Ein Strichcode als Toilettenpapierrolle – gefunden von Blogleserin Susanne auf einer Packung Recycling-Toilettenpapier von Aldi. Vielen Dank für die Zusendung.
Das fing ja links ganz gut an, der Rest war ziemlicher Schmutz. Passend zum Produkt könnte ich hier diverse Fäkalausdrücke anbringen, aber ich weiß nicht, ob hier auch Kinder mitlesen. Vermutlich ja eher nicht.
Eine WhatsApp-Nachricht von Ines trudelte bei mir ein. Sie war mit ihrem Handy im Laden zugange, ich saß hinten im Büro und hatte die Web-Oberfläche des Messengers am Rechner offen. "Erleben wir eine zweite Welle ohne Klopapier und Küchentücher?", wollte sie von mir wissen. Dabei war ihre Frage eher rhetorisch gemeint, denn zumindest bei uns ist die Warenversorgung lückenlos und unkompliziert.
"Wieso?", fragte ich, "was ist denn los?"
Eine schriftliche Antwort kam nicht, dafür Ines zu mir nach hinten. Sie erklärte mir: "Da kam gerade eine Kundin in den Laden und stürmte direkt auf mich zu und wollte wissen, ob wir Klopapier und Küchentücher hätten. Sie sei schon in mehreren Läden gewesen und nir-gends würde sie noch etwas bekommen. Wenn wir das da hätten, würde sie direkt mehrere Pakete auf Vorrat mitnehmen.
Toiletten- und Küchenpapier hatten wir in Massen da und die Frau kaufte schließlich auch ein paar Pakete von den unterschiedlichen Artikeln. Von einem neuerlichen Versorgungsengpass ist mir nun überhaupt nichts bekannt.
Ein älterer Stammkunde kam mit einem Kassenbon in den Laden. Er wäre vorhin hier gewesen, jedoch würde da auch Toilettenpapier auf dem Bon stehen, das er nicht gekauft hätte. Das Geld würde er nun gerne wiederbekommen.
"Haben Sie das Papier hier vergessen und nur nicht mitgenommen?", wollte ich wissen. Das wäre am einfachsten, dann gibt man dem Kunden einfach eine Packung mit. Im Idealfall steht sie sogar noch an der Kasse. Sowas kommt häufiger mal vor.
"Nein. Ich wollte gar kein Toilettenpapier kaufen.", erklärte der Herr.
Das war seltsam. Aber ein Blick in die Videoaufzeichnung von Kasse eins zeigte uns, was passiert war: Er hatte seinen Einkauf, ohne Toilettenpapier, bezahlt. Seine letzten Artikel wurden auf dem, bei uns durch eine Lichtschrank gesteuert automatisch laufendem, Förderband von einer sich nähernden Packung Toilettenpapier des nachfolgenden Kunden immer weiter zusammengeschoben.
Die Kassiererin nahm diese Packung schließlich hoch und legte sie wieder etwas weiter nach hinten auf das Förderband. Dabei geriet der Strichcode in den Bereich des Scanners. Das verräterische Piepen ging wohl irgendwie unter.
Selbstverständlich hat der Kunde sein Geld zurückbekommen.
Vielen Dank an Blogleser Jonathan für die Zusendung dieses Strichcodes in Form einer noch vollen Toilettenpapierrolle, den er, wen wundert es, auf einer Packung Toilettenpapier (von ALDI) entdeckt hat.
Wenn bei uns irgendetwas keine Mangelware ist, dann Toilettenpapier. Mehl, Öl und Nudeln (jeweils die günstigen Variationen) sind in letzter Zeit bekanntermaßen dauernd ausverkauft, aber Scheißhauspapier wird es zumindest bei uns noch eine Weile geben.
Am Morgen standen in einem Gang unserer Drogerieabteilung mehrere Rollen, acht Stück insgesamt, ordentlich aufgestapelt auf einem Haufen. Die Folie der Verpackung lag daneben.
Spontan hatte ich einen Kollegen aus der Spätschicht in Verdacht. Es hätte ihm ähnlich gesehen, zwar noch Chaos zu machen, aber das dann nur rudimentär wieder wegzuräumen. Da haben wir morgens schon ganz andere Merkwürdigkeiten im Laden vorgefunden.
Aber diesmal war er unschuldig. Eine Kundin hatte sich eine Packung Toilettenpapier aus dem Regal gegriffen und nur Augenblicke später war die Packung aus unbekannten Gründen komplett aufgerissen. Statt die Rollen auf dem Boden liegen zu lassen, hatte sie die dann zumindest noch aufgestapelt. Sehr schön. Andere Leute hätten den Papierrollen noch einen wütenden Fußtritt verpasst. Heutzutage muss man ja mit allem rechnen …
Was für Psychos arbeiten hier? So hängt man doch keine Toilettenpapierrolle auf die Halterung. Ich sollte ab jetzt vorsorglich immer eine Dose Pfefferspray mitführen, wenn ich hier im Hintergrund bin.
Bremen ist neuerdings ein offizielles Corona-Risikogebiet. Am Freitag, nachdem die Ware gepackt war, präsentierte sich unser Regal mit Toilettenpapier komplett vollgestopft. Am frühen Abend war das Regal dagegen fast leer. Von vier Packungen mal abgesehen.
Ob das nun einfach nur ein Zufall war oder ob der neue Risiko-Status der Stadt eine erneute Welle des Bunkerns ausgelöst hat, kann ich noch nicht sagen. Vorsorglich hatte ich meine Bestellung zu heute aber "etwas" größer ausfallen lassen und wie vor einem halben Jahr wieder das Kühlregal mit Klopapier vollgestapelt. Vielleicht rettet uns das demnächst noch den Arsch. Pun intended.
Was jetzt noch an Resten hier im Lager steht, ist ein voller Rollcontainer – und das ist für uns hier ein ganz normaler Vorrat, wie wir ihn auch in den Zeiten vor Corona und der großen Scheißhauspapierknappheit von 2020 hatten. Damit ist hier bei uns jegliche Erinnerung an den Höhepunkt der Corona-Krise und die damit verbundenen Hamsterkäufe verschwunden.
Eine Sache kann ich mit Sicherheit feststellen: Die Lieferengpässe bei Toilettenpapier, die wir in den letzten Wochen erleben durften, sind offenbar endgültig vorbei. Teilweise haben wir sogar von der Großhandlung zugeteilte (nicht bestellte) Mengen bekommen, wie beispielsweise diese kürzlich gelieferten drei Rollcontainer voller Soffione-Klopapier, das mit den Blumen, die auf den ersten Blick ironischerweise wie Corona-Viren aussehen.
Ich hatte gestern aus Findorff nicht nur ein paar Papiere mitgenommen, sondern auch, ähm, okay, das war jetzt blöde formuliert. Eigentlich hatte ich ausschließlich Papier mitgenommen. "Ware" wollte ich erst schreiben, aber außer den besagten Unterlagen, die teilweise im Schredder gelandet sind, hatte ich das komplette Auto voll mit Toilettenpapier. Wenn wir drüben schon nicht mehr viel Ware bekommen haben, so trudelten doch zumindest die zugeteilten Klopapierpackungen dort ein. Macht nichts, die liegen jetzt hier mit in der Neustadt und werden nach und nach ganz sicher verkauft werden …
(Der Berg an Toilettenpapier ist auch auf einem kleinen weiteren Video zu sehen, das gleich noch folgen wird. Ein letzter Rundgang durch den Markt mit Ware.)
Nettes Angebot vom Großhändler hygi, wo ich Ende März die beiden Paletten Toilettenpapier bestellt hatte: Aufgrund weiterer Lieferstörungen wurde nun die Option angeboten, einen Alternativartikel auszuwählen oder die Bestellung gegen volle Erstattung des Kaufpreises gänzlich zu stornieren.
Da wir inzwischen über die Edeka im Grunde wieder normal mit Toilettenpapier versorgt werden, habe ich dankbar die letztgenannte Möglichkeit ausgewählt.
Zumindest bei uns ist die Toilettenpapierknappheit definitiv beendet. Von den bestellten Mengen haben wir bei der letzten Lieferung zwar nicht alles, aber doch zumindest sehr viel bekommen und da hier der Platz bekanntlich Mangelware ist, habe ich zähneknirschend zu einer Notlösung gegriffen: Auf rund 20 Metern Kühlregal liegen nun viele Pakete mit dem weißen Gold und sogar im Lager steht noch eine ganze Palette.
Das soll so natürlich kein Dauerzustand bleiben, aber in den letzten zwei Monaten läuft ja im ganzen Land nichts mehr nach "Business as usual" und diese Ware zu haben ist definitiv besser als auf irgendein optisches oder ästhetisches Detail Rücksicht zu nehmen. (Zumal das Toilettenpapier auf der Kühlung niemanden beim Einkauf behindert, die meisten kommen da ja nicht einmal dran.)