten wir gemeinschaftlich wie ungefragt. Die Angesprochene guckte irritiert und wollte gerade in die entgegengesetzte Richtung gehen, als wir unsere Aussage etwas energischer wiederholten. Als die beiden Mädels sich gefunden hatten, erklärten wir, dass wir doch keine Kunden verarschen würden. Bei allem Spaß, den wir hier so haben – aber bei unseren Kunden kann man sich ja schließlich nicht auf das Niveau von Grundschulkindern begeben. Man merkte aber wohl schon, dass uns dabei doch irgendwie der Schalk im Nacken saß.
Was dann passierte, spottete eigentlich jeder Beschreibung. Die beiden suchten nämlich noch einen Artikel: Tiefgefrorenen Grünkohl. Ich mochte es kaum sagen, aber es entsprach wirklich, wirklich, wirklich der Wahrheit: "Der steht bei uns momentan zwischen Toilettenpapier und den Putzmitteln.
Der Plan für die kommende Woche ist auch fertig. Für den Umbau der Getränkeabteilung habe ich am Mittwoch (Nachmittag, bzw. Abend) und den ganzen Donnerstag hoffentlich genügend Hände hier. Wird schon schiefgehen. Notfalls arbeiten wir hier rund um die Uhr und wenn das nicht reicht, nehmen wir noch die Nacht dazu.
Spannender wird noch die übernächste Woche. Da brauchen wir zwar keine Kassen zu besetzen und müssen logischerweise auch nicht die normalen Öffnungszeiten abdecken – aber da heißt es Ware verräumen, Ware verräumen, Ware verräumen …