Helge hatte mir vor einer Weile dieses Foto einer Pfandbonspendenbox geschickt, die er in einem Edeka-Markt in Flensburg entdeckt hat. Dort scheint eine ehrliche Klientel unterwegs zu sein, immerhin steht dieses Teil augenscheinlich nicht angebunden in einem vom Haupteingang des Marktes weit entfernten separaten Raum für die Leergutannahme.
Bei mir versuchen die ja sogar, die an der Wand verschraubte Box aufzubrechen, obwohl genau obendrüber eine Überwachungskamera sitzt …
Ich war im Lager zugange, während irgendjemand den Leergutautomaten mit leeren Flaschen fütterte. Dann wurde es still. Dreißig Sekunden später hörte ich das pfeifende Geräusch des Schrittmotors vom Bondrucker des Rücknahmeautomaten. Mir war sofort klar, dass da jemand seinen oder ihren Bon vergessen hat.
Unverzüglich ging ich zum Automaten, nahm den Bon und sah mich im Laden um. Einzig ein älterer Stammkunde stand in der Getränkeabteilung und stellte gerade mehrere Wasserflaschen in den mitgeführten Einkaufswagen.
"Das ist wohl Ihr Bon", sprach ich ihn an.
Er lachte: "Das sind wohl schon die Alterssenilitätserscheinungen."
Seit Anfang des Jahres sammeln wir in der Spendenbox Pfandbons für den Wiederaufbau des Hauses einer Familie mit mehreren Kindern. Bislang habe ich die Bons immer pro Leerung bündelweise gesammelt, aber der Haufen wurde dicker und dicker – und letztendlich stellte sich die Frage, warum ich die Papierschnipsel überhaupt aufbewahren sollte.
Im Rahmen meines Vorhabens, das Büro immer papierärmer zu gestalten, habe ich nun die Werte der einzelnen Bündel in eine frische Excel-Tabelle gehackt und die vielen Pfandbons durch den Schredder geschoben. Inzwischen sind wir übrigens schon bei über 900 Euro (!) angekommen.
Wieder ein Moment, in dem ich denke, an der Pfandspendenbox eine Notiz zu befestigen, mit der die Kunden darauf hingewiesen werden, die Pfandbons richtig in die Kiste zu stecken.
Möchte gar nicht wissen, wie oft die Bons schon mit einer Ecke aus dem Schlitz guckten und ggf. gestohlen wurden.